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Thema: Wie schlachtet ihr?

  1. #31

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    Die Gans in den Sack einzufädeln wird Probleme bereiten. Bei meinen Hühnern benutze ich einen schmalen Eimer mit Loch im Boden. Darunter hängt noch ein Baueimer für das Blut. Mit einer Hand nehme ich das Huhn beim Schnabel und überstreck den Hals etwas zum Ohrscheibenstich. Dann halt ich den Kopf so bis es ausgeblutet und tot ist.

  2. #32
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Duplo Beitrag anzeigen
    Ich muss das thema jetzt nochmal aufwärmen weil ich noch wtwas verunsichert bin.
    Ich will 3 Gänse und 2 Hühner morgen schlachten und stelle es mir so vor.
    Ich bereite einen Maurertrog heisses wasser vor 70 grad
    Ein 2ter nimmt die gans an den Flügeln und ich gib eine mit dem knüppel am Hinterkopf um sie zu betäuben.
    -
    1. Ist sie dann bewegungslos? Wenn ja war es gut wenn nein war es zu schwach?
    -
    Dann verkehrt rum aufhängen kopf durch einen grossen juthesack und stech mit einem scharfen Messer vom ohr richtung hinterkopf und lass sie ausbluten. Oder besser kopf ab bei der Gans?
    -
    2. Ausbluten dauert ca?
    Ist fertig wenn nichts mehr tropft?

    3. Dann tauch ich sie paarmal kurz ins heisse wasser 70 grad und wir beginnen zu rupfen?

    - sind sie dann steif? Ist es richtig wenn sie steif werden oder sollen sie schlaff sein?.

    Das Gleiche habe ich bei den 2 Hähnen vor.

    Sollte das Fleisch einen Tag im Kühlschrank nachrasten oder kann man das direkt braten?

    Sorry aber ich möchte hier nicht aufeinmal verunsichert sein wenn es morgen soweit ist.
    Was kann schief gehen beim betäuben oder ausbluten lassen?
    Bitte um eure Erfahrungen!

    Ich habe nur Erfahrung mit Hühnern. Wichtig ist, das der Betäubungsschlag den Kopf trifft. Brichst du dem Tier das Genick, dann setzen wie beim Abhacken des Kopfs sofort die Reflexe ein, es flattert stark und schlägt den Kopf hin und her. Dann ist es schwer, den Ohrscheibenstich zu setzen.

    Mit dem Stich sollten die HAuptblutgefäße zum und vom Gehirn (Aorta, Vene) durchtrennt werden, dazu führe ich das Messer auch beiderseits seitlich an der Wirbelsäule entlang. Wenn beide Adern geöffnet sind, fließt das Blut im Strahl heraus, wenn die Adern nicht gut geöffnet sind, dann tropft es nur, und das Tier braucht viel länger, bis es tot ist und kann schlimmstenfalls währenddessen aus der Betäubung aufwachen. Außerdem blutet es nicht vollständig aus. Wenn der Hirntod einsetzt, setzen auch die Reflexe ein, allerdings viel schwächer als beim Abschlagen des Kopfs/Genickbruch. Sofort danach beginnt das Herz zu flattern und hört auf zu schlagen. Wenn das gut klappt, dauert es nur 20 Sekunden bei meinen Zwerghühnern.

    Wenn das Herz nicht mehr pumpt, kommt auch kein Blut mehr, deshalb sollte das Herz erst aufhören zu schlagen, wenn alles Blut draußen ist. Ein Teil des Bluts kann sich auch in der Kehlwamme unterhalb des Kopfes sammeln, deshalb schneiden manche zusätzlich die Kehle auf. Dabei können aber Nervenstränge durchtrennt werden, die wiederum zu heftigeren Reflex-Reaktionen führen können.

    Je nach Größe des Tiers setzt irgendwann die Totenstarre ein, dann wird der Körper steif. Deshalb am besten schnell rupfen und ausnehmen.

    Es gibt ein paar Regeln, die man bei der Weiterverarbeitung beherzigen sollte: ein Tier in der Totenstarre sollte nicht zubereitet und auch nicht zerteilt werden, denn dann ist das Fleisch hart und man bekommt keinen zarten Braten. Also entweder so schnell sein, das man es vorher in den Topf bekommt, oder kühl lagern, bis die Totenstarre vorüber ist. Bei meinen Zwergen lasse ich sie mindestens 24 Stunden in der Kühlung, aber nicht länger als 48 Stunden. Bei größeren Tieren kann das länger sein. Wenn man den Schlachtkörper einfrieren will, sollte man auf jeden Fall Totenstarre und Abklingen derselben abwarten, denn sonst setzt die Totenstarre beim Auftauen ein, kann aber aufgrund des Gefrierprozesses nicht mehr richtig abgebaut werden, weil die dazu nötigen Stoffwechselprozesse gestört sind.

    Wenn du dich zum Thema Fleischreifung belesen willst, liefert dieser Text gute Hinweise: https://www.uni-hohenheim.de/fileadm...10_Handout.pdf
    Geändert von melachi (21.07.2020 um 20:22 Uhr)

  3. #33

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    Ok das hilft mir schon viel weiter, also wenn ich das tier mit eingeweiden im kühlschrank lass falls es zu schnell starr wird kann da nix passieren? Versteh ich das richtig?
    Und nach dem schlag sollten sie relativ bewegungslos sein und nur eventuell kurz zucken oder? Dann ist der Schlag stark genug gewesen?

  4. #34

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    Warum mit Eingeweiden? Ich würd das nicht machen.
    Wenn wir nacheinander mehrere geschlachtet/getötet haben, dann wurde der Schlachtkörper durch das Brühen ja wieder nachgiebiger. Mein Mann kam da zum ausnehmen immer noch gut ins Huhn. Ich hab dann in der Küche die innere "Feinarbeit" im Waschbecken unter fließend Wasser gemacht.
    1.14 Gr. Wyandotten

  5. #35

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    Ok danke ich denke ich gehe es so an. Vielen Dank. Ich werde berichten wenn es getan ist

  6. #36
    Avatar von melachi
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    damit kein Mißverständis aufkommt: natürlich wird nach dem Rupfen sofort ausgenommen. Man sollte aber das Tier in der Totenstarre nicht zerlegen, also Brust auslösen und so weiter, sondern warten, bis sich die Prozesse, die zur Totenstarre führen, wieder abgebaut haben.

  7. #37
    verhaltensoriginell Avatar von Rackelhuhn
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    Mal kurz und knapp, weil grade keine Zeit mehr.

    Wenn Du morgen das erste Mal überhaupt selbst schlachtest: DANN KEINE 5 TIERE! Vor allem keine Gänse dabei!

    Fang mit einem Tier davon (vorzugsweise Huhn) an und mach auch nur 1 Tier. Nach dem Schlachten z.B. am Abend denkst du Schritt für Schritt drüber nach und überlegst was gut lief und was nicht. Dann überlegst Du dir, was du wie ändern kannst. Wo Du Fragen hast oder Hilfe brauchst? Es wird nicht alles glatt laufen. Besser wäre es, wenn Du es Dir zeigen lässt oder einen Kurs besuchst. Es gibt viele Varianten und Möglichkeiten. Jeder hat so seine eigenen Handgriffe. Jeder kann irgendwas gut und irgendwas nicht so gut. Einen für Dich gangbaren Weg zu finden wird dauern, weil Du dich auch erstmal in so einer Situation kennenlernen musst. Beim zweiten Tier ein paar Tage später wird es dann besser und so machst Du immer weiter, bis Du es irgendwann kannst. Nach 5 Tieren konnte ich nicht gut schlachten. Nach 5 Schlachttagen auch noch nicht gut. Aber man wird immer besser, denn Übung macht bekanntlich den Meister und keine Hauruckaktionen... Wenn Du beim ersten Mal gleich mit 3 Gänsen und 2 Hühnern anfängst und keine Erfahrung hast, dann überforderst Du dich höchstwahrscheinlich selbst und bist völlig gefrustet danach... Oder Du bist der geborene Schlachter!

    Gute Nacht
    Einfach war ich nie.

  8. #38

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    Ok es ist geschafft, 3 Gänse wurden heute geschlachtet.
    Ich habe es so gemacht:
    Gänse in den Stall eine raus.
    Knüppel auf den kopf und dann kopf ab.
    Beine mit Kabelbinder zusammen gebunden und dann kopfüber in eine Regentonne gehängt auf einem haken
    3 mal das ganze.
    Dann ausbluten lassen ..... Und der Rest ist halb so wild gewesen.
    Das betäuben war das schlimmste.

  9. #39
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    Sehr schön.
    Dann laß sie jetzt gut 2 Tage "abhängen".
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  10. #40

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    Wie abhängen? Ich habe 2 in den TK gegeben und eine im Kühlschrank für morgen. Müssen die zuerst gekühlt werden bevor sie im tk landen?
    Und danke für eure Tipps!!!

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