Hallo ihr Lieben,
ich habe mal wieder eine entische Spezialfrage und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Folgende Situation: Vor 3 Wochen sind bei meiner Laufente nach ordnungsgemäßer Brut 10 Küken gesund geschlüpft. Sie hat letztes Jahr bereits gebrütet und über 6 Wochen geführt. Kurz vor dem Schlupf hat sich ihre Tochter aus letzter Naturbrut auf ein Ei gesetzt. 3 Tage lang war nicht ersichtlich, ob sie nun brütet oder nicht. Als sie fest saß, hab ich ihr 6 Bruteier untergelegt, das eigene zur Not belassen, falls die anderen Schrott sind. Natürlich war es befruchtet und natürlich hat sie schon länger angebrütet. Gestern in der Früh war es schon angepickt, also habe ich es während ihrem Freigang in den Brüter, wo es am Nachmittag auch geschlüpft ist. Die anderen sind eigentlich erst am Sonntag dran. Allerdings ist sie die ersten 2 Wochen nur 1x täglich aufgestanden und das wirklich sehr kurz. Meiner Meinung nach sehe ich bei manchen auch die Schnäbelchen schon in der Luftblase.
Erste Frage: Mein Plan war, das kleine versuchen ihr unterzuschieben. Ich weiß, bei Enten nicht so gut wie bei Hühnern. Sie müssen doch aber, wenn das Ei bereits angepickt war, schon miteinander kommuniziert haben, oder? Wie lang kann ich es im Brüter lassen? Will so wenig Kontakt wie möglich zu dem kleinen. Wann kann ich es frühstens versuchen? Kurz vor dem Schlupf der anderen? Während? Danach? Plan B wäre, eines der 3 Wochen alten Küken zu klauen und mit dem Entchen durch mich aufzuziehen. Es ist nur die Hälfte von den anderen. Geht auch erst an den Napf, wenn schon fast alles weg ist. Läuft aber gut mit.
Nächster Punkt: Besondere Konstellation. Meine Ente hat diesmal ca. eine Woche geführt, nun lässt sie die Küken ständig allein. Sie dreht allein ihre Runden, hängt beim Erpel rum, lässt mich dieses Jahr an ihre Küken ohne noch zu fauchen und reagiert kaum auf ihr Gejammer... Erst, wenn ich sie rufe. Heute Morgen der Schock: Sie hat ihr altes Nest wieder aufgebaut und es liegen schon 7 Eier von ihr drin. Kann es daran liegen, dass es nicht ihre eigenen Küken sind, die auch noch etwas lauffauler sind?
ABER: Kommt die Tochter, die brütende Ente, zwei Mal am Tag zu ihrer Pause raus, kümmert sie sich um die kleinen. Die Mutter hütet dann entweder mit ihr gemeinsam oder geht erst recht fort. Sie geht mit ihnen baden, schaut ihnen zu, reagiert auf ihre Rufe und nimmt sie mit, sodass ich echt aufpassen muss, dass sie überhaupt ihre Bedürfnisse im Freigang erledigt. Die Tage saßen alle Küken im Stall vor ihrem Nest und haben gewartet.
Ich hoffe, einige von euch haben trotz der Länge bis hier her gelesen und hören mich denken: Wie gut stehen unsere Chancen aufgrund ihres Verhaltens der anderen Küken gegenüber, dass sie das bereits geschlüpfte Küken annehmen wird? Wie gut stehen unsere Chancen, dass sie alle Küken führen wird? Könnte ich versuchen, beide Mütter weiter laufen zu lassen oder wäre das für die neuen Kleinen zu stressig, denn die großen sind ja schon mobiler...? Diese Entwicklung war Zufall. Meine Enten haben ein übernetztes Gehege. Dort sind die anderen untergebracht. Mutter Enten benutzen bei uns den Garten, wenn wir länger nichts im Blick haben eine Voliere. Und während sie mit den Küken im Garten war, wollte die brütende Ente in ihre Pause, hat die Küken gesehen und fand es wohl sehr toll...
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