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Thema: Seramahenne mit Gleichgewichtsproblemen

  1. #1

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    Seramahenne mit Gleichgewichtsproblemen

    Hallo, wir sind neu hier im Forum.
    Meine Tochter hat seit Ende März 5 Seramas von einer Züchterin aus der Region gekauft. Zu dem Zeitpunkt waren sie 6-8 Wochen alt. Total süß. 1 Hahn und vier Hennen - so dachten wir. Nun einige Wochen später hat sich einiges geändert. Eine der Hennen hat an Pfingsten das erste Mal gekräht... also nun zwei Hähne. Anfang Mai haben wir festgestellt, dass eines der Küken zittert und auch nicht richtig läuft. Erst dachten wir, die Nacht war zu kalt (sie waren zu dem Zeitpunkt noch im Haus, weil es draußen laut Züchterin noch zu kalt war.) aber das Zittern wurde nicht weniger. Ähnlich einem Tremor bei Parkinson. Wenn sie läuft merkt man, dass sie das Gleichgewicht nicht halten kann. Stützt sich links und rechts mit ihren Flügeln ab, läuft aber. Sie frisst und trinkt auch, obwohl das schwierig ist durch das Zittern. Mittlerweile mussten wir sie von den Anderen separieren, weil der einen Hahn sie immer wieder getreten hat. Sie piepste jedesmal empört auf und scheint auch Angst vor ihm zu haben. Bis das zum ersten Mal passierte waren sie ein Herz und eine Seele. Da ist nicht apathisch in der Ecke liegt und auch frisst und trinkt und sich mit den anderen Hennen versteht, wissen wir nicht, ob sie durch die Behinderung wirklich leidet. Meine Recherchen haben ergeben, dass es wohl eine neurologische Krankheit gibt, die das Wackeln erklärt (Kleinhirn Hypoplasie) aber wir sind mittlerweile ziemlich ratlos, weil der andere Hahn nun auch angefangen hat sie treten zu wollen, was wir natürlich nicht wollen, weil er vermutlich zu schwer ist. Im Moment haben wir ein Kaninchengehege in die großen Voliere gestellt um sie zwar zu separieren aber dennoch nicht ganz alleine zu lassen. Sie ist friedlich. Frisst, trinkt und liegt immer wieder mal in der einen oder anderen Ecke. Habt ihr einen Ratschlag was wir machen können. Als Hühnerhalter-Anfänger geben wir uns zwar größte Mühe alles richtig zu machen, aber das ist schon eine spezielle Herausforderung. Wir möchten sie nicht töten, wenn sie eigentlich ein gutes Leben führen könnte...

  2. #2
    Avatar von Sterni2
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    Hallo Eliezra,

    seid mal herzlich willkommen in diesem Forum!

    In diesem Thread geht ja Euer Beitrag fast unter. Ihr könnt sonst ruhig einen eigenen Thread erstellen wenn hier zu wenig Antworten kommen. Am besten mit Serama in der Überschrift.

    Mit Seramas kennen sich andere besser aus als ich. Grundsätzlich gibt man bei neurologischen Problemen gleich mal ein Vit.B-Präparat. Kann auch eins für Menschen sein, schnabelgroß brechen und vorsichtig reinschieben.
    Darf die ersten Tage auch ruhig eine ganze Tablette am Tag sein.
    Möglich wäre auch ein Wurmbefall, da würde das Tier mehr Vit-B verbrauchen. - Kotprobe anschauen lassen, macht jeder Tierarzt. - Wäre natürlich gut wenn ihr einen finden würdet, der sich mit Hühnern auskennt und sie anschauen würde.

    Ich fürchte, dass 2 Hähne für die wenigen Hennen nicht gut sind. Das überfordert schnell mal die Hennen, bzw. kann es später zu groben Streits der beiden Hähne kommen.

    Wichtig wäre auch noch zu erfragen, ob das Futter passt. Da müssen Euch aber auch andere antworten.
    Es kam schon mehrmals vor, dass kleine Hühner Wachtelfutter oder ähnliches bekamen und dann völlig unterernährt waren.

    LG Sterni

  3. #3
    Avatar von sternenstaub
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    Willkommen bei uns.

    Diese Symptomatik kann sowohl bei einem Vitamin B Mangel vorkommen, gern verursacht von Würmern. Aber auch eine Legedarmproblematik, hier meist Tumore am Eierstock, kommt in Frage. In letzterem Fall bleibt nur das Erlösen. Manchmal findet man auch keine Ursache.

    Deshalb frage ich mal:
    Was bekommen die Kleinen an Futter? Wann wurde zuletzt entwurmt? Wann hat die kleine Lady angefangen zu legen? Wie schwer sind die Hähne zu den Hennen?

    Und stell die kleine Maus bitte einem Tierarzt vor, insbesondere im Hinblick auf die Frage nach dem Wurmstatus.

    Ich möchte auch Sternis Einwand aufgreifen bezüglich des Hennen:Hahn - Verhältnisses. Solange die Hähne höflich sind, kann das Verhältnis zwar gut gehen, aber das erfordert einen sehr genauen Blick auf die Mädels und einiges an Erfahrung um die Situation richtig einzuschätzen. Im Sinne der Hennen solltet ihr entweder einen Hahn vermitteln oder noch ein paar Mädels dazu nehmen. 1:4-5 bzw. 2:8-10 (wenn die Hähne sich vertragen) ist bei Seramas durchaus sinnvoll.
    Gruß sternenstaub

  4. #4

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    Hat das Zittern angefangen, bevor der Hahn sie getreten hat oder danach? Seramas haben eigentlich so gut wie nie neurologische Störungen, da müsste die Fütterung schon extrem falsch gewesen sein. Ich vermute eher, dass der Hahn ein kleiner Wüstling ist und der Henne permanent im Kreuz gehangen hat. Wenn dem so ist, sollte dieser Hahn als erster weg. Ein guter Serama-Junghahn benimmt sich wie ein Gentleman.
    Generell würde ich dem Züchter einen Hahn zurückbringen. Ihr habt 1.4 (ein Hahn, vier Hennen) gekauft und nicht 2.3. Es sei denn, er hat sie als „Geschlecht unbestimmt“ verkauft, was aber bei 6 Wochen alten Seramas kaum möglich ist. In dem Alter kann jeder Züchter das Geschlecht eindeutig zuordnen.

  5. #5

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    Hallo Sterni2,
    ganz lieben Dank für die Infos. Die Hühner haben bis vor zwei Wochen Kükenmehl bekommen, es heißt Alphamix und wurde uns empfohlen. Da es immer noch etwa grobkörnig für die Winzlinge war, hab ich es im Thermomix kurzerhand kleiner geschrotet. Seit zwei Wochen bekommen sie nun Futter für Junghennen. Das ist klein geschrotet und sieht auf den ersten Blick auch vielfältig aus. Am Anfang haben wir tatsächlich Vitamintabletten für Erwachsene gehabt und versucht zu geben, war aber sehr schwierig ihr das zu verabreichen. Es war eine mit mit Pulver gefüllte Kapsel. Wir haben das Pulver versucht im Trinkwasser aufzulösen und auch mit Mehlwürmern gemischt.. Mittlerweile habe ich ein Vitaminpräparat Vit. E, A,... für Hühner fürs Trinkwasser gekauft und gebe das nach Anweisung täglich ins frische Wasser.

    Mit der Züchterin haben wir vereinbart, dass sie den Hahn, der mehr tritt zurück nimmt und uns im Austausch eine weitere Henne gibt.

  6. #6

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    Hallo Sternenstaub,
    auch dir herzlichen Dank für deine Antwort. Beim Tierarzt waren wir letzten Montag. Ich hatte mir erhofft, dass er die Henne untersucht. Aber er hat sie auf dem Arm meiner Tochter kurz angeschaut, dann in die Hand genommen und so gehalten dass sie sich nicht rühren konnte und mir dann einen Vortrag gehalten, der am Ende darauf hinaus lief, dass es ja nur ein Küken für ein paar Euro ist und sich die Untersuchung weiter nicht lohnt... Er hat leider nichts untersucht. Meinte es könnte ein Vitaminmangel oder auch was neurologisches sein. Das wars dann.

    Alle drei Hennen legen bisher noch gar nicht. Sie sind ca. 12-14 Wochen alt. Ich selbst habe die Hühner noch nie entwurmt. Ich muss die Züchterin fragen, ob sie das gemacht hat. Naiv wie ich in die Sache reingeschlittert bin, (sind ja eigentlich die Tiere meiner Tochter ;-)) hab ich das nicht gefragt. Oh weh...

    Das Gewicht müsste ich morgen mal wiegen. Aber ich denke die Hähne sind viel zu schwer für Esther (so heißt die kranke Henne). Sie scheint seit Anfang Mai nur unwesentlich gewachsen zu sein. Sie eher noch aus wie ein Küken. Und die Hähne sind fast ausgewachsen.

    Alle zusammen leben sie in einer Voliere. Wir haben in der Voliere nun einen großen Hasenkäfig aufgestellt in den wir sie gesetzt haben, weil die Hähne eben nicht Gentlemenlike handelt sondern eher grob. Einen Tag hab ich auch beide Hähne weggesprerrt um zu sehen wie die gesunden Hennen mit ihr umgehen. Das war kein Problem. Aber die Hähne versuchen sie eben immer wieder zu treten. Ist es denkbar, dass wenn noch 1-2 Hennen mehr im Gehege wären, er sie eventuell gar nicht mehr treten würde? Dann könnte sie im gleichen Gehege bleiben....

  7. #7

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    Hallo SalomeM,
    ganz lieben Dank auch für deine Antwort.
    das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, denn der Hahn war ziemlich frühreif. Am Anfang war er ja noch klein und ich hab mir erst nichts dabei gedacht, aber jetzt ist er fast doppelt so groß. Deine Vermutung über den Hahn ist sicherlich richtig. Wir haben jetzt entschieden dass er gehen muss, auch wenn er total hübsch ist, weil er auch die anderen Hennen eher jagt als umwirbt. Die Züchterin nimmt ihn zurück und gibt uns im Austausch eine weitere Serama/Paduaner Henne. Der andere Hahn hat erst vor knapp drei Wochen angefangen zu krähen. Auch vom Verhalten dachten wir eigentlich dass es eine Henne sei... aber dann eben doch nicht. Die Züchterin hat sich entschuldigt. Sie konnte es auch nicht fassen....

  8. #8

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    Dann verhält die Züchterin sich korrekt, wenn sie den Hahn zurücknimmt und Euch eine Henne dafür gibt. Das ist absolut ok.

    Wenn die kränkelnde Henne kaum gewachsen ist, kann es sich auch um einen Kümmerling handeln, der von Anfang an Probleme hatte. Diese Tierchen laufen zwar paar Wochen für Laien sogar unauffällig mit, früher oder später erkranken sie aber meistens. Auch wenn Du noch 5 Hennen dazusetzt, wird diese schwächelnde Henne das potenzielle Hauptziel von Hähnen sein, da sie „willig“ ist und sich kaum wehren kann. Von daher solltest Du ihr das nicht antun. Ich würde es mit einer Wurmkur und noch eine kurze Zeit mit Vitaminpräparaten versuchen. Wobei ich ehrlich gesagt keine allzu großen Erfolgsaussichten sehe. Irgendwann muss man abwägen, ob dieses Tier ein artgerechtes Leben führen kann. Ich drücke Euch trotzdem die Daumen.

  9. #9
    Avatar von sternenstaub
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    Zitat Zitat von Eliezra Beitrag anzeigen
    Hallo Sternenstaub,
    auch dir herzlichen Dank für deine Antwort. Beim Tierarzt waren wir letzten Montag. Ich hatte mir erhofft, dass er die Henne untersucht. Aber er hat sie auf dem Arm meiner Tochter kurz angeschaut, dann in die Hand genommen und so gehalten dass sie sich nicht rühren konnte und mir dann einen Vortrag gehalten, der am Ende darauf hinaus lief, dass es ja nur ein Küken für ein paar Euro ist und sich die Untersuchung weiter nicht lohnt... Er hat leider nichts untersucht. Meinte es könnte ein Vitaminmangel oder auch was neurologisches sein. Das wars dann.
    Das leidige Problem mit den Tierärzten. Da muss man manchmal lange suchen, bis man einen hat, der auch Hühner als Patienten ernst nimmt.

    Zitat Zitat von Eliezra Beitrag anzeigen
    Das Gewicht müsste ich morgen mal wiegen. Aber ich denke die Hähne sind viel zu schwer für Esther (so heißt die kranke Henne). Sie scheint seit Anfang Mai nur unwesentlich gewachsen zu sein. Sie eher noch aus wie ein Küken. Und die Hähne sind fast ausgewachsen.
    Ich teile Salomes Meinung, dass es sich bei der kleinen Henne auch um einen Kümmerling handeln könnte. Bis zum Legebeginn entwickeln sich die Mädels.
    Das Gewicht von ihr im Vergleich zu den anderen Hennen kann da auch einen Anhaltspunkt liefern. Kümmerlinge sind deutlich leichter als ihre gleichaltrigen Geschlechtsgenossen. Vielleicht wiegst Du die Mädels gleich mit?

    Zitat Zitat von Eliezra Beitrag anzeigen
    Ist es denkbar, dass wenn noch 1-2 Hennen mehr im Gehege wären, er sie eventuell gar nicht mehr treten würde? Dann könnte sie im gleichen Gehege bleiben....
    Weitere Hennen werden kein Schutz vor dem Treten durch den Hahn bieten. Das ist also keine Lösung. Bei Seramas ist es übrigens durchaus normal, dass die Hähne schon mit 3 Monaten ans Treten denken. Hier läuft Nachzucht von einem 3,5monatigen Hahn mit.


    Ich finde es fair von der Züchterin, dass sie den Hahn zurück nimmt.
    Gruß sternenstaub

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