Moin,
mal ein Update!
Ich hatte im Oktober keine Bilder mehr gepostet, weil mir einiges dazwischenkam und es ist halt immer Aufwand, die Bilder vom Handy auf den Rechner zu übertragen und sich dann hinzusetzen und zu schreiben.
Außerdem wollte ich es dann doch erstmal laufen lassen, Erfahrungen über längere Zeit sind wertvoller als Momentaufnahmen vom Beginn. Ich liefere aber noch nach.
Zunächst der Ist-Zustand:
wir haben hier nun 11 Zwerghühner!
Die Truppe besteht ausschließlich aus Hennen, nämlich 2 Frankfurter Zwerge, 2 Zwergseidis, die oben schon gezeigten 4 Zwergaraucanas und 3 Antwerpener Bartzwerge.
Von Letzteren waren es ursprünglich zwei, doch eins verschwand im Dezember völlig spurlos. Keinerlei Rissspuren im oder um den Auslauf. Es war einfach weg und muss irgendwie entkommen sein. Ich habe daraufhin den Auslauf komplett nach Schlupflöchern abgesucht, aber nichts. Alles andere war auch normal und als dann Wochen später immer noch alle anderen Hühner da waren, habe ich nochmal zwei Bartzwerge nachgekauft. Die Kinder lieben die Bartzwerge sehr, sie sind einfach am zutraulichsten und sehr niedlich. Daher durfte es nicht bei dem einen bleiben
Ende Januar kam mir dann vormittags, als ich zum Stall ging im Schnee fröhlich eine der Araucanadamen außerhalb des Auslaufs entgegen. Sie ließ sich sofort von mir nehmen und ich hab sie zurück in den Auslauf gebracht. Da Schnee lag konnte ich sehen, wo sie überall war. Und auch, dass sie sicher schon ein paar Stunden draußen war, eine Stelle am Auslaufzaun war nämlich schon ganz freigescharrt. Sie hat sich nicht mehr als ein paar Meter vom Auslauf entfernt und ist drumherum gelaufen, weil sie anscheinend wieder rein wollte. Glück gehabt, dass sie nicht als Beute erwischt wurde. Trotz Schnee konnte ich auch hier keinen Durchschlupf im Zaun entdecken, der Auslauf ist ja auch oben abdeckt. Eigentlich kann sie nur durch die Tür gekommen sein. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich - die kann nur von Menschen geöffnet werden - aber alles andere muss man ausschließen. Wir hatten also möglicherweise nächtlichen oder frühmorgendlichen Besuch von einem Neugierigen. Beim Verschwinden des Bartzwergs vielleicht auch. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist jetzt ein kleines Zahlenschloss an der Tür und seitdem ist Ruhe und alle Huhns sind da.
Die Tiere habe ich alle im Laufe des Oktober und November bekommen und bis Neujahr legten nur die Araucanas, ca. 1 Ei pro Henne pro Woche. Also 4 Eier pro Woche insgesamt. Ab Januar wurde es dann mehr, ob das an den nun länger werdenden Tagen lag kann ich nicht sagen. Gefühlt eher nicht, denn gerade Anfang Januar tut sich da ja noch nicht viel. Ich habe aber da ungefähr angefangen, mehr zuzufüttern. Die Tiere bekommen grundsätzlich ein (hochwertiges) Komplettfutter in ihrem gelben Futterautomaten (siehe Fotos im Oktober), dass ich direkt mit etwas Grit mische. Außerdem Mais aus dem Feed-O-Matic draußen.
Bis Dezember haben sie alle paar Tage mal was aus der Küche bekommen. Inzwischen wurde die Familie instruiert und seit ca. Neujahr bekommen sie eigentlich täglich verschiedenes, was in der Küche abfällt. Natürlich nur Sachen, die sie auch dürfen. Also hauptsächlich Salatblätter, Karottenschalen, Reste von Pastateig (ungesalzen), ungesalzenen Reis, Kürbis, rote Beete, gekochte Kartoffelschalen... sowas halt. Plus alle paar Tage geschälte Sonnenblumenkerne, getrocknete Mehlwürmer und Lupinenheu.
Die Legeleistung erhöhte sich jedenfalls bis zur Kältwelle neulich auf 2-4 Eier täglich. Also ein bis zwei Dutzend Eier pro Woche statt nur 4. Vielleicht lag es am Futter, vielleicht an mehreren Faktoren, so genau kann man das ja nicht sagen. Vielleicht auch daran, dass sie einfach nun älter werden, die Tiere sind alle aus 2020. Wie dem auch sei, es klappte...
Warum klappte? Weil die Legeleistung gerade völlig eingebrochen ist, wir haben derzeit ungefähr wieder das Niveau wie Dezember. Wobei die Araucanas gerade fast gar nicht legen, bei den anderen weiß ich noch nicht ganz genau wer nun welche Eier legt.
Dank eines Videos von Robert Höck weiß ich aber auch, woran es vermutlich liegt: als es neulich so kalt wurde - für Leute die das erst Monate oder Jahre später lesen: im Februar 2021 gab es in großen Teilen Deutschlands eine erhebliche Kältewelle mit Nächten bis -20 Grad - habe ich die Nippeltränke draußen abgehängt, sie wäre eh hoffnungslos eingefroren. In die Nippeltränke drinnen im Stall habe ich eins dieser handelsüblichen 10W-Heizkabel für Hühnertränken gehängt. Tja, die erste kalte Nacht sorgte bereits dafür, dass die Nippel einfroren, weil das Kabelchen den Eimer nicht über 2 Grad Wassertemperatur brachte. Bemerkt erst mittags, weil ich morgens ganz früh los musste und dann erst zurückkam. Ich wollte früh morgens die Hühner bei der Eiseskälte nicht durch Öffnen des Stalls stören und ging davon aus, dass das Kabel schon reichen würde... somit waren die Hühner da schonmal einen halben Tag ohne Wasser. Außerdem all die Tage im Nachgang ohne Wasser draußen, die Tränke hatte ich ja abgehängt. Also insgesamt weniger Wasser. Robert Höck sagt (bzw. er sagt, dass eine alte Regel das sagt) "ein halber Tag ohne Wasser bedeutet eine Woche ohne Eier". Dürfte hier die Ursache sein, leider habe ich das Video erst vorgestern gesehen
Behoben habe ich das Problem mit der Nippeltränke - es war ja über eine Woche so eisekalt - übrigens, indem ich das olle Kabel dann gleich durch einen 50W-Aquarienheizer ersetzt habe, von denen ich einige auf Halde habe. Der hat den Eimer dann mühelos trotz -5 Grad im Stall auf 20 Grad erhitzt. Vermutlich hätte er mehr gekonnt, das sind aber Regelheizer und 20 Grad ist die niedrigste einstellbare Temperatur.
Und das gleich als Tip: wenn Ihr solche Eimertränken habt, spart Euch den Heizquatsch aus dem Hühnerzubehör. Nehmt einen Aquarien-Regelheizer mit 25 oder 50W, kostet auch nicht mehr, ist geregelt und funktioniert sicher. Vielleicht ist mein Heizkabel auch kaputt, muss ich noch testen. Jedenfalls ärgere ich mich, dass ich das überhaupt gekauft habe, wo ich doch die Aquarienheizer eh schon habe.
Beim nächsten Anflug von strengerer Kälte werde ich gleich wieder so verfahren. Zum Testen bekommt die Tränke draußen dann auch so einen Heizer, mal sehen ob der das auch bei Minusgraden und Außenbereich (mit Wind etc) packt. Die paar Tage merkt man das auf der Stromrechnung auch nicht, besser als wochenlang keine Eier
Naja nun gebe ich mir extra Mühe mit den Damen und hoffen, dass sie bald wieder loslegen. Ein Araucana hat übrigens seit Januar gegluckt, Anfang Februar schloß sich ein Zwergseidi an und dann ein weiteres Araucana... habe die Damen dann immer von den Legenestern gehoben und letztlich die Plastikeier entfernt, von denen in jedem Legenest zwei lagen für den Anfang. Das war dann quasi zeitgleich mit dem Beginn der Legeflaute, vielleicht hatte die auch damit zu tun. Daher liegen die Kunsteier nun auch wieder in den Nestern, aber wie gesagt noch gibts kaum Eier. Aber wenigstens haben die Huhns aufgehört zu glucken... ich habe 3 Legenester, wenn 3 Hennen glucken wirds "etwas" knapp
Durch das ganze Problem jetzt und den kürzlich entdeckten Kanal von Jensman (Jensman and the Huhns auf Youtube) bin ich auf das Thema Auswahlfutter gekommen und will das mal ausprobieren, sobald die Baumärkte wieder öffnen und ich an Material komme und ausprobieren kann, wie ich die Futterspender baue. Momentan geht das ja nicht, Baumärkte verkaufen zwar aber man kann vor Ort nicht spielen.
Den Thread dazu gibts hier im Forum unter Hauptfutter und der Jensman und viele andere sind dort aktiv. Jens, falls Du das liest: danke für Deine Videos, sie sind wirklich gut gemacht ohne langweiliges Gelaber, mit gutem Bild, gutem Schnitt und vor allem gutem Ton, das kriegen ja sehr viele einfach nicht gebacken!
Zum Stall selbst: im Großen und Ganzen sehr zufrieden, allerdings gibts ein paar wenige Schwachpunkte, die ich im Frühjahr umbauen und verbessern werde. Natürlich werden die hier dokumentiert und spätestens dann gibts Bilder.
Aber um das schonmal zu sagen: wesentliche Schwachpunkte sind die Stalltüren, die ich mit mehr Spalt hätte bauen sollen. Holz arbeitet...
Und die Legebox, genauer gesagt die Deckplatte des Deckels und das Scharnier. Die Deckplatte hat zu wenig Überstand, so kommt Regen oben an die Seiten. Die muss ich auf jeden Fall tauschen. Und durch das Scharnier läuft bei feuchtem Wetter Regen, wenn man den Deckel aufklappt. Das muss ich irgendwie abdichten.
Ansonsten alles prima: Stall ist dicht, auch bei heftigem Frost immer ein paar Grad wärmer nachts als draußen, die Lüftung ist effektiv und das Stallklima dadurch gut.
Aber wie gesagt, Details folgen, wenn es dauerhaft wärmer ist. Der kleine Frühling jetzt dürfte trügen, im März wirds sicher wie so oft nochmal kalt.
Beste Grüße
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