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Thema: Baupläne für ein Hühnerhaus?

  1. #101

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    So, es geht los mit der detaillierten Bauvorstellung!

    Für alle, die keine Lust haben, die bisherigen 10 Seiten zu lesen: die relevanteren Infos stehen auf den Seiten 8-10, so ab Post #75.

    Auf den Seiten davor geht es um das Für&Wieder des Bauplans von David Nuss, Materialien zur Innenauskleidung des Stalls, Innenanstrich/Kalken des Stalls und solche Dinge. Ist interessant, hat aber mit meinem Stall nicht so viel zu tun. Wer nur dazu Infos will, kann sich das sparen, für alle anderen ist es eine interessante Lektüre.


    Nochmal in Kurzform, worum es geht: ich wollte ohne Vorwissen einen funktionalen und guten Hühnerstall bauen und einfach frei Schnauze drauf los bauen ist nicht so mein Ding. Daher stieß ich schnell auf den käuflich zu erwerbenden Bauplan von David Nuss, den ich hier nicht verlinke, über Google findet man die zugehörige Seite. Der Bauplan wird - das muss man ehrlichweise so sagen - recht unseriös vermarktet und stößt darum bei vielen hier verständlicherweise auf wenig Gegenliebe. Ich habe auch den Eindruck, dass einige hier sowas wie das, was ich gebaut habe als "unnötiges Schickimicki" abtun und eine gebastelte Lösung bevorzugen. Das ist auch total ok, nur eben nicht mein Ding. Aus Mangel an Alternativen habe ich also die aufgerufenen 47€ abgedrückt und mir den Bauplan zugelegt.

    Ich persönlich finde, dass er sein Geld wert ist, denn neben den eigentlichen Plänen bekommt man vor allem einen Online-Videokurs, der recht gut gemacht ist. Diese Videos sind der eigentliche Wert des Angebots, ich habe sie auch während des Baus natürlich immer wieder angeschaut und konnte mir so auch viele Bauideen für meine Variante des Stalls heraussuchen. Man wird immer wieder auf mögliche Baufehler hingewiesen und es wird auch oft erwähnt, wieso dieses oder jenes so gebaut wird, wie es im Plan dargelegt ist. Das bewahrt einen bei der eigenen Konstruktion vor vielen potentiellen Fehlern.

    Damit aber genug zu dem Kurs, jeder möge sich da bitte selbst ein Bild zu machen und ich möchte auch keine Werbung machen.


    Bevor nun Bilder und Beschreibungen folgen, hier noch eine Liste der Dinge, die ich zum Originalplan abgewandelt habe. So kann sich jeder eine Vorstellung davon machen, was der Plan beinhaltet und was eben nicht und Besitzer des Plans können schnell erkennen, was anders gemacht wurde.
    Im Wesentlichen ist mein Stall etwas größer, hat eine funktionalere Belüftung und ein aufwendigeres Dach. Daraus ergeben sich folgende Änderungen:

    - Stall ist 40cm breiter und 15cm höher, die Tiefe (also Front zu Rückwand) ist gleich geblieben
    - Legebox mit drei statt zwei Abteilen
    - Abteile der Legebox und somit auch die ganze Legebox zu gebaut, dass immer genau eine 11l-Samla-Box (Ikea) als Legenest in das Fach passt
    - Boden der Legebox bei mir gedämmt
    - Kotschublade und Kotkasten 20cm tiefer, damit darüber zwei Stangen statt einer
    - aufgrund der größeren Breite sind die Stalltüren nicht an der Seite, sondern an der Front
    - die Seiten sind bei mir spiegelverkehrt zum Plan
    - vier Lüftungsöffnungen mit Schiebern (zwei in der Front über den Türen, zwei in der Rückwand) statt nur einer mit Klapptür für eine wirksame Querlüftung
    - Kotschublade aus Siebdruck statt aus OSB
    - großes Fenster in dem Seitenteil hinzugefügt, in dem gemäß Plan die Seitentüren waren
    - ein Fenster und das Eingangsloch in die Stalltüren integriert
    - Eingangsloch mit Windfang versehen
    - Eingangsloch mit automatischer Klappe (Axt VSE) ausgestattet
    - Windfang und Automatikklappe sind so an der linken Stalltür verbaut, dass diese komplett mit diesen Teilen geöffnet und geschlossen werden kann
    - Dach ohne Knick an der Front, dafür mit deutlich größeren Überständen
    - Dachoberseite mit Rauspund statt OSB gedeckt
    - aufwendige Dachdeckung: statt einfach nur Dachpappe eine komplette Bitumenschindeleindeckung mit Unterlegbahn, Traufblechen und Traufleisten


    Es folgen nun mehrere Posts mit einzelnen Bauphasen.
    Am Ende füge ich eine Aufstellung meiner Materialkosten hinzu.

    Viel Spaß!
    Geändert von Zwerghuhnbaron (27.09.2020 um 12:57 Uhr)

  2. #102

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    1. Schritt: Ständerwerk

    Begonnen habe ich anders als im Bauplan mit dem Nistkasten.

    Denn hier wollte ich schon die ersten größeren Änderungen vornehmen im Vergleich zum Plan und der Nistkasten ist wenn man so will eine Miniversion des Stalls, was die Konstruktion anbelangt. Auch hier baut man ein Ständerwerk, was später verkleidet, gedämmt und beplankt wird. So kann man am Nistkasten quasi schonmal im Kleinen "üben", was man später im Großen baut.

    Den Nistkasten habe ich wie oben beschrieben passend zur Vergrößerung des Stalls auch größer gebaut. Hauptziel war hierbei das Beherbergen von drei statt zwei Legenestern.
    Als Legenester möchte ich zwecks einfacherer Reinigung und leichter Ersatzbeschaffung Samla-Boxen von Ikea verwenden, die passende Größe ist die 11l-Box. Die Abteile der Legebox sind darauf "maßgeschneidert".

    Außerdem habe ich anders als im Plan vorgesehen auch den Boden der Legebox gedämmt. Somit ist nun nur noch der Boden des Stall ungedämmt, ich verspreche mir davon eine bessere Annahme der Legenester.

    Hier das bereits fertige Ständerwerk mit der OSB-Innenbeplankung. Die Front ist natrülich offen, weil die Box an den Stall angebaut wird. Oben kommt ein klappbarer Deckel drauf, deswegen ist auch diese Seite offen:
    comp_20200619_160504.jpg

    Weiter ging es mit dem Ständerwerk für die Stallwände.
    In die Seitenteile ist der Dachwinkel von 10° bereits integriert. Im Ständerwerk werden sämtliche Öffnungen für Fenster, Türen, Legebox und Lüftungsöffnungen bereits integriert. Daher ist Aufmerksamkeit bei der Planung und Genauigkeit beim Bau gefragt.

    Sämtliche Ständerwerke sind aus sägerauhen 50x30mm-Profilen aus dem Baumarkt aufgebaut. Für den Zuschnitt ist eine Kapp- und Gehrungssäge unerlässlich. Hierbei bei den Maßen die Schneitbreite des verwendeten Sägeblattes beachten und millimetergenau arbeiten.

    Hier das Seitenteil rechts (von der Front aus gesehen), der Stall ist bei mir wie gesagt spiegelverkehrt zum Plan. Deshalb handelt es sich bei mir um die Seitenwand mit dem benachbartenb Kotkasten. Da unterhalb die Kotschublade sitzt, ist dieses Teil im Vergleich zum anderen Seitenteil unten etwas verkürzt. Hinter dem Seitenteil sieht die Legebox, auf der weißen Kunststofftruhe das später verwendete Dämmaterial:
    comp_20200619_181212.jpg

    Hier nun alle Seitenteile und die beiden Türen im Überblick. Hier erkennt man Details wie das Fenster in der rechten Tür, den Ausschnitt für Legebox und Lüftungsöffnungen in der Rückwand, die unterschiedlich hohen Seitenteile (wegen der Kotschublade) usw:
    comp_20200621_164150.jpg

    Hier die Seitenelemente mit der Innenbeplankung aus OSB, ich bitte das chaotische Regal im Hintergrund zu übersehen
    comp_20200704_174321.jpg


    Es geht weiter mit dem Zusammenbau der Seitenelemente und der Beine und dem Aufstellen des Stalls am Bestimmungsort...

  3. #103

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    2. Schritt: "Hochzeit" des Ständerwerks mit den Beinen und Aufstellen des Stalls

    Normalerweise ist dieser Schritt trivial, man sägt die Eckbeine auf passende Länge zurecht - die Oberseite wird hierbei im Dachneigungswinkel von 10° gesägt - und befestigt die 4 Seitenelemente dann entsprechend.

    Ganz so einfach war es bei mir leider nicht, denn der Stall sollte an einem Hang mit ordentlich Gefälle aufgestellt werden. Dieses Gefälle war am "einfachsten" durch vier jeweils unterschiedlich lange Beine auszugleichen.

    Daher musste ich zunächst eine solide Basis für jedes Eckbein an diesem Hang erstellen. Von diesen 4 Basen ausgehend konnte ich dann per Holzlatten und Wasserwaagen ausmessen, wie hoch jedes einzelne Bein sein müsste, damit der Stall am Ende in einer bestimmten Höhe in Waage steht. Ich gehe hier nicht mehr ins Detail, weil die Situation für viele nicht interessant sein dürfte.

    Da die Frage schon zweimal kam und ich selbst überrascht war, dass es sowas gibt: die Beton"schuhe", in denen die Eckbeine stehen, sind Fertigteile aus der Gartenbauabteilung der großen Baumärkte. Die Dinger werden als "Beton Fundamentstein" bezeichnet, beispielsweise im orang-lilanen Baumarkt mit H. War ein Zufallsfund, als ich die Gehwegplatten für die Basis der Beine besorgt habe. Vorteil ist, dass die Beine erhöht stehen und sich Entwässerungsrinnen in diesen Steinen befinden. So ist sichergestellt, dass die Beine immer trocken stehen.

    Hier sieht man die Beine mit den Basen am Hang im Hintergrund. Die Beine habe ich vor dem Verbauen bereits mehrschichtig mit Wetterschutzlack gestrichen, vor allem auch die Stirnseiten. Die Beine sind das tragende Hauptelement des Stalls, daher ist hier auf makellose Holzqualität und einen gewissenhaften und lückenlosen Schutzanstrich zu achten. Streicht man erst nach dem Anbringen der Seitenteile, bleiben die Kontaktflächen ungestrichen.
    comp_20200704_174311.jpg
    Die Beine wurden zunächst mit Nadelholzimprägnierung gestrichen und dann mit dem Lack.
    Ich habe übrigens alls Holzteile mit Kontakt nach außen so behandelt. Beim Wetterschutzlack handelt es sich um eine Markenprodukt (das mit B aus Dänemark), welches ich drei-, bei den Beinen auch viermal gestrichen habe.

    Nun wurden zunächst die beiden Seitenteile mit den Beinen verbunden. Die Beine sind bei mir übrigens nicht aus Kanthölzern 98x98mm, sondern 90x90mm. Der Grund ist, dass ich 98x98 hier nicht auftreiben konnte. Das macht zwar nichts, dennoch muss man ein paar Maße im Bauplan anpassen, wenn man von diesem Beinmaß abweicht. Die Beine sind natürlich die mächtigsten Kanthölzer bei diesem Stall. Man sollte ihr Maß im Hinterkopf haben, falls man sich für dieses Projekt eigens eine Kappsäge zulegt. Herr Nuss sägt den 10°-Winkel der Beine im Video mit einer Handsäge... nunja, ich bin sehr froh, dass ich das mit meiner Kappsäge noch gerade so geschafft habe bei der möglichen Schnittiefe. Also, keine zu kleine Säge kaufen

    Hier das Verschrauben der Seitenteile mit den Beinen:
    comp_20200705_142248.jpg

    Danach wurden die Seitenteile mit den nun daran befestigten Beinen mit der Rückwand und der Front verbunden. Die geschah mit auf der Seite liegendem Stall:
    comp_20200706_173532.jpg

    Hier noch die Ansicht von unten. Im nächsten Schritt wurde die Bodenplatte eingebaut und die Führungsschienen für die Kotschublade, davon habe ich leider keine Fotos gemacht...comp_20200706_173546.jpg

    Nach dem Einbau der Bodenplatte - welche ungefähr 2/3 des Bodens einnimt, das restliche Drittel wird von der Kotschublade belegt - habe ich den Stall aufrecht gekippt und dann auch gleich an seinen Bestimmungsort gestellt, konnte er doch nur dort an seinem Hangplatz vernünftig stehen aufgrund der unterschiedlich langen Beine. Das war auch der Moment der Wahrheit, ob alles richtig vermessen und gebaut war:
    comp_20200709_165238.jpg

    Und ja, gut gelaufen, alles in Waage, die erste große Hürde war geschafft und der Stall stand tatsächlich an Ort und Stelle. Ab hier wurde es dann aber auch "unbequemer", denn vorher konnte ich an einem überdachten Platz im Garten bauen und war wetterunabhängig. Ab jetzt musste es trocken sein und ich musste immer die 5m zwischen Stall und Sägestandort hin- und herlaufen, das Ganze am Hang. Aber die erneute Trockenheit dieses Jahr im Juli - inzwischen waren bereits drei Wochen vergangen seit Baubeginn - spielte mir in die Karten. Jetzt hieß es aber durchziehen, denn 10 Tage nach Aufstellen des Stalls sollte es in den Sommerurlaub gehen und bis dahin sollten die Seiten fertig und das Dach zumindest zu sein, wenn auch realistisch gesehen noch nicht fertig gedeckt.

    Kleine logistische Info noch: das Gewicht des Stalls im oben gezeigten Zustand mit Bodenplatte war noch so, dass zwei Männer mittleren Alters - Nachbar und ich - es relativ mühelos an den Aufstellort am Hang stellen konnten. Ich schätze, es dürften so um die 50kg gewesen sein. Insofern muss man den Stall eigentlich in dieser Größe und mit dieser Ausstattung in diesem Baustadium an seinen Platz stellen, denn danach wird es eher mühsam. Das Gewciht legt noch ordentlich zu...

  4. #104

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    3. Schritt: Kotschublade, Dämmung und Außenbeplankung

    Nun folgte aufgrund des eben erwähnten, urlaubsbedingten Zeitdrucks eine recht intensive Bauphase... ich hatte zum Glück bereits frei und habe nun eine Woche meist ab mittags quasi durchgearbeitet, wie man sehen kann teilweise auch bis in die Abendstunden. Dank der langen Julitage konnte man die Zeit gut nutzen.

    Zunächst baute ich die Kotschublade, die ich wie oben erwähnt aus einer Siebdruckplatte statt aus OSB gebaut habe. Siebdruck ist teuer, wie man später in der Materialliste sieht, aber die deutlich einfacher zu reinigende glatte Oberfläche des Siebdruckholzes und seine große Robustheit gegenüber Feuchtigkeit waren es mit wert. Bei Bedarf kann man die Schublade auch mal mit einem Hochdruckreiniger bearbeiten. In der Praxis soll die Schublade immer mit einem Blatt Zeitungspapier belegt sein, so dass man morgens/vormittags zum täglichen Reinigen nur die Schublade öffnen, das vollgeschieterte Zeitungspapier abnehmen und ein neues Blatt auflegen muss. Selbstredend befinden sich über der Schublade im Stall die beiden Sitzstangen, die hoffentlich gut angenommen werden, damit dieser gewiefte Plan aufgeht

    Hier die Schublade in geschlossenem Zustand:
    comp_20200709_185224.jpg

    Und hier geöffnet, von innen gesehen. Die beiden äußeren Kanthölzer sind anders als im Plan nicht die sonst allgegenwärtigen, sägerauhen 50x30mm Kanthölzer, sondern glatthebobelte 54x34mm Kanthölzer mit abgerundeten Ecken. Ich habe die gewählt, weil auf so glattem Holz mit runden Ecken die Schublade einfach besser läuft. Obendrein habe ich Oberseiten dieser Schienen - drauf läuft die Siebdruckplatte - mit Kerzenwachs eingerieben (einfach Kerze dran abreiben)... hat sich alles gelohnt, die Schublade läuft super. Und das, obwohl die Siebdruckplatte nur einseitig Film hat, sprich auf der Lauffläche nicht. Gibts zwar auch mit beiden Seiten Film, ist aber "Bestellware" und kostet ein kleines Vermögen. Man könnte es natürlich auch aufwendig machen mit Laufrollen usw, ist aber anfällig gegen Verwiterung, Bruch etc, ist sehr aufwendig und teuer und ... bringt nix, die Schublade läuft wirklich sehr gut!
    Die mittleren Kanthölzer sind mit der Siebdruckplatte verbunden und sind damit Bestandteil der Schublade selbst, Näheres dazu ist dem Plan von Herrn Nuss zu entnehmen:
    comp_20200709_185241.jpg

    Hier die Ansicht der geöffneten Schublade von außen: die Konstruktion ist simpel, aber effektiv und erlaubt das vollständige und dennoch stabile Öffnen der Schublade, was die Reinigung sehr erleichter. Natürlich fehlt hier noch die Schubladenfront, das kommt später:
    comp_20200709_185249.jpg

    Und hier der Vollständigkeit halber die geschlossene Schublade - noch ohne Front - von außen gesehen:
    comp_20200709_185300.jpg

    Hier nun nochmal der Stall vor dem Dämmen und Beplanken, aber mit eingebauter Schublade und vor allem mit bereits angeschraubter Legebox:
    comp_20200709_203203.jpg

    Zunächst war nun der Deckel der Legebox zu dämmen und zu beplanken. Dies geschieht im Original-Bauplan zusammen mit dem Bau der Legebox. Da ich aber das Dämmaterial draußen gelagert hatte und erst öffnen wollte, wenn ich das meiste verbrauche, damit es nicht herumfliegt, habe ich das entsprechend verschoben.
    Auch hier musste die ebenfalls 10° betragende Dachneigung der Legebox beim Bau des Ständerwerks für den Deckel berücksichtigt werden. Das Dämmaterial - es wird 40mm-Mineralwolle verwendet - ließ sich für mich überraschend gut mit einem (scharfen!) Cutter bearbeiten und das Dämmen ging insgesamt - also auch später bei den Wänden und dem Dach - gut von der Hand.
    Neben dem Deckel sieht man die beiden Platten für Ober- und Unterseite des Deckels, die Oberseite des Deckels natürlich mit wetterschutzbedingten Überständen. Ich hatte kurz überlegt, ob ich auch den Deckel mit Rauspund decke, das hätte aber nichts gebracht und so habe ich gemäß Bauplan OSB gewählt:
    comp_20200710_084220.jpg

    Hier ist der Deckel bereits mit Scharnierband an der Legebox befestigt und die breite Seite der Box gedämmt:
    comp_20200710_175813.jpg

    Kurz darauf habe ich diese erste gedämmte Seite bereits mit Rauspund verschalt. Eine Handkreissäge mit Führungsschiene bietet beim Längszuschnitt der Rauspundlatten unerlässliche Dienste, zum Ablängen habe ich die Kappsäge genommen. Hierbei hat es sich als angenehm erwiesen, dass meine Kapp- und Gehrungssäge auch über eine sogenannte Zugfunktion verfügt, wodurch die Breite der Rauspundlatten kein Problem ist, die Schnittlänge einer Zugsäge reicht dafür auf jeden Fall aus:
    comp_20200710_190407.jpg

    Es ging dann auch gleich zügig weiter. Seiten der Legebox gedämmt und verschalt, ebenso die Rückwand, dann die erste Seitenwand (die mit dem Fenster) gedämmt. Der Originalplan sieht wie gesagt kein Fenster in den Seiten vor, da auf dieser "sitzstangenabgewandten" Seite normalerweise die Stalltüren sitzen. Meine sind aber wie gesagt an der Front, ein Fenster drängte sich daher an dieser Stelle auf. Ein weiteres Fenster befindet sich wie oben erwähnt in der Stalltür neben den Sitzstangen, aber dazu später mehr:
    comp_20200711_184656.jpg

    Der Tag wurde lang, aber am Ende waren alle Seitenelemente gedämmt und verschalt. Mir war es wichtig, zwischen Dämmung und Verschlaung keine längere Arbeitspause zu haben, um nicht Ungeziefer die Gelegenheit zu geben, sich in die Dämmung einzuschieben, bevor die Verschalung befestigt wird:
    comp_20200711_220016.jpg

    Nun kam Farbe ins Spiel...

  5. #105

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    4. Schritt: Außenanstrich und Dachplatte

    Nachdem die Verschalung nun ringsherum (fast) fertig war und das trockene, warme Wetter hielt, konnte es gleich mit dem Außenanstrich weitergehen.
    Zuvor wählte der Familienrat aus der Dauerschutzfarben(12 Jahre)-Farbpalette des erwähnten dänischen Farbenherstellers mit B einen passenden Farbton aus: in die engere Auswahl kamen Moosgrün, Taubenblau und Schwedenrot. Nunja, das Ergebnis sieht man gleich, etwas klischeehaft, aber es gefällt. Die Akzentfarbe sollte - wie an den Eckbeinen bereits manifestiert - "Morgenweiß" sein.

    Los ging es also, kurz noch nie Eckbeine abkleben und dann die Farbe drauf. Insgesamt haben wir drei Anstriche gemacht, damit ist es wirklich deckend und mit Sicherheit hat man damit auch die notwendige Schichtdicke aufgetragen. Nicht im Bild ist, dass zuvor auch die Rauspundverschalung mit Nadelholz-Imprägnierung gestrichen wurde:
    comp_20200712_154555.jpg

    Ein Seitenteil war am Vortag noch nicht fertig geworden, also auch hier schnell noch Dämmung rein und Verschalung drauf. Unten sieht man die bereits gestrichene und nun angebaute Schubladenfront:
    comp_20200713_100618.jpg

    Hier noch ein erster Einblick in das Innere des Stalls zu einem früheren Zeitpunkt, also vor Dämmung und Anstrich des Stalls. Man blickt durch die großen Ausparungen in der Front, die für die Stalltüren sind. Darüber die Lüftungsöffnungen, die bereits mit feinem Volierendraht gegen Eindringlinge bespannt sind. Hier fehlen in der Front noch Dämmung und Verschalung, die Gitter liegen später zwischen Ständerwerk und Verschalung und sind somit eindringsicher. Hier auch schon sichtbar: die Verfugung aller Spalten und Fugen mit Acryl gegen Milbenbefall. Auch die Legebox wird hier von innen sichtbar. Im Originalplan ist der Eingang zu den Legenestern zwar auch erhöht, aber innerhalb der Box quasi ebenerdig. Da ich aber diese Samla-Plastikboxen einlege und die nicht in den Stall herausrutschen sollen, habe ich die Wand zwischen Stall und Legebox erhöht und oben ein Halbrundholz befestigt, damit die Hühner dort gut rüberkommen:
    comp_20200713_122156.jpg

    Um den Stall nun zumindest halbwegs wetterfest zu machen, um ihn längere Zeit ohne Aufsicht lassen zu können - der Urlaub nahte - mussten nun noch die Türen dran und eine Abdeckung auf das Dach.
    Das Dach ist auch beim Originalplan gedämmt und besteht aus einer bündigen Deckplatte, darauf befestigten Dachsparren, dazwischenliegender Dämmung und einer abschließenden, überstehenden OSB-Platte. Ich wollte nun zunächst nur die erste Deckplatte anbringen und den Stall dann mit einer Plane überdecken, das sollte reichen.

    Die OSB-Platte wollte ich eigentlich am Stück auf das Dach setzen, leider war der Kofferraum meines Autos anderer Meinung und so stand ich beim Baumarkt zweimal am Zuschnitt: einmal, um die bestellte Platte abzuholen, ein zweites Mal eine halbe Stunde später, um nach dem erfolglosen Verladeversuch die Platte halbieren zu lassen
    Dazu noch die kurze Anmerkung: Herr Nuss baut den Stall aus OSB-Verlegeware, die er selbst zurechtschneidet. Das ist günstiger, aber auch einiges an Schnittarbeit und man hat einige Nut-Feder-Verbindestellen. Ich habe es einfacher für mich gewählt und sämtliche Platten (also OSB und Siebdruck) im Baumarkt auf Maß zurechtschneiden lassen. Das ist etwas teurer, spart aber relativ viel Zeit.
    Auf dem Bild ist die Platte bereits lose aufgelegt und die Kanten sind rundherum mit der Schutzfarbe gestrichen, welche gerade trocknet, während im Vordergrund die Dämmung und Beplankung der ersten Tür voranschreitet:
    comp_20200714_180008.jpg

    Abends war dann alles fertig und die Dachplatte befestigt:
    comp_20200715_222224.jpg

    Türen auch fertig, gestrichen und befestigt. Aufgrund von Größe und Gewicht der bei mir deutlich größeren Türen wollte ich mich bei deren Befestigung nicht auf die im Originalplan dafür vorgesehen Scharnierbänder verlassen - das hätte ziemlich sicher nicht funktioniert - und habe stattdessen auf die zu sehenden Werfgehänge inkl. zugehöriger Spezialschrauben gesetzt. Eins davon ist wie man sieht etwas "verkümmert", was dem im Wege liegenden Durchgangsloch geschuldet ist. Tat der Stabilität bisher aber keinen Abbruch, beide Türen laufen bis heute - auch mit den später zu sehenden Anbauten - sehr gut. Noch je ein Schlossriegel an die Tür und dann war es das für den Tag:
    comp_20200715_222242.jpg

    Am nächsten Morgen ging es in den Urlaub. Ich habe zuvor noch den Stall mit einer grünen Gewebeplane abgedeckt, mit der man sonst gerne z.B. Brennholzstapel abdeckt und diese verzurrt. Das hielt den Urlaub über ohne Probleme und hielt den Stall gegen Niederschlag trocken, auch wenn es in der Zeit so gut wie keinen Regen gab. Ein Foto habe ich an dem Abend nicht mehr gemacht, dafür eines Wochen später. Dort ist das Dach schon weiter gebaut, nicht wundern, es ist nur zum Zeigen der Plane:
    comp_20200826_113115.jpg

    Weiter geht es nach dem Urlaub...
    Geändert von Zwerghuhnbaron (27.09.2020 um 15:21 Uhr)

  6. #106

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    5. Schritt: Dachkonstruktion

    Gut erholt kamen wir aus dem Urlaub zurück, doch es sollten noch weitere 10 Tage vergehen, bevor es weiterging... Grund war im Wesentlichen die Hitzewelle Anfang-Mitte August, die mehr ins Freibad als Zum Stallbau antrieb.

    Doch nun sollte es weitergehen! Die untere Dachplatte war ja schon montiert, jetzt galt es die Sparren zurechtzusägen und zu befestigen. Die Optik der abgeknickten Dachvorderkante aus dem Originalplan (auch zu sehen auf Herrn Nuss Webseite bei den Beispielbildern) gefiel mir nicht, außerdem wollte ich ja das Dach nicht nur mit Dachpappe, sondern mit einer richtigen Bitumenschindeleindeckung belegen. Für den Knick hätte ich dann einen First ausbilden müssen, auch das wollte ich nicht. Letztlich war es mir lieber, die Überstände des Dachs vor allem seitlich und insbesondere an der Front im Vergleich zum Originalplan deutlich zu vergrößern. Außerdem habe ich aufgrund der größeren Breite meines Stalls einen Sparren mehr gesetzt, also fünf statt vier:
    comp_20200820_160515.jpg

    Es folgten die Quersparren (oder wie auch immer man diese Teile nennt):
    comp_20200820_165552.jpg

    Die Sparrung wurde nun zunächst gründlich und mehrschichtig gestrichen:
    comp_20200820_184046.jpg

    Es folgten die Befestigung und das ebenfalls sorgfältige Streichen des Firstbrettes und die Zwischensparrendämmung des Daches:
    comp_20200821_123053.jpg

    Danach wurden das Dach gedeckt, in meinem Fall wie gesagt nicht mit OSB, sondern mit dem gleichen Rauspund, mit dem auch die Wände verschalt wurden. Ich habe 2,5m lange Rauspundhölzer verwendet, diese im Foto gesehen links aneinander ausgerichtet und am Ende auf der anderen Seite mit der Handkreissäge alles gleichmäßig mit einem Schnitt an der Führungsschiene abgelängt:
    comp_20200821_132209.jpg

    Fertig:
    comp_20200821_144454.jpg

    Nun fehlte nur noch der Anstrich und die Dacheindeckung:
    comp_20200821_144518.jpg

    Und damit geht es weiter...

  7. #107

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    6. Schritt: Dacheindeckung

    Zunächst musste nun der Antrich fertiggestellt werden, danach kamen an den Ortgängen noch Bretter dran, damit die Stirnseiten der Rauspundhölzer nicht exponiert sind:
    comp_20200827_110249.jpg

    Beim Dach bin ich wirklich auf Nummer Sicher gegangen, meist ist das Dach der Schachpunkt einer solchen Konstruktion und meiner Meinung nach wäre das beim Bau nach Originalplan auch gewesen. Es hätte sicherlich nicht besonders lang gehalten, allerdings ist eine Dacheindeckung wie die folgende auch um ein Vielfaches aufwendiger sowie ebenso zeit- und kostenintensiver.

    Ich hatte zunächst auch überlegt, eine Regenrinne an die Dachtraufe zu setzen, der Stall steht aber unter Bäumen und kriegt eh nicht sonderlich viel Regen ab, daher habe ich davon wieder abgesehen. Ich habe aber an allen 4 Dachkanten sogenannte Traufbleche verbaut, um das Dach zusätzlich vor einkriechender Feuchtigkeit zu schützen.
    Hier ein Ortgangbrett, das Traufblech liegt schon bereit:
    comp_20200827_110240.jpg

    Zunächst wurde das Traufblech an der unteren Dachkante (der Traufe) direkt auf das Holz befestigt:
    comp_20200827_125822.jpg

    Dann wurde das Dach mit der Schindel-Vordeckbahn belegt:
    comp_20200827_140232.jpg

    Erst dann bekamen auch der First und die Ortgänge ihre Bleche. Diese Verlegereihenfolge wurde so vom Schindelhersteller vorgeschlagen, beim darüber Nachdenken ergibt das auch gewissen Sinn und ich habe es daher so übernommen:
    comp_20200827_160022.jpg

    Nun konnte das Eindecken mit den Bitumenschindeln beginnen, eine überraschend spaßige Arbeit, da man permanent seinen Fortschritt sieht, auch wenn der Zuschnitt der Schindeln etwas mühsam ist:
    comp_20200827_171530.jpg

    Und fertig war das Ganze! Endlich konnte ich von nun an auf das lästige Abdecken des Stalls mit der Plane am Abend verzichten. Die Legebox bekam einen vereinfachten Belag ohne Vordeckbahn und Bleche, sprich nur mit (überhängenden) Schindeln. Sollte reichen:
    comp_20200828_183545.jpg

    Nun war der Stall im Groben fertig und es ging an die Details...

  8. #108

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    7. Schritt: Windfang und Lüftungsöffnungen

    Aufgrund der Hanglage des Stalls musste ich die Hühnerleiter seitlich vom Durchgangsloch herunterführen, sprich es wäre eine Plattform vor dem Loch notwendig. Dies ist im Originalplan auch so vorgesehen, auch wenn das ganze dort nicht als Teil einer Tür geplant ist, sondern als Teil der festen Front.

    Das Durchgangsloch ist zwar nicht offen in Richtung der Hauptwetterrichtung, aber doch um nur 90° versetzt. Ich hatte in diversen Büchern über den Hühnerstallbau und im Internet oft von Windfängen gelesen, so auch im Beitrag von frederik hier im Forum, den ich hier nochmal explizit erwähne und verlinke. In diesem Thread habe ich viele Anregungen für meinen Stall gefunden, wofür ich mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bedanken möchte
    Letztlich ist es frederiks Thread, der mich dazu bewegt hat, meinen Stall hier auch in ähnlicher Form zu dokumentieren.

    Kurzum: ich hatte von Anfang an einen Windfang eingeplant und es war klar, dass auch dieser an der Tür sitzen und sich mit ihr bewegen würde. Darauf vertrauend, dass das zusätzliche Gewicht der Tür nichts anhaben würde, baute ich aus Resten drauf los. Ok nicht ganz, natürlich habe ich vorher gemessen, Konstruktionszeichnungen gemacht und alles millimetergenau zurechtgesägt
    Bilder vom Bau des Ständerwerks erspare ich hier, gibts ja oben zur genüge.
    Also: Ständerwerk gebaut, an die Tür geschraubt und mit Rauspund beplankt. Den Boden habe ich aus Halbrundhölzern gebaut, danke frederik für die Idee. Natürlich ist der Windfang ungedämmt:
    comp_20200909_193854.jpg

    Von der Wetterseite aus gesehen, das Wetter kommt von links, wenn man den Stall von vorne betrachtet:
    comp_20200909_193902.jpg

    Das Innere:
    comp_20200909_193916.jpg

    Dachplatte aus OSB zurechtgesägt - an der zur Tür gewandten Seite mit einem passenden 10°-Gehrungsschnitt - um den Spalt durch die auch hier gewählte 10°-Dachneigung gering zu halten und aufgelegt... passt:
    comp_20200910_161202.jpg

    Auch hier sehr gründlich gestichen und dann montiert:
    comp_20200911_130326.jpg

    Zum Schluss mit Bitumenschindeln gedeckt analog zum Deckel der Nistbox:
    comp_20200913_174502.jpg

    Jetzt wollten noch die Lüftungschieber für die vier Lüftungsöffnungen gebaut werden. So sahen die Öffnungen aus:
    comp_20200915_095938.jpg

    Aus verschieden breiten Holzleisten habe ich ein simples Schienensystem gebaut und - nach dem lackieren - angenagelt. Die Schieber selbst sind aus 4mm-Sperrholz, welches ich noch mit einem Holzknauf versehen und dann wie gehabt weiß lackiert habe:
    comp_20200915_102453.jpg

    Die Schieber sind ausreichend gängig und der Stall hat ein angenehmes Innenklima auch bei Sommerhitze, wenn alle Schieber geöffnet sind. Lässt man sie zu, wird es drinnen recht stickig bei Hitze, bei Kälte (so wie jetzt) bleibt es angenehm warm, das Lüftungskonzept ist also aufgegangen. Durch den geringen Platz an der Rückwand über der Nistbox wurde es etwas fummelig, am Ende hab ich es passend gemacht:
    comp_20200915_102503.jpg

    Nun fehlten noch Innenausbau und Hühnerleiter...

  9. #109

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    8. Schritt: Sitzstangen, Kotkasten, Innenanstrich, Hühnerleiter und autom. Hühnertür

    Da ich an der Front ja nun eine Tür verbaut hatte, musste ich die Halterung für die nun zwei Sitzstangen nun natürlich - zumindest an der Front - anders ausführen als im Originalplan. Die Halterung an der Rückwand habe ich übernommen, an der Front kurz nachgedacht und dann wie folgt umgesetzt:
    comp_20200921_143551.jpg
    Das Gitter ist hier schon lose aufgelegt und der Kotkasten bereits gebaut, genau wie im Originalplan. Eigentlich wollte ich den Kasten abnehmbar machen, letztlich düfte das Gitter aber wegen der großen Maschenweite von 50mm (es handelt sich um sogenanntes Armierungsgitter) recht pflegeeicht sein und mir war es dann wichtiger, so wenig Spalten wie möglich zu haben, den Kotkasten also fest zu verbauen und auch hier alles Ritzen mit Acryl auszuspritzen. Die Stangen sind aus glatt gehobeltem und abgerundeten Kantholz 44x24mm, hochkant verlegt. Nach Recherche hier im Forum habe ich das als "optimal" für die avisierten Zwerghühner herausgefiltert:
    comp_20200921_143559.jpg

    Die Hühnerleiter habe ich aus Holzresten gebaut, ausnahmsweise mal ohne Konstruktionszeichnung
    Die Leiter ist am Windfang per angeschraubten Metallwinkeln befestigt, die in am Windfang angeschraubte sog. "Riegelschlaufen" (sieht man später) eingehängt werden. Möchte man die linke Tür aufmachen, muss man die Leiter zuvor aushängen, was aber durch die Konstruktion sehr einfach ist. Die rechte Tür (die mit dem Fenster) geht auch so auf. Natürlich wurde die Leiter zwecks Nässeschutz auch noch gestrichen später:
    comp_20200921_143612.jpg

    Zur Veranschaulichung nochmal von der anderen Seite gesehen, man beachte auch die inzwischen angebrachten, weiß lackierten Rechteckleisten an den Kanten des Windfangs, die ich dort zum Korrosionsschutz der Ecken angebracht habe:
    comp_20200921_143624.jpg

    Nun folgte die Bearbeitung des Innenraums, vor dem Befestigen des Kotgitters sollte der Innenanstrich fertig sein. Zunächst habe ich die "Bodenwanne" und den oberen Rand des Kotkastens mit flüssigem Kunststoff gestrichen, um so den Boden vor Feuchtigkeit von oben zu schützen und die Reinigung zu erleichtern. In die Bodenwanne wird später noch Teichfolie eingelegt, darauf dann die Einstreu, um den Wechsel der Einstreu zu erleichtern. Der Anstrich erfolgte sehr großzügig - sprich dick - mit einer Rolle, um einen gleichmäßigen Auftrag zu erzielen:
    comp_20200923_161220.jpg

    So sah das ganze fertig und ausgehärtet aus. Leider gibt es diesen Flüssigkunststoff nur als lösemittelhaltige Variante, so dass das ganze eine ziemlich stinkend-benebelnde Aktion war, aber inzwischen ist der Geruch verflogen, und das war erst vor wenigen Tagen:
    comp_20200923_164642.jpg

    Nun sollte der Innenanstrich folgen, zuvor wurden noch die letzten fehlenden Ritzen und Spalten mit Acryl verfüllt:
    comp_20200924_143639.jpg

    Hier sieht man nun den noch feuchten ersten Anstrich mit der Hühnerstallfarbe, die ich ja wegen Doofheit viel zu dünn angerührt hatte. Es wurde zwar leidlich weiß nach dem Trocknen, die Schicht ist aber sehr dünn und ich bessere da nochmal nach mit einem weiteren Antrich:
    comp_20200924_144906.jpg

    So sah es dann aus: geht, optisch eh egal, wie einige schon anmerkten, aber ich will eine dicke Schicht für besseres Stallklima und eine milbenfeindliche Oberfläche. Die Sitzstangen wurden natürlich mitgestrichen:
    comp_20200925_164301.jpg

    Als letzten Schritt galt es nun noch, die automatische Hühnertür so einzubauen, dass die Stalltür weiterhin hindernisfrei bewegt werden konnte. Auch der Außenlichtsensor des Steuerungscomputers wollte verbaut werden. Also Schienen anschrauben, Computer anschrauben, Loch durch die Tür für den Sensor plus Kabeldurchführung, Falltür dran und testen: funktionierte auf Anhieb, ich hoffe das Systemerweist sich als zuverlässig:
    comp_20200925_175717.jpg
    comp_20200925_175804.jpg

    Bei geschlossener Stalltür passt es perfekt alles hinein, bin zufrieden mit der Konstruktion:
    comp_20200925_180057.jpg

    Bei geöffneter Tür hängt diese trotz Zusatzgewicht durch Windfang und Axt-Tür nicht durch, die Werfgehänge sind stark genug:
    comp_20200926_180606.jpg

    Das war es auch schon, es folgen noch ein paar Außenansichten...

  10. #110

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    Fertig!

    Hier noch ein paar Ansichten des fertigen Stalls!

    Die Fenster haben noch Kreuze spendiert bekommen, natürlich aus rein optischen Gründen. Diese sind sehr schlicht aus einfach, weiß gestrichenen Holzleisten gebaut und von innen in die Fensterrahmen geklebt.

    Die Fenster habe ich von außen übrigens mit transparentem Silikon verfugt, damit kein Schlagregen in die Rahmen eindringt. Ansonsten sind die Fenster gemäß Originalbauplan aus einfachem 5mm-Plexiglas gebaut, welches in selbstgebaute Fensterrahmen uas Kantholz eingesetzt sind.

    comp_20200924_192408.jpg
    comp_20200926_180710.jpg
    comp_20200926_180728.jpg

    Hier noch ein Einblick in die geöffnete Legebox, noch ohne Samla-Kisten:
    comp_20200925_164639.jpg

    Und eine Ansicht der geschlossenen Schublade von außen, die fehlte noch:
    comp_20200925_164342.jpg

    Zu guter Letzt noch ein Einblick in den Stall:
    comp_20200926_180617.jpg


    Ich hoffe, diese kleine Stallbaudoku hilft dem Leser beim Eigenbau. Ich kann den erwähnten Bauplan wie gesagt empfehlen, es geht aber natürlich auch ohne bei entsprechendem Knowhow. Viele Tricks und Kniffe aus dem Plan und dem Videokurs haben mir aber geholfen, den Stall effizienter, besser und vermutlich auch preiswerter zu bauen, als ich es selbst gekonnt hätte.
    Mir hat es viel Spaß gemacht, Frust machte sich eigentlich nie breit.

    Ich liefere im nächsten Post nun noch die Materialliste mit Kosten...

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