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Thema: Brutei kurz vor Schlupf runter gefallen, Küken lebt

  1. #11
    Avatar von melachi
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    das ist sehr schwer zu beurteilen. Das Problem ist: beginnt der Dottersack vorzeitig außen trocken zu werden, dann kann das Küken den nicht mehr einziehen. Mache dir also nicht zuviel Hoffnung, dass das gut geht. Vielleicht können dir Leute, die das bereits gemacht haben, auch Tipps geben, wie man einen nicht eingezogenen Dottersack abbindet, damit du alles bereit hast, falls es nötig wird. Wenn das Küken versucht, die Schale aufzustemmen, dann will es schlüpfen. Dazu drückt es den Nacken gegen das eine Ende des Eis, und die Beine gegen das andere Ende.

  2. #12

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    Du solltest das Küken aber auch nicht gleich aufgeben, wenn du feststellst, dass der Dottersack noch nicht komplett eingezogen ist. Das muss kein Todesurteil sein! Gefährlich für das Küken wäre es, wenn Geschwisterküken den Dottersack aufpicken können und es so zu einer Infektion kommen würde. Das muss verhindert werden.
    Den Dottersack könnte man fest abbinden mit einem stabilen Zwirnsfaden. Dann den Dottersack abschneiden, sodass das Stück mit der Zwirnsfaden-Abbindung noch am Küken verbleibt. Wenn alles gut läuft, trocknet das und fällt irgendwann von selbst ab, wenn die richtige Zeit gekommen und Kükis Nabel geschlossen ist… Das kann funktionieren, eine Garantie gibt es aber nicht. Ich würde es aber auf jeden Fall versuchen.


    Ich hatte vor zwei Jahren als kompletter Anfänger in der Hühnerhaltung auch mal so ein Küken: es ist spät abends unter der Glucke geschlüpft, der Dottersack war nicht eingezogen und hing noch mit ein wenig Eidotterfüllung an seinem Bauch. Die Glucke hat es gleich nach dem Schlupf als nicht überlebensfähig betrachtet und einfach ignoriert. Also habe ich es dann mit ins Haus genommen und unter die Wärmeplatte gelegt. Der Dottersack ist in den nächsten Stunden eingetrocknet und hat wie ein pergamentartiges Papierschnipsel am Kükenbauch gehängt. Man konnte ihn später einfach abschneiden, als er komplett getrocknet war. Ich hatte ihn nicht abgebunden, sondern einfach so gelassen, weil keine Gefahr bestand, dass Geschwisterküken ihn aufpicken.

    Das Küken war jedenfalls völlig fertig, mehr tot als lebendig, ich habe ihm am ersten Tag erst mal Wasser (falls vorhanden kann man Traubenzucker zugeben) mit Hilfe einer Spritze ohne Nadel gegeben, am Anfang tropfenweise. Am Abend habe ich mit Wachteleidotter angefangen, weil ihm die Energiereserve aus dem nicht eingezogenen Dottersack ja fehlte. Das war die ersten zwei Tage seine einzige Nahrung und es wurde von Stunde zu Stunde fitter und lebenswilliger.
    Ich musste es am Ende selbst aufziehen - zurück zur Glucke konnte es nicht - und habe es lange mit zusätzlichen 'Eidotter-Spritzen' gepäppelt. Es war noch lange zierlicher als seine Schwestern und langsamer in der Entwicklung, aber gesund. Und: aus diesem Sorgenküken ist meine beste Legehenne 2019 geworden. Es ist also nicht immer so, dass solche Problemküken grundsätzlich schwach und kränklich sein müssen und man besser keine Zeit und Mühe an ihre Rettung verschwenden sollte, 'weil es ja eh nix bringt'.
    Geändert von Isilay (29.05.2020 um 00:11 Uhr)

  3. #13
    Avatar von Schnappi66
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    Mit dem noch nicht eingezogenen Dottersack kann ich auch von einem aktuellen Fall gerade berichten. Mein Miniküken hatte auch noch beim allerdings selbständigen Schlupf an Tag 19 noch Einiges an Dottersack mit blutigem Gewebe nachgezogen. Wußte zuerst nicht, ob da noch Därme dabei waren oder nur Dottersack. Das trocknete dann im Laufe der nächsten 24 - 30 Stunden ein wie eine trockene Nabelschnur. Dann schnitt ich bis auf einen 5 mm Stumpf alles ab.
    Erschwerend kommt bei meinem dazu, das kam aus einem sehr kleinen und schmalen Ei, wo noch dazu die Luftblase seitlich im Ei lag und die Zehen teils noch etwas verformt und noch zu flexibel sind . Das kleine Küken hatte gerade mal 18 Gramm (großes Blumenhuhn, keine Zwerghuhn und keine Wachtel!) Hab auch zugefüttert und jetzt ist der Krümel zwar noch nicht über den Berg, aber es läuft jetzt normal, trinkt selbständig und frißt auch schon selbst dazu. Nur noch nicht genug.
    Also gib bei deinem nicht auf und ich drücke die Daumen und wünsche deinem Schlüpfling guten Schlupf und einen guten Start ins Leben! Den Geschwisterchen unter der Henne natürlich auch.
    liebe Grüße
    Schnappi

  4. #14

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    Hallo ihr Alle,
    danke für Euren vielen tollen Tipps.
    Mein Mann hat dann doch auf mich gehört und das Ei in eine Dose mit feuchter Küchenrolle unter eine Wärmelampe gelegt. Als ich am Donnerstag Abend nach Hause kam, hatte das Küken schon die Eihaut durchstoßen und atmete ganz entspannt.
    Es ist dann tatsächlich gestern Nachmittag ohne Hilfe geschlüpft. Allerdings war schon vorher ein großer Teil der Schale abgefallen und es musste sich quasi nur noch aus der Eihaut pellen.
    der Dottersack war eingezogen, aber der Bauch sah trotzdem irgendwie seltsam prall aus und naja, ich habe beschlossen es dann zu seinen Geschwistern, die auch gestern alle geschlüpft sind unter die Glucke zu setzen.
    Heute morgen war die Mama ohne die kleinen durch die Absperrung im Stall gekrabbelt und schrie fürchterlich nach ihren Kleinen und die Kleinen saßen alle 6 im Nest und schrieen ebenfalls nach ihrer Mama.
    Habe sie dann raus zu ihr gesetzt und bin den vormittag im Garten gewesen, in Hörweite der Hühner.
    Als ich mittags nachschaute, waren nur noch 5 Küken da..... das kleine gerettete war spurlos verschwunden.
    Ich tippe darauf, dass die Glucke es aufgegessen hat... Es war kein anderes Huhn dort und auch keine Katze oder ähnliches....
    Da die Glucke samt Küken heute nachmittag zu einem Freund gezogen ist (das war von Beginn an geplant), hatte ich auch keinen Extrastall für sie, sondern nur ein abgesperrtes Brutnest im normalen Hühnerstall. Hätte ich alle bei mir behalten, hätte ich bestimmt das Küken einfach bei mir im Haus gelassen bis es zu 100% fit gewesen wäre.
    Schade, aber ich hab es der Natur überlassen und die hat entschieden... anscheinend war doch irgendetwas nicht in Ordnung mit ihm, aber das ist ja auch kein Wunder bei der Geschichte...
    Trotzdem sind 5 wundersüße Küken jetzt bei meinem Freund und er wird seine wahre Freude an den 4 Thüringer Barthühnern und dem einen Grünleger-Thüringer Barthuhn-Mix haben. Übrigens hatte ich eine Schlupfte von 100%, was mich sehr stolz macht.
    Anbei ein paar Bilder von der Mama in Aktion.
    Danke nachmals für die vielen, vielen Tipps!!!!!
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