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PGR 156
Wir stehen der Habicht-Problematik auch noch fragend gegenüber.
Ein Habicht macht ja hauptsächlich Ansitzjagd, kann aber auch durchaus mal bei einem Rundflug ausspähen und dann herabstoßen.
Bussarde und Milane dagegen nutzen die Thermik, um kräftesparend lange zu kreisen und dann von oben auf die Beute herabzustoßen. Im Nachbardorf haben zwei Bussarde (die haben momentan oft ihre Jungvögel dabei) ein Taubennest ausgenommen. Die Jungtauben waren schon fast flügge.
Unser Garten ist kaum lückenlos komplett zu übernetzen. Wollen wir auch nicht.
Nach Norden und Süden steht jeweils in 150m Entfernung ein kleinerer Wald. Rundum Felder, nur wenige Einzelhäuser/Höfe. In jedem der Wälder sind mehrere Bussarde ansässig, sie wechseln auch zwischen die Wäldern hin und her und ziehen ihre Kreise dazwischen.
Unser Friederich beobachtet das, hat aber nur einmal gewarnt, als ein Bussard in Begleitung eines Jungtieres direkt und niedrig über unserem Besitz kreiste. Da rief er die Hennen in den Stall und ging nach der letzten auch rein.
Ansonsten sieht er die Bussarde nicht als Bedrohung, ebenso den Rotmilan, der hin und wieder auch bei uns niedrig drüberzieht.
Der Milan scheint grundsätzlich keine Bedrohung zu sein (normal gehören ausgewachsene Hühner auch nicht zu deren Speiseplan).
Auch wenn die Falken mal von den östlicheren Weiden hochkommen, verschwendet der Hahn kaum einen Blick auf sie.
Zwei Weiden weiter stehen Schafe, dort sind auch immer viele Krähen. Quasi ein kompletter zusammenbleibender Schwarm. Wenn diese warnen, wird auch Friederich aufmerksam.
Die Bussarde halten immer mindestens zwei große Bäume Abstand zu den Krähen, die Falken wagen sich gar nicht in deren Nähe.
Einen Habicht dagegen habe ich in vier Jahren hier nicht einmal gehört oder gesehen, obwohl sie zwei Dörfer weiter südlich immer gut zu sehen am Wegesrand auf Pfosten, Masten und Ästen ansitzen. Dort gibt es aber auch keine Bussarde.
Meine Hoffnung ist nun, das die massive Bussardpräsenz (letztens kreisten mindestens 8 Stück über jedem der Wälder), in Verbindung mit dem stationären Krähenschwarm zusätzlich vor dem einen Wald, den Habichten hier zu unruhig ist. Habichte sind Ortstreu und es könnte für sie zu gefährlich sein hier zu brüten. Die Bussarde und Krähen würden sich über das Gelege freuen.
Ein Nachbar sagte, bei ihm hätte früher ein Habicht Hühner geholt, aber da waren noch nicht die Bussardfamilien dort und seitdem hat er keine Habichte mehr auf der Höhe gesehen.
Die Falken sind immer über den Feldern nordöstlich auf der Jagd. Die Nachbarin, die auf dem Hof daneben frei auf der Streuobstwiese Hühner hält, hatte bislang nur Ausfälle durch den Fuchs. Seit sie dort einen angriffslustigen Ziegenbock hält, kommt der Fuchs aber auch nicht mehr. Die Falken ignorieren die Hühner, einen Hahn hat sie nicht.
Für Küken, Zwerghühner oder kleinere Hühner kann die Bedrohungslage natürlich anders sein.
Sollte es doch Probleme durch Luftangriffe geben, werde ich mir eine Schaufensterpuppe besorgen und täglich umstellen und alle zwei Tage mit anderen Klamotten umdrapieren.
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