Ich selber habe ja auch lieber Wiese im Auslauf. Bei der Trockenheit nicht leicht zu realisieren, ich wässer mir hier seit Monaten den Wolf. Ich finde dieses Bild der "grasenden" Hühner auch richtig schön und guck ihnen gerne dabei zu.
Nur glaube ich nicht, dass es für die Hühner ein eklatanter Nachteil wäre, wenn das Grundstück nicht soviel Gras hätte.
Ich würde allerdings unter dem Anblick schon leiden..
Hab jetzt nicht alles gelesen,trotzdem gebe ich meine Senf mal dazu Meine Bande hat Wiese Mit verschiedenen grasssorten und Kräuter hinter dem Stall,vor dem Stall reines Gras fast rasen.Obststräucher,nusssträucher ihren eigenen Garten mit Thymian,Oregano etc., Am Gras selber picken sie nur das frische im Frühjahr ,an die Obststräucher nur das Obst ( Blätter ist nicht ihr Ding) Die Kräuter nehmen sie nur Kleingehackt im feuchtfutter.Wenn das Gras zu hoch ist,dann wird auch nicht gescharrt, aber wehe ich mähe,dann legen die Lochweltmeister los Es wird gebuddelt und gescharrt als wenn es kein Morgen gibt.Huhn auf Gras sieht toll aus,muss Huhn aber nicht haben.Wiese ist nur deshalb für Huhn interessant weil man dort Insekten findet.So meine Meinung.Und für Sonnenbäder ist es auch toll,da liegt man weich
Klar, über den Winter gibts ja auch kein Gras. Aber immerhin kommt dann wieder ein Frühling. Ich hatte den Anstoß-Post so verstanden, daß die Hühner so gut wie kein Grün brauchen, sondern auf nackter Erde besser zurecht kommen. May be ich habe das falsch verstanden/interpretiert. Hühner sind, wie Menschen, sehr anpassungsfähig. Die Nachteile im leidlich negativen Fall, sind wohl kaum ausreichend zu belegen.
LG, Saatkrähe
Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe
[QUOTE=Saatkrähe;1909636]Ich hatte den Anstoß-Post so verstanden, daß die Hühner so gut wie kein Grün brauchen, sondern auf nackter Erde besser zurecht kommen. May be ich habe das falsch verstanden/interpretiert. /QUOTE]
So verschieden sind die Lesarten
Denn für mich habe ich herausgelesen, daß Hühner unbedingt Gras brauchen, und auf nackter Erde leiden.
Wobei meine Überzeugung die ist, daß Hühner keine Wiesenbewohner und auch keine ausgesprochenen Wiesennutzer sind. Sie brauchen Bereiche mit lockerem, mit Kraut, Laub oder anderem zugedeckten Boden, wo sie nach Nahrung scharren können, sie nutzen gerne auch mal Flecken absolut nackiger Erde um sich zu sonnen oder Staubbäder anzulegen, Sie brauchen Deckung nach oben um zu dösen und zu ruhen. Das finden sie unter Hecken, Bäumen und Stäuchern. Haben sie die Möglichkeit, Wiese zu nutzen, tun sie das, weil sie neugierig und findig sind, aber Hühner auf eine deckungslose Wiese zu sperren ist in meinen Augen genau so wenig Hühnergerecht wie die Haltung in einem totgetrampelten kahlen Auslauf. Und zwar ganz unabhängig von dem Platz, den man ihnen zur Verfügung stellt.
Für mich ist eine hühnergerechte Haltung auch auf wenig Platz möglich, sofern sich der Halter bemüht und sich Gedanken macht., Falls dabei die Grasfläche auf der Strecke bleibt, ist das in meinen Augen nicht wirklich tragisch, denn der Bedarf an Grünzeug kann auch anderweitig ausgeglichen werden. Schlimmer fände ich, wenn kein Anreiz zum Scharren vorhanden wäre, keine geschützten Plätze zum Chilllen oder Staubbaden und keine Deckung nach oben.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Ich finde beides nicht richtig, wenn es absolut gemeint ist. Hühner lieben die Abwechslung. Oder besser, sie lieben das wo sie finden was sie brauchen Und das sind in erster Linie Insekten. Dann ab und an auch mal ein Häppchen Gras, wenn es die richtigen Sorten sind. Aber Huhn nimmt auch das was da ist, wenns nix besseres gibt.
Absolut - denke ich habe längst hinreichend zum Ausdruck gebracht, daß das auch mein Verständnis von Hühnerhaltung ist. Unter 'Wiese' verstehe ich auch nicht nur eine baum- und strauchlose Wiese. So eine habe ich auch gar nicht. Schon allein der Deckung wegen. Aber vielleicht ist das der Grund, warum meine Hühner sich die meiste Zeit dort aufhalten. Sie haben überall die Chance in Deckung zu gehen. Ansonsten sind sie im Wäldchen, oder scharren am Rand zwischen Wiese und Wald, oder scharren im Wald oder auf der Wiese - sie scharren überall. Wiese ist, wo wiesentypisches wächst; egal ob da auch noch Obstbäume draufstehen oder größe Wildrosenbüsche, etc. Insofern sind die Hühner hier schon ausgesprochene Wiese- und Waldnutzer. Nackte Erdflecken haben sie hier auch im Wiesengelände. Das haben sie sich alles selbst angelegt. Meist dort, wo Maulwürfe an für sie günstigen Stellen ihre Hügel aufgeworfen hatten. Gedöst wird hier fast ausschließlich in der prallen Sonne. Nur wenn es zu heiß wird, gehen sie unter die Bäume und Büsche.Wobei meine Überzeugung die ist, daß Hühner keine Wiesenbewohner und auch keine ausgesprochenen Wiesennutzer sind. Sie brauchen Bereiche mit lockerem, mit Kraut, Laub oder anderem zugedeckten Boden, wo sie nach Nahrung scharren können, sie nutzen gerne auch mal Flecken absolut nackiger Erde um sich zu sonnen oder Staubbäder anzulegen, Sie brauchen Deckung nach oben um zu dösen und zu ruhen. Das finden sie unter Hecken, Bäumen und Stäuchern. Haben sie die Möglichkeit, Wiese zu nutzen, tun sie das, weil sie neugierig und findig sind, ....
Selbstverständlich, keine Frage..... aber Hühner auf eine deckungslose Wiese zu sperren ist in meinen Augen genau so wenig Hühnergerecht wie die Haltung in einem totgetrampelten kahlen Auslauf. Und zwar ganz unabhängig von dem Platz, den man ihnen zur Verfügung stellt.
Da stellt sich die Frage, was mit "wenig Platz" gemeint ist. Ich kenne nicht eine einzige Hühnerhaltung in einer Voliere, die auch nur annähernd hühnergerecht wäre. Aber MÖGLICH ist das allemal, sicher Ich meine jetzt nicht wegen Gras ja oder nein; sondern bezüglich der Sauberkeit. Aber wie wir ja wissen, gehen die Meinungen in dieser Hinsicht in alle Richtungen. Des Menschen Wille ist sein HimmelreichFür mich ist eine hühnergerechte Haltung auch auf wenig Platz möglich, sofern sich der Halter bemüht und sich Gedanken macht., Falls dabei die Grasfläche auf der Strecke bleibt, ist das in meinen Augen nicht wirklich tragisch, denn der Bedarf an Grünzeug kann auch anderweitig ausgeglichen werden. Schlimmer fände ich, wenn kein Anreiz zum Scharren vorhanden wäre, keine geschützten Plätze zum Chilllen oder Staubbaden und keine Deckung nach oben.
LG, Saatkrähe
Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe
doch, sie haben die Darmflora. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe Publikationen üder das Mikrobiom der Hühner, speziell auch im Blinddarm. Da wurden hunderte teils bisher völlig unbekannte Bakterien gefunden, auch solche, die Zellulose verwerten können. Damit dürften sie also auch Gras verdauen können.
Es wurde auch festgestellt, das diese Blinddarm-Mikrobiome stark vom Futter abhängen. Es gibt Untersuchungen, wie Alttiere das Mikrobiom der Küken beeinflußen.
Für mich stellt sich das insgesamt so dar, das Hühner sich gut an unterschiedlichste Futtersituationen anpassen können, und dann natürlich einen Vorteil davon haben, nicht ständig ihre Futtergewohnheiten zu wechseln, sondern ihre Vorlieben für bestimmte Futtersorten an dieses etablierte Mikrobiom anzupassen.
Eine Studie, die gerade im Volltext offen war: https://genomebiology.biomedcentral....059-020-1947-1
Geändert von melachi (10.06.2020 um 21:22 Uhr)
Danke für den tollen link!
Aber da steht eben auch:
"However, despite extensive research over many decades, the quantitative importance of the caeca in chicken nutrition remains unclear "
Edit:
Nachdem ich jetzt mal verglichen habe, leistet das Mikrobiom beim Huhn ähnliches wie das des Menschen hinsichtlich der Substratproduktion. Und jetzt sag ich mal ganz frei: Ich kann gut darauf verzichten, ins Gras zu beißen. Aber wie Saatkrähe schon erwähnte, wurde in Notzeiten auch von Menschen Gras gegessen. Trotzdem kommen wir normalerweise gut ohne aus.
Und wenn das Mikrobiom des Huhnes aus Gras Vitamine, Fettsäuren etc. herstellen kann, so kann es das auch aus anderem Grünfutter. Ich sehe immer noch keinen Vorteil für Gras außer das wir es normalerweise ohne großen Aufwand einfach auf dem Grundstück stehen haben.
Geändert von zfranky (10.06.2020 um 22:20 Uhr)
Kleiner Exkurs:Kein einziger Bauer hier in der Umgebung füttert seinen Kühen noch Gras als Grünschnitt.
Alle sind auf Silage umgestiegen. Die Milchproduktion ist höher, der Aufwand niedriger durch Silage. Und jetzt KANN man gar kein Gras mehr füttern, weil die Rinder aufgrund der Futterumstellung davon Durchfall bekämen.
Wir folgern daraus, dass Kühe sehr gut ohne Gras in seiner Urform auskommen.
Deswegen stimme ich Frank zu, dass auch sämtliches anderes Grünfutter das Gras für Hühner ersetzen kann. Sie können wirklich ohne Wiese leben. Ist halt die Frage, ob man das will - ich würde es nicht wollen, da es mir auch um den Wohlfühl- und Beschäftigungsaspekt geht.
Wie gesagt, ich kenne Hühnerhalter mit weniger Platz als ich ihn habe, deren Hühner bekommen halt Grünzeug (inklusive Grünschnitt) in den Auslauf geschmissen, funktioniert sehr gut.
@Mara, bei mir brütet fast jede Rasse. Den Grund dafür habe ich noch nicht rausgefunden, obs an der Wiese liegt, kann ich nun wirklich nicht sagenWenn deine besonders gern brüten könnte es einfach an deinen Rassen liegen und nicht am Gras im Auslauf.
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