Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 11 bis 14 von 14

Thema: Wenn Hühnerhaltung manchmal traurig macht

  1. #11
    Avatar von SetsukoAi
    Registriert seit
    17.02.2005
    Ort
    Siesbach
    PLZ
    55767
    Land
    Deutschland/Rheinland-Pfalz
    Beiträge
    12.606
    Zitat Zitat von kerubino22 Beitrag anzeigen
    Das klinkt erstmal ordentlich.

    Was fütterst du bzw. wie lagerst du es? Ist die Legeleistung in Ordnung? Sind es Rassehühner/Mixe oder Hybridhühner?


    Ich habe von mehreren schon gehört das die Hybridhühner nach 2 Jahren eine höhere Sterblichkeitsrate haben, da die Eierleistung den Körper auszehrt. Aber Marans?
    Ich für habe für mich beschlossen, dass meine Tiere max. 3 Jahre alt werden dürfen. Da die Legeleistung sinkt und die Verlustgefahr steigt.
    Gibt ja auch Maran+ (also Hybriden).

    Wenn wieder eins stirbt würde ich es mal in die Tiho Hannover schicken (selbst machen, nicht über den Tierarzt).

    Wenn du öfter mal Probleme mit Kropfverstopfung bei den Hühnern hast (hab ich z.B. sehr, sehr selten bei 80 - 150 Hühnern...) dann würde ich dir den Tipp geben darauf zu achten das sie: Keinen Rasenschnitt fressen und Futter 24/7 zur Verfügung steht denn dann schlagen die sich nicht auf einmal den Kropf so voll sondern können immer mal fressen.

    Ich hatte schon mal Phasen da habe ich mehrere Tiere verloren. Dann habe ich ein Tier eingeschickt und untersuchen lassen, der Übeltäter war schnell gefunden und so konnte ich dagegen was machen.

    Allerdings muss man auch sagen das eben Hybriden nicht langlebig sind, 4 Jahre ist echt schon alt für eine Hybride.

  2. #12
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.821
    Ich kann dazu nur sagen: Man wird selbst als Halter besser im Laufe der Jahre. Das heißt dann konkret, dass man immer früher feststellen kann, wenn ein Tier sich nicht wohlfühlt.
    Medizinisch kann man wirklich sehr, sehr viel machen, sofern man den geeigneten TA hat. Ich habe davon sogar zwei, also echt ein sehr günstige Situation. Allerdings muss man halt auch sehen, dass eine Diagnostik richtig teuer werden kann, kommt dann noch eine OP hinzu, ist mal auch gerne mal bei Kosten von 500 Euro pro Tier (bei Behandlung in einer Spezialklinik). Das muss einem das Huhn wert sein und man muss diese Kosten auch stemmen können.
    Meiner Erfahrung nach scheut man dann manchmal auch die Untersuchungen bzw. versucht es erst mal selbst. Das ist finanziell sicherlich sinnvoll, aber man verliert leider Zeit. Als kleines Beispiel: Eine Kropfverstopfung bekommen viele selbst hin, aber wenn man gleich zu einem erfahrenen TA geht, kann der, je nach Art der Kropfverstopfung, sehr gut helfen. Kropf OP bei harter Kropfverstopfung, Absaugung bei weicher, anschließend dann schauen, ob Bakterien im Speil sind, Kultur anlegen, Resistenzen prüfen. Ist die Ursache nicht im Kropf bedingt, kommen weitere Kosten auf einem zu: Röntgenbild, ggf. Ultraschall. Je nachdem, an was es liegt, eine weitere OP. Eine gute Vogelklinik kann fast alles operieren, wobei manchmal die Prognose nicht gut ist. Hat das Tier zum Beispiel einen Tumor, der schon gestreut hat, macht es keinen Sinn zu helfen, da wäre dann Euthansie besser.
    Oft liegen die schlechten Erfolgsaussichten bei Behandlungen auch daran, dass man zu spät reagiert, bis so eine Kultur mit Resistenztest angelegt ist, kann es schon mal 5 Tage dauern, es geht schneller, wenn man das in einer Klinik machen lässt, an die ein Labor angeschlossen ist. Aber selbst zwei Tage können zu lange sein...
    Wenn man zu einem normalen TA geht, hat der oft gar nicht die notwendigen Geräte, die eine Diagnostik möglich machen bzw. viele Halter sagen dann halt auch, dass bei mancher Diagnosemöglichkeit der finanzielle Aufwand zu groß ist (so zum Beispiel war bei mir noch nie ein Huhn in der Röhre zwecks Scan- und ich habe wirklich schon viel machen lassen).
    Und dann ist es halt so: Selbst wenn man sich noch so bemüht- manche Tiere haben halt auch einfach schlechte Gene (Hybriden neigen zu Problemen mit dem Legedarm im Alter), andere sind nicht durchgeimpft und dann zieht man sich halt auch einfach mal eine Krankheit zu (die durch Impfung hätte vermieden werden können), das ist dann Pech. Da denke ich jetzt zum Beispiel an ILT oder Marek oder sowas.

    Und schließlich und endlich sind teilweise einfach keine passenden Medikament für Hühner zugelassen, weil sie als Nutztiere gelten. Und selbst die zugelassenen Medikament dürfen nicht einfach so ausgegeben werden, also scheuen sich viele TÄ die überhaupt zu behandeln und wenn sie es dennoch tun, gegen sie nur Vitamine....

    Hier muss man für sich eine Entscheidung treffen: Wie viel Aufwand möchte man betreiben, will man die Tiere im Anschluss essen oder welche Möglichkeiten hat man.

    Liebe Grüße Susanne

  3. #13
    Avatar von Dylan
    Registriert seit
    08.09.2017
    PLZ
    9
    Beiträge
    3.553
    Zuwutzeli, ich schließe mich Susanne an: Irgendwann muss man sich entscheiden, ob und wieviel medikamentöse Behandlung man in die Tiere reinsteckt und welchen Aufwand man betreiben will. Sie hat für sich einen für sie passenden Weg gefunden, ich gehe einen anderen. Ich habe für mich entschieden, dass ich keines meiner Hühner im Krankheitsfalle behandeln lasse. Ich beobachte das Tier genau, wenn ich merke, dass es zu Ende geht oder zu sehr leidet, erlöse ich es oder lasse es in seltenen Fällen auch alleine einschlafen.
    Auf diese Weise bekommt man eine gesunde, fitte Hühnerschar. Momentan habe ich 20 Hühner von 1- 5 Jahren. Eigentlich sollten ein paar Alte weg, damit Platz für den Nachwuchs ist, aber sie sind echt alle topfit und legen auch noch gut. So eine Truppe bekommt man nur durch konsequentes Aussortieren von kränklichen Tieren.

    Kranke Hühner sind nicht so ungewöhnlich, und auch Rassetiere können sehr anfällig sein.
    Kannst du dich nicht damit trösten, dass deine Tiere ein sehr gutes Leben bei dir haben und sie damit gehen lassen? Es wäre so schade, wenn du mit der Hühnerhaltung aufhörst, weil du dich so sehr verpflichtet fühlst, das Leben der Hühner so lange wie möglich zu verlängern. Deine Hühner leben im Hier und Jetzt und genießen den Moment. Du solltest es Ihnen gleichtun und wenn es soweit ist, darf man ein Huhn auch gehen lassen.

  4. #14
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.821
    Dylan, da sprichst Du wahre Worte: Das wichtigste ist, dass man seine Tiere gut beobachtet und dann halt reagiert. Wie, ist letztendlich egal, das muss jeder für sich entscheiden, aber es muss immer zum Wohle des Tieres sein.
    Ich habe übrigens aktuell 44 Hühner; Jahrgang 2008 bis 2018. Meine bislang älteste ist 14,5 geworden, aber gerade die Hybriden werden meist nicht alt. Da ist mir neulich die Lisa verstorben, sie was von 2011 und hatte echt schon ein stolzes Alter.
    Ich glaube frustrierend wird es, wenn man nicht nach seinem eigenen Gewissen handeln kann, sich also zwingt, Hühner zu schlachten, obwohl man das eigentlich nicht möchte oder alternativ, gerne zum TA gehen würde, sich das aber nicht leisten kann oder eben nichts tut, wenn ein Tier krank ist, weil man sich gelähmt fühlt, wie auch immer. Dann wird es sehr schwer.
    Für mich ist es immer belastend, wenn ich berufsbedingt kaum Zeit für die Tiere habe und dann zu spät bemerke, wenn was nicht in Ordung ist und dann der TA nichts mehr machen kann.

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 36
    Letzter Beitrag: 06.09.2016, 17:00
  2. Macht es was wenn der Bundesring 1 Nummer zu groß ist ???
    Von Schopfwachtel im Forum Züchterecke
    Antworten: 19
    Letzter Beitrag: 24.08.2013, 21:12
  3. Was macht Glucke wenn nichts schlüpft?
    Von Feinschmueller im Forum Naturbrut
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 18.07.2008, 10:17
  4. was macht Ihr denn wenn es wirklich passiert ...
    Von MonikaM im Forum Vogelgrippe (Geflügelpest - Aviäre Influenza)
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 16.04.2006, 15:52
  5. Einstallung - macht Hühnerhaltung überhaupt noch Sinn?
    Von andi im Forum Vogelgrippe (Geflügelpest - Aviäre Influenza)
    Antworten: 49
    Letzter Beitrag: 18.02.2006, 18:03

Stichworte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •