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Thema: Gefährdet kotverschmutzer Hahn die Hennen beim Begatten?

  1. #1

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    Gefährdet kotverschmutzer Hahn die Hennen beim Begatten?

    Liebe Fories

    Kann mir jemand Auskunft geben, ob ein Hahn mit kot-verschmutzter Kloake, die von ihm begatteten Hennen gesundheitlich gefährdet?

    Einer meiner Junghähne (fast sechs Monate alt) wurde im Alter von einigen Monaten wahrscheinlich von einem Greifvogel verletzt und hatte eine grossflächige und tiefe Wunde im Bereich der Kloake. Mit ärztlicher Versorgung verheilte diese - doch blieb eine Schwäche des Schliessmuskels.
    Er hat dadurch immer eine verschmutzte Kloake, weil etwas Darm-/ Kloakeninhalt raussabbert. Die Konsistenz ist zum Teil recht flüssig.
    Ich pflege den Hahn und wasche alle 7 bis 14 Tage die Federchen um die Kloake und schneide diese auch zurück.
    Zudem hat der Hahn die Möglichkeit ein grosses Sandbad zu nutzen und seine Kloake zu trocknen, wodurch er sich hoffentlich auch gegen Schädlinge schützen kann (wie Fliegen, Federlinge etc.).

    Normalerweise sieht man dem Hahnen-Hinterteil nichts an; "die Sauerei" ist unter genügend Federn verdeckt; es ist nicht so, dass er "eine Strasse von Kot" an seinem Po hätte.

    Mein Eindruck ist, der Hahn ist sonst gesund, lebensmutig und stark; so gesehen könnte er in geeigneter Umgebung und mit etwas Pflege ein normales Hahnenleben führen trotz seinem Handicap.

    Jedoch mache ich mir nun Sorgen, ob die Gefahr besteht, dass er seine Hühnchen beim Begatten mit Keimen aus seinem Kot infiziert, wenn die Kloaken sich berühren bei der Samenabgabe.

    Kann mich jemand informieren, der sich mit den Hühner-Begattungsorganen und den Vorgängen beim Begattungsakt der Hühner auskennt?

    Ich denke, dies ist die zentrale Frage. Bei den Kühen ist es beispielsweise so, dass sie zwar praktisch "über die Vagina drüberscheissen", jedoch haben sie, soviel ich weiss, die Harnröhre so gelegen, dass der Urin die "Lippen" um den Scheideneingang der Kuh reinigt.

    Vielen Dank schonmal und viele Grüsse

    jdee
    Geändert von jdee (29.03.2020 um 17:36 Uhr)

  2. #2

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    Legedarmentzündungen können z.B. durch ein verschmutztes Nest entstehen, wenn Viren/Bakterien den Legedarm nach der Eiablage hinauf wandern und dann die Darmwände oder den Eileiter infizieren. Fremdkeime können auch durch den Tretakt in das Innere des Huhns gelangen. Der Hahn stellt durch sein Handicap ein erhöhtes Risiko dar. Dazu kommt bald die sommerliche Eiablage von Fliege und Co., die von solchen Stellen magisch angezogen werden. Spätestens dann müsste er täglich kontrolliert/gesäubert werden, wenn Du keinen Madenbefall möchtest. So leid es mir für ihn auch täte, ich würde ihn durch einen intakten Hahn austauschen.

  3. #3

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    Hallo Salome

    Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
    Deine Informationen klingen einleuchtend und ich hatte schon befürchtet, dass wir das Leben dieses Hahnes nun doch opfern müssen.
    Es klingt so pathetisch... aber die schönen Wesen kommen voller Hoffnung und er hat den Kampf mit diesem Angreifer überstanden - so dass es mir nochmal leid tut....
    Aber es gibt keinen anderen Weg (ausser Kastration - aber das ist auch nicht sinnvoll).

    Zu meiner grossen Erleichterung konnte ich seine "zwei Brüder" vom selben Schlupf jedoch vermitteln an sehr gute Lebensplätze!
    Licht und Schatten - das Leben ist einfach so

    Allen eine gute, gesunde Zeit und viel Freude mit den Tieren!

    jdee

    So gehören

  4. #4

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    Liebe Salome
    Liebe Fories

    Ich wollte mal ein Update machen bezüglich meines verletzten Hahnes, den ich inzwischen passend "Achilles" getauft habe - Ihr seht, er lebt also noch

    So ist es weitergegangen:
    Den hübschen Kerl zu töten, hat mir "geraucht", so dass ich mich erstmal damit arrangierte, ihm die Kloake täglich zu waschen. Da seine Brüder kräftiger und dominanter waren, kam er sowieso noch nicht dazu, irgendwelche Hühner zu begatten. Dann konnte ich diese aber vermitteln und er blieb als Junghahn mit seinem Vater- und Grossvater-Hahn zurück bei mir. Ich liess ihn jeweils am Morgen zusammen mit ein, zwei Hennen aus demselben Schlupf aus dem Stall, damit er auch mal dazu kam, seine Triebe auszuleben und beobachtete die Hennen genau, ob es Hinweise auf Legedarmentzündung gäbe.

    Es wurde mir auch immer klarer, dass es gar nicht Kot ist, was da aus der Kloake sabbert, sondern nur "das Weisse", was bei Hühnern - so sagte man mir - Urin entspräche.
    Beim Menschen ist Urin ja steril, wenn es aus der Blase herauskommt - also hoffte ich, dies sei auch bei Hähnen der Fall... und damit wesentlich weniger gefährlich für die Weibchen beim Begattungsakt, eine Infektion zu verursachen als durch Darm-Bakterien im Kot.

    Fazit heute:
    Ich meine, bei meinen Hennen seien keine Anzeichen für eine Legedarm- oder Eileiter-Entzündung zu erkennen. Der Kot der Hennen ist normal, ausser sie haben sich mal wieder an herumliegendem Obst überfressen, oder eine Entwurmung stehe an.
    Jetzt im Sommer kann Achilles seine Kloake durch Sandbäder praktisch selber reinigen. Trotzdem wasche ich ihn täglich kurz, zum Beobachten.
    Wenn ihn jemand nähme trotz seines Handicaps, würde ich ihn vermitteln.
    Da die Wahrscheinlichkeit jedoch winzig ist, behalte ich den süssen, zutraulichen Kerl bis auf weiteres und überlege mir Lösungen für meine Haltung, dass die Männchen einander möglichst wenig in die Quere kommen und es für mich noch managebar ist....

    Es ist meine Erfahrung mit Tieren, dass es sich lohnt, abzuwarten und genau zu beobachten, ob sich möglicherweise eine Lösung abzeichne.

    Ich wollte Euch diese Beobachtungen und Überlegungen nicht vorenthalten - vielleicht hat ja jemand ein ähnliches Schicksal und Problem.

    Viele Grüsse

    jdee

  5. #5

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    Liebe Fories

    Letzthin haben wir unseren Hahn Achilles geschlachtet. Er war ziemlich genau ein Jahr alt geworden.
    Zwar hat er sich prächtig entwickelt, aber ich wurde doch im Laufe der Monate unsicher, wie es sich auf die Gesundheit der Hennen auswirkt.

    Da er von mir so viel Pflege und Zuwendung erhalten hatte, war das Schlachten für ihn kaum ein Stress.
    Er war so oft von mir nachts aus den Stall geholt worden zum Federn-Waschen und nächtigen in der Wohnung. Er war komplett zutraulich.

    So war es auch für mich möglich, ruhig zu bleiben und auch das Brühen, Federn-Entfernen und Ausnehmen schien mir "das Normalste der Welt" - obwohl ich es sonst nie mache mit meinen getöteten Hühnern (... sterben alle an Altersschwäche, ich "helfe nur bei grossem Leiden nach").

    Mit dem Bewusstsein, dass sein Körper wie ein Gewand ist, das er abgestreift hat, kann ich das ausgezeichnete Bio-Fleisch würdigen - es ist im Tiefkühler und ich warte auf eine gute Gelegenheit, wo jemand mit Erfahrung mir helfen kann, das Fleisch zuzubereiten - und mit meinem Mann und mir zu geniessen.

    Viele Grüsse

    jdee

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