Eine hiervon, eine davon...

[Fienchen]

Mal wieder eine Frage von mir, ich hoffe ich bin im richtigen Faden.

In euren Signaturen sehe ich häufig dass nicht nur 1 Rasse gehalten wird oder 2, sondern auch einzelne Hühner einer Rasse.

Ist es Hühnern egal ob nun gleiche Rasse oder nicht, so lange es ungefähr gleich groß und ähnlich vom Wesen ist?
Vielen Dank.

[SalomeM]

Hühnern ist es total egal, wie die Kollegin nebenan aussieht. Es gibt jedoch ein paar „Rassisten“, die z.B. schwarz, weiß, seidenfiedrig oder weiß der Geier was nicht mögen. Das liegt meist daran, dass sie als Küken/Jungtier dieses Merkmal nicht kennengelernt haben, schlechte Erfahrungen damit hatten oder........ Rassisten sind. Dies ist aber eher die Minderheit. Die Größe spielt ebenfalls keine Rolle. Die zwei Hähne z.B. auf dem nachfolgenden Bild sind Schlupfgeschwister und ziemlich dicke Freunde, obwohl sie äußerlich unterschiedlicher nicht sein könnten:

[Giesi_mi]

Ich denke nicht, dass es ihnen egal ist, wie die Stallkolleginnen aussehen. Mein Eindruck ist, das sie Hühner ihrer eigenen "Art" bevorzugen.

[melachi]

liegt teilweise auch daran, das irgendwann nur noch ein Huhn einer Rasse, von der man mal einen ganzen Schwung hatte, übrig ist, oder man welche 'geerbt' hat.

Ich gebe meinen Glucken gerne gemischte Küken unter, in verschiedenen Farben, damit sie gleich als bunte Truppe sozialisiert werden. Dann stört sie das auch nicht. Ich hatte nur einmal einen Hahn, der konsequent alle weißen Hennen ausgegrenzt hat. Aber der hatte beim Vorbesitzer als Jungtier seine gesamte Geschwisterschar und alle anderen Herdenmitglieder nach und nach an den Habicht verloren und wohl seine Schlüsse gezogen.

[Dorintia]

Als ich noch zwei weiße, zwei braune und zwei schwarze hatte, konnte ich Grüppchenbildung gut beobachten und die stammten aus einer gemischten Herde. Wie sie als Küken aufgewachsen waren weiß ich nicht. Gut sozialisierte Hühner können sich natürlich dran gewöhnen oder sie sind es eben durch die Aufzucht schon gewöhnt, aber genauso gibt es eben Zicken.
Deshalb wird bei Zukauf auch immer geraten lieber mind. 2 von einer Sorte/Farbe zu nehmen.

[Isilay]

Das wird in der Regel schon so sein, dass Hühner Rassisten sind. Es kommt aber wohl auch darauf an, ob die 'Anderen' in die Gruppe rein geboren werden oder ob einer homogenen Gruppe plötzlich andersartige vorgesetzt werden. Ich kenne bei meinen Hühnern keine Probleme mit anderen Rassen/Farben.

Angefangen habe ich mit einem blauen Hahn (Silverudds Blau) und vier schwedischen Schwarzhennen von einer anderen Züchterin. Die Schwarzhennen waren jung und bis dahin nur mit Schwarzhühnern zusammen. Sie mochten den Hahn von Anfang an, obwohl sie keine roten Kopfpunkte oder blaues Gefieder kannten.
Die Kinder aus dieser Beziehung waren natürlich hauptsächlich blau und auch schwarz (alle mit schwarzen Kämmen) --> keine Probleme.
Eine schwarze Australorps-Junghenne kam noch dazu --> keine Probleme, obwohl sie doppelt so groß war wie die Schwedinnen.
Vergangenes Jahr durften zwei Glucken brüten und hatten gekaufte Silverudds-Blau-Bruteier. Es gab blaue und auch splashfarbene Küken. Auch bei der neuen Farbe Splash und einem Mixküken mit Friesenhuhnblut in beige gab es mit der Schwarzhuhnglucke keine Probleme. Die Mixhenne und ihre splashfarbene Schlupfschwester durften bleiben und sind in der Rangfolge schon aufgestiegen. Sie werden nicht gemobbt, obwohl sie jeweils die einzige in der betreffenden Farbe sind.

[Chickenalarm]

Ich halte von Beginn an 6 unterschiedliche Hühner und es klappt wunderbar

[Sterni2]

In meiner bunten Truppe klappt das normalerweise wunderbar. Da gibts alle Farben, Federfüßige, Bärtige, Schwanzlose, Zwerge und Große ....

hühnerbunt2.jpg

Interessant fand ich, als ich vor einem Jahr ein schwarzes Thüringer Barthuhn dazu bekam, dass es sich bald schon am liebsten mit den drei schwarzen "Raben" zusammen gesellte.

Ein Problem hatte ich mal mit einem Hahn, der die große Italienerin - vermutlich wegen ihres großen Kammes - gänzlich abgelehnt hatte. Die musste ich trennen.
Und ein andermal hatte ich eine Wildbrüterin, 12 Eier von weißer Henne - ergab lauter fast weiße Küken. Nur eins war braun. Dieses wollte eine der beiden führenden Glucken töten. - Die musste ich auch trennen.

schlafenszeit2.jpg

[Fienchen]

Vielen Dank.
Ich bekomme ja im Mai 4/1 Bielefelder, würde aber auch gerne nach und nach noch je 2 Marans, Blumenhüner und Creme Legbar dazu nehmen.

[Mara1]

Meine Hühner wachsen immer in gemischten Gruppen mit verschiedenen Farben auf. Trotzdem sind sie später oft farblich getrennt unterwegs. In meinem ersten Hühnerjahr hatte ich z.B. Wyandotten silber-schwarzgesäumt, die sind in einer Kunstbrut zusammen mit weißen Bresse und Marans sk aufgewachsen, und wenig ältere braune Hühner hatte ich auch. Trotzdem waren die Wyandottenhennen fast immer zu dritt unterwegs, abseits von den anderen. Die braunen Junghennen aus meiner 3. Brut haben sich sofort an die braunen aus der 1. Brut angeschlossen, trotz einigen Wochen Altersunterschied. Sie waren nur selten mit den schwarzen und weißen Hühnern aus der 2. Brut unterwegs, obwohl die von Größe und Alter her besser auch zu ihnen gepaßt hätten. Mein Fazit: Hühner sind eindeutig Rassissten und bevorzugen Hühner, die ungefähr die gleiche Größe und Farbe haben.

Es gibt aber auch Ausnahmen, ganz spezielle Freundschaften zwischen zwei Hühnern, und denen ist es dann egal, wenn eine weiß und eine schwarz oder braun ist.

Gemeinsamer Schlupf und Aufzucht hat meine bisher nicht dazu gebracht, daß sie später alle anderen Hühner toll finden. Da war nichts mit "gut sozialisiert".

Allerdings gibt es halt welche, die grundsätzlich verträglicher sind als andere, und die sind das dann auch gegenüber anders aussehenden. Einige meiner Araucana z. B. scheuchen locker die Maranshennen vom Futter weg, obwohl die deutlich größer sind. Umgekehrt passiert das so gut wie nie. Wenn man lauter Rassen hat, die eher friedlich veranlagt sind, und kein besonders biestiges Einzeltier dabei ist, geht es natürlich dann auch mit einer bunten Mischung friedlich zu.