Wie sag ich es jetzt am wenigsten drastisch:
Es ist nicht der Stromverbrauch, die einzelnen späteren Küken können hier schlüpfen. Abgeschaltet wird erst, wenn alles aus dem Ei ist, oder das jeweilige Küken definitiv tot. Das sieht man ja beim Schieren. Die Blutgefäße am Rand bauen relativ schnell ab, innerhalb von 1-2 Tagen. Reguläre, also genetisch bedingte, Spätschlüpfer sind halt keine Zuchttiere, weil sie das vererben. Hobbytiere, wenn sich ein Abnehmer findet, vielleicht, aber definitv keine Zuchttiere.
Oder anders gesagt: Wenn meine Küken erst nach dem 21. Tag schlüpfen, hab ich versagt. Sei es bei der Wartung des Brutapparates oder bei der Auswahl der Elterntiere, oder bei beidem. Wenn ich schon kunstbrüte, dann muss ich auch dafür sorgen, dass die Technik optimal läuft. Bei Hühnern sind es nun mal 21 Bruttage, nicht 22, nicht 23, nicht 24 und auch keine Zeitspanne oder Wünsch Dir was. Ergo, ist es länger, liegt ein Fehler vor.
Pünktliche Schlüpfe ermöglichen dazu eine Mitüberwachung meines Brüters. Dann nämlich wenn der Schlupf plötzlich mal verspätet ist. Der Probelauf kann noch so optimal laufen, wenn das Ding nach Jahren guter Funktion und unauffälligen Probeläufen mitten in der Brut ein Problem entwickelt und die Kleinchen deshalb plötzlich später schlüpfen, kann ich erkennen, dass der Brüter spinnt. Wenn die Schlüpfe immer über mehrere Tage gehen, gern auch nach dem 21. Tag, hab ich keine Ahnung, ob das nun die Genetik ist, oder doch der Brüter ein Problem hat.
Und ich finde es verantwortungsloser einen schlecht funktionierenden Brüter in Kauf zu nehmen, von dem ich gar nicht weiß, dass er schlecht funktioniert, als die Beachtung eines rechtzeitigen Schlupfes.
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