Selektion auf Schlupfpünktlichkeit funktioniert. Bei mir kommt kein Tier in die Zucht, dass nach dem 21. Tag geschlüpft ist. Am Ende Tag 21. werden alle Geschlüpften aus dem Brüter genommen und Stammweise markiert. Nachzügler lasse ich allerdings schon schlüpfen, die werden rot markiert und später der Küche zugeführt. Abschalten bringe ich dann doch nicht fertig.
In der Natur bleibt die Glucke auch nicht über 4 Schlupftage am Nest. Schon weil die Erstgeschlüpften Randale machen, weil sie Kohldampf schieben. Der Dottersack hält nicht über 4 Tage. Dort selektiert es die Spätschlüpfer ganz automatisch aus.
Zum Problem des TE: Es kann der Brüter sein und eine ungünstige Temperaturverteilung sein. Das sollte im Leerlauf überprüft werden. Brut- oder Fieberthermometer an die kritischen Stellen (in der Regel die Ränder) legen und ablesen. Aufstellung an einem gleichmäßig warmen Ort sollte sowieso Usus sein. Die Dinger sind schlecht gedämmt und können größere Raumtemperaturschwankungen nicht ausgleichen. Gleichwohl kann man in einem vernünftigen kleinen Brüter (wie einem Brinsea oder janoel oder ...) durchaus gute Schlupfquten haben, wenn der Standort passt.
Ein vernünftiger, weil ordentlich gedämmter, Brüter würde dem Problem allerdings nachhaltig abhelfen.
Trotzdem würde ich die Spätschlüpfer ausselektieren. Denn wenn dieser lange Schlupf die einzige Auffälligkeit ist (also keine auffälligen Brutverluste, Steckenbleiber, Sorgenküken, Fehlbildungen usw.), dann spricht das schon dafür, dass sich da bereits eine längere Brutdauer festigt. Soll der Schlupf also künftig zügig über die Bühne gehen, würde ich zuerst die Küken nach Tag 22 ausselektieren (Küche) und nach 1-2 Jahren auch die Küken, die nach Tag 21 schlüpfen (Küche). Heist alle Spätschlüpfer markieren, das sind keine Zuchttiere.
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