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Thema: Habichtangriff

  1. #1
    Avatar von Conny66
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    Habichtangriff

    Am Sonntag vor einer Woche hat der Habicht meine Lotte (Zwerg Wyandotte) angegriffen. Wir hatten es zum Glück noch rechtzeitig bemerkt und konnten ihn verjagen. Er hat die arme aber schon ordentlich gerupft. Am Bauch ist sie jetzt ziemlich nackig und am Rücken hat sie kahle Stellen.

    Große Verletzungen hat sie nicht davon getragen, jedoch ist auf dem Rücken eine Stelle, an der die Federn fest mit der Haut verklebt sind. Was darunter ist, kann man leider nicht sehen.
    Ich habe das auch leider erst heute gesehen, weil sie erst jetzt zutraulicher geworden ist und sich genauer untersuchen ließ. Am Tag des Angriffs, habe ich nur grob geschaut, so gut es ging. Ich wollte sie nicht noch mehr stressen.... Ich bin mir jetzt unsicher, was ich mit dieser Stelle tun soll? So lassen wie es ist oder versuchen die verklebten Federn zu lösen?

    Ich habe nicht das Gefühl, dass es ihr schlecht geht, jedoch merkt man ihr an, dass sie friert, wenn sie sich draußen aufhält. Der Wind pustet hier immer noch recht kalt.
    Als ich sie heute morgen mit ins Haus nahm, um sie zu untersuchen, verhielt sie sich recht munter und hat auch ordentlich gefressen. Draußen geht sie zwar auch an die Futterautomaten, aber nur kurz. Deshalb füttere ich sie jetzt meist im Stall. Dann wird sie von den anderen auch nicht verjagt. Das habe ich nur auch öfter beobachten müssen.

    Ansonsten verhält sie sich als wäre sie gluckig. Sie sitzt platt wie ein Pfannkuchen im Nest, meckert, wenn man in ihre Nähe kommt und gibt auch Gluck-Laute von sich. Anfangs hat sie nach mir gehackt, wenn ich sie aus dem Nest genommen habe, damit sie fressen geht. Das macht sie nun nicht mehr. Sie ist zutraulicher geworden, seit ich ihr 3x tägl. 3 Blaubeeren, gespickt mit Propolis-Bröckchen gebe.
    Sie geht manchmal aber auch von sich aus, aus dem Nest. Nimmt Staubbäder, wechselt mal in ein anderes Nest und geht auch mal kurz mit den anderen nach draußen, in die Voliere. Gestern habe ich ein Windei in der Voliere gefunden. Da ich drinnen im Nest noch 3 weitere Eier gefunden habe, gehe ich davon aus, dass dies von ihr ist. Wir haben nur 4 Hühner. Da ich es nicht bestimmt sagen kann, wer das Windei gelegt hat, bekommen jetzt alle Calcium Dura. Zum Schaden ist es sicherlich nicht.

    Uff, dass ist nun aber ein Roman geworden...

    Ich bin jetzt etwas unsicher, wie ich weiter mit ihr verfahren soll. Ob ich ihr besonders Futter geben sollte. Ich füttere ja Auswahlfutter. Wenn sie aber immer nur kurz daran geht und ich sie deswegen im Stall füttern muss, funktioniert das ja nicht so richtig. Die Automaten im Stall aufzustellen ist auch keine so gute Idee, dafür ist der Stall etwas zu klein. Die anderen Hühner halten sich zurzeit auch viel darin auf und Staubbaden. Ich hatte ihr anfangs Schüsseln in den Stall gestellt, aber die waren regelmäßig untergewühlt worden... Deshalb nehme ich das, was ich ihr füttere wieder raus aus dem Stall, wenn sie aufhört mit fressen. Ich wäre also für einen Rat sehr dankbar!
    Geändert von Conny66 (18.02.2020 um 15:48 Uhr)
    LG Conny

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  2. #2
    Avatar von Bohus-Dal
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    Also erstmal: Das war kein Profihabicht. Eigentlich tötet der erste Kontakt das Beutetier, die Hinterkralle durchbohrt die Lunge. Da hat sie riesiges Glück gehabt, und ich wünsche Dir, daß der Habicht nicht wiederkommt. Mit "rechtzeitig bemerken" ist da normalerweise nichts. Könnte es evt. ein Sperber gewesen sein? Eine Zwergwyandotte ist eine ziemlich große Beute für einen Sperber, da würde es eher zu einem längerem Kampf kommen, bei dem man noch eingreifen kann.

    Ist die Stelle am Rücken mit Blut verklebt? Wenn man da jetzt zu viel pult, geht die Wunde nachher wieder auf, also entweder vorsichtig mit Wasser und Geduld einweichen und ablösen oder halt einfach so lassen. Da es so lange her ist und es dem Hühnchen gut geht, ist die Gefahr glaube ich vorbei, daß sich die Wunden entzünden. Hätten sie das getan, müßte sie inzwischen nach Verwesung stinken. Wahrscheinlich benimmt sie sich durch den Schock anders. Es ist normal, daß sie danach eine Weile aufhören zu legen und sich vorsichtig verhalten, lieber in Deckung bleiben. Vielleicht gluckt sie ja wirklich, obwohl man meint, der Schock würde das auch verhindern. Wenn sie gluckt, wäre es ja ganz normal, daß sie nur einmal am Tag frißt, von daher ist es schwierig, etwas dazu zu sagen. Ist sie denn abgemagert? Fühlt sich das Brustbein spitz an? Ist sie blaß? Du könntest sie ja ab und zu mal morgens wiegen, dann siehst Du, ob sie ihr Gewicht hält. Wenn ja, frißt sie genug.
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  3. #3

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    Hallööööchen Conny66, ich kann dir zwar keinen besseren Rat geben (habe keine Hühnchen) wie du es noch besser machen kannst, aber dein Hühnchen hat ja einige Schockmomente mitgemacht und da hilft bestimmt eine gute Futtergabe und eine warme Umgebung. Vielleicht könntest du ein paar getrocknete Mehlis mal mit anbieten, denn die werden immer sehr gern genommen und wenn meine Geister etwas negatives erlebt haben, versuche ich sie auch mit solchen Leckereien abzulenken. Ich wüsste vor Schreck auch nicht was ich machen müsste, wenn meinen Lieblingen so etwas passiert. Vielleicht liege ich falsch, aber bei den verklebten Federn würde folgendes probieren. Ich habe für mich immer eine Eventualität abgespeichert:

    ***Desinfektion von Wunden: Falls Sie eine verschmutzte Wunde bei Ihrem Tier entdeckt haben, sollte diese sicherheitshalber desinfiziert werden. Dafür eignet sich unter anderem Betaisodonalösung, die allerdings in der Wunde brennt. Eine schmerzfreie Wunddesinfektion ist unter anderem mit Octeniseptlösung möglich, sie eignet sich auch zur Desinfektion verletzter Schleimhäute. In Ihrer Apotheke berät man Sie sicher gern. Bitte beachten Sie: Es ist grundsätzlich ratsam, bei verschmutzten Wunden einen Tierarzt zu kontaktieren.***

    Ich drück ganz fest die Daumen und die Watscheln meiner Entchen und hoffe das deine Schätzchen alles schnell und gut verkraften. Toi, Toi, Toi und gute Besserung für dein krankes Hühnchen.

    PS.: hier noch ein Tipp falls du es nicht schon kennst:*** Kochsalzlösung: Sterile Kochsalzlösung sollte in der Hausapotheke nicht fehlen, um damit beispielsweise Wunden auszuwaschen. Vor allem dann, wenn sich ein Vogel am Auge verletzt hat und an der Wunde Sand klebt, ist es wichtig, das Auge mit Hilfe von Kochsalzlösung vorsichtig auszuspülen. Zwar ist im Notfall auch sauberes Leitungswasser verwendbar (gilt für Länder wie Deutschland, in dem das Leitungswasser sehr sauber ist), aber es verursacht ein unangenehmes Brennen ***
    Geändert von laika52 (18.02.2020 um 17:26 Uhr)

  4. #4
    Avatar von Conny66
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    Danke für die Antworten!

    Ob es ein Sperber war, weiß ich nicht. Mein Mann war so erschrocken, dass er nur die Henne retten wollte und nicht so genau auf den Greif geschaut hat. Es wäre also durchaus auch möglich, dass es ein Sperber war.
    Dass er wieder kommt, vermuten wir natürlich auch, bzw. hat mein Mann ihn schon auf Nachbars Dach sitzen gesehen, ihn als Habicht Männchen identifiziert und verjagt. Aber das heißt ja nicht unbedingt, dass dieser Greif unsere Henne angefallen hat... Da sind bestimmt noch mehr unterwegs. Auslauf für die Hühner gibt es deshalb, zunächst nur noch unter Beobachtung! Wir haben dafür ein Stück Garten abgetrennt, den wir vom Wohnzimmer aus einsehen können und so wie es meine Zeit erlaubt, öffne oder schließe ich die Volieren Tür.

    Sie hat etwas an Gewicht verloren, abgemagert ist sie aber noch nicht! Sie hat noch ein bisschen zum Zusetzen und wiegt aktuell 1250 g ungefähr. Ich werde das weiter beobachten.

    Nach dem Angriff war sie extrem blass. Das hat sich mittlerweile etwas gegeben, aber sie ist trotzdem noch recht blass um den Schnabel.

    henne.jpg henne nest.jpg

    Blut ist nicht zu sehen, die Stelle sieht eher verfilzt aus und ist auch komplett trocken. Übel riechen tut die Henne auch nicht.
    Mein Mann wäre auch eher dafür, die Stelle so zu belassen, wie sie ist.

    Ob sie wirklich gluckt, weiß ich nicht, ich bin ja noch Anfänger. Zumindest benimmt sie sich so, wie die Henne, die im Herbst gluckte. Ich lasse sie jetzt einfach und achte darauf, dass sie frisst und trinkt. Im Nest ist es ja auch wärmer, als draußen, bei diesem usseligen Wetter. So nackig, wie sie jetzt ist...

    Laika, Kochsalzlösung ist eine gute Idee! Die werde ich mir besorgen und auch etwas zum desinfizieren. Dann habe ich etwas da, wenn einmal Bedarf dafür ist. Für uns Menschen nehme ich immer Jodtinktur. Die brennt aber auch etwas.
    Geändert von Conny66 (18.02.2020 um 21:32 Uhr)
    LG Conny

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  5. #5
    Avatar von Bohus-Dal
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    So eine hübsche Vor allem auf dem ersten Bild sieht sie ja ziemlich blaß aus. Die werden ja auch blässer, wenn sie nicht legen, z.B. weil sie brüten. Das Gewicht ist doch völlig ausreichend? Standard 1100g meines Wissens.

    Irgendwo gibts hier einen Thread zum Thema "Hühnerapotheke". Vielleicht findest Du da noch ein paar Tips, was man sich vorsorglich besorgen kann. Bei mir wie wohl bei den meisten hier hat sich im Laufe der Jahre da ganz schön was angesammelt (manchmal klau ich auch für mich selbst aus der Hühnerapotheke ). Was desinfizierendes sollte man auf jeden Fall da haben. Es gibt auch ein antibiotisches Blauspray vom Tierarzt, das hält zusätzlich in der warmen Jahreszeit Fliegen von Wunden fern, die da sonst gerne ihre Eier ablegen würden, und hindert die Kumpels daran, aus Neugier oder Blutappetit an der Wunde rumzuhacken. Blutwurzpulver stillt Blutungen.
    Kochsalzlösung kann man sich auch selber herstellen.

    Aber jetzt nach über einer Woche braucht man da auch nicht mehr zu desinfizieren. Wenn ihr die verklebten Federn unangenehm sind und sie sie durch Putzen und Baden nicht losbekommt, wäre es sicher eine Erleichterung, wenn Du ihr da hilfst.

    Damit die Hühner sich sicherer fühlen, kannst Du ganz viele Tannenzweige in den Boden stecken, da stehen sie gerne dazwischen, weil sie da mehr Deckung vor Greifvögeln haben.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #6
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    Sie war nach dem Angriff noch blasser... Heute Morgen war sie mit den anderen wieder rausgegangen, nun sitzt sie wieder auf dem Nest. Als sie draußen war, hat sie die ganze Zeit gegluckst... Vielleicht macht sie aus der Not, jetzt einfach eine Tugend.

    Ja, ich könnte noch ein paar Tannenzweige stecken. Ganz kahl ist es hier aber nicht, ich habe meine Stauden und Rosen noch nicht geschnitten. Auch wenn es dort jetzt lichter geworden ist, es ist nicht kahl. Jedoch ist der Auslauf nun ja stark eingeschränkt.
    Ich muss mal sehen, wo ich jetzt noch Tannenzweige herbekomme und dann werde ich versuchen, ob ich meinen Mann überredet kriege, mir eine Pergola zu bauen. Dann könnte ich daran, gut ein Netz befestigen und einen Teil Garten damit Übernetzen. Damit die Huhns auch raus können, wenn ich nicht Zeit zum Aufpassen habe. Jedoch muss es dafür erst mal trockener sein. Wir haben Lehmboden, da baut man unter den Schuhen auf, wenn man auf dem Acker läuft.

    Ich stand neulich schon beim Tierarzt vor der Tür, um Blauspray zu kaufen. Leider hatte der zu. Aber ich werde meine Hausapotheke etwas aufstocken, auch wenn ich es jetzt aktuell nicht brauche. Wenn man etwas da hat, dann ist das nie verkehrt.
    Das man Kochsalzlösung selber herstellen kann, ist mir bekannt. Jedoch ist eine fertige Lösung auch praktisch. So teuer ist die ja nicht.

    Was ich aber wohl unbedingt besorgen muss, ist ein Hühnersattel. Nicht das der Hahn sie beim Tretakt verletzt. So schnell werden die Federn ja sicherlich nicht nachwachsen?

    Aktuell habe ich nicht das Gefühl, dass ihr die verklebten Federn unangenehm sind. Ich werde es jetzt erst mal so lassen, sie weiter beobachten und wenn nötig, für Abhilfe sorgen.
    LG Conny

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  7. #7

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    Ich wollte schon fragen ob du einen Hahn hast...
    Da du ja direkt nach dem Angriff gar keine Verletzung gesehen hattest.
    1.14 Gr. Wyandotten

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