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Thema: Kreatives Küken-Chaos - Aller Anfang ist schwer

  1. #1
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    Kreatives Küken-Chaos - Aller Anfang ist schwer

    Hallo

    Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, Hühner zu züchten. Gerne eine bedrohte Rasse, aber am liebsten Zwerghühner. Die find ich einfach knuffig. Nun habe ich finanziell die Möglichkeit, mir ein vernünftiges Brutgerät zu kaufen. Die Grundausstattung ist vorhanden und Erfahrung ist auch da.

    Allerdings tue ich mich noch etwas schwer mit der Brutei-Beschaffung. Es gibt sooo viele Angebote, aber ich hab das Gefühl, "jeder" bietet Eier von "Elterntieren mit Ausstellungsqualität" an. Manche Anzeigen sehen aber auch so aus, als hätte da vor 3 Generationen mal ein Rasse-Hahn drüber geschaut - einfach nicht so seriös.

    Wende ich mich am besten direkt an einen Züchter der besagten Rasse, Kontakt also über einen Verein? Nur wie kann ich rausfinden, ob nicht nur auf Aussehen, sondern auch auf Eierzahl gezüchtet wird? Sollte ich mit einer "bunten Mischung" anfangen oder direkt bei einer Rasse bleiben? Wie habt ihr angefangen?
    Geändert von sil (13.04.2022 um 10:30 Uhr)

  2. #2
    Avatar von Angora-Angy
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    Wenn, dann Züchter vor Ort ansprechen. Und dir die Rasse genau erklären lassen, am besten direkt am Tier und überhaupt eine Begleitung vor Ort über mindestens das erste Jahr.

    Ich hab heute die Bestätigung über meinen Austritt bekommen - Rassezucht ist für mich frustrierend und als Frau im Altherrenverein habe ich mich für nicht voll genommen, übersehen, ignoriert, unerwünscht gefühlt. Wenn bei der Versammlung der werte Herr Vorsitzende meinen Nachbarn anspricht, was die Aufschrift auf meinem Auto zu bedeuten hat, statt mich die ich direkt daneben sitze, spricht das Bände!
    Vielleicht hatte ich mit meinen Versuchen immer Pech. Die Rassehühner waren immer anfälliger und weniger vital als meine Senfhuhnmixe. Zu doof der Glucke zu folgen. Auch bei Kunstbrut deutlich höhere Verluste gegenüber den Mixen. Auch noch im adulten Zustand einfach ohne Vorwarnung tot im Stall liegen. Gut, Legeleistung hab ich ehrlich gesagt nie richtig verfolgt, dazu müsste man ganz genau Buch führen. Aber schon allein das Theater mit den Ringen - bestellt und gar nicht bekommen, oder zu spät bekommen. Und dann siehst du das Geschlecht zu spät, da kriegst du die Ringe gar nicht mehr drauf. Oder musst beide Ringe drauf machen und den falschen später wegschneiden - das geht ins Geld. Und dann sind nichtmal Ausstellungen, also ist der ganze Quatsch auch noch sinnlos. Verkauft kriegst du die so auch nicht besser oder teurer, zumindest hier bei mir sind die Leute nicht bereit, angemessene Preise zu bezahlen und wollen ein Rassehuhn zum Industriehybridschleuderpreis. Da Eier überhaupt nicht in die Bewertung eingehen, dürften die meisten weder auf die korrekte Schalenfarbe noch auf die Legeleistung schauen, es geht reineweg um "Schönheit". Das ist mir einfach zu doof, ein tolles Huhn zu schlachten, weil die Farbe einer Feder nicht genau hinhaut oder ein Punkt an der falschen Stelle ist.
    Liebe Grüße, Angela

  3. #3
    Avatar von Gecko
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    Vielleicht mal Kontakt zu einem der Erhaltungs-Zuchtringe aufnehmen? So sind wir auf unsere Vorwerks gekommen (die gibts auch als Zwerge). Mangels eigener Erfahrung wollen wir zwar (noch) nicht züchten und größer einsteigen, später vielleicht mal, aber solche Initiativen sind wirklich unterstützungswert.
    Auch G.E.H und Vieh e.V. Da kann man sinnvoll mit anderen zur Erhalt seltener alter lebender "Kulturgüter" beitragen, als "Nutztier-Arche", durch Hahn-Ringtausch und andere Möglichkeiten. Finde ich super.
    Als Anregung: https://www.erhaltungszucht-gefluegel.de/
    (Ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen, aber der klassische Geflügelzuchtverein ohne rasseweiten "Weitblick" und dem neidischen Pokalgeschachere bei vollgestopften "Leistungschauen" ist so gar nicht mein Fall, jedenfalls nicht die Altherrenclub-Vereinsmeier die ich hier bei uns finde... - gibt aber ganz sicher auch andere!)
    1,6 Vorwerk

  4. #4
    Avatar von Gecko
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    @ Angora-Angy: Na, das passt ja genau zu meiner Erfahrung mit Vereinsmeiern. Stimme Dir zu, reine Rassegeflügel-Leistungszucht mit übertriebenen Schönheitsidealen muss nicht sein. Mein Interesse gilt den alten, robusteren Rassen, von denen einige wirklich hochgradig vom Verschwinden bedroht sind. Aktuelle Liste gibts hier:
    https://www.genres.de/fachportale/nu...nutztierrassen
    Augsburger, Bergische Kräher, SChlotterkämme und Krüper und einige weitere haben weniger als 100 Hähne.
    Dann kann man sich sinnvoll betätigen, wenn man mehr vorhat als einfach nette Hühner zu halten (was natürlich auch völlig ok ist!).
    1,6 Vorwerk

  5. #5
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Hast du denn schon eine Rasse im Blick , die dir gefällt ?
    Ansonsten würde ich - ja nach Kapazität- 3 Rassen zu je 10 Bruteiern holen und über das Jahr gucken , welche dir am besten gefallen . Und im nächsten Jahr dann mit der gewonnenen Lieblingsrasse von nur noch einem Züchter durchstarten.
    Ich hatte mechelner aus einer Hobbyzucht, die mir vom Wesen her gefielen , optisch aber Grütze waren .
    Im nächsten Jahr habe ich über einen Erhaltungszüchter dann einen Satz Bruteier geholt und werde mir dort dieses Jahr wieder BE holen , um einen neuen Hahn zu bekommen.
    So vermeidet man , weggezüchtete Fehler durch willkürliches kreuzen von verschiedenen Züchtern wieder reinzuholen
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  6. #6
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    Ich schwanke zwischen
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    Allerdings sind die Erzählungen von @Angora-Angy schon das, was ich befürchtet habe. Ich denke auch nicht, dass ich der Typ für gnadenlose Selektion wäre, aber mir sind einfach vitale, gesunde und gut legende (>150 Eier) Hühner wichtig.
    Hier in meiner Nähe gibt es zwar Züchter, aber nicht mit der von mir präferierten Rasse und wie ich bei bisherigen Kontakten mitbekommen habe, auch eher vom "alten Schlag".

  7. #7
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Also das ist doch wunderbar!!!
    Da Guck doch Mal , ob du über den SV Bruteier bekommst.
    Oder du schaust in einen älteren lipsia Katalog , wer solche Rassen ausgestellt hat und begibst dich auf Google Suche nach der Person.

    Ich kann nur für meinen Verein sprechen , und da ist nix mit grummel Opas

    Um einen Verein wirst du nicht umhin kommen , spätestens, wenn es an die Bundesringe geht .

    Wir haben solche und solche im Verein - die einen achten sehr auf Optik , die anderen auf Legeleistung oder zumindest gescheit große Eier , die nächsten versuchen , den Mittelweg zu nehmen.

    Ich plotte nicht mit , welche Henne wieviele Eier legt , bin mit der Gesamtleistung zufrieden und selektiere viel schwächelnde Tiere heraus.
    Da hilft nur reden .
    Aber lieber so und mit vernünftigen Tieren starten , als dass du dir einen Mix als Rasse verkaufen lässt.

    Das ist ja das schöne an der Zucht : du darfst deine eigene Selektion starten .
    Und wenn du am Ende Tiere hast , die für die Ausstellung zwar nicht taugen , die dir aber durch Optik , aussehen, Vitalität und Leistung Freude bereiten, hast du trotzdem gewonnen !!!

    Ich würde das Rasse Experiment wagen ! Denn es ist wirklich toll , die Unterschiede der Wesen von den einzelnen Rassen zu sehen
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  8. #8
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Hi chaoskreativo,
    sehr schön das du dich für die Rassezucht interessierst! Wenn ich mal mit meinen Projekten durch bin und wieder mehr Zeit und muße habe werde ich auch eine (oder mehrere) Rassen züchten.
    Tolle Rassen hast du da ausgewählt.

    Es hat auch etwas tolles eine Rasse mit einer gewissen Schönheit und Geschichte im Stall zu haben.

    Wie du schon gehört hast ist es bei Rassezüchtern nicht andern als in anderen menschlichen Gemeinschaften, es gibt solche und solche.
    Und ja, da kann ich Vinny nur unterschreiben, das tolle ich doch das man es machen kann wie man es selbst für richtig hält, selber selektieren kann. Es "richtig" machen kann.
    Neben so vorbildlichen Zuchten wie Jussi´s oder denen ihres Zuchtvatern und anderen gibt es auch weniger schöne Haltungen.
    Gute und zukunftsfähige Zuchten sind denke ich dringend gebraucht.

    Ich kann dir nur empfehlen die Sondervereine der Rassen zu kontaktieren. Ein Besuch auf einer großen Schau, vielleicht sogar der Sondervereinschau hilft denke ich auch bei der Entscheidungsfindung. Die Tiere nochmal in natura zu sehen und sich vielleicht mit Züchtern zu unterhalten.

    Ich kann dir noch empfehlen dir einen guten Brüter anzuschaffen, nicht zu viel zu machen, dich erstmal ein wenig auszuprobieren, also lernen beim machen .

    Ich habe auch mit einer bunten Gruppe angefangen, da war aber auch noch nicht der Entschluss oder die Reife zum Züchten vorhanden (als Kind/ Jugendlicher).
    Dann waren es Zwerg Bielefelder, Augsburger, Araucana und andere die ich mir gebrütet habe und auch mal nachgezogen hab. Da ich eigentlich alle in Deutschland verfügbaren Rassen kenne und mir keine von ihnen so ganz zusagte züchte ich mir seit ein paar Jahren was eigenes, das kann auch noch ein wenig dauern, ist vielleicht also nicht ganz der "normale" Weg.

    Wenn ich mehr Platz/ Zeit hätte würde ich mich wohl mal an Bergischen Rassen probieren, Bergische Zwerg Schlotterkämme, Kräher usw. Und vielleicht sowas wie Indischen Zwergkämpfern, die dann ein wenig robuster züchten, irgendwie sowas.

    Ein großes Thema beim Züchten ist auch das schlachten, da ist es auch hilfreich es zu können, auch des Erlösens wegen, und wenn man es nicht alles selber machen will/ kann sich vielleicht beim Verein, Jägern, Metzgern o.ä. um eine Lohnschlachterei zu kümmern. So mache ich es zumindest und ich halte es für eine gute Lösung für viele andere denen es selbst etwas schwerer fällt.

    LG
    Ein schwieriges Problem hat keine einfache Lösung.

  9. #9
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    Danke für deine ausführliche Antwort! Erst heute habe ich mir die letzten 20 (oder 30? ) Seiten deines Threads durchgelesen. Sehr spannend, was du dort schreibst und wie du von deinen Hennen berichtest! In solch einer Größenordnung könnte ich aber nicht züchten, deswegen weiß ich auch nicht, ob die (sehr gute!) Idee von vinny mit den verschiedenen Rassen für mich umsetzbar ist. Ich möchte natürlich, dass es den Hühnern und Küken zu jeder Zeit gut geht und wenn ich mir vorstelle, dass ich hier dann vielleicht 20 Küken und Jungtiere rumwuseln habe, weiß ich nicht, ob das alles noch tiergerecht umsetzbar ist...
    Ich weiß natürlich auch, dass man mit einer Handvoll Tiere nicht irgendwelche Rasse-Standards beachten kann. Allein bei der ganzen Aussortierung bei Jussi, da braucht man ja schon einige Küken, um gut auswählen zu können. Aber um das zu bewerkstelligen, bräuchte ich ja auch erstmal Interessenten, die mir eventuelle Küken abnehmen würden. Daher dachte ich, dass (fernab von meinem Wunsch, eine gefährdete Rasse zu erhalten) ich mir eine seltene Rasse aussuche, bei der das Interesse an Küken eventuell höher ist als bei "den" typischen Rassen (Zwerg-Wyandotten gibt's ja zum Beispiel wie Sand am Meer).

  10. #10
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    Ach so, ich wollte mir den R-Com King Suro Max 20 kaufen.

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