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Thema: ein Neuer stellt sich vor und hat viele Fragen

  1. #1

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    ein Neuer stellt sich vor und hat viele Fragen

    Hallo zusammen,

    ich heiße Stefan und bin neu hier im Forum.
    Als Rentner kann ich mir jetzt den Wunsch erfüllen, ein paar Hühner zu halten. Mein Großvater hatte in meinem Kindes- und Jugendalter Legehühner, Masthähnchen, Enten, Gänse, ein oder zwei Schweine und zeitweise Hasen gehalten. Somit war ich automatisch vom Kauf der Jungtiere bis zum Schlachten mit eingebunden. So weit meine "Vorkenntnisse".

    Ich wohne mit meiner Frau in einem Dorf am Ortsrand auf etwa 7.000 m2 Fläche, etwa die Hälfte davon ist Wiese, allerdings mit wenig Deckung.. Weitere Familienmitglieder sind unser Kater Bobby und etwa ein Dutzend Bienenvölker. Bobby wird froh sein, wenn er von den neuen Hühnern in Ruhe gelassen wird und die Bienen werden überhaupt nicht stören.

    In ein paar Wochen werden wir einen von einem Schreiner gebauten kleinen mobilen Hühnerstall mit 1.2x1.0 m Grundfläche bekommen. Diesen werde ich um eine überdachte Voliere mit etwa 1.5x4 m erweitern. Ein flexibler 50m Weidezaun soll den künftigen Hühnern genügend Auslauf ermöglichen.

    Hühner möchten wir halten, um uns und unsere benachbarten Kinder, also gesamt 5 Personen, einerseits mit Eiern zu versorgen und andererseits aus Freude an der Tierhaltung. Es ist nicht schlimm, wenn die Hühner eine optische Augenweide sind.

    Wir stellen uns vor, drei bis vier Hühner zu halten. Aus diversen Internetrecherchen und Filmen auf youtube glaube ich, dass es Sinn macht, auch einen Hahn zu halten, der auf die Hühner aufpasst.

    In diesem Punkt bin ich mit meiner Frau noch nicht einig, weil sie sich Sorgen macht, dass der Hahn schon in aller Frühe auf sich aufmerksam macht. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob er mit drei / vier Damen überhaupt ausgelastet ist und diese bald kahl sind.
    Was sicherlich für einen Hahn spricht, ist die Tatsache, dass sich in den alten nachbarlichen Eichen und Eschen hin und wieder Greifvögel sehen lassen, von denen einer nach meiner bescheidenen Meinung ein Habicht oder Sperber sein dürfte. Zudem halten sich auf dem erweiterten Gelände auch Marder auf.

    In diesen Punkten erhoffe ich mir, dass ich von euch den einen oder anderen zielführenden Tipp erhalte.

    Für welche Hühnerrasse ich mich letztendlich entscheide, ist noch offen. Ob sie "normal" groß werden oder ob wir Zwergrassen kaufen, bleibt vielleicht dem Zufall oder auch euren Vorschlägen überlassen. Ich könnte mich bestimmt mit Rassehühnern anfreunden, die nicht allen Zuchtkriterien entsprechen und deshalb von Züchtern zu moderaten Konditionen verkauft werden. Hybride möchte ich nicht.

    Wo soll ich mich überhaupt nach Hühnern umsehen, bei Händlern, auf Märkten, im Internet oder beim Verein im Nachbarort? Ist ein Postversand möglich und sinnvoll?

    Ich freue mich auf eure Ratschläge.

    LG Stefan

  2. #2
    Avatar von Lara44
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    Hallo Stefan,
    erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Wir haben mit 3 Hennen und 1 Hahn angefangen, nach 2 Jahren waren's dann 18!!! Alle aus natürlicher Brut. Ich will damit nur mal vorsichtig andeuten, dass der Stall nicht allzu klein sein sollte...
    Zu deinen weiteren Fragen bekommst du sicher noch viel Anregungen!
    Liebe Grüße, Lara

  3. #3
    Avatar von Hühnermamma
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    Hallo und herzlich Willkommen.

    Wie Du vollkommen richtig bemerkt hast, könnte es bei nur 3 Hennen auf einen Hahn tatsächlich dazu kommen, dass die Damen stark zerfleddert werden. Kommt immer auf den Gockel und seinen Hormonstatus an. Kahlgetretene Hennen können auch bei einer Konstellation von 1,20 vorkommen, wenn der Hahn nur ein oder zwei Favoritinnen hat.

    Hühner werden im Laufe der Zeit eher mehr, als weniger. Ich habe auch mal mit 3 Tieren angefangen und bin jetzt bei 7. Zwischendurch waren es auch schon 9. Auch ein Hahn war schon am Start. Gab aber ziemlichen Ärger mit den Nachbarn. Einen sicheren Schutz der Hühner gegen Raubzeug bietet der Hahn nicht wirklich. Einen Marder der sich des nächtens in den Stall schleicht, wird auch ein Agrogockel nicht verjagen. Und auch gegen die Luftwaffe ist er in der Regel machtlos. Auch wird er es nicht schaffen, einen Fuchs oder einen Waschbär von sich und seinen Damen fernzuhalten.

    Was die Versorgung mit Eiern angeht, funktioniert das nur in den ersten 2 Jahren relativ zuverlässig. Danach lässt die Leistung schon nach. Entweder Du schlachtest dann Deine Hühner und holst wieder junge Hennen, oder Du stockst auf, dann geht es Dir wie mir, oder Du nimmst in Kauf, dass Du eben wieder Eier kaufen musst, weil die Ladies einfach weniger legen und auch längere Pausen machen (auch mein derzeitiges "Problem"...).

    Bzgl. der Hühnerbeschaffung schaust Du Dich einfach mal in den Vereinen und Schauen um. Worauf zu achten wäre, dass die Wahl nicht unbedingt auf eine brutfreudige Rasse fällt, denn dann lässt der Eiersegen auch zu wünschen übrig. Was sich bei nur 3 Hennen schnell negativ bemerkbar macht. Es sei denn, Du möchtest selber nachziehen und hin und wieder ein Brathähnchen genießen. Wenn Du schlachten kannst und willst, wäre meine Empfehlung für Zweinutzungshühner wie Welsumer, Bielefelder, Marans, Australorps, Amrocks etc... Diese Rassen gibt es auch eine Nummer kleiner.

  4. #4
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Moin Stefan,
    auch von hier ein herzliches Willkommen.

    Zur Stallgöße möchte ich ebenfalls anmerken, lieber etwas zu groß als zu klein zu bauen.
    Wenn ihr Pech habt und es kommt irgendwann zur Aufstallpflicht, brauchen Hühner schon ein bisschen Platz.
    Da ist die Voliere zwar schon super, aber wenn es richtig kalt und windig ist, gehen Hühner zwischendurch gerne mal in den Stall.

    Ansonsten klingt doch alles super, von den Voraussetzungen.
    Sperber haben wir auch hier, allerdings hat er sich noch nie an Hühner ran getraut, da geht von einem Habicht eher Gefahr aus.
    Doch auch das kann man relativ sehen, über uns kreist auch sehr häufig ein Habicht.
    Gegen Marder (nachtaktiv), hilft ein gut zu verschließender, einbruchsicherer Stall, dann sollte der auch nichts tun.

    Viel Spaß mit den Tieren!

    Grüße
    jorg
    Geändert von Jorg (30.01.2020 um 19:48 Uhr)
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  5. #5

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    Vielen Dank für die hilfreichen Auskünfte.
    Bezüglich Stallgröße habe ich mir heute schon nach einer Alternative umgeschaut mit einer Grundfläche 2x1,5 m.
    Das muss dann aber wirklich ausreichen.
    Der Tipp bezüglich der Zweinutzungshühner ist gut, ich bin mir sicher, dass ich die Hühner schlachten kann aber dann wird es schwierig mit den Enkeln. Zudem sagt meine Frau: sie werden einen Namen haben und dann schmeckt mir doch die Suppe nicht. Bei gekauften Suppenhühnern ist das anders.
    Das gleiche Problem hat ein Kollege, der schon seit vielen Jahren Schafe zum Schlachten hat. Die Enkel spielen bei jeder Gelegenheit mit den Tieren und jetzt weiß er nicht, wie er den Schwund erklären soll.

    Ich denke, für alles wird sich eine Lösung finden. Wir müssen nur mal starten.

  6. #6
    Avatar von Dylan
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    Hallo Stefan, herzlich Willkommen im Forum.
    Deine Gegebenheiten hören sich erst ein mal sehr gut an, ob sie praxistauglich sind, wird sich zeigen.
    Marder: Haben wir reichlich hier, die sind aber nachtaktiv. Ein Mardersicherer Stall sollte genügen.
    Greifvögel: Kann problematisch werden, dann ist eine größere Voliere wirklich sinnvoll. Der Habicht ist ein kluger Vogel und merkt, sich, wo es einmal Beute gab. Obwohl ich auch einen großen Garten am Dorfrand habe, lässt er meine Hühner in Frieden.
    Eier: Rassehühner haben selten eine kontinuierliche Legeleistung, es kann sein, dass du von Oktober bis Februar keine Eier hast. Ich behelfe mir damit, dass ich jährlich eigene Junghühner nachziehe, wenn sie vor dem Winter das Legen anfangen, dann reicht das über die eierarme Zeit. Wobei die Althühner auch noch legen, aber halt sehr viel weniger, je nach Mauser und Rasse.
    Rasse: Ich habe sehr viele verschiedene Rassen herumlaufen, jede hat Vor - und Nachteile. Die kleineren Hühner sind agiler und legen (zumindest in meiner Truppe) allesamt besser. Große, schwere Rassen sind recht spätreif, legen weniger, ihre Eier sind im Verhältnis zu ihrer Größe recht klein. Allerdings geben sowohl die Hennen als auch die Hähne ordentliche Braten ab, was man von kleinen Rassen wirklich nicht behaupten kann. Da ich sehr viele Hennen brüten lassen, ist das durchaus ein Kriterium für mich. Und da ich Eier zusätzlich verkaufe, brauche ich auch mehr große Eier.

    Anschaffung:
    Du kannst auf eine Geflügelschau gehen und dir dort mal angucken, was für Rassen angeboten werden. Viele Züchter verkaufen gerade im Frühjahr Hühner, da findest du schon was. Allerdings muss man immer aufpassen, wenn man sich verschiedene Tiere dort kauft. Meistens ist eines krank, steckt die anderen an und dann schniefen alle rum. Besser aus einer Quelle kaufen, die Hühner haben ihr eigenes "Keimklima", mit dem sie dann besser fertig werden. Ich persönlich kaufe kein einzelnes Huhn mehr zu meiner Truppe dazu.

    Hahn: Kommt auf die Lage des Stalles und euer Schlafzimmerfenster an. Ja, so ein Hahn ist sehr bald wach und das Krähen ist wirklich durchdringend. Das könnt nur ihr beurteilen, ob es euch oder euere Nachbarn stört. Hier im Dorf haben wir mehrere Hähne, versuchen aber wirklich auf alle Nachbarn Rücksicht zu nehmen. Die Hühner kommen auch super ohne Hahn zurecht.
    Bin mal gespannt, für welche Rasse du dich entscheidest.

  7. #7

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    Was Marder und Fuchs betrifft, hast du sicherlich recht. Meine Hühner werden bei Nacht im relativ einbruchsicheren Stall sein, allerdings ist da noch die Gefahr von oben, die ich schwer einschätzen kann. Die Voliere kann ich wegen dem Habicht nicht unendlich groß machen, denn sie soll auch noch transportabel sein, damit nicht in kürzester Zeit die blanke Erde zutage tritt.
    Was Rasse und Anschaffung betrifft, gehe ich mal in den nächsten Tagen zu Bekannten und schau nach, was die so haben. Vielleicht ist das Thema dann schnell erledigt.

    Das Thema Hahn wird sicherlich zu keinem Nachbarschaftsstreit ausarten, weil wir als einzig nahe Nachbarn nur unsere Tochter haben, die schon sehnsüchtig auf die Tiere wartet. Z
    Zwischen dem Hühnerstall und dem Dorf steht ein großes 30 m langes Gebäude, das den Schall reflektiert. Zudem werde ich eine automatische Hühnerklappe installieren und die Hühner nicht allzu früh heraus lassen.
    Einen Hahn hätte ich schon sehr gerne, um Küken nach zu ziehen. Vielleicht kann ich ja den Hähnchenbraten mit Kollegen tauschen.... .

    Aber ich weiß, zu Beginn ist alles graue Theorie und es kommt dann doch anders als man denkt.
    Jedenfalls ist es mir wichtig, mir im Vorfeld meine Gedanken zu machen und die Erfahrung der Forumsmitglieder zu nutzen.

  8. #8

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    Hallööööchen bobbykatze / Stefan, auch von mir, als nicht Hühnerhalter ein ganz HERZLICHES WILLKOMMEN.
    Du bist HIER GENAU RICHTIG. Du kannst hier alles erfragen und ich hoffe du hast dann und wann auch mal ein paar Bilder von deinen Schätzchen parat, denn wir sind hier alle ein bisschen Bilderverrückt.
    Ich wünsche dir viel, viel Freude mit und um deine neuen Familienmitgliedern.

    Hab eine schöne Zeit

  9. #9
    Avatar von Hühnermamma
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    Zitat Zitat von bobbykatze Beitrag anzeigen
    Was Marder und Fuchs betrifft, hast du sicherlich recht. Meine Hühner werden bei Nacht im relativ einbruchsicheren Stall sein, allerdings ist da noch die Gefahr von oben, die ich schwer einschätzen kann. Die Voliere kann ich wegen dem Habicht nicht unendlich groß machen, denn sie soll auch noch transportabel sein, damit nicht in kürzester Zeit die blanke Erde zutage tritt....
    Mit dem Habicht hatte ich hier in der Ortsmitte nur im Winter, als eine dichte Schneedecke lag, Probleme. Ein Huhn und eine Ente fielen ihm zum Opfer. Daher halte ich mein Geflügel bei diesen Wetterbedingungen in einer Voliere.

  10. #10
    Avatar von Bohus-Dal
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    Obwohl ich sonst eigentlich gegen Kunstbrut bin, würde ich bei so einem Neuanfang empfehlen, darüber nachzudenken, mit desinfizierten Bruteiern zu starten. So vermeidest Du das Kranksheitsrisiko und auch Parasiten wie Würmer, Kalkbeinmilben usw. Du lernst die Küken gleich von Anfang an kennen, bestimmt auch nett für die Kinder. Und Du kannst Dir Deine Wunschrasse so ziemlich frei aussuchen, denn man kann sich Bruteier auch schicken lassen. Da Du schlachten kannst, stellen überzählige Junghähne wohl kein Problem dar? Überzählige Hennen lassen sich verkaufen. So kann man sich selber die nettesten/hübschesten/zahmsten... aussuchen.
    Bei der Rasseauswahl kannst Du bedenken, daß es seltene, vom Aussterben bedrohte alte Rassen gibt, evt. dürfte ja so eine einziehen? Rote Liste
    Um so besser wäre es dann natürlich, einen Hahn zu haben, zu züchten und zum Erhalt der Rasse beizutragen. Aber sowas kann man sich ja immernoch überlegen oder auch ggf. die Rasse nochmal wechseln.
    3-4 Hennen können dem Hahn - je nach Rasse und Individuum - schon ein bißchen zu wenig sein. Es kann auch gutgehen, aber das weiß man dann ja erst hinterher. Evt. mit 3 Hennen anfangen und dann nächstes Jahr noch 2-3 Hennen und einen Hahn dazunehmen bzw. ausbrüten und behalten? Ein Jahr müßte dicke reichen, um Deine Frau so gründlich mit Hühneritis zu infizieren, daß sie das Krähen des Hahns als wunderschöne Musik empfindet! zwinker.gif Es gehört schließlich dazu.
    Sperber sind normalerweise keine Gefahr für Hühner. Habichte sieht man so gut wie nie offen, sie sind versteckte Waldbewohner, die ihre Beute aus dem Nichts überrumpeln. Vielleicht hast Du nur einen harmlosen Mäusebussard gesehen?
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

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