Hühner ohne Stall🤔

[melachi]

bei mir kommt es selten vor, das mal ein Huhn draußen bleibt. Kann halt passieren, wenn nachmittags eine Attacke mit Flucht stattgefunden hat, das sich trotz Nachsuche nicht alle finden. Da bin ich dann froh, wenn sie mir morgens fröhlich entgegenkommen, wenn ich mit dem Futtereimer antrabe. Passiert ist bisher nie was. Der oben erwähnte Hahn hat mehr als ein Jahr in einer 2,50 Meter hohen Buchenhecke übernachtet. Von einer weiteren Henne, die ich mal an Bekannte abgegeben habe weiß ich, das sie etwa zwei Jahre draußen auf einem Zaunpfosten übernachtet hat. Sie verschwand dann spurlos, aber sie hat trotz des für meinen Geschmack viel zu unsicheren Schlafplatzes sehr lange überlebt.

Ich habe nur einmal ein wildbrütendes Javanesisches Zwerghuhn gewähren lassen, weil ich nicht wollte, das sie das Gelege aufgibt. Auch sie ist nicht getötet worden, obwohl Katzen, Marder und Fuchs nachts übers Grundstück gehen. Es wird mich allerdings wohl bis ans Lebensende fuchsen, das ich nicht rausfinden werde, ob die Dame den trockenen Amselkadaver, der direkt neben dem Nestversteck lag, absichtlich da drapiert hatte, als Ablenkung . Sie hat auf jeden Fall wie ein bodenbrütender Wildvogel verleitet, wenn ich in die Nähe des Nests kam.

[Bohus-Dal]

Sie hat auf jeden Fall wie ein bodenbrütender Wildvogel verleitet, wenn ich in die Nähe des Nests kam.

Das ist genial. Du hast es nicht zufällig gefilmt?


Eine Henne, die ich weggegeben hatte, überlebte in ihrem neuen Zuhause nicht lange, nur ein paar Tage glaube ich, da sie stur weit oben in einer riesigen Fichte oder Tanne übernachtete. Sie wurde offenbar früh morgens vom Habicht geholt.

[melachi]

Nein, leider nicht. Ich habe, als ich sie samt Nest endlich im Garten entdeckt hatte ein oder zwei Fotos gemacht, aber mich dann sehr bedeckt gehalten, aus Angst, irgend ein Tier beobachtet mich z.B. vom benachbarten Bahndamm aus, und ich verrate am Ende noch den Neststandort und gefährde die Henne.

[Widdy]

Eine Henne, die ich weggegeben hatte, überlebte in ihrem neuen Zuhause nicht lange, nur ein paar Tage glaube ich, da sie stur weit oben in einer riesigen Fichte oder Tanne übernachtete. Sie wurde offenbar früh morgens vom Habicht geholt.

Das ist richtig gemein Nur ein paar Tage und dann war sie schon ein Opfer.
Da hatte Habicht leider ein leichtes Spiel.

Für mich ist - @Bohus-Dal - Dein Beitrag der erste, der darüber berichtet, dass Hühner auch auf Bäumen gefressen/geholt werden. Sonst lese ich meistens, dass den Hühnern dort oben nicht viel passieren kann (was ich persönlich bezweifle).

[Bohus-Dal]

Echt? Ich meine das schon öfter gelesen zu haben. Meine beiden damals schliefen recht niedrig in einem Holunder, da kann ich nicht sagen, ob es der Fuchs oder der Marder war. Dem Habicht dürfte es sowieso egal sein, wie hoch ein Huhn sitzt. Wo es Uhus gibt, dürften die sich auch bedienen - schließlich holen sie sogar Wanderfalken vom Schlafplatz.

[sil]

Ein Huhn hoch oben im Baum ist, solange es da sitzt, schon relativ sicher vor Räubern. Die meisten Räuber, auch Marder und Eulen, achten ja auf Bewegung und Geräusche, solange das Huhn auf seinem Ast sich nicht muckt, sollte es auch unbemerkt bleiben.
Allerdings neigen Hühner dazu, mit dem ersten Tageslicht schon am Boden auf Futtersuche zu gehen, Da sind aber noch längst nicht alle nachtaktiven Hühnerjäger schon im Bett, und vor allem der Fuchs ist um so eine Zeit gerne unterwegs.
Ein Huhn, das auf dem Boden nach Futter sucht, zeigt seine Anwesenheit durch Bewegung und Geräusche. Im Stall wäre es da sicher, draußen ist es das nicht.
Hühner kommen mit jeglicher Art von Wetter überraschend gut klar, manche besser, manche nicht so gut. die die nicht so gut klarkommen, leben ohne Schutz nicht lange.

Sicher ist es möglich, daß einzelne Hühner eine lange Zeit ganz ohne Schutz überleben und daß sie sogar überlebensfähige Populationen bilden, aber so etwas bewußt anzustreben ist für mich ist ein Experimentieren mit Lebewesen.
Haustiere (und dazu gehören auch Hühner) sind über Generationen auf das Leben in menschlicher Obhut selektiert worden und habe dabei viele Eigenschaften, die das "wilde" Leben möglich machten, verloren. Ganz abgesehen davon, daß es viele Haustiere in Weltgegenden verschlagen hat, die sich sehr vom Lebensraum der Ursprungsart unterscheiden.

Wer Haushühner hält, sollte ihnen zumindest einen Wind und Wettergeschützten Schlafplatz bieten. das muß kein rundum isolierter Stall sein.
Als Haustierhalter liegt einem auch oft das Individuum am Herzen, nicht nur der Bestand der Population, deswegen gehört für mich auch ein Minimum an Schutz vor räubern dazu.