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Thema: Nachbarschaftsfreundliche Hühnerrassen

  1. #1

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    Nachbarschaftsfreundliche Hühnerrassen

    Liebe Forenmitglieder,
    ich spiele mit dem Gedanken mir im Laufe des Jahres Hühner zuzulegen, so 3-4 Hennen, auf einen Hahn würde ich erst einmal verzichten.
    Die letzten Tage hab ich versucht viel Rechtliches zu wälzen, aktuell wohne ich in Bayern, hier haben sicher 20 % der Dorfbewohner eigene Hühner im Garten, was wohl einfach geht, weil Hühner als Kleintiere und nicht per se als Nutztiere gelten und so nicht genehmigungspflichtig sind. In meiner Heimat Österreich, in die ich demnächst zurückziehen werde, scheint das ja grundlegend anders zu sein.
    Oder anders gesagt: Wie für Österreich üblich konnte ich keine verlässlichen Auskünfte finden – Hühnerhaltung im Wohngebiet scheint da okay zu sein, wo es ortsüblich ist und da nicht, wo es nicht ortsüblich ist. Also pure Auslegungssache. In der Umgebung gibt es mehrere Bauernhöfe, jedoch nicht in direkter Nachbarschaft, es ist also fraglich, ob das nun ortsüblich ist, oder nicht. Auch die Gemeinde gibt keine klare Antwort darauf (klang eher nach "Wo kein Kläger, da kein Richter"). Somit ist klar, dass ich zunächst mal meine Nachbarn befragen muss, wenn einer Einwände hat, denke ich natürlich nicht weiter über eine Hühnerhaltung nach.
    Das Haus steht auf einem 2 ha großen Grundstück die direkt angrenzenden Grundstücke sind ähnlich riesig, was bedeutet, wenn man hinter dem Wohnhaus im Garten steht, ist das nächstgelegene Wohnhaus gute 100 m weit weg. Terrassen von Nachbarn sind nicht in Sichtweite, wenn man von einem Balkon im 2. Stock eines Mehrfamilienhauses auf der Nordseite des Grundstückes absieht (aber auch der ist für ein Wohngebiet „weit“ weg und wenn man die Hühner nicht bis an die Grundstückgrenze laufen lässt kann man in der warmen Jahreszeit aufgrund der Belaubung von dort aus gar nicht auf unser Grundstück sehen). Insofern ist olfaktorische oder akustische Belästigung der Nachbarn durch ein paar wenige Hennen eigentlich nicht möglich.

    Grundsätzlich möchte ich möglichst nachbarschaftsfreundlich arbeiten. Bezüglich Hühnerstall würde ich entweder einen mobilen bauen (damit ich ausprobieren kann, wo er sich am günstigsten/unauffälligsten macht) oder einen Raum eines Garagenanbaus als Hühnerstall nützen. Ich würde den Raum nochmal zweiteilen und einen als eigentlich Stall, den anderen als „Schleuse“ benützen, dorthin könnte ich vom Wohnbereich aus gelangen, ohne erst ins Freie zu müssen. Der Anbau ist ein Ziegelmassivbau, sodass ich mir vorstelle, dass Gackergeräusche außerhalb nicht zu hören wären. Damit die Hühner im Sommer nicht schon um 05:30 draußen rumgackern, hätte ich an einen Durchschlupf mit Zeitschaltuhr gedacht.

    Auf einen Hahn würde ich wie gesagt verzichten, außerdem würde ich eine eher ruhige Rasse bevorzugen, in der Hoffnung, dass sie auch nicht allzu wild rumgackert – ich weiß, jedes Tier ist ein Individuum, man kann eine Rasse nicht über einen Kamm scheren. Auch sollen sie natürlich nicht zuviel rumfliegen, weswegen ich Altsteirer ausgeschlossen habe, obwohl ich sie toll finde.

    Ich hätte jetzt zB an 2 Wyandotten und 2 Sulmtaler gedacht – ev. beides in der Zwergform. Züchter gäbe es wohnortnah.

    Wie sind eure Erfahrungen? Sind die Zwergformen tendenziell leiser oder ist das egal? Würdet ihr eher andere Hühner bei meinen Voraussetzungen empfehlen? Oder sollte man aufgrund streunender Katzen eher auf Zwergformen verzichten, wenn die Hühner nicht in Volieren untergebracht sind?

    Vielen Dank für eure Hilfe und herzliche Grüße,
    Julia

  2. #2
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    Ich habe mit 2 Lohfrauen begonnen, davon war eine sehr laut, die andere auch immer hörbar bei Produktverkündung.
    Da das Gackern ja nicht im Stall erfolgt, sondern meist draußen verkündet wird fand ich das auch teilweise nervig.
    Ich arbeite überwiegend zu Hause.

    Für die Nachbarn war es das wohl auch.
    Seit letztem Jahr habe ich große Bielefelder Kennhühner und die sind ausgesprochen nachbarschaftsfreundlich.
    Vor dem Legen macht eine der drei ca. 15 Minuten leise "googk" und rennt unruhig rum, die anderen beiden sagen nix.

    Und die Verkündung des Produktes sparen sich alle drei.

    Das ist natürlich immer auch vom Charakter des Huhns abhängig, aber empfehlen kann ich dir die Rasse schon!
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  3. #3
    Avatar von Anni Huhn
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    Sulmtaler und Wyandotten wurden hier wieder abgeschafft wegen dauernervigem Gegacker. Meine Ayam Cemani Henne krächtzt wie ein Rabe gerne auch früh morgens. Die Blumenhühner sind bei Nestbelegung sehr am schimpfen. Meine Appenzeller Spitzhauben unterhalten sich den ganzen Tag aber in gemäßigtem Ton. Es gibt leider keine ganz leisen Hühner. Allerdings empfinde ich meine Mechelner als sehr ruhig. An Deiner Stelle würde ich die Hühnerhaltung mit den Nachbarn besprechen. Die ganze Zeit in Angst zu leben, das man angezeigt wird und liebgewonnene Tiere wieder abschaffen muß ist keine Option.

  4. #4

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    Hallo!
    Ja, das habe ich ja erwähnt, dass ich das mit den Nachbarn besprechen werde. Aber es gibt auf ein einmal gegebenes Einverständnis leider keine Garantie und es können ja auch Nachbarn neu zuziehen, das war mein Gedanke dahinter.

    Die Mechelner schau ich mir mal genauer an, danke!

  5. #5
    Avatar von Mantes
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    Ich habe mich aus diesen Gründen mal für Orpington entschieden und bin jetzt, wo ich keine Nachbarn mehr habe, immer noch bei ihnen geblieben ! Orpis sind sehr entspannt, wenn mal eine Katze dicht vorbei geht ist es noch kein Grund zur Aufregung und auch nach dem Legen beruhigen sie sich schnell. Aber wenn sie sich mal aufregen ist natürlich Vollumen dahinter, wie sicher bei den Mechelner auch. LG

  6. #6
    Avatar von catrinbiastoch
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    Mit großen Seidenhühnern hättest Du ganz ruhige und gemütliche Teddybären am Haus . Es ist eine uralte Haustierrasse . Sie fliegen kaum . Du bräuchtest keine hohe Umzäunung . L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  7. #7

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    du kannst glück haben und deinen hennen sind leise, oder das pech, dass sie eine halbe stunde um die nester zetern und ausfühlrlich mitteilen müssen, das sie ein ei legen wollen oder eins gelegt haben. das kann auch bei einer rasse sehr unterschiedlich sein. auch streitereien um lieblingsnester gibt es. wenn du ann einen hahn hast, kann der sogar für ruhe sorgen.
    kleinere, unruhige rassen sind bei uns rausgeflogen. wir haben uns für die riesen entschieden. sie sind ruhig und das gezeter hält sich in grenzen.

  8. #8
    Avatar von Gackerliene
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    Hallo Julia,
    schade dass man bei Hühnern so meint sich Erlaubnis holen zu müssen- wenn ich die Grundstücksdimensionen von Dir sehe, denke ich gefühlt, da müssen Hühner hin und die Nachbarn freuen sich- wir haben seit letztes Jahr auch Hühner und im Gegensatz zu den nervigen, lauten Hunden (auch mitten in der Nacht) ist das Gegacker der Hühner nun ja wirklich ländlich, freundlich melodiös...unsere 3 Wellensittiche machen mehr Krach. Ich tät mir die Hühner einfach holen und dann noch nen Hahn dazu, die meisten Hähne krähen seltener als ein Hund, der in den Garten gesperrt wurde und hört sich auch nicht so aggressiv an, eben einfach kraftvoll und gehört dazu... falls Euer Nachbar wider Erwarten vor Gericht will, kann man das Ergebnis abwarten und dann den Hahn bei schlechtem Urteil immer noch weggeben oder dem Nachbarn servieren oder sich so einen kleinen Zwerghahn holen. Fragt der Nachbar Dich auch, ob er den Rasenmäher oder die Holzsäge nutzen darf? (weil genauso wie es Eier im Supermarkt gibt, gibts ja Brennholz auch fertig geschnitten)

    Also nur Mut zum Hühnergarten...

    LG, Alex

  9. #9
    Avatar von Kükenmädchen
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    Zitat Zitat von Anni Huhn Beitrag anzeigen
    Allerdings empfinde ich meine Mechelner als sehr ruhig.
    Kann ich bestätigen, meine Damen der Rasse sind auch alle sehr unaufgeregt beim Eierlegen und Nestvergabe. Da wird eher mal gemeckert, wenn man Leckerlis verteilt und wer anders als sie selbst kriegen gerade ein Stück in den Schnabel geschoben kriegt
    Auch bei Bielefeldern kann ich mich anschließen, auch sehr ruhig, zumindest nach dem Legen, Unmut über ein belegtes Nest wurde allerdings öfter schon vokal gemacht.
    Und ich weiß nicht, ob wir bisher immer Pech hatten l, aber sämtliche Marans über die Jahre (von verschiedenen Zuchtlinien) sind SEHR laut. Unsere aktuelle Lady schafft es regelmäßig, mit ihrer Eiverkündung alle drei, räumlich getrennten Gehege aufzumischen. Obwohl sich unsere Zwergwyandotten in dem Bezug auch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, zum Glück legt im Moment keine

  10. #10
    Avatar von kükenei
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    da wo das Land furchtbar platt ist
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    Grundsätzlich kann ich bei mir feststellen, dass wenn gegackert oder gekräht wird, Zwerge viel nerviger sind als große Hühner. Liegt hauptsächlich an der Tonlage, aber die Zwerghähne sind bei mir die Dauerkräher und nicht die Großen.
    Meine Sulmtaler und auch die Wyandotten sind kaum zu hören. Orpingtons, Barbezieux, Reichshühner auch kaum. Etwas lauter sind Araucana und Leghorns und am lautesten ist eine Kollbecks, die aber eigentlich immer rumplappert.

    Es ist aber wie Du sagst auch absolut eine Charakterfrage. So habe ich eine bissige Reichshuhnhenne und eine total gechillte Leghornhenne. Gerade die Charaktertiere wachsen einem meistens total ans Herz.

    Ich wünsch Dir Glück für Deine Umsetzung, dass sich nichts und niemand in den Weg stellt.
    Liebe Grüße vom Kükenei

    mit einer großen bunten Hühner- und Gänseschar

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