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Thema: Hahnenverhalten, aus "ein wenig Hühner-Philosophie"

  1. #11
    Wedgwood Lover Avatar von Darwin
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    Zitat Zitat von Lisa R. Beitrag anzeigen
    Wenn der Alte vom Junghahn vom Thron gestürzt wird
    Das wäre bei mir dann immer sein Ende - Althähne starben bei mir nach dem Machtverlust fast immer recht bald an irgendeiner Infektion, so dass ich den verlorenen Kampf inzwischen als guten Zeitpunkt ansehe, sie zu schlachten - sie sind dann meist auch recht betagt.
    Zu den hier beschriebenen Hähnen, die übermäßig potent sind: So einen hatte ich einfach noch nie. Meist fangen die Junghähne mit dem Vergewaltigen als Strategie an, um dann langsam zu lernen, dass nur der einzige Satz, den Ralph Fiennes auf Deutsch kennt (googeln...) langfristig zur Erfüllung führt. Der jetzige Alpha war allerdings von Anfang an ein "Gentleman" - ich will hier ja nicht unzulässig verallgemeinern.
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  2. #12
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    Darwin, dann setze statt der salopp konsultierten "Frau" sehr gerne "0,1" zu Protokoll. Das stimmt in jedem Fall und ist komplett spezies- neutral, von Schnecken und manch anderem knochenlosen Gewürm natürlich abgesehen . Wobei Skorpionsfliegen ja auch sehr ausführlich balzen etc., weshalb ich den Insider leider nicht kapiere ^^.

    Stimmt, was der Herr Fiennes sich da gemerkt hat. Sicher fangen auch die meisten Junghähne so an, wird wohl der an sich normale Weg sein. Weil die Hennen aber eben nicht wirklich weg können, und die Junghähne auch nicht, und sich der Trieb sehr bald auf die rangniedersten und/ oder unsichersten konzentriert, bzw. die devotesten, die dann auch bald am Gefieder zu erkennen sind, selektiere ich eben entsprechend. Maximal zwei Wochen hat ein Junghahn bei mir Zeit, diese Phase zu überwinden. Entweder am Stück in einer Art "Intensivkurs", aber auch in der Form, wenn er über zwei Monate vllt. nur ein- bis dreimal in der Woche eine Henne jagt und dann...
    Wie sehr eine Henne, und welche, bedrängt wird und ob es offenbar zuviel ist, erkennt man ja bald am Verhalten der Henne. Dann kucke ich intensiver, und wenn das immer so weiter geht, war es das für den Hahn. Mein Althahn hat exakt drei Tage versucht, die Hennen einfach zu nehmen, dann ließ er die Amourösitäten erstmal, und als er dann wieder wollte, war er ein feiner Kerl, der erst fragte, bzw. dem sich die Hennen dann freiwillig anboten. Exakt so soll es meines Erachtens nach sein!
    Geändert von Okina75 (03.01.2020 um 20:51 Uhr)
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  3. #13
    Wedgwood Lover Avatar von Darwin
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Wobei Skorpionsfliegen ja auch sehr ausführlich balzen etc., weshalb ich den Insider leider nicht kapiere ^^.
    Meines Wissens ist es so, dass der Herr Skorpionsfliege, ähnlich wie die Tanzfliegen, ein Beutetier fängt und dieses dem Weibchen präsentiert. Wenn das Weibchen damit zufrieden ist, darf er sich paaren. Nun ist es allerdings manchmal so, dass wohl ein Weibchen in der Nähe ist, der Herr aber gerade kein passendes Geschenk zur Hand hat. In diesem Fall kommt dann die praktische Hinterleibszange zum Einsatz, weshalb die Skorpionsfliege als Musterbeispiel für Vergewaltigung als alternative Reproduktionsstrategie gilt...
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  4. #14
    Avatar von melachi
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    Gibts eine Erklärung oder Theorie, worin der Vorteil der Variante mit dem Geschenk besteht? Der Aufwand würde ja nicht betrieben, wenn es nicht einen klaren Selektionsvorteil gäbe gegenüber der zweiten Strategie.

    Wie Okina schon erwähnte, bei den Hühnern können die Hennen das Sperma auch wieder rausbefördern. Hab ich selber schon gesehen, als eine meiner Althennen von einem Junghähnchen getreten wurde. Der Althahn, der in der Nähe stand, machte gerade einen Ausfallschritt in Richtung Junghahn und ich dachte, nun kriegt er sein Fett weg. Aber die Henne drückte das Sperma wieder raus, und der Althahn war damit zufrieden und hats beim Imponieren belassen. Sehr eindrückliche Szene.

    Insofern besteht für den Junghahn dann nur eine sehr kleine Chance, das eventuell doch ein Glücklicher durchkommt, aber die Chancen für eine Befruchtung bei gegenseitigem Einverständnis sind um ein Vielfaches höher.
    Geändert von melachi (03.01.2020 um 22:24 Uhr)

  5. #15

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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Gibts eine Erklärung oder Theorie, worin der Vorteil der Variante mit dem Geschenk besteht? Der Aufwand würde ja nicht betrieben, wenn es nicht einen klaren Selektionsvorteil gäbe gegenüber der zweiten Strategie.
    Theorie: der Freier hat damit bewiesen, dass er Futter beschaffen kann?

  6. #16
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    Eigentlich relativ egal, weil er ja außer der Samenspende nichts zum Nachwuchs beiträgt. Eher mehr als Beweis, dass er ein fähiger Jäger ist und damit die Stärke seiner Gene und damit für fitte Nachzucht sorgt *denk*. Obwohl das ja auch ungefähr auf's gleiche rauslaufen könnte ?
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  7. #17
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Eigentlich relativ egal, weil er ja außer der Samenspende nichts zum Nachwuchs beiträgt. Eher mehr als Beweis, dass er ein fähiger Jäger ist und damit die Stärke seiner Gene und damit für fitte Nachzucht sorgt *denk*. Obwohl das ja auch ungefähr auf's gleiche rauslaufen könnte ?
    Na ja, Du hast ja weiter oben bereits geschrieben, dass bei Arten, die Vergewaltigung "als Strategie" evolutionär "erfunden" haben (wie wir übrigens auch; Gibbons etwa kennen das nicht...), das Weibchen evolutionäre Gegenstrategien entwickeln kann (Sperma nicht akzeptieren etc.). Insofern ist "freiwillig" wohl immer etwas günstiger.
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  8. #18
    Avatar von Gackerliene
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    Hallo ihr Hahnenpsychologen,
    letztes Jahr hatten wir ja schonmal Kücken, von denen ich die meisten Hähne (7) mit 5,5 Monaten schlachten lies. Ich hatte bei keinem davon beobachtet, dass er schon kräht oder Hennen tritt, auch wenn sie ab und zu im erträglichen Maß noch gejagt wurden.
    Nun haben wir Hühnchen, heute 15 Wochen geworden und sind 4.4. Die 2 Grünlegermixe wirken mir schon am "hahnigsten", stolzieren, schauen wachsam, verfolgen über kurze Strecken auch mal ein Mädel. Futter teilen sie noch nicht und krähen tut auch noch keiner, aber ich hab im Gefühl, so wie der dunklere als den Hals reckt, er will bald üben. Sie haben keinen Althahn als Vorbild oder Maßregelung. Wurden 12 Wochen von der Leih-Glucke geführt. (eine rabiate, etwas nervöse Zwergwyandotte). Nun hab ich wohl auch gerade viel Zeit die Hühner zu beobachten und was sah ich da- der dunkle Grünlegermix schnappte sich im offenen Stall die Zwergbrahmaschwester. Diese schrie zwar, aber er stieg seelenruhig drauf, hielt sie am Hinterkopf, kopulieren taten sie nicht, und lies sie wieder laufen. Sie war nicht sonderlich geschockt und schüttelte sich und schlenderte gemütlich ihres Weges. Meint Ihr das gibt mal ein "Vergewaltiger" oder ein "guter Hahn", wobei mir erteres Wort für Hühner nicht so gefällt. Letztes Jahr unser kleiner Schwarzhahnmix hat sich ein neues Huhn, dass ich dazu tat, auch einfach geschnappt und seitdem hatte sie zur Herde gehört, oder die damalige Lohmannlegeglucke, als sie mit dem führen aufhörte. Ist das vielleicht auch ein selbstsicheres souveränes Auftreten? Ich möchte ungern die Hähnchen jetzt schon schlachten (lassen...), sind so schön anzuschauen und setzen bestimmt auch noch an...

  9. #19
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Ich würde da noch abwarten. Bei so jungen Kerlen ohne Vorbild kommen solche Ausrutscher schon mal vor. Das heißt nach meinen Erfahrungen nicht, dass da nicht auch ein netter erwachsener Hahn draus wird.

    Mein Sundheimer war nach dem Fuchsmassaker auch als Junghähnchen ähnlich drauf. Da der uralte Opi-Hahn in nicht gemaßregelt hat, hat er sich auch öfter mal daneben benommen. Er war das einzige Hähnchen unter den zugekauften Küken. Deshalb bekam er Bewährung und durfte bleiben. Er wurde ein toller Hahn, nett zu Menschen und Hennen. Ein guter Lehrmeister für die Junghähne mit genau der richtigen Balance zwischen erziehen und ausprobieren lassen. 8 Jahre war er hier der Althahn bis zu seinem natürlichen Tod. Ich vermisse "den Dicken" immer noch.

  10. #20
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    Sie sind ja noch keine vier Monate alt.
    Natürlich würde ich die frühreifsten Kandidaten unter verschärfte Beobachtung nehmen, aber richtig los geht das erst ab fünf Monaten. Ist also noch bisschen Zeit, zumal ja jetzt noch nicht mal für Frikassee genug dran ist ^^.
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