Vogelgrippe 2020 - was kommt da auf uns zu

[Ira]

Naja, das ist dann auch so eine Geschichte. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass Züchter schon Hühner auf dem Weg zu Schauen in Müllkontainern auf der Autobahn entsorgt hatten, weil die Tiere erstickt sind. Desweiteren kenne ich persönlich "Züchter", die ihre Tiere totschlagen und wegwerfen, wenn nicht zur Zucht verwendbar. Usw. usf.. Ich könnte mir vorstellen, dass die Situation aktuell mehr solcher Taten anregt.

[Warnehof]

Die Karte hat heute eine Reihe neuer Einträge erhalten. Schleswig-Holstein hat weitere bestätigte Wildvogelfälle gemeldet. Auch Irland hatte zwei neue Funde u melden. Der Hauptmenge betrifft heute allerdings UK.

Das ganze Ausmaß der Wildvogelfunde in UK, beginnt sich nun lagsam abzuzeichnen. Heute wurde ein weiterer OIE report veröffentlicht. Demnach gibt es deutlich mehr Wildvogelfunde, als wir bisher asus Medienberichten mitnekommen haben, Schwerpunktarten der Funde Nonnengänse und ganz besonders Schwäne. Was auffällt ist, das das Datum der Feststellung (wie bei einigen Fällen im OIE Report angegeben) teilweise bis zu 10 Tage nach dem Funddatum (Medien Erstmeldung) liegen. In anderen Fällen ist dem nicht so, was die Fundlage verzerrt.
https://www.oie.int/wahis_2/temp/rep...214_131024.pdf

In einer Tierauffangstation nahe Brotwich Spa wurden nach Feststellung von AI-V bei versorgten Wildvögeln, alle Wildvögel in der Station gekeult.
https://www.farminguk.com/news/highl...ire_57188.html

[Warnehof]

manmanmanman. So schlimm treibt es unsere Obrigkeit mit uns, dass die Tiere heimlich umgebracht und entsorgt werden müssen.. immer diese Androhungen und Strafen. Ich finde es faszinierend, wie einige Menschen sich verändern, sobald sie "Macht" in den Händen spüren, und eine gewisse "Straflosigkeit" für sich selbst, wenn man erst mal im Amte sitzt. Und andererseits das "blinde" Mitmachen und Ausführen allens, was von oben kommt, um die eigene Stellung nicht zu gefährden.
Nicht mehr und nicht weniger ist doch das, was hier gerade passiert.

Wie kommst Du jetzt auf solche Anwandlungen? In einer Gesellschaft gibt es Regeln, sonst gibt es Anarchie oder Faustrecht. Unsere Strafverfolgung und Justiz ist eher mau, denn streng. Wenn wir mal bei den Szenarien bleiben, die ich skizziert habe, sehe ich da eher sehr unsolidarische egozentrische charakterlose Gestalten, die Eigennutz vor Gemeinsinn setzen oder zu feige sind für eigene Fehler gerade zustehen. Von überbordendem Druck seitens der Behörden kann ich in der derzeitigen Situation nun wirklich nichts sehen.

[Warnehof]

Der Sperrbezirk um den betroffenen Privatbestand in Heidmühlen wurde heute aufgehoben
https://www.ln-online.de/Lokales/Seg...iet-aufgehoben

Aus Polen kommt die nächste betroffene Haltung. In Świniarc, in der Gemeinde Grodziczno, ist ein Putenbestand von 9.162 von 12 Wochen alten Puten positiv getestet wurden. Die Gemeinde liegt in Woiwodschaft Warmińsko-Mazurskie im Osten des Landes.
https://www.cenyrolnicze.pl/wiadomos...-9-tys-indykow

Auch die Niederlande melden einen neuen Fall. In einem Hühner Elterntierbestand mit 28.000 Tieren wurde H5 AI-V festgestellt. Der Betrieb liegt bei Buitenpost, auf halben Wege zwischen Leuwarden und Groningen.
https://www.rijksoverheid.nl/actueel...-in-buitenpost

Aus der Vendee in Frankreich kommt der dritte Fall für heute. Es betrifft wieder einen Mularden Bestand für die Foie-Gras Produktion. Dieses Mal sind 7.000 Tiere betroffen.
https://www.francebleu.fr/infos/agri...rds-1607958534

[b5irin]

Wie kommst Du jetzt auf solche Anwandlungen? In einer Gesellschaft gibt es Regeln, sonst gibt es Anarchie oder Faustrecht. Unsere Strafverfolgung und Justiz ist eher mau, denn streng. Wenn wir mal bei den Szenarien bleiben, die ich skizziert habe, sehe ich da eher sehr unsolidarische egozentrische charakterlose Gestalten, die Eigennutz vor Gemeinsinn setzen oder zu feige sind für eigene Fehler gerade zustehen. Von überbordendem Druck seitens der Behörden kann ich in der derzeitigen Situation nun wirklich nichts sehen.

Der Hühnerbesitzer war vielleicht überfordert, aber nicht unsolidarisch, egozentrisch oder charakterlos.

Nicht alle Regeln machen Sinn und deswegen sollten Regeln hinterfragt werden. Dass Regeln ausufernd und weit über den zulässigen Bereich hinaus eingesetzt werden können, haben wir 2016/17 erlebt. Leider haben die für die Umsetzung von Regeln verantwortlichen Amtspersonen auch gar nicht so selten nicht die fachliche Kompetenz und das Wissen, die Sie eigentlich haben sollten.

Und eben weil es so ist, unterstützt nach meinen persönlichen Erfahrungen in verschiedenen Bereichen die Rechtsprechung auch nicht immer die "amtliche" Auslegung einer Regel. Ansonsten könnte man sich Klagen gegen den Staat bzw. Ämter nämlich sparen.

Solange die Stallpflicht an Orten besteht, an denen in mittelbarer Nähe keine HPAI-Fälle aufgetreten sind, ist sie dort eine sinnlose Regel. Zumal es keine Fälle gibt, bei denen die Viren aus einer Kleinhaltung heraus weiterverbreitet wurden.

[Ira]

Wie kommst Du jetzt auf solche Anwandlungen?

Erfahrungwerte.

Die erste These schließt das zuletzt Genannte nicht aus, sondern eher ein. Solange ich die Füße stillhalte und pariere, geht's. Aber wehe man ... egal. Die Maßnahmen gegen die Kleinsthalter sind sinnlos, die angebliche Wirkung - reine Annahme.

Der Druck der Behörden ist aktuell, verglichen mit der vorhergehenden Stallpflicht, tatsächlich geringer. Dafür aber bei Alten und Kindern gerade bei SARS2-Sanktionen umso höher. Auch Erfahrungswerte. Bei Euch mag es anders sein, ich berichte nur vor Ort.

[Landleben]

Zumal es keine Fälle gibt, bei denen die Viren aus einer Kleinhaltung heraus weiterverbreitet wurden.

Das ist der eigentliche Punkt. Wie sollte das auch geschehen? Völlig sinnlos diese Aufstallungen. Aber so lange alle mitmachen....

[Danie2012]

@b5irin und Landleben:
Sehe ich auch so. Meine Hühner haben keinen Kontakt zu anderen Hühnern. Ich auch nicht. In der Nähe sind keine anderen Hühnerhalter. Die Wildvögel sind ja eh schon Virenträger, also wen sollen sie anstecken? Und den wirtschaftlichen Schaden habe ich schon durch den Kauf der Netze und Überdachungen, durch den jetzt erhöhten Bedarf an Einstreu und Futter. Und ob sie bei der Aufstallung auf einem wesentlich kleineren Auslauf alle so gesund blieben als wenn sie frei laufen könnten.... Wer weiß, ob da nicht noch zusätzliche Tierarztkosten auf mich zukommen.

[Danie2012]

Und in meinem Garten, in dem die Hühner sonst herum laufen, ist noch nie eine Wildgans oder ein Schwan gelandet. Und auf meine Hühner kacken können die trotz Netze auch....

[melachi]

es ist durchaus unsolidarisch, wenn ich in meinem Bestand Vogelgrippe vermute, die Tiere töte und dann irgendwo in den Wald werfe. Denn wenn die gefundenen Tiere positiv getestet worden wären, hätte es drumherum einen Sperrbezirk gegeben, den keiner der dort ansässigen Hühnerhalter brauchen kann. Wenn man so agiert, dann sollte man es wenigstens ordentlich machen, ohne Schaden für andere zu verursachen.