Zitat von
Okina75
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Nicht bei den Kindern als solchen, sondern dass man ihn quasi zum Kuscheltier erhoben hat. Ist sicher verständlich und mag bei Hennen auch ok sein, ist bei Hähnen aber grundfalsch. Die lernen dann nämlich keinerlei Distanz und Respekt und sehen den Menschen später als Konkurrenten und Widersacher an.Hühner/ Hähne ticken in der Regel so und sind nun mal eben keine Kuscheltiere. Eigentlich ebenso wenig wie Kaninchen, aber das ist ein anderes Thema.
Gibt wie immer Ausnahmen und daher normal aufgewachsene Hähne, die auch solche Aase werden wie auch egal wie aufgezogene Hähne, die sehr lieb bleiben, aber wenn Du mal die einschlägigen Themen hier im Forum durchliest, meist mit "Hahn aggressiv" oder ähnlich betitelt, wirst Du nahezu immer feststellen, dass es sich dabei um plusminus betüddelt und aus der Hand gefüttert etc. aufgewachsene Hähne handelt.
Auch wenn man sagt, dass Hühner sich nicht fehlprägen lassen, so ist es doch auffällig oft der Fall, dass von klein auf besonders eng zum Menschen aufgewachsene Hähne mit der Geschlechtsreife aufmüpfig werden. Was den Menschen regelmäßig quasi das Herz bricht, weil sie ja vorher so lieb und süß waren und man ja alles für sie getan hat, die dann aber leider einfach das Hahnenwesen grundfalsch eingeschätzt haben. Was mir leid tut, so direkt sagen zu müssen. Hennen sind weitaus sozialer als Hähne, mit denen kann man das problemlos machen, wenn man später mit den gefiederten Stolpersteinen zwischen den Beinen klar kommt, die überall ihre Nase reinstecken wollen, aber Hähne sind da grund- anders.
Füttern, ordentlich versorgen und halten, und gut ist es bei Hähnen- empfehlenswerter Weise.
Auch ich mit nun insgesamt 13 Jahren Erfahrung finde manche meiner Junghähne in der Jugend mehr als nett und habe manchmal den starken Drang, die per Handfütterung für ihr nettes Verhalten "zu belohnen", bzw. um getreu dem klassischen Bedürfnis des Manneswesens einen guten Kumpel zu gewinnen. Damit erzieht man sie aber zur Distanzlosigkeit, und den gelegentlichen Happen fordern sie dann später teils mit Nachdruck ein, und da fängt das Unglück dann an. Wie bei Männern üblich, kann die Stimmung dann schnell kippen, und ein Hahn ist dann schnell zur Bestie erklärt, obwohl man das komplettamente selber verbockt hat. Darum halte ich mich selbst bei starkem Fingerjucken extrem zurück, füttere auch schönste und netteste Junghähne NICHT aus der Hand, damit sie gar nie erst auf die Idee kommen, irgendwas einfordern zu können, und akzeptiere diese gewisse Grenze, zum beiderseitigen Vorteil, wenn man einen Junghahn behalten will...
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