Was hat das mit Instinkt und Natur zu tun, wenn der Siegerhahn den Unterlegenen so drangsaliert? Der wird ja wohl seine Unterlegenheit anzeigen. Und was ist falsch daran Hähne nach sozialer Verträglichkeit auszusuchen, wenn man schon die Möglichkeit hat?
Zumal sich dann die Möglichkeit bietet, einen Zweithahn in petto zu haben, der einspringen kann, wenn der Chefhahn aus diversen Gründen ausfällt. Braucht ja bloß der Fuchs zu kommen.
Ich habe in all den Jahren die Beobachtung gemacht, das die sozial verträglichsten Hähne die waren, denen die Hennen binnen kurzem verfallen sind. Hähne die Charaktermängel, und da hat Angriffslust auf Menschen gereicht, hatten keinen hohen Stand bei den Mädels. Die durften zwar Treten, weil sonst kein Hahn da war, aber die hatten nix zu melden und wurden sooft möglich ignoriert. Egal ob es um Leckereien oder Alarm ging, diese Hähne hätten auch Kopfstand machen können und hätten denoch kein Quentchen Aufmerksamkeit mehr bekommen. Und die meisten von denen waren ausgesprochen nett zu den Mädels.
Mag sein dass diese immer wieder kehrende Beobachtung mit zu meinem harten Urteil führt. Aber warum soll ich meinen Mädels den zweit- oder drittbesten Hahn zumuten, wenn es auch der beste sein kann.
Aber Snivelli, vielleicht ist folgende Idee eine Hilfe:
Mach tagsüber drei Abteile im Auslauf, setz jeden Hahn mit ein paar Hennen zusammen und beobachte, wie die Mädels auf den jeweiligen Hahn reagieren. Steht er alleine da, oder ist er von Mädels umgeben? Kommen die Ladys wenn der Lord lockt? Wie verhalten sie sich sonst in Bezug auf den jeweiligen Hahn? 1-2 Stunden beobachten dürfte reichen, da sich die Huhns ja grundsätzlich kennen und das Umfeld zwar begrenzt, aber bekannt ist. Evtl. noch ein paar Leckereien dazu.
Nachtrag: Möglicherweise streben auch einzelne Hennen vom zugeordneten weg und zu einem oder zwei bestimmten Hähnen hin.
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