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Thema: Mäusebussard schlägt Zwerghuhn

  1. #21

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    Zitat Zitat von Lisa R. Beitrag anzeigen

    3 Tage später stand in der Zeitung, dass ein Jungvogel aus dem nächstgelegenen Zoo entflogen ist. Da wusste ich dann, was es für ein Vogel war.

    Geglaubt hätte mir das aber erstmal keiner. Seeadler in der Westpfalz - hat entweder keine Ahnung oder ist völlig blind die Alte ....
    Ich erinnere mich an den Faden, ja. Ich glaube damals auch geschrieben zu haben dass es immer mal Ausreiser oder aus gewilderte Exemplare geben kann. Aber darauf jetzt auf eine generelle Gefahr durch Seeadler zuschließen wäre auch falsch (Und mal erlich! Wer wäre bei so einer Meldung erstmal nicht skeptisch).
    Darum geht es mir und darum dass, wie gesagt, die meisten wohl im Eifer des Gefechtes keine Sichere Bestimmung hinbekommen.

  2. #22

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    Zitat Zitat von Paultschi Beitrag anzeigen

    Nochmal zur Habichtdiskussion, anstatt immer auf der Unwissenheit der Leute rumzureiten ( Okina und Jagdhuhn), fragt doch lieber woran ich fest gemacht habe...
    Es geht ja nicht um Unwissenheit. Sondern um die Reaktionszeit und die Umstände. Wenn ich wieder Besuch im Auslauf habe bin ich auch erstmal geschockt. Erst vor ein paar Tagen ist wieder ein Greif bei uns durchgestartet. Ich kann dir (trotz langjähriger Arbeit mit Greifvögel) nicht sagen ob es jetzt ein Habichtsterzel war oder eine Sperberdame. Nachfragen ist auch immer so eine Sache. Nicht das ich es jemanden unterstellen will aber dann bekommt man meist eine Wikidefi um die Ohren. Ist ja schön und gut aber die hat man in einer oder auch mehreren ruhigen Minuten gelesen und nicht in einer knappen Sekunde. Daher bin ich da immer etwas skeptisch. Ich will dir ja nicht unterstellen das du das leichtfertig festgestellt hast. Aber bist du dir auch sicher das der Vogel der die die Letzten Tage aufgefallen ist nun wirklich auch der war welcher auf dem Huhn gesessen hat?

  3. #23
    Avatar von Paultschi
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    jup, ich bin mir sehr sicher...aber vielleicht waren es auch nur zwei Mäusebussarde die sich sehr ähnlich sahen. Fakt ist, dass ich den vermeintlichen Räuber des Zwerghuhns gestern mehrmals wieder beobachtet habe, wie er zur Beute zurückgekehrt ist. Und auch da blieb es für mich ein Mäusebussard. der Vogel ließ sich insgesamt gut beobachten und suchte nicht schnell das Weite, wie ich es sonst von Habicht und auch Sperber kenne. immerhin ist das Huhn nun weg und wurde anscheinenend restlos verspeist... Es musste also nicht umsonst sterben.

    Und da mich Greifvögel einfach brennend interessieren kriegst du jetzt mal eine PN von mir
    Geändert von Paultschi (11.12.2019 um 15:19 Uhr)
    http://naturhautnah.blogspot.com/

  4. #24

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    Zitat Zitat von Paultschi Beitrag anzeigen
    jup, ich bin mir sehr sicher...aber vielleicht waren es auch nur zwei Mäusebussarde die sich sehr ähnlich sahen. Fakt ist, dass ich den vermeintlichen Räuber des Zwerghuhns gestern mehrmals wieder beobachtet habe, wie er zur Beute zurückgekehrt ist. Und auch da blieb es für mich ein Mäusebussard. immerhin ist das Huhn nun weg und wurde anscheinenend restlos verspeist... Es musste also nicht umsonst sterben.

    Die Einstellung finde ich sehr löblich. Respekt dafür.

  5. #25
    Avatar von Bohus-Dal
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    Wenn Paultschi sagt, er hat einen Bussard gesehen, gehe ich erstmal davon aus, daß es einer war. Sonst hätte er ja wahrscheinlich gar nicht davon berichtet. Daß Hühner nicht zur normalen Beute des Mäusebussards gehören, wissen wir alle. Man muß aber auch mal in der Lage sein zu akzeptieren, daß Ausnahmen vorkommen. Mir geht dieses automatische Verurteilen auf den Geist, und deswegen äußere ich mich jetzt ausnahmsweise auch mal dazu.

    Ich kenne mich wahrscheinlich von allen hier am besten mit Vögeln aus, nur reite ich nicht so darauf rum, es ist mir zuwider, beweisen zu sollen, daß ich die meiste Fachliteratur besitze, schon am allerlängsten Vögel beobachte, Vögel beringt habe usw. Leider mußte ich in Foren immer wieder die Beobachtung machen, daß beispielsweise jemand einen Buchfinken fotografiert hat und fragt, was das ist. Jemand, der sich erfahrungsgemäß auskennt, antwortet „Buchfink, Männchen“. Und dann geht die Diskussion los. Nein, das ist eine Goldammer, nein, ein Pinguin. Das ist mir einfach zu blöd. Was hat es für einen Sinn, sich da hinzustellen und Buchfink, Buchfink zu schreien. Deswegen halte ich mich bei der Artbestimmung von Vögeln im Internet inzwischen meist raus. Die Fragesteller sind eigentlich immer ganz offen und wollen dazulernen, auch bei der leidigen Habicht-Bussard-Frage. Ist mir auch schon tausendmal untergekommen. Ich kam auch schon zu Leuten, um einen entkräfteten Merlin zu holen, der sich als Kuckuck entpuppte, und das zu einer Zeit, wo die Kuckucke eigentlich schon weg waren. Trotzdem lernt man im Laufe der Jahre durch Erfahrung, niemals nie zu sagen und die Leute nicht reflexmäßig als komplette Idioten hinzustellen. Ich habe persönlich schon einen Eidererpel auf einem Waldweg mitten im Fichtenwald gefunden und eingesammelt (war angeschossen und vom Himmel gefallen, die ziehen hier über Land, genau wie z.B. auch Trauerenten), unwahrscheinlicher gehts ja nicht mehr, das hätte ich auch keinem geglaubt und doch ist es passiert.
    Hier gibt es reichlich Mäusebussarde und im Winter auch mal Rauhfußbussarde, ich fürchte nichts von denen, meine Hühner kennen die und warnen nur, wenn einer mal zu dicht kommr oder so. Interessanterweise sind sie aber zu Anfang immer etwas skeptisch, wenn die ersten Wespenbussarde kommen. Regelmäßige Angriffe durch Habichte sind hier leider üblich. Auch dabei hatte ich übrigens schon mal so eine „Gibt´s-nicht-Beobachtung“: Ein junger Habicht schraubte sich kreisend in die Höhe, völlig offen wie ein Bussard. Ich stand im Hühnergehege und guckte ihm noch mit offenem Mund zu… ja aber… das ist doch ein Habicht… was macht er denn… als er die Flügel anlegte und von oben aufs (zum Glück übernetzte) Gehege herunterstieß. Er war direkt über meinem Kopf, es bestand kein Zweifel. Er drehte dann so ein paar Zentimeter vom Dach ab, evt., weil er mich sah. So jagt kein Habicht, die kommen blitzschnell aus der Deckung, man sieht sie nie offen kreisen, das sage ich auch immer allen, die Bussarde für Habichte halten. Und doch kann es offensichtlich vorkommen, ein dummer Junghabicht, der übt. Vögel sind Individuen. Und genau so kann ein Mäusebussard auch mal ein Huhn schlagen. Notzeiten sind nicht nur in harten Wintern, es kann z.B. auch ein kranker oder verletzter Vogel sein.

    Hier erstmal Auszüge aus „Der Mäusebussard“ von Manfred Melde. Falls Du wenigstens der Fachliteratur glaubst, kann man hier nachlesen, daß Mäusebussarde durchaus in der Lage sind, geschwächte Fasane u.ä. zu schlagen.

    Brutzeit.jpgWinter.jpg1963.jpg

    Und dann noch eine kleine Geschichte von einem völlig abgemagerten, schon apathischen Mäusebussard, den ich im März 2008 bei Leuten aus dem Garten holte. Ich konnte ihn einfach so aufsammeln, er war schon halbtot und starb kurz darauf. Er wog nur 660g bei einer Flügellänge von 410mm, also ziemlich sicher ein Weibchen. Ein Bekannter untersuchte den toten Vogel und fand dabei ein eingekapseltes Hagelkorn im Bein. Da der Knochen schon da rumgewuchert war, muß er längere Zeit damit überlebt haben. Wie es ihm ging und wie es seine Jagdmöglichkeiten beeinflußte, kann man nicht wissen, auch nicht, ob sein entkräfteter Zustand überhaupt etwas mit der Verletzung zu tun hatte. Nur mal so als Beispiel, daß es auch mal abweichende Individuen geben kann, deren Verhalten und Beutespektrum dann evt. auch ein wenig von der Norm abweicht.

    Mäusebussard.jpgKnochen1.jpgKnochen2.jpgKnochen3.jpgKnochen4.jpg

    Oben der normale Knochen vom anderen Bein, unten der deformierte. Unten links die kleine Hagelkugel.



    Ich habe fertig.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #26
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    a) Hat Paultschi doch gar niemand verurteilt, oder habe ich was verpasst ?

    b) In Schweden scheint man, was den Umgang mit "Untieren" angeht, ziemlich schmerzbefreit zu sein, oder?
    Als ich neulich eine Doku über 's "Storsjöodjuret" gesehen habe, das sagenhafte Seeungeheuer vom Storsjönsee, kriegte ich auch erstmal dicke Backen, als die Schnecke da fröhlich im Museum stand und zeigte, mit was sie des Monsters in einem nicht all zu lange vergangenen Winter habhaft zu werden versuchten. Von wegen irgendso eine doppelte Schlagfalle alá Bärenfalle mit Widerhaken, und dazu dann noch einen Harpunier, wobei aber leider kein Seeungeheuer zur Strecke kam... Irgendwie zimpert man da wohl nur wenig rum bei Euch, und macht sich auch um Raubwild und dessen In Schach- Haltung wenig Sorgen, oder? Ist kein Vorwurf, ich krieg' nur gerade beim Bussard auch wieder Glubschaugen, denn die Zeiten, dass man hierzulande fröhlich drauf geschrotet hat, sind ja zum Glück schon so 40 Jahre vorbei. Und dann im hoch entwickelten fast schon Modellland Schweden sowas- mein lieber Scholli !
    Geändert von Okina75 (11.12.2019 um 16:45 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #27

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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    a) Hat Paultschi doch gar niemand verurteilt, oder habe ich was verpasst ?
    Ich glaube, das galt mir. Wobei ich jetzt nicht sagen kann was mir der Text sagen soll.
    Die Frage war nach unseren Erfahrungen. Ich sagte das es erfahrungsgemäß kein Bussard ist der das Huhn erlegt, sondern eher ein andere Jäger (siehe oben habe es aber auch nicht kategorisch ausgeschlossen) und ich da meine Zweifel habe (darf man ja haben, denke ich). Ich habe in keiner Zeile die Aussage getroffen das Plautschi falsch lag, werde es auch nicht tun da ich das Tier nicht gesehen habe.
    Was ich getan habe. Meine Bedenken geäußert (auch wenn ich diese jetzt nach der ausführlichen weiteren Beobachtung von Plautschi nicht mehr so äußern würde), sowie auf eine eher geringe Gefahr von Mäusebussarden hingewiesen (habe sogar auch von der besonderen Gefährdung von geschwächten Tiere geschrieben und auch die Möglichkeit von ausgewilderten und ausgerissenen Tieren eingebracht (welche sich auch mal atypisch Verhalten können)).

  8. #28
    Avatar von Paultschi
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    Danke für die interessanten Ausschnitte Bohus- Dal, besonders zu den Funden in Mäusebussard Horsten, Wirklich sehr spannend. Deine Geschichte mit dem verletzten Bussard ist sehr berührend, Ich staune immer wieder darüber, wie zäh Vögel sein können Vielen Dank, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, ist das hier doch ein sehr informativer Austausch geworden. Danke an Alle.
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  9. #29

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    Na vielleicht bin ich auch gemeint, aber was ich in diesem Mäusebussard/Hühner kram immer wieder sage/meine ist, dass ein von der Hühnerrupfung startender Bussard nicht der Töter des Huhns gewesen sein muß !!!
    Oft wird geschrieben ; habe den auffliegenden Bussard eindeutig als Bussard identifiziert ! Ja, aber niemand hat hier einen Bussard ein Huhn schlagen sehen ! Der Kopf des Huhns war ab, hieß es hier (meine ich ). Der Kopf und die eigentliche Tötung interessieren Greife meisst garnicht- sie beginnen nach Fang einfach zu rupfen und Muskelfleisch zu kröpfen, egal ob das Opfer lebt oder nicht. Kopf ab spricht für Säugetier, welches eventuell gestört wurde und dann ist natürlich der Bussard zur Stelle !
    Hier erwischt man meißt Hühner am toten Huhn - trotzdem war vorher der Habicht der Killer und nicht das andere Huhn !

  10. #30
    Avatar von Paultschi
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    Mich irritiert ja auch dieser abgerissene Kopf, aber innerhalb einer Stunde meiner Abwesenheit kommt erst ein Räuber und dann der Mäusebussard? wie beginnt denn der Mäusebussard üblicherweise seine Beute zu zerteilen?
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