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Thema: Befruchtung, Rasen.- u. Geschlechtsvergabe bei unterschiedlichen Rassen?

  1. #1

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    Befruchtung, Rasen.- u. Geschlechtsvergabe bei unterschiedlichen Rassen?

    Hallo Zusammen,

    mal eine Frage zur Befruchtung, Rassen- und Geschlechtsvergabe eins befruchteten Ei. Handelt es sich beim Hahn und bei der Henne um unterschiedliche Rassen, welche Rasse entsteht dann:
    1. Das befruchtete Ei bekommt die Rasse der Henne, Entwicklung Hahn oder Henne möglich
    2. Das befruchtete Ei bekommt die Rasse des Hahnes, Entwicklung Hahn oder Henne möglich
    3. Das befruchtete Ei kann die Rasse der Henne und des Hahnes bekommen, jeweils Hahn oder Henne möglich?
    Ich habe hier leider keine Erfahrung.

    Vielen Dank vorab.

  2. #2
    Avatar von Floda
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    Also, ich hatte noch nie reinrassige Nachkommen, wenn zwei Rassen gekreuzt wurden, sondern immer Mixe aus beiden Rassen. Genau so erzeugt man z.Bsp.: Olivleger.
    Punkt 3 ist das was zutrifft.
    Ob Punkt 1 oder 2 auch zutreffen kann bezweifle ich.

    LG Eberhard

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    Werner Heisenberg

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
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    Beim Kreuzen unterschiedlicher Rassen, entsteht eine Mischung aus den Erbanlagen zweier Rassen, ganz einfach. Wobei bestimmte Eigenschaften sich ja unterschiedlich dominant vererben, und eine Kind zweier verschiedenrassigen eltern optisch durchaus mehr dem einen oder mehr dem anderen Elternteil gleichen kann, obwohl es die Anlagen von beiden in sich trägt.
    Das Ei ist im Grunde, was die Gebärmutter bei Säugetieren ist: Der Raum, in dem der Nachwuchs sich entwickelt. Das Geschlecht und die Erbanlagen, die das Küken beim Schlupf in sich trägt, sind ja schon festgelegt worden, ehe sich um den befruchteten Keim die Schale bildet.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4

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    Sil war schneller, aber egal:

    Naja, so ganz einfach wie unter 3 ist die Vererbung auch nicht. Man müsste aber schon einen Grundkursus Vererbung (bei Hühnern) machen, um's wirklich zu erklären.

    Ich versuch's mal: Ein Küken erhält jedes Merkmal sowohl on der Mutter als auch vom Vater, hat es also doppelt (bei den sogenannten autosomalen Merkmalen, also den Merkmalen, die von Mutter und Vater gleichermassen weitergegeben werden). Wie es aber aussieht, das kommt darauf an, welches Merkmal dominant ist : das heisst, oft ist nur ein Merkmal sichtbar und ein anderes "schlummert": Wenn man ein schwarzes Huhn mit einem braunen Huhn paart, dann sehen die Küken eher schwarz aus, denn das ist dominant.
    Das gleiche gilt für die Länge der Beine, die Form des Kammes etc. Viele Eigenschaften mischen sich auch einfach, z.B. bei der Farbe der Eier (Rasse mit hellen Eiern x Rasse mit dunklen Eiern ergibt einen Farbton dazwischen).
    Ganz schlaue Leute haben herausgefunden, welche Farben dominant sind (also sichtbar sind beim Nachwuchs) und welche rezessif sind (also schlummern). Da kann man dann seeehr in's Detail gehen.
    Marans goldhalsig und silberhalsig

  5. #5
    Avatar von Anni Huhn
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    Schau Dir mal den Kollbecksmoortread an, die Eltern dieser schönen gelben Hühner sind Vorwerkhähne (braun mit schwarzem Hals) und weiße Leghornhennen. Die Küken werden als Hennen alle gleich gelb, die Hähne haben mehr weiß.
    Aber immer sehen alle fast aus wie geklont.

  6. #6

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    Alles klar, dann habe ich das soweit nun auch verstanden, vielen Dank.
    Noch eine Frage zur aktuellen Situation, habe nun erfahren das es sich bei meinem Hahn wahrscheinlich um einen westfälischen Totleger handelt und die Hennen weiße Sussex sind. Welche Rasse kann hier enstehen? Gibt es irgendwo eine Auflistung zu den ganzen Kreuzungen...

    Nochmals Danke vorab.

  7. #7

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    Eine Rasse entsteht dabei nicht, denn eine Rasse zeichnet sich dadurch aus, dass die wesentlichen Merkmale "reinrassig" vorhanden sind, also keine rezessiven Merkmale, die aus einer zweiten Rasse kommen, bei den folgenden Generationen zu Tage treten.

    Aber bei der Kreuzung Deines silbernen Hahn (Totleger ?) x Sussex Henne (auch silbern ?) kann man sagen, dass die Küken alle silbern sein werden. Sie werden wohl eher der Mutter ähneln, denn das Columbia Gen der Sussex (welches Schwarz auf Schwanz und Halszeichnung beschränkt) ist dominant.
    Marans goldhalsig und silberhalsig

  8. #8
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Zitat Zitat von mima Beitrag anzeigen
    Noch eine Frage zur aktuellen Situation, habe nun erfahren das es sich bei meinem Hahn wahrscheinlich um einen westfälischen Totleger handelt und die Hennen weiße Sussex sind. Welche Rasse kann hier enstehen?
    Es kann keine Rasse entstehen, eine Rasse ist immer reinerbig also die Kinder sehen wie die Eltern aus und haben die gleichen Erbanlagen. Alles andere sind Kreuzungen (meist Hybriden genannt oder früher Bastard).
    Wenn Deine Tiere Reinrassig sind bekommst Du also eine Mischung beider Tiere, wenn sich ein Merkmal Dominant vererbt (z.B. Schopf) dann ist das andere Merkmal (kein Schopf) trotzdem in den Erbanlagen des Kindes vorhanden.
    Ansonsten schaue Dir als erstes mal die Vererbungslehre nach Mendel an.
    Mein politisches Ideal ist das demokratische. Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.
    Albert Einstein

  9. #9
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Ja also in Kurz.
    Keines von 1-3 ist richtig.

    Wenn man Rassetiere mischt entstehen Mixe ohne Rasse und ohne Farbschlag. Sie sehen höchstens einer Rasse oder einem Farbschlag ähnlich. Aber ohne intensive Zuchtarbeit wird nie wieder ein reinrassiges Tier oder auch nur ein reinrassiger Farbschlag daraus.

    Mir ist nicht bekannt das weiße Sussex existieren und die Rasse des Hahnes klingt jetzt auch nicht überzeugend vorgetragen.

    Ich würde erstmal anzweifeln das du überhaupt Rassetiere hast. Bin mir aber auch nicht sicher ob du weißt was eine Hühnerrasse grundsätzlich ist. Vielleicht hast du da eine Denkblockade.
    Geändert von Sorteng (24.10.2019 um 22:09 Uhr)

  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Nimm mal als Beispiel die Hunderassen. Mit Hühnerrassen ist es auch nicht anders.
    Angenommen, Du hast einen Dackel. Daß er reinrassig ist, macht man daran fest, daß seine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc ebenfalls als Dackel angesprochen wurden, er die wichtigsten Eigenschaften in Bezug auf Optik, Verhalten usw von seinen Ahnen mitbekommen hat und diese auch zuverlässig an seine Kinder weitergeben wird. Zusammen mit einem anderen reinrassigen Dackel zeugt er wiederum reinrassige Dackel. Jetzt holst Du dir aber einen Pudel dazu, der ebenfalls nur Pudel in seiner ahnenlinie hat und zusammen mit einem weiteren reinrassigen Pudel auch wieder reinrassige Pudel machen würde. Läßt Du jetzt aber den Dackel und den Pudel zusammen Welpen produzieren, werden das weder reinrassige Dackel noch reinrassige Pudel, sondern ein Mix aus beidem. Dackeldoodel sozusagen. Wie sie aussehen, hängt davon ab, welche Eigenschaften sich hervorheben und welche eher im Hintergrund bleiben.
    Wenn du diese Dackeldoodel wiederum sich vermehren läßt, dann kommen weitere Eigenschaften in den Genpool, und das Aussehen der weiteren Generationen wird immer mehr variieren, je mehr verschiedene Rassegene sich mischen.
    Auf Deutsch: Das werden alles Mischlinge, bei denen man irgendwann kaum noch erahnen kann, was alles bei der Entstehung beteiligt war und wo selbst Wurfgeschwister sich kaum noch zusammenfinden lassen.

    Man hat sozusagen so viele Zutaten in den Gen-Suppentopf gerührt, daß jeder Löffel, den man daraus schöpft, voller Überraschungen ist.

    Rassezucht ist im Gegenteil dazu der Versuch, bestimmte Eigenschaften zu verdrängen und andere so zu festigen, daß sie zuverlässig an die Nachkommen, und zwar über etliche Generationen weiter, vererbt werden.(Um im Bild zu bleiben: Man will möglichst wenige Überraschungen erleben beim Schöpfen aus dem Suppentopf). Deswegen sieht man einem Dackel schon von Weitem an, daß er ein Dackel ist, genauso wie man einen Pudel als solchen erkennt. Deswegen kann man bestimmten Rassen auch bestimmte Charakter- oder sonstige Eigenschaften zuordnen (bspw Hütetrieb, Eigensinn, Schutzverhalten). Beim Kreuzen von Rassen gehen alle diese Eigenschaften zwar nicht verloren, sie verwässern aber, werden von anderen überdeckt, kommen mal zum Vorschein und mal nicht - man kann sie also nicht mehr zuverlässig erwarten.

    Bei Hühnern hat man zwar nicht die optische (und ins Auge springende) Vielfalt wie bei den Hunden, aber die Prinzipien der Rassezucht, bzw der Mischung von Rassen, sind gleich.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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