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Thema: Antibiotika und Resistenzen :Herdenbehandlung oder Einzeltier

  1. #1
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Antibiotika und Resistenzen :Herdenbehandlung oder Einzeltier

    Moin zusammen.

    Vorletzte Woche fuhr ich mit einer sehr erkälteten Henne zum Tierarzt. Leider ging es ihr so schlecht, dass wir trotz Kortison euthanasiert haben.

    Im Anschluß sprach ich lange mit dem Tierarzt. Über Impfungen, Behandlungen, Medikamente und behandlungswege.
    Er betreut 2 GZVs bei uns, hat selber Hühner, ist landtierarzt.

    Er sagte, WENN Antibiotika, dann an die gesamte Herde. Sprich, wenn zwei Tiere rotzen und röcheln, sollte man gleich alle 30 behandeln.

    Bisher habe ich - in gutem Willen - die erkälteten Tiere entnommen, separat behandelt, Antibiotikum über 5 Tage und nach Genesung wieder zugesetzt.
    Wir reden hier von effektiv 2mal innerhalb von 2 Jahren. Also kein monatliches Prozedere.

    Die Intention des Tierarztes mit seiner herdenbehandlung ist es, Resistenzen zu vermeiden. Er berichtete von Züchtern, die nach der Schau den Ausstellungstieren prophylaktisch AB gaben, um Krankheiten zu vermeiden und die sich so Resistenzen aufgebaut haben.


    Was hält das schwarmwissen des HüFo denn davon?
    aus dem Bauch heraus widerstrebt es einem doch, vermeintlich gesunde (besser symptomlose) Tiere zu behandeln, oder?
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  2. #2
    Aussteigerin Avatar von Heidi63
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    Ganz einfach....ich setze überhaupt kein AB ein.
    Wer mit der Haltung hier nicht klar kommt , ist fehl am Platz.
    Gruß Heidi
    Ausstellungszucht: Javanesisches Zwerghuhn und Zwergseidi weiß.Und dann gibts da noch meine bunte Showgirl-Seidi Truppe.

  3. #3
    Avatar von KerstinU
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    Vor ein paar Jahren war mein Hahn krank, ich habe über ein halbes Jahr rumgedoktert. Es waren wohl Mykoplasmen. Zuerst wurde nur er alleine behandelt aber besser wurde es erst, nachdem ich allen das Ab gegeben habe. Ich hatte damals mit einer Forianerin geschrieben, die züchtet und ihre Ta sagte auch ,dass man alle Tiere behandeln soll .
    Ich bin ganz bestimmt niemand, der leichtfertig Ab einsetzt aber in meinem Fall hat es geholfen
    LG Kerstin ( ehemalige Miss Puff )

  4. #4

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    Von Antibiotika ist mir bekannt, das es die Darmflora schädigt. Warum soll ich die ganzen Hühner schädigen, die augenscheinlich gesund sind, wenn die nätürliche Auslese ein einzelnes Tier herausselektieren mag. Mach ich nicht. Ich gebe Hühnern überhaupt kein AB.

  5. #5
    Avatar von Susanne
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    Ich habe noch nie die ganze Herde behandelt und habe Tiere, die noch nie von mir AB bekommen haben und die jetzt 14 und 12 Jahre alt sind. Es gibt natürlich bei mir auch Tiere, die immer wieder mal was haben (Legehybriden mit immer wiederkehrender Legedarmproblematik), aber da schlägt dann in der Regel das AB an. (Wenn die dann dennoch versterben, liegt das an schon gebildeten Schichteiern oder zu spätem Eingreifen meinerseits). Aber das mit dieser Legeproblematik ist bei Rettungstieren eigentlich fast schon normal (leider) und das hat dann keinen Einfluss auf die Restherde. Warum sollte ich meine gesunden Rassetiere mit AB behandeln, wenn eine Legehenne ein zerplatztes, gammelndes Ei in sich trägt? Aber auch bei anderen Bakterien ist es so, dass ich nicht alle behandle. Habe gerade einen Hahn mit Klesiella Bakterien. Der hat deswegen eine verklebte Nase. Diese Bakterien sind nur mit wenigen AB zu behandeln und diese sind zudem auch noch schwer wegzubekommen. Kein anderes Tier hat sich angesteckt (die hocken tief in der Nasenhöhle). Nie und nimmer käme ich auf die Idee, alle Tiere zu behandeln. (Er hat es übrigens schon seit mindestens März, hat auch ewig gedauert, bis wir wussten, was genau es ist. Da gehe ich von aus, dass sich die anderen auch weiterhin nicht anstecken).

  6. #6
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Ich kann mir den Sinn dahinter, gleich alle Tiere zu behandeln darin vorstellen, dass davon ausgegangen wird, dass nur einzelne (immunschwache) Tiere die Symptome zeigen. Die anderen aber können durchaus aktuell die entsprechende Infektion mit sich herum schleppen und asymptomatisch sein. Die würden dann das behandelte Tier immer wieder anstecken, was auf lange Sicht dazu führen könnte, sich resistente Bakterienstämme zu züchten.

    Wenn man es allerdings so macht, wie Du Vinny, es am Anfang beschrieben hast, halte ich diese Gefahr gar nicht für gegeben.
    Und wenn sowieso klar ist (wie bei den beschriebenen Legedarm-Problemen), dass nur ein Tier betroffen ist, dann ist es eh sinnlos, alle zu behandeln.

  7. #7
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Wer rotzt, wird isoliert und gepflegt, ohne AB.
    Wer lange rotzt, wird geschlachtet, durchgegart und gegessen.
    Wer resistent wird, ist das Huhn, nicht das Bakterium.

    Harte Auslese sorgt für einen gesunden Hühnerstall.

    Ich zitiere mal Eugen Roth:
    2 Sachen bringen den Doktor um sein Brot:
    A, die Gesundheit,
    B, der Tod,
    Drum hält der Arzt, auf dass er lebe
    uns zwischen Beiden in der Schwebe. (Druckfehler vorbehalten)

    LG
    Willi, der kein Antibiotikafleisch mehr isst.
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  8. #8
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Ok, interessante grundmeinung, die meiner eigentlich auch entspricht. So, ich habe jetzt erstmal tierbesprechung mit ein paar GESUNDEN Tieren
    Heidi, ich gebe ja zu, dass du so n bisschen mein Vorbild bist

    Daher nochmal an dich die Frage : Schlachtest du dann ein sehr verrotztes Tier, auch wenn es eine vielversprechende junghenne ist?
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  9. #9
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Bin nicht Heidi.
    Aber wie kann ein kränkliches Junghuhn vielversprechend sein?

    LG
    Willi
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  10. #10
    Aussteigerin Avatar von Heidi63
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    Zitat Zitat von Vinny Beitrag anzeigen
    Ok, interessante grundmeinung, die meiner eigentlich auch entspricht. So, ich habe jetzt erstmal tierbesprechung mit ein paar GESUNDEN Tieren
    Heidi, ich gebe ja zu, dass du so n bisschen mein Vorbild bist

    Daher nochmal an dich die Frage : Schlachtest du dann ein sehr verrotztes Tier, auch wenn es eine vielversprechende junghenne ist?
    Mein höchster Grundsatz ist seit Jahren natürliche Gesundheit und da passt für mich kein AB zu.

    Mit vielversprechender Henne meinst Du sicherlich ein Tier welches vom Standard alles mitbringt was man braucht.
    Und genau das ist das Problem. Was bringt mir ein Tier was super aussieht ,aber nicht vital ist?

    Ich bin vor einigen Jahren zur Offenstallhaltung übergegangen, seitdem haben meine Tiere wesentlich weniger mit schnupfenartigen Erkrankungen zu tun.
    Ich ernähre meine Tiere sehr aufwendig mit div. Zusätzen , wo manch einer mich schon mal fragt ob die goldene Eier legen.
    Wer damit nicht klar kommt, der geht. Egal wer es ist....auch wenns ne Traumhenne ist ,ich will vitale Tiere zum züchten.

    Der Erfolg einer Zucht liegt immer in der Zuchtauswahl.
    Wer mit nicht vitalen Tieren züchtet, brauch auf den Erfolg nicht zu warten.

    Das ist meine Einstellung als Züchterin, dennoch toleriere ich es wenn jemand als Halter ein Tier behandelt.
    Gruß Heidi
    Ausstellungszucht: Javanesisches Zwerghuhn und Zwergseidi weiß.Und dann gibts da noch meine bunte Showgirl-Seidi Truppe.

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