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Thema: Folgen eines Habichtangriffs?

  1. #1

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    Folgen eines Habichtangriffs?

    Liebe Forianer,

    meine Perlhenne Olga wurde heute immer schlapper, saß ungewöhnlich viel rum und ist zum Schluß nicht mehr auf die Stange gekommen. Mir fiel auf: sie wehrt sich kaum gegen das Hochnehmen (wer Perlhühner hat, weiß was ich meine), stinkt nach Urin und hat zu flüssigen Kot, ist hinten auch ein bisschen verklebt. Es gab seit drei Tagen keine Eier mehr, was aber auch am Ende der Legeperiode liegen könnte. Sie zitterte. Ich meine, dass sie am linken Hinterende zu weich und schwabbelig ist. Ihr Gockel war sichtlich besorgt. Ich hab sie separiert und warm gestellt. Unser Landtierarzt mit Fahrpraxis hat sie angeschaut, vermutete Legenot und hat versucht im Legedarm eventuelle Eierreste zu entfernen. Da ich vor ein paar Tagen ein schalenloses Ei auf dem Kotbrett gefunden habe, war das nicht ganz abwegig. Gefunden haben wir aber nichts. Er hat ihr ein Antibiotikum gespritzt und Schmerzmittel verordnet. Da er keine Praxis mit entsprechender Einrichtung hat, konnte er nicht mehr machen (Hühner werden hier eher selten behandelt). Zu einem Tierarzt mit Praxis und mehr Hühnererfahrung kann ich erst morgen früh.

    Da die Henne erst ein Jahr alt ist und bisher ausgesprochen fit, kann ich mir fast nur eine Ursache vorstellen: am vergangenen Freitag hat sie ein Habicht angegriffen. Ich hab sie schreien hören und kam innerhalb von zwei Minuten dazu, woraufhin der Vogel die sich wehrende Henne sofort fallengelassen hat. Ich glaube nicht, dass er sie überhaupt richtig zu greifen bekam, und konnte keine Verletzungen erkennen. Erst seit gestern Abend fällt sie mir auf.

    Frage: kann das doch eine Folge der Habichtkrallen sein, auch wenn man nichts sieht? Oder fällt jemanden was anderes dazu ein? Wäre das typisch für was ganz anderes? Kann das auch sowas wie ein übersehener Wurmbefall, jetzt nach der langen Legezeit, sein? Meine ältere Perlhenne hat das immer locker weggesteckt und sich über den Winter erholt

    Bin dankbar für Einschätzungen, denn auch der Tierarzt morgen ist ein Generalist mit wenig Interesse an Geflügel, und jemand anderes haben wir hier nicht.

  2. #2

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    Es ist gut möglich, dass dies Spätfolgen des Habichtangriffes sind. Du schreibst, dass zwischen schreiender Henne und Deinem vor Ort sein ca. 2 Minuten vergangen waren und dass der Habicht die Henne daraufhin fallengelassen hat. 2 Minuten sind in den Klauen eines Greifs eine sehr lange Zeit und anscheinend hatte er sie ja auch fluchtunfähig gepackt. Der Habicht fixiert seine Opfer, indem er auf ihnen landet/steht und seine spitzen und sehr langen Krallen in das Huhn bohrt. Diese Verletzungen bluten nicht und sind ohne genaue Suche äußerlich kaum zu erkennen. Aber: innerlich richten sie großen Schaden an. Es besteht also die berechtigte Befürchtung, dass innerlich schwere Entzündungen, eine Verletzung der Lunge oder anderer Organe existieren. Schau Dir ihren Rücken nochmal milimetergenau an, ob Du Stellen findest, die wie Einstiche aussehen (können mittlerweile oberflächlich schon fast verheilt sein). Auch zeitlich passt das Auftreten der Symptome leider perfekt.

  3. #3
    Avatar von Widdy
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    Bin gleicher Ansicht wie Salome.
    Du schreibst, Habicht hat sie dann fallengelassen. Von wie weit oben?
    Der Aufprall am Boden könnte noch zusätzlich einen Schlag wahrscheinlich direkt in die Brust- bzw. Bauchgegend gegeben haben.
    War Habicht im Flug mit Perli oder sass er auf einem Baum bzw. Erhöhung mit Perli?
    Im Flug hätte er sie sicher mit den Krallen verletzt, auf Anhöhe wäre er sicher schon mit seinem Schnabel ans Werk gegangen.

    Leider habe ich da so meine Erfahrungen machen müssen.

    Zum Schluss noch dies:
    Wenn wieder irgendwo ein Habicht "dran" oder "drauf" ist, dann mach während dem Hinrennen so ein lautes Geschrei, Lärm wie immer möglich. Noch besser Schreckschuss.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  4. #4

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    Hallo und vielen Dank für Eure Antworten!!

    Es war folgendermaßen: ich hörte die Perlhühner schreien - das tun sie schon beim Anblick einer vermeintlichen Gefahr - und lief nach der Schrecksekunde sofort um die Ecke. Rief laut nach den Hühnern, sah den Gockel, dann ein Knäuel und den vom Boden aufliegenden Habicht, dann die wegrennende Henne. Zwei Minuten ist großzügig gerechnet, vielleicht gefühlter Wert wegen des Schrecks :-) . Am Anriß waren keine Federn zu finden, deswegen kann er/ sie noch nicht so lange zugange gewesen sein.

    Ich hab also nicht gesehen, dass der Habicht mit ihr in der Luft war (was ich bei drei Kilo Perlhenne ohnehin nicht glaube). Es gibt keine Erhöhung dort, ist Wiese. Für mich sah es so aus, dass er gerade gelandet war und versucht hat, sie zu greifen. Ich hab Feder für Feder an der Henne durchgesehen und keine Verletzung erkannt, Schnabel schliesse ich aus, allerdings kann ich die Stiche von den Krallen übersehen haben. Ich hatte schon mehr Überlebende nach gescheitertem Habicht (und Fuchs), die vom Habicht attakierten waren immer ok auch ohne AB, aber natürlich gibt es dafür keine Garantie.

    Noch ein Update: Mein Mann ist gerade unterwegs zur Praxis, mal sehen was rauskommt. Perli wirkt heute besser als gestern, deutlich wehrhafter auch das spräche für Eure Vermutung und die Wirkung des AB! Ohje, haltet mir die Daumen. Ist meine letzte. Die Füchse waren dieses Jahr eine Plage, sowas hab ich noch nie erlebt (und den Perlhühner ist es nicht abzugewöhnen, sonst wo hinzurennen. Die lernen es einfach nicht. Die normalen Hühner haben das schnell raus)

  5. #5
    Avatar von Widdy
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    Oh je, ich weiss leider, von was Du sprichst.
    Den vorletzten Angriff war im April, da sass Habicht auf Perli. Ich war lauter und schneller.
    Der letzte Angriff war Fuchs an Perli, im ausgetrockneten und nicht einsehbarem Bachbett.
    Wir konnten Fuchs vertreiben und Perli-Rettungsaktion starten. Nachdem wir ihn oben hatten, war er innert 15 Minuten tot.

    Hoffe ganz fest, dass Deine Perli schnell wieder fit wird. Dein letzter Bericht hört sich schon mal besser an.

    *Daumendrück*
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  6. #6

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    Der Tierarzt war natürlich mal wieder nicht da, nur seine unerfahrene Assistentin. Die wusste nicht recht, hält eine Entzündung wegen feststeckender Schalenreste für nicht ausgeschlossen. Olga musste also da bleiben. Super, das wird ihr gefallen. Ich hoffe, dass der Chef dann Durchblick hat. Der Schwabbel unterm Schwanz ist einfach auffällig (übrigens aus Hennensicht rechts, nicht links...). Ich hoffe bloß, dass das kein Ödem wegen einer fortgeschrittenen Wundinfektion ist. Ich befürchte leider, dass es eine (unnötige) Narkose geben wird, ein (unnötiges) Röntgenbild, einen (unnötigen) Eingriff in den Legedarm, dabei nichts festgestellt wird und ich mit 120 Euro weniger und der unveränderten Henne wieder rauskomme.

    Im Frühjahr mach ich einen Hühner-Schlachtkurs...

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