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Thema: Kokzidien, infektiöse Bronchitis und Würmer

  1. #1

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    Fragezeichen Kokzidien, infektiöse Bronchitis und Würmer

    Hallo, liebe Fories.

    Als eines unserer vier Hühner wirklich jämmerliche Geräusche machte, die ich vorher nie gehört habe, bin ich am selben Tag (28.08.) mit ihr zum Tierarzt gefahren. Dort machte sie eine frische Kotprobe auf den Behandlungstisch, den der Tierarzt untersuchte. Ergebnis: HOCHgradig Kokzidien, daraus resultierend eine Legedarmentzündung und auch Wurmbefall liegt vor (sogar Bandwürmer!).
    Ich war total perplex, denn wir halten den Hühnerstall wirklich total sauber, jeden Tag Reinigung der Kotwanne und des Bodens, wir sammeln sogar den Kot im Garten täglich auf! Die letzte Entwurmung mit Flubenol über das Trinkwasser war Ende Juni über 4 Tage.

    Die Hühner waren augenscheinlich okay, Essverhalten normal, kein Durchfall, kein Blut, nichts!
    Nur ein Huhn machte die jämmerlichen Geräusche, die anderen nicht.

    Der Tierarzt gab mir Metacam mit (nur für dieses eine Huhn gegen die Schmerzen und entzündungshemmend) für 5 Tage. Außerdem Baycox für ALLE Hühner, was ich über das Trinkwasser verabreichen sollte, zusammen mit dem Antibiotikum für alle Hühner, gegen die infektiöse Bronchitis.

    Baycox sollte ich 5 Tage geben, Antibiotikum 7 Tage. Er ging davon aus, dass jedes Huhn ca. 200 bis 250 ml pro Tag trinkt, also sollte ich beide Mittel in 1 Liter Wasser auflösen und hat die Wirkstoffmenge entsprechend berechnet.
    Am 2. Tag rief ich den Tierarzt an und teilte ihm mit, dass unsere vier Hühner weitaus weniger trinken, als angenommen. Gerade mal 100 ml Wasser fehlte jeweils am Abend. Ich fragte, ob ich die Wirkstoffmenge vom Antibiotikum entsprechend erhöhen müsse, aber er meinte, dass ich es dann einfach 5 Tage länger geben soll.

    Gut, er ist der Tierarzt. So habe ich es gemacht. Bis einschließlich 09.09. erfolgte die Behandlung mit dem Antibiotikum. Nun müssen aber noch die Würmer behandelt werden und ausgerechnet jetzt ist eines der Hühner in die Mauser gekommen. Ich verabreiche seit dem 10.09. (also 3 Tage) Vitamine über das Trinkwasser, damit sich die Tiere erst einmal von der Behandlung erholen.

    Nun traue ich mich gar nicht, zu entwurmen. Hab vom Tierarzt Flimabend (Wirkstoff Flubendazol) mitbekommen. 0,5 ml pro Huhn über 7 Tage.

    Aber nachdem ich hier jetzt im Forum ein wenig gelesen habe, war wohl schon die Baycox-Behandlung gar nicht richtig (nur insgesamt 4 Tage). Ich habe was von 5 Tage geben - 1 Tag Pause - 3 Tage geben - 1 Tag Pause - nochmal 3 Tage geben gelesen.
    Also insgesamt 11 Tage statt nur 4 Tage.

    Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was richtig ist und wie ich vorgehen soll.
    Ich weiß jetzt auch, dass Baycox bei legereifen Hühnern gar nicht gegeben werden sollte.
    Aber der Tierarzt hatte es mir gegeben und es ist ja jetzt auch nicht mehr zu ändern.

    Soll ich ihn jetzt lieber nach Eimeryl fragen (ist aktuell in D zugelassen für Geflügel)?
    Er sagte sogar, dass eine erneute Untersuchung des Kots zurzeit keinen Sinn machen würde. Erklärt hat er mir dies allerdings nicht.

    Was Tierärzte angeht, haben wir hier nicht so die große Auswahl. Vogelkundliche Tierärzte gibt es gar nicht, ich müsste 1,5 Stunden bis nach Oldenburg fahren.

    Könnt ihr mir sagen, was ich nun machen soll? Entwurmen oder nicht? Nochmalige Kokzidienbehandlung (ggf. mit Eimeryl) oder nicht? Lieber erst die Mauser abwarten?
    Die Hühner verhalten sich normal (Ess-/Trinkverhalten), 3 legen Eier (die wir wegwerfen) und 1 zurzeit nicht, kein Durchfall, kein Blut im Kot, rote Kämme, alles scheint okay....

    Aber ich weiß ja, dass es nicht so ist.

    Ich danke euch.

    LG Finicat

    --------------------------------
    4 Schwedische Blumenhühner, geb. 03.2018
    Geändert von finicat (12.09.2019 um 19:25 Uhr)

  2. #2

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    Der Wirkstoff Flubendazol kann während oder kurz vor der Mauser verabreicht zu Federbildungsschäden führen. Muss aber nicht zwingend eintreten. Ich würde die Wurmkur noch machen und alles andere im Moment weder wiederholen, noch mit einem anderen Wirkstoff nachtherapieren. Nach der Wurmkur würde ich schauen, wie sich die Hühner verhalten. Wenn alle gut ausschauen und keine Auffälligkeiten festzustellen sind, dann sollte man es dabei belassen. Falls die Hühner tatsächlich von der infektiösen Bronchitis betroffen sind (was ich erstmal nicht glaube....), dann wären sie eh lebenslang davon betroffen. Die infektiöse Bronchitis lässt sich nicht mit Antibiotika behandeln.
    Sinnvoll wäre es, ihnen nach der ganzen Medikamentengabe noch eine zeitlang eine extra Portion Vitamine zu gönnen. Am besten in natürlicher Form (Kräuter, Gemüse, Obst, bißchen Hüttenkäse etc.).

  3. #3
    Avatar von Dylan
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    Das ist immer sehr knifflig mit der Behandlung von einem kranken Huhn. Bestenfalls schlägt das Medikament an, schlimmstenfalls hast du einen resistenten Erreger (viele Erreger sind das mittlerweile), dann hast du alle Hühner umsonst behandelt. Die Kokzidien haben alle Hühner, es kann sein, dass die sich nur vermehrt haben, weil das Huhn sowieso krank war. Man weiß es nicht.
    Ich würde kranke Hühner erst einmal separieren und gebe kein Antibiotika auf Verdacht. Ohne ein Antibiogramm ist es inwzwischen meistens sinnlos. Und wenn, würde ich immer nur das betroffene Huhn behandeln.
    Eine Wurmkur kann helfen, kann dem geschwächten Huhn aber auch den Rest geben, da es den Organismus zusätzlich belastet. Ein gesundes Huhn kommt mit Würmern zurecht. Ich befürchte fast, daß da ein wenig zuviel des Guten behandelt wurde. Das Hauptproblem ist in meinen Augen der Atemwegsinfekt und die Legedarmentzündung. Man kann nur hoffen, dass das Antibiotika anschlägt.

  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von finicat Beitrag anzeigen
    HOCHgradig Kokzidien, daraus resultierend eine Legedarmentzündung
    Das habe ich ja noch nie gehört, sicher, daß der Tierarzt es so meinte?

    Zitat Zitat von finicat Beitrag anzeigen
    Antibiotikum für alle Hühner, gegen die infektiöse Bronchitis
    IB ist eine Viruserkrankung, gegen die Antibiotikum also nicht hilft. War wohl eher gegen die Legedarmentzündung? Bei IB kann man nur warten und hoffen. Soweit ich weiß, bleiben die Hühner auch Zeit ihres Lebens ansteckend, also muß man Rücksicht auf andere Hühnerhalter nehmen, nicht daß sich andere das in ihren Bestand holen, weil Deine Hühner augenscheinlich wieder gesund sind. Aber ich erinnere mich auch an einen Fall hier im Forum mit einer falschen IB-Diagnose, da wurde die Halterin ganz umsonst hysterisch gemacht, und am Ende war es dann doch was anderes.

    Ich würde entwurmen. Früher wußte ich nicht, daß man während der Mauser nicht entwurmen soll, und habe das extra gemacht, um keine Eier wegwerfen zu müssen. Gar nix passiert. Würde ich jetzt nicht mehr machen, aber in so einem Fall sind doch die Federn erstmal egal. Es geht wohl nur darum, daß Verfärbungen an Federn auftreten können, was bei Ausstellungshühnern schlecht ist.

    Die Kokzidien setzen sich meist auf andere Erkrankungen obendrauf, also bleibt zu hoffen, wenn die Hühner wieder gesund und wurmfrei sind, daß sie dann auch selber mit den Kokzidien klarkommen.

    Propolis stärkt das Immunsystem. Um die vom Antibiotikum durcheinandergebrachte Darmflora wieder hinzukriegen, gibt es z.B. Benebac.

    Alles Gute für Deine Hühner!
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #5

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    Hallo zusammen.

    Erst einmal danke für eure Meinungen. Der Tierarzt hat die IBD mit ins Spiel gebracht, meinte, die Legedarmentzündung sei durch die IBD entstanden, woraufhin sich die Kokzidien ausgebreitet hätten. Ich hatte vor 20 Jahren schon mal Hühner, die wurden bis zu 14 Jahre alt, das waren Vorwerk-Hühner. Die waren in den 14 Jahren nicht so krank, wie die Schwedinnen innerhalb von einem Jahr. Ich bin schon ganz fertig mit der Bereifung...

    Okay, dann werde ich jetzt entwurmen. Weitere Hühner hole ich übrigens nicht dazu, wir sind hier weit und breit auch die einzigen mit Hühner. Nur, damit ich es richtig mache: Jetzt über 7 Tage Flimabend geben und dann nochmal wiederholen? Wegen der Ei/Larven/Wurm-Stadien?

    Liebe Grüße,
    Finicat

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