Auch wenn ich bezüglich der Hühner nicht weiterhelfen kann, da bereits quasi alles gesagt wurde, folgender Tipp: Neue Rassen bzw. neue Tiere empfehle ich IMMER nur über Bruteier in die Truppe zu holen.
Das feit zwar auch nicht vor möglichen Malessen, weil fremde Tiere eben nicht unbedingt auf die truppeneigenen Keime "geeicht" sind, erspart aber auf jeden Fall die immense Gefahr, sich mit fremden Tieren irgendwas ins Haus zu holen.
Man ist streckenweise naiv und geht guten Mutes davon aus, dass, wenn man sich augenscheinlich gesunde Tiere holt, schon alles gut gehen wird. Selbst wenn beim selben Züchter/ Händler so einige doch eher fragwürdig aussehen und rumhängen- das "HabenWill"- Virus macht doch für manches blind. Und so habe auch ich mir höchstwahrscheinlich 2012 von einem Händlerkauf Mykos eingefangen, und die nächsten Jahre waren mitunter harsch. Gleich in 2012 erkrankte nach der Zusammenführung der bis dato zwei Gruppen fast die ganze '12er Nachzucht, und die Sebright erloschen wie eine Kerze im Wind.
Quasi exakt dieselben Symptome wie bei Dir.
Ich kannte damals noch kein Tylosin, und zumindest erwischte es dank rigoroser Selektion bald nur noch Jungtiere. Am schlimmsten war 2014, wo ich von 59 Küken 24 an die Mykos verlor.
Ab da gab ich dann Tylosin, und es wurden von 2015- 2018 kontinuierlich weniger, die daran erkrankten (meistens Kokzidien, auf die Küken leider besonders empfindlich sind, und dann Mykos drauf). Kokzidien sind nun an sich nichts schlimmes, Hühner haben die als natürliche Darmflora im Verdauungssystem, fatal wird es allerdings erst, wenn bei geschwächten Tieren (Küken/ Jungtiere bei plötzlichem starken Wetterwechsel zum schlechten hin zB) die falsche Kokzidienart in den falschen Verdauungstrakt- Abschnitt gelangt und sich da über Gebühr vermehrt.
Nun ja- jedenfalls bekamen die Küken in diesen Jahren sofort eine einmalige (!) Tylosingabe (bzw. die ganze Truppe), sowie eines ein bisschen matter und leicht geplustert wirkte, plus verstärkt Oregano- Gabe. Oregano ist ein natürliches Hilfsmittel, um Kokzidien in Schach zu halten, und ist in der Regel auch hilfreich, wenn man sensibel reagiert. Einmalige Gabe in Ausrufezeichen daher, weil man natürlich Resistenzbildungen um jeden Preis vermeiden will- was umso wahrscheinlicher wird, je öfter man mit einem Medikament behandelt.
Es wurden wie gesagt immer weniger Todesfälle beim Jungvolk. 2018 habe ich nur noch zwei Jungtiere verloren, und dieses Jahr dann erstmals keines, obwohl das Wetter manches Mal heftige Kapriolen schlug, die auf jeden Fall Potential hatten. Als ein Küki (sowieso das schwächste und kleinste des Geleges) ein bisschen matter wirkte und ein bisschen plusteriger war, gab es sofort wieder eine Tylosingabe, und tada, toi toi toi, wirklich ausnahmslos alle groß bekommen dies Jahr!
Das mag nun scheinbar wenig mit dem Thema zu tun haben, ich bin aber der Ansicht, dass sich durch eine Tylosingabe an die ganze Truppe, wenn nur ein Tier matter wirkt, und man weiß, dass man mit Mykos schon mal massig Probleme hatte, über die Jahre die Mykos doch derart reduzieren lassen, dass auch die empfindlichsten Glieder der Truppe, die Küken und Jungtiere, nicht mehr quasi automatisch anteilig für die Katz' sind.
Ich möchte damit ermutigen, bei bekannten Problemen damit ruhig einmal im Jahr, bei sehr empfindlichen Tieren vllt. auch zweimal im Jahr bei passenden Wetterumschwüngen zum Nasskalten hin sehr genau aufzupassen, und sowie ein Tier kränklich wirkt, der ganzen Truppe die passende Gabe Tylosin zu geben. Bin der Meinung, dass man die Mykos einhergehend mit strenger Selektion (die empfindlichsten Tiere zu Tisch bitten und nicht von denen nachziehen) dadurch über ein paar Jahre nahezu bekämpft kriegt.
Das setzt natürlich auch voraus, dann vorwiegend nur aus der eigenen Truppe nachzuziehen- schließt aber auch die Hinzunahme neuer Rassen oder fremder Tiere nicht aus. Wenn man wie gesagt den Weg über Bruteier nimmt.
Meine letzten bereits fertigen Tiere habe ich im April '17 aufgenommen, und prompt auch wieder (erst im Nachhinein gemerkt) ein chronisch krankes Tier erwischt, das beim Vorbesitzer recht munter wirkte (wie auch eine zweite Henne), hier dann aber umgehend das Schnupfen und Japsen anfing. Sehr schnell war dies chronisch kranke Tier in der Restmülltonne, die zweite Henne erholte sich zum Glück bald, und hatte seitdem auch nie wieder irgendetwas.
Seitdem hole ich wirklich ausschließlich nur noch über Bruteier fremdes Blut in die Truppe. Oder schaue mir die Tiere mit dem nun doch geübten Blick eines erfahrenen Halters erstmal gründlich an, und bin dann halt im Zweifelsfalle lieber umsonst gefahren, als dass ich noch einmal Tiere aus dubioser Quelle mitnehme...
Und das lege ich Euch auch für die Zukunft ans Herz!
Sowie ein Tier lustlos, plusterig oder blass/ kopfschüttelnd rumhängt, kaufe ich dort nicht mehr. Und wenn das ein Händler mit Hybriden ist, dessen Tiere eigentlich gegen wirklich alles, was ein Huhn kriegen kann, geimpft ist. Zu oft sieht man auch dort (vor allem auf Märkten) lustlose etwas plusterige Tiere rumstehen... Und so waren unsere letzten Tiere von einem Markt auch bereits 2012 gekauft... Es geht absolut auch ohne sich lebende Tiere dazu zu holen, das erspart im Zweifelsfall viel Ärger.
PS: Dabei gibt es auch Tiere, die natürlich resistent zu sein scheinen, und die bereits als Küken keinerlei Probleme zeigen. Drei solcher Tierchen hatte ich in der verheerenden Brut von 2014, deren meiste Geschwister drauf gingen, nur vor allem die drei zeigten sich völlig unbeeindruckt und blieben pumperlgesund, in der '15er Nachzucht bereits waren die meisten völlig unbeeindruckt. Solche Tiere sollte man dann zwingend zur Weiterzucht nehmen, ich gehe denn auch davon aus, dass deren Blut viel zur heutigen Resistenz meiner Truppe beigetragen hat.
Man kann also Resistenz gegen Mykos erzüchten und durch sehr bedachte Tylosingabe fördern.
Geändert von Okina75 (05.09.2019 um 23:13 Uhr)
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Deine Geschichte könnte ich eins zu eins auf meine Übertragen, nur das ich mit Baytril günstiger behandeln kann. Leider bekommt man den Mist nicht mehr aus dem Stall. Ich habe für meine Jungtiere jetzt einen gesonderten Stall, das schützt solange man nur aus Bruteiern zieht. Auch bei mir waren es die Sebrights die am empfindlichsten waren.
Ich bin fast am durchdrehen, es ist über Nacht schlimmer geworden. Die Henne die ich gestern der Tierärztin vorgestellt hatte fängt mit den gleichen Symptomen an wie die beiden verstorbenen Tiere. Ständige laute Niesanfälle und sie bebt dabei richtig. Bei zwei anderen Tieren hat das Niesen auch zugenommen. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich werde versuchen heute abend nochmal zum Tierarzt zu fahren mit der Begründung das es schlimmer wird und frage gezielt nach AB. Es kann doch nicht sein das mir hier die Tiere alle leiden und eingehen
Wenn du sagst, wo du wohnst, könnte man dir bestimmt gut helfen. Entweder durch benennen eines fähigen Tierarztes oder durch private Mittel und Unterstützung. Bei mir z.b. Hat baytril nicht geholfen erst Tylosin hat angeschlagen.
1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse
Ich habe hier irgendwo im Forum mal gelesen, dass es gegen das standardmäßig verschriebene Breitband- AB Baytril schon zuviele Resistenzen gibt- wird einfach immer und gerne auch mal prophylaktisch verschrieben. Keine Ahnung, ob das hier auch der Fall ist...
Was noch ganz wichtig wäre: Wasser raus aus dem Stall- kaum was ist krankheitsförderlicher als ein feuchter Stall, und da aus Ausscheidungen und Atemluft der Hühner schon weitaus genug Wasser verdunstet, ist Trinkwasser im Stall zusätzlich recht unförderlich. Die Tiere trinken im dunklen eh nichts, sondern sitzen auf der Stange und halten prima 12 Stunden oder länger ohne Wasser aus (sonst würden sie zB Winternächte ja kaum überstehen).
Und statt Wasser braue den Tieren mal einen steifen Tee aus Kamille, Salbei und Thymian, wenn Du hast kann auch Husten- und Bronchialtee dazu. Auf eine 5 l- Tränke kannst Du pro Sorte drei Beutel nehmen, und auch zwei Tage zur Verfügung stehen lassen, wenn das Wetter so frisch ist wie jetzt auch drei.
Tee gebe ich bei entsprechend ekligen Wetterumschwüngen gerne auch vorbeugend, dagegen kann ja nichts resistent werden.
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Ich stimme dir da vollkommen zu, mache es selber genauso. Ergänzend dazu, bezogen auf die Mycoplasmen: diese werden leider nicht nur horizontal, sondern auch vertikal übertragen, d.h. die Henne überträgt Mycoplasmen leider auch in die Bruteier. Da hilft dann auch Desinfektion nicht.
Wenn be für mich die Lösung sind, wer kauft dann meine Hähne bzw. kann ich diese dann noch abgeben?
Kokido von den Hühnern
mehr unter Villa Raptor
Da ist eigentlich der Widerspruch.
Ich kann nicht wirklich hingehen und meinen Bestand nur über BE ziehen und dann von anderen erwarten das sie Tiere von mir kaufen.....
Gruß Heidi
Ausstellungszucht: Javanesisches Zwerghuhn und Zwergseidi weiß.Und dann gibts da noch meine bunte Showgirl-Seidi Truppe.
Die Bestandsvergrößerung über BE ist auch für Leute völlig unsinnig, die keinen oder nur einen Hahn halten aber nicht schlachten wollen.
In dem Fall raten wir hier doch immer vom Brüten ab.
Krankheiten können über diverse Wege in den Bestand kommen, dagegen ist man nie gefeit. Hier geht es aber ja in erster Linie nicht um "wie vermeide ich die Einschleppung" sondern um "was tun". Die Krankheit ist da und diese Diskussion bringt Hühnerfan93 im akuten Fall keinen Schritt weiter.
Also bitte zurück zum Thema.
....... Kein Kümmel und kein Sellerie und diesmal leider keine Bruteier ......
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