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Thema: Sulmtaler

  1. #21

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Also von Entwicklung kann man bei mir noch nicht so richtig sprechen. Aber das erzähl ich gerne.
    Ich habe 5 Hennen und 1 Hahn in gold-weizenfarbig im Juli 2019 von Norbert Knöll (Vorstand des Sondervereins) gekauft. Er wohnt ca 15 Minuten von mir weg. Als ich mich dem örtlichen Verein angeschlossen habe und eigentlich nur Hühner halten wollte... aber züchten musste, war es mir eigentlich egal von wem die Tiere sind. Später hab ich dann erfahren wie erfolgreich Norbert ist. Da hatte ich echt Glück! Denn inzwischen hab ich "Blut geleckt" und das züchten macht mir unheimlich Spaß.
    Ich hatte mir dann bei der Hauptsonderschau in Wels (Österreich) noch einen Hahn und 3 Hennen gekauft. Jeder spricht immer von frisches Blut. Und da ich von tuten und blasen keine Ahnung hatte, hab ich das halt gemacht. Würde ich nie wieder tun! Die Tiere sind überteuert und man hat absolut kein Wissen über das Tier. Meistens kenn man die Zucht auch nicht. Der Hahn war so verrückt, er hat mir die ganzen Hennen wahnsinning gemacht. Ist man in oder am Auslauf entlang gelaufen, ist er durch die Decke hochgeflogen als würde man ihn töten wollen. Gut, dass mein Auslauf übernetzt ist.
    Ich hatte also 2 Stämme mit denen ich 2020 gezüchtet habe (hatte mir gleich einen Heka 1 plus gekauft, ich mach halt nichts halbes ) Ich hatte Gott sei Dank die Stämme nicht zu stark vermischt. Nur eine dazugekaufte Henne war bei dem "Knöllschen" Stamm dabei. Und die war sehr hell... zu hell eigentlich. Ich habe mich dann entschlossen, meinen 2. Stamm aufzulösen nachdem ich gesehen habe, die Küken sind ängstlicher (so wie der Hahn)wie die Tiere aus dem ersten (von Norbert) und auch lange nicht so gut. Ich habe mich dann gefragt, wie es Norbert macht, denn er hatte mir gesagt, dass er seit 30 oder 40 Jahren keine fremden Tiere eingezüchtet hat. Also hab ich mich entschlossen mal nachzuforschen wie das mit der Linienzucht so geht. Und es machte Sinn! Inzwsichen habe ich noch Kenny Troiano gefunden, der auch abrät Fremdtiere einzuzüchten und sogar ein Zuchtprogramm hat. Leider fehlt mir gerade das Geld dazu wegen Corona.
    Ich habe also alle Küken aus dem 2. Stamm verkauft. Die sehr hellen Tiere (von der hellen Henne) habe ich aus rausgenommen. So hatte ich nicht sehr viele Tiere um mir meine Zuchttiere auszusuchen. Und ich wusste ja auch nicht sooo viel, auf was ich achten soll. Klar, man hat den Standard... aber was genau ist "mittelgroß" ... das ist alles relativ.
    Keine Ausstellungen um mal etwas feedback zu bekommen. Da war es schon hilfreich, dass Norbert bereit war, mal über meine Tiere schauen. Und wieder ein paar Sachen gelernt. Mein neuer "Zuchthahn" war nur gut genug für den Topf, während andere es plötzlich in die Zucht schafften. Bis auf das, hatte ich ganz gut gewählt. Das weiß ich jetzt.. vielleicht hätte ich noch ein oder zwei Hennen behalten können, aber sie waren jetzt schon verkauft. Aber man lernt und "nächstes Jahr" ist schon öfters gefallen. Man lernt immer was dazu.
    Fortsetzung folgt...
    Danke für deinen sehr interessanten Bericht.

    Ich habe folgenden Artikel über Norbert Knöll gefunden:

    https://www.echo-online.de/lokales/d...stadt_20286385

    17.07.2019

    Politische Köpfe: Norbert Knöll (CDU) aus Groß-Umstadt

    Der Kleintierzucht gilt Knölls ehrenamtlicher Einsatz bis heute. In seinem Klein-Umstädter Verein kann er inzwischen auf 47 Jahre im Vorstand zurückblicken, hat damit großen Anteil am Ausbau der vorbildlichen Vereinsanlage. Von 1979 bis 1987 war er im Kreisverband Dieburg Zuchtwart für Hühner, bis 2014 Vorsitzender, inzwischen ist er Ehrenvorsitzender.

    Sulmtaler und Altsteirer, in der großen und der verzwergten Version, das sind seine Rassen, übernommen vom Vater Heinrich, der in Züchterkreisen gerne als der „Urknöll“ bezeichnet wird. Mit ihnen hat er zahlreiche internationale Titel geholt und war 29 Mal Deutscher Meister. Freudig laufen die Hühner auf ihn zu. Sie scheinen zu spüren, wie sehr sein Herz ihr an ihnen hängt. Und immerhin kommt er ja dreimal am Tag zum Füttern.

  2. #22

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    Zitat Zitat von kopfloser Mensch Beitrag anzeigen
    Danke Astrid für die interessante Story und danke Huhn123 für den Anstoß! Solche Geschichten find ich immer spannend.
    Gerne. Ich finde solche Geschichten auch immer spannend! Wir Hühnerverrückten

    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Ja, Danke!! Ich hätte nie gedacht, dass das jemand interessant finden könnte.
    Außerhalb dieses Forums wahrscheinlich eher nicht. Aber hier im Reich der Hühnerverrückten schon

  3. #23

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Genau Jussi! Man ist so naiv wenn man anfängt. Und dann gibt es sooooo vielel Meinungen. Am Besten man hört sich alles an... und entscheidet dann selber was man gut findet und was nicht. Weil es gibt auch Sachen, mit denen ich nicht einverstanden bin.

    Inzwischen hatte ich mich mit Eva angefreundet. Vielleicht kennt ihr sie ja aus dem Video von Robert Höck über Sulmtaler. Sie gibt es auch auf Instagram unter 'Räuberpack'. Eva und ich arbeiten jetzt schon richtig gut zusammen. Unterstützen uns, seelisch und moralisch sind auch mal die Schulter zum ausheulen... anschreien wenn man wütend auf was ist oder einfach mal das offene Ohr damit man sich im Hirn besser zurechtfindet und man den Weg selber findet. Arme Eva! Sie muss schon viel mit mir ertragen! Aber es tut wirklich gut jemanden an der Seite zu haben, der weiß wie es ist.
    Jedenfalls hatte ich die ersten Küken im Februar 2020. Ich hatte mir im November Bruteier bestellt. Denn meine Mädels hatten so gut wie noch kein Ei gelegt seit ich sie geholt hatte. Heute weiß ich, sie hatten wahrscheinlich Milben. Nur hab ich diese Mistviecher einfach nicht gefunden. Für Eva hatte ich noch BE von weißen Sulmtaler vom gleichen Züchter mitgenommen. Und das war meine Testbrut (allererste Benutzung meiner Maschine) für Ende Januar. Inzwischen hatten meine Damen aber auch angefangen zu legen was mich total freute. Also gingen noch einige Eier davon in die Maschine für Eva. Die Küken schlüpften und ich fuhr mit ihnen zu einem Verein im Nachbarort wo die Uni Gießen zum Impfen kommt. Und ja... wenn Astrid was anpackt MUSS immer etwas schief gehen. Sie haben keinen Cocci Impfstoff bekommen. Also, in meiner Unwissenheit Cocci Futter gekauft und den Kleinen das gefüttert. Als sie dann bei warmen Wetter raus durften, ja, dann haben sie trotzdem Kokzidien bekommen. Erinnert ihr euch an das "nächstes Jahr"? Genau, das war so eins... nächstes Jahr wirds anders gemacht. Kotprobe nach Gießen geschickt. Unser Verein ist im Förderverein und bekommt so die Kotproben kostenlos gemacht. Aber die Medikamente müssen abgeholt werden, oder durch den lokalen Tierarzt abgegeben werden. Die Tierärztin hier hat aber Medikamente abgeben wollen, die nicht für lebensmittelliefernde Tiere waren. Ihr kennt die Story bestimmt selber... also bin ich dann doch nach Gießen gefahren um die Medikamente abzuholen. Per Post darf es nicht mehr abgegeben werden. Gut, es half. Der Kot besserte sich. Und kippte nach ca 2 Wochen wieder um. Diesmal Kotprobe nach Gießen gefahren und ein paar Tage später Medikamente abgeholt. Gießen ist für mich 1 Stunde Fahrt. Wieder war der Kot gut und wieder ist er umgekippt. In der Zwischenzeit hab ich alles was ich über Kokzidien erfahren konnte, ob auf Deutsch oder English, in Erfahrung gebracht. Was mich zu dem Stand gebracht hat, sie müssen eine Immunität aufbauen. Wenn ich ihnen dauernd Medikamente gebe (und ich hatte noch kein Küken/Jungtier verloren), dann können sie das nicht. Also, Kinners, da müsst ihr durch... und sie haben es auch geschafft! Zu dem Zeitpunkt waren sie12 Wochen ungefähr.
    Heute würde ich ehr mit Dosto liquid oder ähnliches arbeiten... viel Oregano statt dieses Cocci Futter.

    Fortsetzung folgt...
    Dann bist du insgesamt ja relativ neu/frisch in der Hühnerzucht. Klar, dass da nicht alles einwandfrei läuft. Bzw. perfekt gibt es im echten Leben ja eh nicht. Erfahrungen muss man erst sammeln. Aus Fehlern lernt man.

    Gut, dass es so erfahrene Züchter wie Herrn Knöll gibt!
    Da hast du Glück gehabt an so eine Koryphäe geraten zu sein und dass er in deiner Nähe wohnt.
    Wie viele Sulmtaler hat er denn, wie viele Stämme, wie viele Zuchtstämme sind gold-weizenfarbig und wie viele weiß? Mir gefallen die gold-weizenfarbigen eindeutig besser. So ein schönes warmes Braun. Dazu der hübsche Schopf.

    Hoffen wir, dass Herr Knöll noch viele Jahre weiter züchten und seine wertvollen Erfahrungen an andere weitergeben kann.
    Ich habe gelesen er hat 3 Söhne. Sind alle 3 auch in die Zucht involviert? Es wäre wünschenswert, dass zumindest einer diese wertvolle Zucht weiterführt.

    Ich ziehe meinen Hut vor allen, die Zucht der bedrohten alten Rassen betreiben.

    Habe ich das richtig verstanden, du hast zwei Zuchtstämme: einen gold-weizenfarbige und einen weiße Sulmtaler?

    Turbulenzen! Sie gehören zum Züchten und auch zum Leben dazu. Höhen und Tiefen.
    Aus den Erfahrungen kann man lernen und diese Fehler für die Zukunft vermeiden. Wichtig. Ja, gut wenn man sich austauschen, Mut zusprechen und unterstützen kann. Alle Hühnerfreunde sollten zusammenhalten.
    Geändert von Huhn123 (13.05.2021 um 01:53 Uhr)

  4. #24
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Danke ihr Lieben! Ja, hier findet man wohl doch mehr offene Ohren. Wenn man das außerhalb der Hühnerkreisen erzählt, sieht man wie die Augen des Gegenüber langsam glasig werden. Und man förmlich sieht, wie er zwar leicht zustimmend nickend denkt "hoffentlich hält sie bald die Klappe von diesen Hühnern".

    Norbert Knöll ist wirklich sehr erfolgreich. Aber auch sehr beschäftigt, weshalb die Gespräche immer, für mich jedenfalls. sehr kurz ausfielen. Neben seiner Selbstständigkeit (obwohl ich nicht weiß ob das schon an einen Sohn gegangen ist). ist er politisch tätig. Und hat ein großes Areal hinter dem Geschäft. Ob er woanders noch Hühner hat, weiß ich gar nicht. Ich kann dir ehrlich gesagt auch gar nicht beantworten, wieviele Stämme er hat. Das ist aber eine gute Frage, die ich beim nächsten Mal mal anspreche.

    Ich habe dieses Jahr 4 weizenfarbige Stämme gehabt. Und habe von Eva Bruteier von den weißen Sulmis bekommen. Ihre supertollen Bildler immer auf Instagram haben mich dazu bewogen. Weil auf den Ausstellungen haben sie überhaupt nichts für mich getan. Aber so auf der Wiese laufend... Jedenfalls werde ich die weißen mal ausprobieren ob es vom Platz her passt. Und in ein oder zwei Jahren weiß ich mehr.

    Vielleicht sollte ich auch mal erklären warum Sulmtaler überhaupt. Aber dafür muss ich ausholen.
    Angefangen hat es vor über 10 Jahren. Die Zeit der Lebensmittelskandale. Ich war es leid von der Industrie betrogen zu werden. Die überlegung selbst Obst und Gemüse anzubauen... Hühner, Enten, Vielleicht Ziegen und Dexter Kühe. Da mein Mann Amerikaner ist, haben wir überlegt, ob wir das nicht in den USA machen wollen. Wir hätten sogar von Onkel und Tante in New York ein Grundstück kaufen können. Mit etwas Wald, Wiese und einem Acker. Ich bin ja so eine, ich beiße mich dann fest, bis ich weiß wie ich träumen muss. Also habe ich in Theorie alles über Hühner gelernt. Welche Rasse... ich hatte mir für dort die Buff Orpingtons ausgesucht. Ich fand sie klasse. Nur ist das mit dem Visa nicht so einfach wenn man nicht mehr im Militär ist. Also haben wir es verworfen. Und ich konnte nur von meinen Orpington träumen. Meine Nachbarin züchtet Orpingtons. Sie hatte die Porzellan und Gold-schwarz-gesäumten. Ich war einmal mit dabei im Verein. Da hab ich ihr gesagt, also wenn hier jemals was frei wird, sag mir bitte Bescheid. Die Jahre gingen ins Land wie man so schön sagt... und Astrid träumte. Bis an dem Tag im Mai 2019 als nach Hause kamen und meine Nachbarin auf uns zu kam. Astrid, bei uns wird eine Parzelle frei. Überleg es dir. Und Astrid hat es überlegt. Genau für eine Sekunde. Die Vernunft, die jetzt so langsam mit dem Alter kommt , sagte mach dich schlau. Ich hab also nicht gleich ja gesagt, sondern mich an den PC gesetzt und alles auf Youtube angeschaut was mir unter die Finger kam. Angefangen von Hühnerrassen, über Pflege und Krankheiten, und auch übers Schlachten. Denn das wollte ich ja auch. Mein Plan war ja in Bauernhof und Selbstversorgung. Aber ich dachte zu dem Zeitpunkt noch, dass ich gelbe Orpingtons haben werde. Ich glaube es gibt niemanden hier, der Robert Höck nicht kennt. Und wenn man Hühner sucht, findet man ihn. Ich habe dann seine ganzen Rassenportraits angeschaut und natürlich kamen auch die Sulmtaler dran. Noch nie gehört!! Kenn ich nicht. Erst fand ich sie etwas affig mit dem Schopf. Aber sie waren genau das was ich eigentlich wollte. Genug Eier, gutes Fleisch, ruhige Rasse. Aber wisst ihr was es mir angetan hat bei der Rasse? Der Hahn! Die Farben waren einfach wie ein Hahn von der Kelloggs Schachtel... so schön bunt.
    Zurück zu dem Orpington Video... die deutschen sehen schon fluffiger aus wie die Buffs in den USA. Meine Nachbarin ist ja auch im Sonderverein und hätte mir bestimmt helfen können gelbe Orpington zu bekommen. Nur wo bekomme ich Sulmtaler her. Google natürlich! Und ja, an diesen Tagen habe ich sehr sehr lange vor dem PC gesessen Ich habe dann den Sonderverein gefunden und die Mitgliederliste. Ach, da züchtet ein Norbert Knöll in Klein-Umstadt! Das ist ja klasse!
    Und so wurden es Sulmtaler.
    Inzwischen liebe ich sie! Es war die beste Entscheidung für mich! Und vielleicht kann ich mich irgendwann mal persönlich bei Robert bedanken, dass er die Videos macht. Denn nur so habe ich zu meiner Traumrasse gefunden und kann etwas zu dem Erhalt beitragen.

    Ach ja, das mit der Parzelle hat sich dann noch eine Weile hingezogen. Bis das geregelt war. Unser Vorstand ist sehr beschäftigt. Und ich musste sie mir erst noch mit jemanden teilen bis Ende Dezember. Aber das ging ganz gut. Am 31.Juli 2019 habe ich die 5 Hennen und den Hahn abgeholt. Und ich war im 7. Himmel. Aber! Ich dachte immer ich hätte sooooo viel Platz im Stall und Auslauf (die Parzelle hat 400qm). Als ich die Hühner dann im Stall gesehen hab, wurde mir klar, ich hab zu wenig Platz.

    So habe ich zu meinen Sulmtalern gefunden. Und ich bin froh darüber. Ja, es gibt sie nicht überall. Ja, wenn der Sonderverein sich trifft (ist ja gerade nicht so wegen Corona), dann kann das auch mal in der Schweiz sein, oder weiter weg. Für dieses Jahr drücke ich mir selber die Daumen für die Hauptsonderschau, denn die soll in Großostheim stattfinden. 15 Minuten von mir weg. Ich hoffe sehr, dass sie stattfinden kann.

    Fortsetzung folgt...
    LG
    Astrid

  5. #25

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    Sehr interessante Geschichte. Ich hoffe du erzählst bald weiter.

    Was mich noch interessiert - was machst du mit 110 Küken ? Alle groß werden lassen oder vorher verkaufen ?

    Wie viel Fläche hast du zur Verfügung - die erwähnten 400qm. Oder sind es schon mehr ?

    Kann es gar nicht erwarten, dass deine Geschichte weitergeht.
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  6. #26

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Danke ihr Lieben! Ja, hier findet man wohl doch mehr offene Ohren. Wenn man das außerhalb der Hühnerkreisen erzählt, sieht man wie die Augen des Gegenüber langsam glasig werden. Und man förmlich sieht, wie er zwar leicht zustimmend nickend denkt "hoffentlich hält sie bald die Klappe von diesen Hühnern".

    Norbert Knöll ist wirklich sehr erfolgreich. Aber auch sehr beschäftigt, weshalb die Gespräche immer, für mich jedenfalls. sehr kurz ausfielen. Neben seiner Selbstständigkeit (obwohl ich nicht weiß ob das schon an einen Sohn gegangen ist). ist er politisch tätig. Und hat ein großes Areal hinter dem Geschäft. Ob er woanders noch Hühner hat, weiß ich gar nicht. Ich kann dir ehrlich gesagt auch gar nicht beantworten, wieviele Stämme er hat. Das ist aber eine gute Frage, die ich beim nächsten Mal mal anspreche.

    Ich habe dieses Jahr 4 weizenfarbige Stämme gehabt. Und habe von Eva Bruteier von den weißen Sulmis bekommen. Ihre supertollen Bildler immer auf Instagram haben mich dazu bewogen. Weil auf den Ausstellungen haben sie überhaupt nichts für mich getan. Aber so auf der Wiese laufend... Jedenfalls werde ich die weißen mal ausprobieren ob es vom Platz her passt. Und in ein oder zwei Jahren weiß ich mehr.

    Vielleicht sollte ich auch mal erklären warum Sulmtaler überhaupt. Aber dafür muss ich ausholen.
    Angefangen hat es vor über 10 Jahren. Die Zeit der Lebensmittelskandale. Ich war es leid von der Industrie betrogen zu werden. Die überlegung selbst Obst und Gemüse anzubauen... Hühner, Enten, Vielleicht Ziegen und Dexter Kühe. Da mein Mann Amerikaner ist, haben wir überlegt, ob wir das nicht in den USA machen wollen. Wir hätten sogar von Onkel und Tante in New York ein Grundstück kaufen können. Mit etwas Wald, Wiese und einem Acker. Ich bin ja so eine, ich beiße mich dann fest, bis ich weiß wie ich träumen muss. Also habe ich in Theorie alles über Hühner gelernt. Welche Rasse... ich hatte mir für dort die Buff Orpingtons ausgesucht. Ich fand sie klasse. Nur ist das mit dem Visa nicht so einfach wenn man nicht mehr im Militär ist. Also haben wir es verworfen. Und ich konnte nur von meinen Orpington träumen. Meine Nachbarin züchtet Orpingtons. Sie hatte die Porzellan und Gold-schwarz-gesäumten. Ich war einmal mit dabei im Verein. Da hab ich ihr gesagt, also wenn hier jemals was frei wird, sag mir bitte Bescheid. Die Jahre gingen ins Land wie man so schön sagt... und Astrid träumte. Bis an dem Tag im Mai 2019 als nach Hause kamen und meine Nachbarin auf uns zu kam. Astrid, bei uns wird eine Parzelle frei. Überleg es dir. Und Astrid hat es überlegt. Genau für eine Sekunde. Die Vernunft, die jetzt so langsam mit dem Alter kommt , sagte mach dich schlau. Ich hab also nicht gleich ja gesagt, sondern mich an den PC gesetzt und alles auf Youtube angeschaut was mir unter die Finger kam. Angefangen von Hühnerrassen, über Pflege und Krankheiten, und auch übers Schlachten. Denn das wollte ich ja auch. Mein Plan war ja in Bauernhof und Selbstversorgung. Aber ich dachte zu dem Zeitpunkt noch, dass ich gelbe Orpingtons haben werde. Ich glaube es gibt niemanden hier, der Robert Höck nicht kennt. Und wenn man Hühner sucht, findet man ihn. Ich habe dann seine ganzen Rassenportraits angeschaut und natürlich kamen auch die Sulmtaler dran. Noch nie gehört!! Kenn ich nicht. Erst fand ich sie etwas affig mit dem Schopf. Aber sie waren genau das was ich eigentlich wollte. Genug Eier, gutes Fleisch, ruhige Rasse. Aber wisst ihr was es mir angetan hat bei der Rasse? Der Hahn! Die Farben waren einfach wie ein Hahn von der Kelloggs Schachtel... so schön bunt.
    Zurück zu dem Orpington Video... die deutschen sehen schon fluffiger aus wie die Buffs in den USA. Meine Nachbarin ist ja auch im Sonderverein und hätte mir bestimmt helfen können gelbe Orpington zu bekommen. Nur wo bekomme ich Sulmtaler her. Google natürlich! Und ja, an diesen Tagen habe ich sehr sehr lange vor dem PC gesessen Ich habe dann den Sonderverein gefunden und die Mitgliederliste. Ach, da züchtet ein Norbert Knöll in Klein-Umstadt! Das ist ja klasse!
    Und so wurden es Sulmtaler.
    Inzwischen liebe ich sie! Es war die beste Entscheidung für mich! Und vielleicht kann ich mich irgendwann mal persönlich bei Robert bedanken, dass er die Videos macht. Denn nur so habe ich zu meiner Traumrasse gefunden und kann etwas zu dem Erhalt beitragen.

    Ach ja, das mit der Parzelle hat sich dann noch eine Weile hingezogen. Bis das geregelt war. Unser Vorstand ist sehr beschäftigt. Und ich musste sie mir erst noch mit jemanden teilen bis Ende Dezember. Aber das ging ganz gut. Am 31.Juli 2019 habe ich die 5 Hennen und den Hahn abgeholt. Und ich war im 7. Himmel. Aber! Ich dachte immer ich hätte sooooo viel Platz im Stall und Auslauf (die Parzelle hat 400qm). Als ich die Hühner dann im Stall gesehen hab, wurde mir klar, ich hab zu wenig Platz.

    So habe ich zu meinen Sulmtalern gefunden. Und ich bin froh darüber. Ja, es gibt sie nicht überall. Ja, wenn der Sonderverein sich trifft (ist ja gerade nicht so wegen Corona), dann kann das auch mal in der Schweiz sein, oder weiter weg. Für dieses Jahr drücke ich mir selber die Daumen für die Hauptsonderschau, denn die soll in Großostheim stattfinden. 15 Minuten von mir weg. Ich hoffe sehr, dass sie stattfinden kann.

    Fortsetzung folgt...
    So ist das bei mir auch
    Die denken bestimmt "Nicht schon wieder das Thema Hühner ..."
    Ich bleibe hartnäckig, versuche es immer wieder. Aber die Familie hat andere Interessen.
    Ab und zu hört mal einer zu. Aber nach einer gewissen Weile schaltet das Gegenüber auf Durchzug. hahaha

    Ich wollte schon in der Kindheit bedrohte Tiere vom Aussterben retten und habe geträumt für seltene Antilopenarten ein großes Schutzgehege zu bauen, in dem sie sicher sind und vor dem Aussterben gerettet werden können. Träume ...
    Tiere/Natur interessieren mich generell sehr. Ich schaue gerne Natur-Dokus. Und ich stand schon als Kind sehr gerne vor dem Hühnergehege und habe interessiert zugeschaut. Andere finden es langweilig, ich jedoch finde es höchst spannend und unterhaltsam. Das macht mich glücklich.

    Jeder sollte im Leben das machen, was einen glücklich macht.
    Und warum nicht verknüpfen mit einer so wertvollen Aufgabe wie der Erhaltung von bedrohten Hühnerrassen.
    Ich finde es besser die alten heimischen Rassen zu halten als Hybrid-Hühner.

    So, zuviel gequasselt. Zurück zu dir.

    Wirklich ein Privileg, dass du mit Herrn Knöll einen der besten deutschen Sulmtaler-Züchter kennengelernt hast!
    Es wäre nett, wenn du ihm ein bißchen mehr entlocken könntest.

    Cool, dass dein Mann Amerikaner ist.
    Ich mag deren positive Lebenseinstellung. Klar gibt es in Amerika auch Schattenseiten wie große Drogenprobleme, Armut und das fehlende soziale Sicherungsnetz (da tun mir die Amerikaner leid, da haben wir es in Deutschland deutlich besser, wir sind vom Staat abgesichert, was ein beruhigendes Gefühl ist).
    Aber generell hege ich eine Sympathie für die USA.
    Hat dein Mann auch Interesse an Hühnern?

    Ja, Robert Höck kenne ich, bzw. seine Youtube-Videos. Ich finde ihn auch klasse. Nur schade, dass er sich in letzter Zeit eher den Wachteln, Nandus usw. zuwendet. Auch seinen Hühner-Geschmack teile ich nur teilweise. Aber seine allgemeinen Videos zur Haltung von Hühnern und seine Porträts zu den Hühnerrassen finde ich sehr gut.
    Und ich begrüße es, dass er (erfolgreich) sehr viel Werbung für die Hühner macht!

    Ja, ich habe seine Porträts zu den Sulmtalern, Vorwerkhühnern und Bielefelder Kennhühnern angeschaut. Und sie dadurch nicht nur besser kennengelernt, sondern auch noch mehr ins Herz geschlossen.

    Ich finde bei diesen 3 Rassen den friedlichen Charakter, das schöne Aussehen und die gute Legeleistung toll.
    Dazu sind es bedrohte und heimische Rassen, was man wie ich finde immer unterstützen und fördern sollte.

    Ich hoffe, ich werde auch einmal Sulmtaler halten!
    Geändert von Huhn123 (14.05.2021 um 01:53 Uhr)

  7. #27
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Zitat Zitat von Hühner-Rookie Beitrag anzeigen
    was machst du mit 110 Küken ? Alle groß werden lassen oder vorher verkaufen ?

    Wie viel Fläche hast du zur Verfügung - die erwähnten 400qm. Oder sind es schon mehr ?

    .
    Ja, ich habe nur die 400qm. Leider nicht mehr. Ich bin dabei alles zu begrünen, immer mal ein Stückchen mehr. Und wenn man das mähen muss, findet man das auf einmal gar nicht mehr so klein. Für Die Hühner hätte ich doch gerne etwas mehr.

    Zum Züchten nimmt man immer die Besten. Bei den Hähnen kann man schon mal früh anfangen und aussortieren wenn der Kamm da ist und man sieht ob sie z.B M-Zacken haben. Ob sie zu viele oder zu wenige haben. Es kommt da auf so viele Kleinigkeiten an. Ich bin da mit 106 (sind es geworden) wirklich noch ein kleiner Fisch. Nach dem Kamm kommt es auf die Körperform an. Sind die Beine zu kurz oder zu lang... sind die Schwanzfedern im richtigen Winkel? Ein zu steiler Schwanz macht einen kurzen Rücken. Kehllappen zu groß oder klein? Ganz zum Schluß muss die Farbe noch stimmen. Wenn du dir die Standards angschaust die es für jede Rasse gibt, siehst du auch grobe Fehler die das Tier sofort disqualifizieren. Und dann noch die kleinen Fehler. Am Ende behält man die, die am besten zum Standard passen... oder am besten vererben. Du musst auch schauen, dass du nie 2 Fehler miteinander verpaarst. Wenn dein Hahn z.B. zu hell ist, darfst du nie eine helle Henne mit ihm verpaaren. Sonst verschlimmerst du den Fehler in den Nachzuchten. Das gilt auch für Kamm oder andere Sachen.
    Was mach ich nun also mit 106 Küken? Bis ich mit dem aussortieren durch bin, werde ich vielleicht 10 Hennen haben und 2-3 Hähne. Vielleicht noch ein paar Reservetiere.
    Leider ist dieses Jahr ein Hahnenjahr. Ich habe viel mehr Hähne als Hennen. Das gut ist, ich kann gut aussortieren. Das schlechte ist, ich muss gut aussortieren. Es werden viele geschlachtet werden. Ich würde gerne verkaufen, aber die Kleinanzeigen sind jetzt schon voll mit Hähnen. Da einen Hahn zu verkaufen ist schon ein Lottogewinn.
    Die Hennen werden verkauft. Da finde ich immer Abnehmer. Ich habe sogar schon eine Warteliste.
    LG
    Astrid

  8. #28
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Was ich noch zu den Standard der verschiedenen Rassen sagen wollte. Der Grund warum es einen Standard gibt ist, mit verschiedenen Verpaarungen können sich die Tiere ändern. Wenn man immer Tiere verpaart, die einen zu großen Kamm und Kehllappen haben, wirst du irgendwann viel zu große Kämme und Kehllappen haben. Irgendwann sehen sie gar nicht mehr aus wie die Rassetiere. So sind die Rassen ja eigentlich entstanden... durch verschiedene Kreuzungen mit anderen Rassen und Verpaarungen, die das Äußere verändert haben. Darum Standard um die Tiere ungefähr gleich zu halten. Es gibt trotzdem noch große Unterschiede, wenn man mal ein Auge dafür entwickelt hat.

    Bei den Sulmtaler die man so im Internet angeboten findet und von Nichtzüchtern vermehrt wurden, sieht man häufig, dass der Schopf der Hennen viel zu groß ist. Teilweise sind es schon Hauben. Das wäre für die Zucht schon ein no-go.
    LG
    Astrid

  9. #29
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Falls also jemand gerne einen jungen Sulmtaler Hahn hätte... ich hätte da 1 oder 2.... oder oder oder...
    Der darf sich gerne bei mir melden.








    LG
    Astrid

  10. #30

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Ja, ich habe nur die 400qm. Leider nicht mehr. Ich bin dabei alles zu begrünen, immer mal ein Stückchen mehr. Und wenn man das mähen muss, findet man das auf einmal gar nicht mehr so klein. Für Die Hühner hätte ich doch gerne etwas mehr.

    Zum Züchten nimmt man immer die Besten. Bei den Hähnen kann man schon mal früh anfangen und aussortieren wenn der Kamm da ist und man sieht ob sie z.B M-Zacken haben. Ob sie zu viele oder zu wenige haben. Es kommt da auf so viele Kleinigkeiten an. Ich bin da mit 106 (sind es geworden) wirklich noch ein kleiner Fisch. Nach dem Kamm kommt es auf die Körperform an. Sind die Beine zu kurz oder zu lang... sind die Schwanzfedern im richtigen Winkel? Ein zu steiler Schwanz macht einen kurzen Rücken. Kehllappen zu groß oder klein? Ganz zum Schluß muss die Farbe noch stimmen. Wenn du dir die Standards angschaust die es für jede Rasse gibt, siehst du auch grobe Fehler die das Tier sofort disqualifizieren. Und dann noch die kleinen Fehler. Am Ende behält man die, die am besten zum Standard passen... oder am besten vererben. Du musst auch schauen, dass du nie 2 Fehler miteinander verpaarst. Wenn dein Hahn z.B. zu hell ist, darfst du nie eine helle Henne mit ihm verpaaren. Sonst verschlimmerst du den Fehler in den Nachzuchten. Das gilt auch für Kamm oder andere Sachen.
    Was mach ich nun also mit 106 Küken? Bis ich mit dem aussortieren durch bin, werde ich vielleicht 10 Hennen haben und 2-3 Hähne. Vielleicht noch ein paar Reservetiere.
    Leider ist dieses Jahr ein Hahnenjahr. Ich habe viel mehr Hähne als Hennen. Das gut ist, ich kann gut aussortieren. Das schlechte ist, ich muss gut aussortieren. Es werden viele geschlachtet werden. Ich würde gerne verkaufen, aber die Kleinanzeigen sind jetzt schon voll mit Hähnen. Da einen Hahn zu verkaufen ist schon ein Lottogewinn.
    Die Hennen werden verkauft. Da finde ich immer Abnehmer. Ich habe sogar schon eine Warteliste.
    Und wie lange behältst du die 50-60 Hähne ? 6 Monate ?

    Ich habe mir die Frage schon oft gestellt, was Züchter, v.a. Ausstellungszüchter, die ja oftmals noch weit mehr Tiere nachziehen, mit ihren Hähne machen.

    50 oder gar über 100 Hähne 6-7 Monate füttern ist ja schon eine Aufgabe und dann krähen die ja auch wie blöde. Mir hat das schon bei meinen 19 Gockeln im letzten Jahr gereicht, und noch viel mehr meiner Nachbarin
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