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Thema: Sulmtaler

  1. #161
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Warum ich mich für Linienzucht entschieden habe.
    Ich glaube ich habe hier schon mal geschrieben über diesen total verrückten Hahn der die ganzen Hennen und den ganzen Verein aufgerüttelt hat. Ja, er war der Auslöser... mehr oder weniger.
    Ich wollte ja eigentlich nur Hühner halten. Mehr nicht. Hatte nur keine andere MÖglichkeit Hühner zu halten als im Geflügelzuchtverein. Also musste ich züchten, und ich muss ausstellen (also wenn kein Corona dazwischen kommt )
    Ganz naiv wie ich war, dachte ich halt, da stellst du einen Hahn zu ein paar Hennen...und dann brütest du so 20-30 Küken aus im Jahr (kleine Brutmaschine reicht da ja VOLLKOMMEN) und stellst dann halt ein paar Tiere aus. Gut ist!

    Und wie das so ist als Neuling, man hört auf die vielen Stimmen die dir verschiedene Ratschläge geben... und was man so im Internet aufschnappt. "Fremdes Blut" "Tiere sind nicht miteinander verwandt" etc. Also denkt man sich, so muss es sein. Schließlich ist es bei uns Menschen auch so!
    Also ich weiß, dass Norbert kein fremdes Blut einbringt. So was mach ich NIE!! Dachte ich! Ich holte mir dann einen Hahn und ein paar Hennen um das Blut aufzufrischen. Ich bekam den Ratschlag nicht zu sehr viele Züchter mit einzubringen, dann das gibt MIschmasch. Also suchte ich mir, bis auf eine Henne, Tiere von nur einem Züchter. Sie hatten gute bis ok Bewertungen. Na, für jemand wie mich, der nicht groß ausstellen will ist das doch in Ordnung!!!
    Der Hahn war dann so ängstlich und nervös, dass meine lieben und aus der Hand fressenden Hennen, dazu brachte auch vor mir schreiend und in Panik wegzurennen. Ich habe dann Tiere gemischt... (auch wieder auf anraten von anderen Züchtern). ich hatte eine zu helle in Wels gekaufte Henne bei den Tieren von Norbert dabei... und noch zwei Hennen von Norbert bei dem verrückten Hahn. Das war mein Glück, denn die Küken von dem verrückten Hahn, waren teilweise auch sehr nervös. Auch vom Aussehen her konnte ich selbst als Neuling sehen, dass die Qualität nicht so war.
    Irgendwann dachte ich mir, WARUM gibt es da so einen Unterschied. Und WARUM macht man Inzucht. Ich habe mir dann ein Buch über Inzucht (mit gleichem Titel) gekauft. Und dann hat es klick gemacht. Ich hätte mir von dem Buch mehr Information gewünscht...denn es kratzt nur an der Oberfläche. Aber es erklärt warum und wieso... geht auch auf die Risiken ein.
    Ich möchte das mal bildlich so vorstellen. Ich bitte dabei nicht an Rassismuss zu denken!
    Ein europäisches Ehepaar bekommt Kinder. Im Grunde kann da vieles dabei rauskommen. Von blond bis dunkelhaarig über rote Haare. Die Hautfarbe kann anders sein. Selbst bei meinen Kindern kommen Gene raus die mir und meinem Mann überhaupt nicht sichtbar! vorhanden sind. Viele Eltern fragen sich, wie sieht mein Kind aus? Hat es die blonden Haare der Mutter, oder die dunklen Haare des Vaters? Oder oder oder. Ein Ehepaar in China wird sich das wahrscheinlich nicht fragen. Sie wissen, das Kind hat dunkle Haare. Und darum Linienzucht.
    Wenn ich eine Linie habe, wo ich im Groben weiß was dabei rauskommt. Dann muss ich nicht so viele Küken ziehen. Ich kenne die Gene und bekomme nicht so viele Überraschungen. Beispiel: Ein Züchter bei mir im Verein. Er hat gute Tiere, erzählt aber immer wieder, ich hab da einen Hahn gekauft der hatte ein V auf der Ausstellung gemacht! Aber bei den Nachzuchten ist nur Mist rausgekommen. Da hatte er auf einmal falsche Augenfarben mit dabei. Warum? Der Hahn hatte ein V (vorzüglich) auf der Ausstellung! Aber man sieht die Gene die das Tier mitbringt einfach nicht. Man weiß nicht, was das Tier mitbringt. Selbst Elterntiere die total schlecht sind, könnten ein V Tier hervorbringen, WENN man genug brütet. Dieses V-Tier bringt aber einfach Gene mit, die nicht gut sind und viele Fehler in sich tragen und dann auch weitergeben an Kinder und Enkel. Es ist also besser wenn ich die Gene der Tiere kenne wenn ich die Tiere verpaare. Das sehe ich aber mit fremden Blut nicht. Es kann sein dass rezessive Gene erst nach 2 oder 3 Bruten irgendwann hervortreten. Und dann fragt man sich WO kommt das denn jetzt her.
    Ich habe dann alle Tiere die nicht aus Norberts Zucht waren aus der Zucht genommen. Alle Küken verkauft bzw geschlachtet was ich nicht verkaufen konnte (HÄhne). Gut war, dass die helle Henne in der Gruppe die Helligkeit vererbt hat und ich so erkennen konnte welche Jungtiere ich rausnehmen musste. Wenn ich jetzt 4 oder 5 Stämme halte. Und sie getrennt halte... ab und an gehen dann Hennen oder Hähne in einen anderen Stamm um das Blut aufzufrischen. Die Tiere sind zwar indirekt miteinander verwandt, tragen die gleichen Gene, sind aber so weit verwandtschaftlich voneinander getrennt, dass es schon wieder keine Inzucht ist. Wobei man je nachdem was man erreichen will auch wieder zu Vater, Mutter, Großvater, Großmutter zieht. Wenn ich z.B. ein Tier habe, was super Gene weitergibt. Dann könnte ich dieses Tier mit Kindern, Enkeln verpaaren, um die Gene zu festigen. 50% der Gene kommen auch bei Hühnern von jeweils einem Elternteil. Wenn ich jetzt diesen Supervererber mit einer Tochter verpaare, haben die Nachkommen 75% dieser Gene. Sowas macht man natürlich nur mit sehr guten Tieren.
    Und ja, negative Gene werden so auch weitergegeben! Da MUSS man ein Auge darauf haben und sofort reagieren! Man sollte nicht einfach fröhlich losverpaaren und sagen das ist Linienzucht, das muss so! Es gehört viel Beobachtung und Fingerspitzengefühl dazu. Wie wachsen die Nachzuchten? Zeigen sie Schwächen?

    Züchten ist wirklich was ganz Tolles. Kaum sind die Kleinen geschlüpft und ich schau mir an wie sie so wachsen und wie sie den Eltern ähnlich sehen, fange ich an zu überlegen wie ich nächstes Jahr weiterzüchten möchte.
    Ich markiere meine Tiere und Küken ja mit bunten Fußringen. Und ich konnte dieses Jahr den Küken ansehen und wusste aus welchem Stamm sie kamen. Bloß vom Aussehen her. Meine blauen Küken hatten die Größe vom Papa, meinem Dicken. Beim grünen Stamm kam mehr Farbe ins Spiel. Das war sooo interessant!

    Was hat ein Züchter nun, wenn er Linienzucht betreibt? Tiere die keine großen genetischen Ausbrüche zeigen (meistens). Das bedeutet, man braucht nicht so viele Tiere nachziehen wie jemand der viel genetische Vielfalt mit in die Zucht bringt. Es geht halt auch darum, dass die Tiere dem Standard gleichen so gut wie möglich. Ausbrüche im Aussehen disqualitifzieren das Tier.

    Ich hoffe, ich konnte das so rüberbringen, damit man den Grund versteht. Und weil ich eben so viele Stämme halten möchte, habe ich mich entschlossen, die weißen Sulmtaler abzugeben. Die Stämme brauchen jeweils einen Stall. Für mindestens 4 Stämme mal 2 habe ich alle meine vorhandenen Ställe belegt. Nur Platz für die Küken habe ich nicht mehr. Ich möchte nicht einfach nur vermehren. Lieber nur einen Farbschlag und dann aber richtig.
    Geändert von Sulmtaler forever (20.09.2021 um 13:34 Uhr)
    LG
    Astrid

  2. #162
    Avatar von Jussi
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    Hi Astrid, Du sprichst mir aus der Seele! Wir hatten am Anfang auch die gleichen Gedanken und dass man doch von möglichst vielen Züchtern BE besorgen müsste. Gott sei Dank hat uns da unser lieber Hühnerzuchtvater gut aufgeklärt. Man könnte auch sagen "Viele Köche verderben den Brei!" . Uns macht die Zucht mit Abstammungskontrolle und zielgerichteter Verpaarung sehr viel Spaß. Dass dabei sozusagen fast zufällig eine Linienzucht mit unserer erst kürzlich verstorbenen, geliebten Funny v97 heraus kam, war ein wahres Geschenk. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß bei all Deinen Plänen und freue mich sehr, hier auch jemand Gleichgesinnten gefunden zu haben !
    Gefiederte Grüße von den 1,11,65 unserer super tollen schwarzen Augsburger und Mixhenne Henny!
    Instagram: @augsburgerhuhn_erhaltungszucht

  3. #163
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Wie schön, dass du mich verstehst! Ich freue mich sehr darüber. Ich wusste ja nicht, wie meine Aussage hier aufgenommen wird.
    Ja, ich musste leider Lehrgeld zahlen und auf die harte Tour lernen. Inzwischen hab ich mir von Kenny Troiano ein Buch gekauft was ich gerade lese. Und noch ein Genetikbuch "Genetics of the Chicken Extremes (the basics) von Sigrid van Dort gekauft. Das ist die Dame die auch das Farbengenetikbuch geschrieben hat. Ich möchte versuchen keine Fehler mehr zu machen. Naja... keine großen Fehler.
    LG
    Astrid

  4. #164

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    Hier zeige ich meine beiden Sulmtaler Damen von diesem Jahr: Franzi, Sissi und beide zusammen:








  5. #165
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Sehr hübsch die zwei... besonders die im ersten Bild.
    LG
    Astrid

  6. #166

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Ich konnte wirklich sehr viel erfahren. Wenn auch nur Kleinigkeiten. Aber auch on den anderen Züchtern konnte ich einiges aufschnappen. Da waren ein paar dabei, die brüten 2x... und beim 2. mal behalten sie die Hähne schon nicht mehr. Die werden nicht mehr fertig und auch nicht so groß wie die ersten. Wow. Das hat mich zum überlegen gebracht. Aber wenn ich mir meine 5 kleinen Hähne anschaue vom Mai... ja, sie brauchen länger und ja, die mindestens 3 werden eh dem Kochtopf zugeführt (höchstens ich finde einen Käufer)....aber ich finde sie machen sich doch ganz gut.
    Ich habe auch so ganz banale Sachen gefragt wie... ist dir schon mal eine Transportbox geklaut worden. Ich habe ganz tolle neue Transportboxen... und die werden ja unter den Käfigen verstaut. Da mach ich mir halt Gedanken.
    Inwiefern Norbert züchtet, möchte ich so öffentlich im Internet nicht erzählen. Ich hoffe du verstehst. Ich werde versuchen 5 Stämme zusammenzustellen. Eventuell ein paar mehr, damit ich ohne Fremdblut keine Inzuchtprobleme habe. Vielleicht schreibe ich mal was die Tage darüber.
    Interessant.
    Klar verstehe ich das.

    Die gute Neuigkeit für die Sulmtaler: Wir haben viele neue Mitglieder im Sonderverein. Die meisten züchten Sulmtaler! Die Herren haben sich gewundert warum so viele Sulmtaler (besonders der altsteirerzüchtende Geschäftsführer). Aber ich denke, dass Robert Höck da auch was mit zu tun hatte, die Sulmtaler etwas mehr bekannt zu machen. Ohne Robert wäre ich nie auf die Sulmtaler gekommen. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Vielleicht geht es anderen ja auch so.
    Das ist ja klasse!

  7. #167

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    Zitat Zitat von Sulmtaler64832 Beitrag anzeigen
    Warum ich mich für Linienzucht entschieden habe.
    Ich glaube ich habe hier schon mal geschrieben über diesen total verrückten Hahn der die ganzen Hennen und den ganzen Verein aufgerüttelt hat. Ja, er war der Auslöser... mehr oder weniger.
    Ich wollte ja eigentlich nur Hühner halten. Mehr nicht. Hatte nur keine andere MÖglichkeit Hühner zu halten als im Geflügelzuchtverein. Also musste ich züchten, und ich muss ausstellen (also wenn kein Corona dazwischen kommt )
    Ganz naiv wie ich war, dachte ich halt, da stellst du einen Hahn zu ein paar Hennen...und dann brütest du so 20-30 Küken aus im Jahr (kleine Brutmaschine reicht da ja VOLLKOMMEN) und stellst dann halt ein paar Tiere aus. Gut ist!

    Und wie das so ist als Neuling, man hört auf die vielen Stimmen die dir verschiedene Ratschläge geben... und was man so im Internet aufschnappt. "Fremdes Blut" "Tiere sind nicht miteinander verwandt" etc. Also denkt man sich, so muss es sein. Schließlich ist es bei uns Menschen auch so!
    Also ich weiß, dass Norbert kein fremdes Blut einbringt. So was mach ich NIE!! Dachte ich! Ich holte mir dann einen Hahn und ein paar Hennen um das Blut aufzufrischen. Ich bekam den Ratschlag nicht zu sehr viele Züchter mit einzubringen, dann das gibt MIschmasch. Also suchte ich mir, bis auf eine Henne, Tiere von nur einem Züchter. Sie hatten gute bis ok Bewertungen. Na, für jemand wie mich, der nicht groß ausstellen will ist das doch in Ordnung!!!
    Der Hahn war dann so ängstlich und nervös, dass meine lieben und aus der Hand fressenden Hennen, dazu brachte auch vor mir schreiend und in Panik wegzurennen. Ich habe dann Tiere gemischt... (auch wieder auf anraten von anderen Züchtern). ich hatte eine zu helle in Wels gekaufte Henne bei den Tieren von Norbert dabei... und noch zwei Hennen von Norbert bei dem verrückten Hahn. Das war mein Glück, denn die Küken von dem verrückten Hahn, waren teilweise auch sehr nervös. Auch vom Aussehen her konnte ich selbst als Neuling sehen, dass die Qualität nicht so war.
    Irgendwann dachte ich mir, WARUM gibt es da so einen Unterschied. Und WARUM macht man Inzucht. Ich habe mir dann ein Buch über Inzucht (mit gleichem Titel) gekauft. Und dann hat es klick gemacht. Ich hätte mir von dem Buch mehr Information gewünscht...denn es kratzt nur an der Oberfläche. Aber es erklärt warum und wieso... geht auch auf die Risiken ein.
    Ich möchte das mal bildlich so vorstellen. Ich bitte dabei nicht an Rassismuss zu denken!
    Ein europäisches Ehepaar bekommt Kinder. Im Grunde kann da vieles dabei rauskommen. Von blond bis dunkelhaarig über rote Haare. Die Hautfarbe kann anders sein. Selbst bei meinen Kindern kommen Gene raus die mir und meinem Mann überhaupt nicht sichtbar! vorhanden sind. Viele Eltern fragen sich, wie sieht mein Kind aus? Hat es die blonden Haare der Mutter, oder die dunklen Haare des Vaters? Oder oder oder. Ein Ehepaar in China wird sich das wahrscheinlich nicht fragen. Sie wissen, das Kind hat dunkle Haare. Und darum Linienzucht.
    Wenn ich eine Linie habe, wo ich im Groben weiß was dabei rauskommt. Dann muss ich nicht so viele Küken ziehen. Ich kenne die Gene und bekomme nicht so viele Überraschungen. Beispiel: Ein Züchter bei mir im Verein. Er hat gute Tiere, erzählt aber immer wieder, ich hab da einen Hahn gekauft der hatte ein V auf der Ausstellung gemacht! Aber bei den Nachzuchten ist nur Mist rausgekommen. Da hatte er auf einmal falsche Augenfarben mit dabei. Warum? Der Hahn hatte ein V (vorzüglich) auf der Ausstellung! Aber man sieht die Gene die das Tier mitbringt einfach nicht. Man weiß nicht, was das Tier mitbringt. Selbst Elterntiere die total schlecht sind, könnten ein V Tier hervorbringen, WENN man genug brütet. Dieses V-Tier bringt aber einfach Gene mit, die nicht gut sind und viele Fehler in sich tragen und dann auch weitergeben an Kinder und Enkel. Es ist also besser wenn ich die Gene der Tiere kenne wenn ich die Tiere verpaare. Das sehe ich aber mit fremden Blut nicht. Es kann sein dass rezessive Gene erst nach 2 oder 3 Bruten irgendwann hervortreten. Und dann fragt man sich WO kommt das denn jetzt her.
    Ich habe dann alle Tiere die nicht aus Norberts Zucht waren aus der Zucht genommen. Alle Küken verkauft bzw geschlachtet was ich nicht verkaufen konnte (HÄhne). Gut war, dass die helle Henne in der Gruppe die Helligkeit vererbt hat und ich so erkennen konnte welche Jungtiere ich rausnehmen musste. Wenn ich jetzt 4 oder 5 Stämme halte. Und sie getrennt halte... ab und an gehen dann Hennen oder Hähne in einen anderen Stamm um das Blut aufzufrischen. Die Tiere sind zwar indirekt miteinander verwandt, tragen die gleichen Gene, sind aber so weit verwandtschaftlich voneinander getrennt, dass es schon wieder keine Inzucht ist. Wobei man je nachdem was man erreichen will auch wieder zu Vater, Mutter, Großvater, Großmutter zieht. Wenn ich z.B. ein Tier habe, was super Gene weitergibt. Dann könnte ich dieses Tier mit Kindern, Enkeln verpaaren, um die Gene zu festigen. 50% der Gene kommen auch bei Hühnern von jeweils einem Elternteil. Wenn ich jetzt diesen Supervererber mit einer Tochter verpaare, haben die Nachkommen 75% dieser Gene. Sowas macht man natürlich nur mit sehr guten Tieren.
    Und ja, negative Gene werden so auch weitergegeben! Da MUSS man ein Auge darauf haben und sofort reagieren! Man sollte nicht einfach fröhlich losverpaaren und sagen das ist Linienzucht, das muss so! Es gehört viel Beobachtung und Fingerspitzengefühl dazu. Wie wachsen die Nachzuchten? Zeigen sie Schwächen?

    Züchten ist wirklich was ganz Tolles. Kaum sind die Kleinen geschlüpft und ich schau mir an wie sie so wachsen und wie sie den Eltern ähnlich sehen, fange ich an zu überlegen wie ich nächstes Jahr weiterzüchten möchte.
    Ich markiere meine Tiere und Küken ja mit bunten Fußringen. Und ich konnte dieses Jahr den Küken ansehen und wusste aus welchem Stamm sie kamen. Bloß vom Aussehen her. Meine blauen Küken hatten die Größe vom Papa, meinem Dicken. Beim grünen Stamm kam mehr Farbe ins Spiel. Das war sooo interessant!

    Was hat ein Züchter nun, wenn er Linienzucht betreibt? Tiere die keine großen genetischen Ausbrüche zeigen (meistens). Das bedeutet, man braucht nicht so viele Tiere nachziehen wie jemand der viel genetische Vielfalt mit in die Zucht bringt. Es geht halt auch darum, dass die Tiere dem Standard gleichen so gut wie möglich. Ausbrüche im Aussehen disqualitifzieren das Tier.

    Ich hoffe, ich konnte das so rüberbringen, damit man den Grund versteht. Und weil ich eben so viele Stämme halten möchte, habe ich mich entschlossen, die weißen Sulmtaler abzugeben. Die Stämme brauchen jeweils einen Stall. Für mindestens 4 Stämme mal 2 habe ich alle meine vorhandenen Ställe belegt. Nur Platz für die Küken habe ich nicht mehr. Ich möchte nicht einfach nur vermehren. Lieber nur einen Farbschlag und dann aber richtig.
    Danke für diese sehr anschauliche Erklärung.
    Nun ist mir ein Licht aufgegangen. Jetzt habe ich es verstanden.

    Beispiel: Ein Züchter bei mir im Verein. Er hat gute Tiere, erzählt aber immer wieder, ich hab da einen Hahn gekauft der hatte ein V auf der Ausstellung gemacht! Aber bei den Nachzuchten ist nur Mist rausgekommen. Da hatte er auf einmal falsche Augenfarben mit dabei. Warum? Der Hahn hatte ein V (vorzüglich) auf der Ausstellung! Aber man sieht die Gene die das Tier mitbringt einfach nicht. Man weiß nicht, was das Tier mitbringt. Selbst Elterntiere die total schlecht sind, könnten ein V Tier hervorbringen, WENN man genug brütet. Dieses V-Tier bringt aber einfach Gene mit, die nicht gut sind und viele Fehler in sich tragen und dann auch weitergeben an Kinder und Enkel.
    Also war der Hahn quasi ein Zufallstreffer trotz schlechter Gene!

    Am besten wäre es sich informieren zu können, ob ein Züchter regelmäßig V-Tiere hervorbringt und wie viele Eier er ausbrütet. Das würde die Entscheidung erheblich erleichtern und zu deutlich besseren Kaufentscheidungen führen.

    Eine sehr gute Entscheidung, sich auf die gold-weizenfarbigen Sulmtaler zu konzentrieren! Und mit den sehr guten Tieren von Norbert nun Linienzucht zu betreiben.
    Geändert von Huhn123 (25.09.2021 um 00:30 Uhr)

  8. #168

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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Hier zeige ich meine beiden Sulmtaler Damen von diesem Jahr: Franzi, Sissi und beide zusammen:







    Herrlich, diese Sulmtaler!
    Für mich eine der schönsten Hühnerrassen.

  9. #169
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Zitat Zitat von Huhn123 Beitrag anzeigen
    Danke für diese sehr anschauliche Erklärung.
    Nun ist mir ein Licht aufgegangen. Jetzt habe ich es verstanden.



    Also war der Hahn quasi ein Zufallstreffer trotz schlechter Gene!

    Am besten wäre es sich informieren zu können, ob ein Züchter regelmäßig V-Tiere hervorbringt und wie viele Eier er ausbrütet. Das würde die Entscheidung erheblich erleichtern und zu deutlich besseren Kaufentscheidungen führen.

    Eine sehr gute Entscheidung, sich auf die gold-weizenfarbigen Sulmtaler zu konzentrieren! Und mit den sehr guten Tieren von Norbert nun Linienzucht zu betreiben.
    Schön, dass du mein Denken und Entscheidungen nachvollziehen kannst. Das tut nämlich nicht jeder! Danke, für die netten Worte!!

    Der Hahn kann auch gute Gene gehabt haben. Ich will auch gar nicht behaupten, dass er von schlechten Eltern war. Sondern einfach die Mischung. Es gibt dominante Gene und rezessive Gene. Der eine Hahn mit mit den Hennen X, Y, Z dominante Gene... Jetzt verpaar er sich mit einer Henne A und plötzlich sind seine dominanten Gene nur noch rezessiv und jetzt kommt was ganz anderes dabei raus. Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht ausgedrückt. Die Vererbung ändert sich einfach, wenn man Blut mischt. Je mehr ich LInienzucht betreibe desto mehr ähneln sich die Tiere. Ist wirklich schwer zu erklären
    Vorzüglich ist die beste Bewertung die man auf der Ausstellung erhalten kann. Es muss ja nicht immer ein V sein... Aber er sollte über Jahre hinweg relativ gute Bewertungen haben. Denn was nutzt es , wenn er in einem Jahr gute Bewertungen hat, die anderen Jahre aber nicht. Die Qualität muss gleichbleibend sein. Dann sind die Tiere von besserer Qualität.
    LG
    Astrid

  10. #170
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Ich habe heute eine Nachricht erhalten. Unser Lokalverein wird in 5 Wochen im Nachbarort Schaafheim mit ausstellen können! Meine erste Ausstellung!!!

    Ich hab mir heute 2 Ausstellungskäfige in den Auslauf gestellt. Damit werden wir "üben". Das macht man, damit die Tiere nicht so gestresst sind und sich besser präsentieren auf der Ausstellung. Der Käfig ist dann nicht Neuland für sie. Erst ein paar Minuten und dann immer etwas länger.
    Ich bin schon am überlegen, welche Tiere ich mitnehme und wieviele. Ich muss mal schauen... weil die sind ja dann noch nicht so weit.
    LG
    Astrid

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