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Thema: Projekt: Solidarische Hühnerhaltung/Hühnerpatenschaften

  1. #1
    Avatar von Mimmilein
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    Projekt: Solidarische Hühnerhaltung/Hühnerpatenschaften

    Hallo zusammen,
    ich würde euch gerne eine Idee vorstellen, die mir schon länger im Kopf herumspukt und eure Meinungen dazu hören bzw. lesen.

    Der ursprüngliche Plan war einen Mobilstall zu bauen. Dazu haben wir uns letztes Jahr einen Kühlanhänger gekauft (sieht ziemlich genauso aus, wie dieser hier nur länger https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...23202-276-7080 )

    Da sollten ganz konventionell circa 200 Lohmann Braun rein.
    Inzwischen kam mir die Idee das ganze etwas anders anzugehen.
    Basierend auf dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft können Leute die Patenschaft für ein Huhn für ein Jahr übernehmen. Also 120 Hühner, 100 Patenschaften, jeder bekommt einen Anteil, der in einer Woche gelegten Eier. Die Leute können sich das Huhn aussuchen, ihm einen Namen geben, es besuchen. Dadurch soll eine engere Beziehung und ein besseres Verständnis zwischen Verbraucher und "Produkt" hergestellt werden. Und die Einnahmen bleiben unabhängig von der Anzahl der produzierten Eier, sodass die Kosten immer gedeckt werden können.
    Idealerweise wären auch noch einige der Paten bereit mitzuhelfen und z.B. hin und wieder den Kontrollbesuch am Abend zu übernehmen oder beim Versetzen des Zauns zu helfen usw.

    Im Internet habe ich dann herausgefunden, dass es sogar schon einige solcher Projekte gibt. Da zahlen die Leute 12-14 Euro im Monat und haben dafür sozusagen ihr eigenes Huhn, aber keine Arbeit.

    Allerdings widerstrebt mir die Vorstellung junge Lohmänner zu kaufen und damit dieses System zu unterstützen.
    Toll wäre eine bunte Truppe aus Rassehühnern, die eine ganz akzeptable Legeleistung haben und dazu auch noch ein bisschen schön aussehen.
    Für den Anfang wäre auch die Überlegung einen Teil der Hühner aus einer RdH Ausstallung zu übernehmen.

    Soweit der grobe Rahmen.
    Den Wagen haben wir, Fläche auch, dazu jemanden, von dem wir günstig oder umsonst einiges an Hühnerstalleinrichtung bekommen könnten, Traktor ist auch vorhanden.

    Einige unklare Punkte:

    - Wie viel muss die Patenschaft tatsächlich kosten, damit die Kosten gedeckt sind?
    - Welche Hühnerrassen?
    - Woher die Hühner bekommen? Im Idealfall sollten sie ja zusammen aufgezogen sein. Gibt es jemanden der so viele Rassen züchtet? Oder lieber mit Bruteiern anfangen?
    - Wie lange die Tiere halten? (ich persönlich esse kein Fleisch und habe ein großes Problem damit Tiere zu töten, weiß aber das andere Leute dieses Problem nicht haben und gerne Fleisch aus guter Haltung haben möchten.
    - Wie mit den unterschiedlichen Ansprüchen der Rasse- und RdH -Hühner im Bezug aufs Futter umgehen ( wir könnten von einem Legehennenbetrieb ein gentechnikfreies Legemehl von Deuka beziehen, was vermutlich recht günstig wäre, weil die ja eine große Menge abnehmen). Ich hab nur Sorge, dass die Rassehühner davon total verfetten.
    - Den Stall bauen und dann nach Paten suchen oder erst Unterstützer suchen und dann starten.
    Als wir mit Bekannten über die Idee gesprochen haben, waren einige sofort begeistert und haben ihre Mithilfe angeboten (darunter jemand sehr künstlerisch begabtes (evtl. für Gestaltung von Flyern und äußere Gestaltung des Mobilstalls und jemand, der einen Heizungs-/Sanitärbetrieb hat)
    Den Gedanken, dass die Paten ihre unterschiedlichen Ideen und Talente mit einbringen und das ganze Projekt so gemeinsam entwickelt wird, finde ich sehr ansprechend.
    - Finden sich auf dem Land überhaupt genug Leute, die bereit sind so etwas zu machen?
    - Wie sieht das ganze rechtlich aus?

    Und bestimmt noch ganz viele weitere Punkte, die ich gerade vergessen habe.

    Bin gespannt, was ihr dazu sagt.
    0,3 gerettete Lohmann Braun; 0,1 gerettete LSL Classic; 0,1 Katze

  2. #2
    Avatar von 2Rosen
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    Grundsätzlich lobe ich Menschen die sich Gedanken machen unsere "Nutztiere" nicht auszunutzen.
    Also finde ich auch die Idee gut.
    Kurz zwei, drei Anmerkungen ohne Bewertung...

    Die Tiere von RdH mussten meistens schon genug erleben, ich weiß nicht ob man darauf noch eine weitere Vermarktung aufbauen sollte.

    Als Rassen würden Zweinutzungsrassen in frage kommen z.B. Les Bleues, Sulmtaler ... da gibt´s einige.
    Einige Züchter und Vermehrer bieten entsprechende Tiere auch in größeren Mengen an die auch oft im Ökolandbau Einsatz finden.

    Schwierig könnte es werden den Kunden (Paten) zu vermitteln entweder das ältere Tier mit kaum oder wenig Legeleistung weiterhin "durchzufüttern" und eine Rente zu gewähren oder es ihnen "küchenfertig" anzubieten.

    Um eine halbwegs legefähige Truppe zu erhalten werdet ihr über "Austausch" nicht hinweg kommen.

    Selbst erbrüten würde bedeuten auch Hähnchen zu vermarkten...

    Zu den Kosten einer Patenschaft müssen viele Gesichtspunkte einbezogen werden.
    Müsst/wollt ihr davon leben oder eher Idealismus?; Wie sind eure (Fix)Kosten?; wie viele Paten könnt ihr generieren?; uswusf...

    Zu rechtlichen Geschichten und Rechtsform sowie evtl. Businessplan usw müsst ihr euch sicher im Vorfeld einige Gedanken machen.
    Geändert von 2Rosen (17.07.2019 um 12:46 Uhr)

  3. #3
    Avatar von Santana
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    Hört sich gut aber kompliziert an.
    Wahrscheinlich müssten die Hennen miteinander aufgewachsen und geimpft sein.
    Kann man z.B. nicht bei Linnenkamp auch Junghühner erwerben? Oder wäre es preislich dann zu teuer?
    Mit meinen ersten Eintagsküken von dort war ich zufrieden.
    Da Rassehühner ja länger legen, könnte man ja immer frühzeitig für Nachwuchs sorgen, damit man in der Mauserzeit versorgt ist?
    In der Nähe von uns gibt es auch einen kleineren Bauernhof, der insgesamt 2 mobile Ställe hat. Allerdings Legehybriden. Wie sich das rentiert, würde mich interessieren.

  4. #4
    Avatar von LadyDzuranya
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    Ich finde, es hört sich gut an. Wenn es ein "finanziertes Hobby" wäre, würde ich erstmal alles fertig machen und dann mit der Paten suche starten. Aber geplant 200 Lohmann wird kein Hobby mehr sein. Dann würde ich über Internet Seite oder Verkaufsort sofort beginnen, Paten zu werben. Beschreibung des Projekts und Möglichkeit, Ideen und Talent mit einfließen zu lassen. Es werden sich sicherlich einige finden. Dann auch Begleitung des Projekts mit Fotos auf der Homepage etc...
    Wenn es mehr als ein Hobby ist, fallen ausgestallte RdHs wohl weg. Soweit ich weiß dürfen die nicht mehr zur reinen Eier Produktion gehalten werden. Schon gar nicht, wenn evtl doch iwann geschlachtet werden soll.
    Verschiedene Rassen sind bestimmt nett, aber ob es immer gelingt ist fraglich. Evtl. Kannst du mit 30 hennen einer Rasse starten. Dann nach Bedarf (mehr Paten/Kunden/Mauser) entsprechend nachfüllen und 30 einer anderen Rasse dazu setzen. So hättest du mit der Zeit mehrere verschiedene Rassen und von der Tieranzahl her könnte ich mir das auch in vorheriger Absprache mit diversen züchtern vorstellen. Vor allem, Wenn du anbieten kannst, die Geschwister Hähne mit zu vermarkten...

  5. #5
    Avatar von Ana
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    Schau dir doch mal das "Hofhuhn" Projekt an. Er arbeitet mit Silverudds Blå und testet alte deutsche Zwiehuhnrassen (somit kann er auch Fleisch anbieten von den männlichen Küken). Vielleicht kannst du dort Inspiration holen.

  6. #6
    Avatar von Anni Huhn
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    Bei Linnenkamp kannst Du auch Junghühner erwerben. Evtl. mußt Du für nächstes Jahr vorbestellen. Ich persönlich würde mit 50 anfangen und wenn alle Patenschaften voll sind halbjährlich neue Hennen dazu nehmen um die Mauser zu überbrücken. Die Kosten solltest Du Dir selbst errechnen. Futter, Wasser, Einstreu, Wiese und Arbeitsleistung außerdem die Anschaffungskosten auf ein Jahr unter 10€ kommt man da denke ich nicht hin. Das Futter passt da es ja auch wieder durch die Wiese verdünnt wird. Zum selbst aufziehen ist es die falsche Zeit. Je bunter die Truppe desto besser kannst Du sie vermarkten. Bei Euch in der Ecke sind noch mehr Brütereien die so viel ich weiß auch bei größeren Mengen wünsche erfüllen.

  7. #7

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    Also ich glaube das so ein Projekt auch ganz schön Nerven kosten kann...
    Was ist wenn ein Huhn krank wird und jemand keine Lust hat "ein blödes Huhn" zum Tierarzt zu bringen? Oder anders gefragt, wer trägt die verantwortung für das Tier, du als Eigentümer oder der Pate als Besitzer? Was ist wenn man jemanden zum Beispiel sagt die Rasse x hat eine Durchschnittliche Legeleistung von 100 Eiern und er hat am Jahresende nur 60 Eier bekommen? Und wie lange "knebelt" man jemanden an dieser Patenschaft?

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