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Thema: Schlachtentscheidung richtig?

  1. #1
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Schlachtentscheidung richtig?

    Hallo zusammen,

    Irgendwie habe ich wohl seit unser Araucanahahn vor 4 Jahren vom Fuchs getötet wurde kein Glück mehr mit Hähnen.
    Der, den ich als "Ersatz" geholt hatte, wuchs dann doch zu einer Größe heran, dass er zu groß wurde für die meisten Hennen.
    Danach hatten wir einen selbst gezogenen, der griff die Küken an. Wie Beute, also nicht nur "geh mir aus dem Weg".
    Der nächste war toll mit den Hennen und auch mit den Küken. Ein echtes Vorzeigeexemplar. Aber weil ich ihn als Kuschelhuhn groß gezogen hatte, ging er dann mit 10 Monaten mich an.
    Es wurde immer schlimmer und alle Tipps halfen nichts.
    Also hoffte ich auf seine Söhne, die ich dann mit Abstand in Naturbrut aufwachsen ließ.
    Drei waren echte Arschlöcher: Massenvergewaltigung der kleinen Hennen. Also ab nach Sibirien.
    Der vierte aus der Brut war ein netter. Verletzte sich allerdings schwer und mußte erlöst werden.
    Der nächste war ein Einzelküken und machte sich ganz gut.

    Er ist unser aktueller Hahn.
    Ich finde ihn optisch toll.
    Er ist nicht der Traumhahn für die Hennen (wie sein Papa), aber okay. Er führt die Herde gut.
    Er ist der erste Hahn, seitdem der Araucana tot ist, von dem sich meine Lieblingshenne Goldi wieder treten läßt (sie hatte seitdem keinen anderen Hahn mehr akzeptiert).

    Aaaaber: er hat ein Problem mit den Glucken. Er scheucht sie. Deswegen habe ich die erste Glucke abgetrennt, mit extra Gehege.
    Ich hoffte, wenn erstmal die Küken da sind, wird er wohl erkennen, was da Sache ist und sie in Ruhe lassen. Ihre Küken sind jetzt 12 Tage alt. Und es liegt nur ein niedriger Zaun zwischen restlicher Herde und Glucke.
    Die zweite Glucke brütet im großen Stall in einer Katzenkiste. Ich habe für ihren Freigang immer den Rest der Herde (samt Hahn) aus dem Gehege ausgesperrt.

    Heute wollte ich nun die erste Glucke mit ihren Küken mit dem Rest der Herde zusammen führen. Habe den Zaun auf gemacht.
    Der Hahn hat nur geschaut und sich fern gehalten. Da näherte sich eine Schlupfschwester der Glucke. Kam langsam und ohne für mich erkennbare Aggressivität näher. Die Glucke warnte und dann wurde sie ohne Vorwarnung von der anderen Henne angegriffen. So heftig ging die die Glucke an, ich war völlig baff.
    Da stürzte dann der Hahn dazu und ich dachte, jetzt geht er dazwischen und schützt die Glucke. Aber weit gefehlt! Er stürzte auch noch auf sie drauf um sie zu treten. Die Küken waren zum Glück schon bei der Attacke der anderen Henne in alle Richtungen davon gestürmt.
    Ich habe dann alle anderen Hühner wieder ausgesperrt und die Glucke mit ihren Küken wieder von den anderen getrennt.
    Meine spontane Entscheidung: sowohl Hahn als auch aggressivie Henne gehen nach Sibirien.
    Was meint Ihr?

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Was Du als Aggression wahrnimmst, ist vielleicht gar keine, sondern nur ganz "normales" einnorden der Beziehungen?
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3
    Avatar von legaspi96
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    Meine spontane Entscheidung: sowohl Hahn als auch aggressivie Henne gehen nach Sibirien.
    Was meint Ihr?
    In solch einem Fall hätte ich spontan gehandelt und der Hahn wäre schon in Sibirien. Der Hahn hat dazwischenzugehen um die Küken zu schützen.
    Die Henne, naja, da kommt die Glucke wohl mit zurecht aber das kannst nur Du abschätzen.
    Grüße
    Monika
    Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.


  4. #4
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Was Du als Aggression wahrnimmst, ist vielleicht gar keine, sondern nur ganz "normales" einnorden der Beziehungen?
    Naja, die Glucke saß da und huderte ihre Küken, plusterte sich nur auf, als sich die andere Henne näherte. Und die sprang dann unvermittelt auf sie drauf und hackte auf sie ein.
    Beziehung klären verstehe ich irgendwie als etwas "gegenseitiges".

  5. #5
    Avatar von sternenstaub
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    Ganz klar: Topf.

    Das geht gar nicht. Den Nachwuchs zu gefährden würde ich nicht mehr unter normales Verhalten einordnen. In der freien Wildbahn ist die Glucke ja auch zur Brutzeit nicht in der Gruppe und kommt dann später mit den Küken langsam wieder dazu. Wenn da jeder Hahn auf Glucke und/oder Küken losginge, wären Hühner vermutlich schon ausgestorben.

    Meinem Althahn würde das im Leben nicht einfallen, auch nur einem Küken ein Federchen zu krümmen, oder mit einer Henne, egal ob sie führt oder nicht, so umzugehen.

    Behalte von dem Hahn auch keinen Nachwuchs, die Chance da einen höflichen Hahn nach deinem Geschmack zu bekommen ist eher gering. Demnächst gibt es wieder so viele nette Hähne, die gern eine Chance hätten.
    Gruß sternenstaub

  6. #6
    Avatar von Freehill
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    ... ich würde mir in der Umgebung einen vernünftigen Hahn besorgen und den Anderen killen. Scheinbar ist die ganze Blutlinie versaut ?!

  7. #7

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    Du hast das Glück bzgl. Hahn im Moment echt nicht gepachtet. Wie schwer es ist, einen guten Hahn zu finden, fällt erst so richtig auf, wenn dieser fehlt. Viele Probleme in Bezug auf Hähne sind der Haltung zuzuschreiben (nicht auf Dich bezogen, sondern generell). Zu wenig Platz, um natürliche Verhaltensweisen auszuleben (z.B. Einhalten der Individualdistanz) oder ein zahlenmäßig ungünstiges Verhältnis von Hähnen:Hennen trägt dazu bei, dass Aggressionen entstehen. Nun kann natürlich nicht jeder seinen Hühnern einen eigenen Wald oder mehrere tausend qm bieten. Also bin ich als Halter in der Pflicht, solche Tiere auszuwählen, die mit den gegebenen Bedingungen gut klarkommen und miteinander harmonisieren. Das bedeutet, dass ich Tiere aus der Gruppe nehme, die dauerhaft Stress/Angst bei den anderen auslösen, auch wenn ihr Verhalten nicht zwingend unnatürlich ist. Die ganze Hühnerhaltung unter Menschenhand ist in dem Sinne unnatürlich.
    Wie bei Rassetieren nach Form/Farbe, selektiere ich auch nach gewünschten Charaktereigenschaften. Hähne, die brütenden Hennen beim täglichen Aufstehen auflauern, die Küken/Jungtiere angreifen oder Hennen vergewaltigen, sind hier ruckzuck draußen. Dies gilt auch für besonders garstige weibliche Exemplare.

  8. #8
    Avatar von Dylan
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    Also bei meinen Tieren kommt es zwischen den Hühnern und den aktuell führenden Glucken schon auch mal zu Auseinandersetzungen, ich würde das nicht zu hoch bewerten. Und nur weil dein ansonsten netter Hahn jetzt einmal in dieser Situtation nicht 100 % richtig gehandelt hat, wäre das für mich noch lange kein Grund, den auszusortieren.
    Dein Hahn hat sich fern gehalten, hat nicht die Küken attackiert, sondern nur, als es zum Konflikt kam, versucht, zu treten. Auch eine Art, einen Konflikt zu lösen. Es gibt schlimmeres, finde ich. Es ist nicht leicht als Hahn, immer souverän und richtig zu agieren, wenn sie die Hühnerdamen unvermittelt in die Wolle kriegen. Vielleicht hat er einfach die Situation nicht richtig erkannt?

    Solange alle schön Platz haben und bei Konflikten genug Möglichkeiten haben, sich aus dem Weg zu gehen, würde ich weder die Henne noch den Hahn wegtun.
    Eine meiner Glucken hatte auch mal eine blutige Auseinandersetzung (durch den Abtrennungszaun wohlgemerkt), und nach ihrer Wiedereingliederung in die Truppe war alles vergessen.
    Du bist mit dem Hahn bisher zufrieden? Dann warte doch noch ab, wie sich die Situation entwickelt. Ist der Hahn noch jung? Dann gib ihm die Gelegenheit, sich in die Rolle als Beschützer hineinzufinden.
    Ich habe zur Zeit einen charakterlichen Superhahn, der durch und durch dem entspricht, was man sich von einem Hahn erhofft. Aber - der mag einfach nicht alle Hühner. Er hat seine Lieblingstruppe und ein paar von den Althennen kann er einfach nicht leiden. Die werden konsequent vom Futter weggejagt. Das ist kein Problem, es gibt immer genug Futter an verschiedenen Stellen, dann müssen sie halt warten, bis die Favoritinnen satt sind.
    Was ich sagen will: Wegen der einen Situation würde ich mir erst einmal gar keinen Kopf machen; überlege dir höchstens, ob du genug Platz für die Truppe hast, den Rest erledigen sie schon selber unter sich. Die Glucke muss sich ihren Rang neu erkämpfen, dann können schon ein paar Federn fliegen. Nur wenn es richtig gefährlich für eine der Beteiligten wird, musst du eine finale Lösung suchen. Aber jetzt ist das zu früh, finde ich.
    Geändert von Dylan (25.05.2019 um 07:45 Uhr)

  9. #9
    Avatar von Widdy
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    So, wie Dylan gerade schrieb, sehe ich das auch.

    Selbst der beste Hahn kann nicht immer zu 100 % reagieren, so wie wir uns Menschen das immer erhoffen und wünschen.

    Genauso ist es wie mit der Wortwahl einiger …
    Zitat Zitat von Freehill Beitrag anzeigen
    ... ich würde mir in der Umgebung einen vernünftigen Hahn besorgen und den Anderen killen. Scheinbar ist die ganze Blutlinie versaut ?!
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  10. #10
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Naja die Wortwahl war jetzt nicht berauschend, aber der Kern der Aussage stimmt. Wenn diese Linie immer wieder auffällige Hähne hervorbringt, würde ich sie nicht weiterführen.

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