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Thema: Wohin mit der Glucke?

  1. #11

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    Ich kann Hein nur zustimmen in Bezug auf Natürlichkeit.
    Meine Glucken werden auch separiert, dafür hat die Glucke ein extra Abteil mit Stall in der Voliere.
    Die Zusammenführung nach 2 bis 3 Wochen - nämlich dann wenn die Küken der Glucke problemlos überall hin folgen können, ohne zu verunfallen, zurückzubleiben o.ä. - war überhaupt kein Problem. Die Glucke lässt erstmal niemanden an ihre Küken ran. Selbst eine Auseinandersetzung zwischen zwei führenden Glucken haben hier alle überlebt. Die unterlegene hat immer einen großen Bogen um die andere gemacht und auch deren Küken haben das schnell gelernt. Mit der Zeit lässt das alles ja auch nach.

    Sitzt deine Glucke jetzt auf unterschiedlich alten Eiern?
    1.14 Gr. Wyandotten

  2. #12
    Moderator Avatar von sil
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    Was bei einem funktioniert, kann beim anderen komplett schiefgehen.
    Wir haben ja überwiegend keine Wildhühner, sondern Haus- und Hofhühner, die durch Zuchtwahl nicht nur in der Optik und in der Legeleistung, sondern auch vom Verhalten mehr oder weniger weit schon vom Ursprungstyp entfernt sind.
    Bei vielen Rassen ist ein zuverlässiger, funktionierender Bruttrieb gar nicht mehr auf dem Fokus, und selbst Hühner, die noch viel ursprüngliches Verhalten zeigen, lassen sich nicht mehr eins zu eins mit dem wilden Urahn vergleichen.

    Neben den Hühnern selber ist auch die Art der Haltung, die örtlichen Gegebenheiten, die Größe und Zusammensetzung der Gruppe entscheidend für das menschlich gelenkte) Brutmanagement.

    Bei einer Glucke, die im Lieblingslegenest der anderen brütet, werden fast zwangsläufig immer wieder Eier dazugelegt.
    Wird da nicht eingegriffen, sitzt die Glucke irgendwann auf mehr Eiern, als sie wärmen kann, oder sie wird immer wieder vertrieben, oder sie fühlt sich so gestört, daß sie die Brut abbricht.
    Ein Huhn mit einem noch gut funktionierenden Instinkt wird versuchen, sein Gelege so zu verstecken, daß kein anderes Huhn es findet. es wird nur soviele Eier legen, wie es abdecken kann und dann mit der Brut beginnen.
    Beide Verhaltensweisen sind von der Mehrzahl der Hühnerhalter gar nicht erwünscht, im Gegenteil wird selbstverständlich erwartet, daß die Henne ins bereitgestellte Legenest legt, sich damit abfindet, daß dieses immer wieder leer geräumt wird und daß es auch von anderen Hennen regelmäßig aufgesucht wird, und selbstredend geben sich nur die wenigsten Halter mit wenigen Dutzend Eiern im Jahr zufrieden.

    Eine Glucke mit gut funktionierendem Instinkt hält sich nach dem Schlupf solange von anderen Hennen fern, bis sie sicher sein kann, daß ihre Küken fit genug sind um nicht unter die Räder zu kommen. Sie nimmt Rücksicht auf die Möglichkeiten der Küken, sorgt dafür, daß sie zusammen und in ihrer Nähe bleiben. So wie die Küken braucht auch die Glucke eine Zeit der Prägung.
    Viele Hennen haben dieses ursprüngliche Programm nicht mehr vollständig abgespeichert oder haben aufgrund der örtlichen Gegebenheiten gar nicht die Möglichkeit, es durchzuziehen.

    Meiner Meinung nach ist hier der Mensch gefordert, entsprechend einzugreifen und sicher zu stellen, daß sowohl während der Brut als auch zumindest während der wichtigen Prägungsphase nach dem Schlupf die Glucke ungestört bleibt. Wenn man nach der Beobachtung mehrere Glucken herausfindet, daß sie auch ohne Hilfe zurechtkommen, um so besser. Aber von Anfang an das Kümmern auf das Nötigste zu beschränken, weil es weniger Arbeit macht und sich darauf zu beziehen, daß Wildhühner ja auch klarkommen, finde ich zu kurz gedacht.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #13
    Grottenolm Avatar von Mietze
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    Ich habe ja das Glück einen großen zweigeteilten Stall zu haben, eine Hälfte ist der Gluckenstall. Meist lassen sich die Glucken problemlos umsetzen, wenn das nicht klappt (wie gerade bei meiner aktuellen Glucke), dann zieht die Herde in den Gluckenstall um. In beiden Ställen ist alles vorhanden, was die Hühner brauchen, genügend Legenester und Sitzstangen und ich kann den Zugang zum jeweiligen Gluckenstall verschließen.

    Glucke und Küken haben einen großen Auslauf für die ersten Wochen alleine, können aber durch einen Zaun mit den anderen Hühnern kommunizieren. Nach 3-4 Wochen kehrt die Glucke mit den Küken zur Herde zurück und das hat bis jetzt immer bestens geklappt.
    Liebe Grüße Mietze

  4. #14
    Avatar von Sterni2
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    Wichtig ist halt, dass der Stall sicher für die Küken ist. Wenig Verwinkelungen, keine Hühnerleiter oder große Stufen, keine offen Schüssel Wasser - alles Gefahren wo Küken verlorengehen oder ertrinken können.
    Auch muss man ihnen eine Futterstelle mit kükengerechtem Futter ermöglichen, ohne das alle anderen ihnen das sofort wegfressen.

    Ich habe zwei Ställe. In dem mit der Leiter wär es zu gefährlich für die Küken. Diese Glucken werden ausquartiert.
    Wenn sie den Umzug ablehnen, dürfen sie - nur selten - auch mal dort zuende brüten und werden gleich nach Schlupf separiert. Im anderen Stall brauche ich gleich nach Schlupf die Glucke samt Küken nur auf den Boden runterstellen und dort sind sie sicher. Ebenerdiger unverwinkelter Stall. Vom Kükenfutter bedienen sich aber auch die Großen.

    Auch die separierten Glucken kriegen wenn ich zuhause bin spätestens ab 1 Woche Auslauf in den Garten. Dort treffen sie auf die übrige Meute. Das gibt keine Probleme. Höchstens öfters Stunk, das gehört dazu. Selbst Stunk mit dem Kater.
    Ab dem Alter von 2 Wochen können sie auch die hohe Hühnerleiter erlernen. Manche Genies ev. früher.
    Aber die meisten Glucken mögen gerne ca 6 Wochen getrennt leben. Sie könnten es sich täglich aussuchen wenn abends alle heimgehen. - Gehen sie ins Kükengehege oder ins Große?
    Irgendwann dann wollen sie von sich aus wieder zu den anderen.

  5. #15
    Avatar von Dylan
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    Mir wäre das viel zu stressig, die Glucken nicht abzutrennen. Der Gluckenställe werden täglich geöffnet, dann stehen die Glucken auf, fressen, trinken und baden in aller Ruhe. In dieser Zeit würden bei Nichttrennung die anderen Hennen sofort in dem Gluckenabteil das Nest inspizieren, es womöglich besetzen, um ein Ei dazu zu legen, das Gluckenfutter(Körner) mopsen und die Glucke nervös machen. Und die Glucke würde Weichfutter fressen, was sie während der Brut auch nicht soll.
    Wenns dann Streit gibt, weil die Glucke wieder auf ihr Nest will, wird womöglich durch ein Schwergewichthuhn auch noch ein Ei zertrampelt. Kann alles friedlich abgehen, muss aber nicht.
    Dann muss man eben Zeit investieren, und - wie schon erwähnt - eventuell zugelegte Eier aussortieren. Diese Zeit habe ich wirklich nicht, bzw. ich will die Glucke nicht so oft vom Nest heben. Ich arbeite tagsüber, ich kann nicht ständig Hühner kontrollieren.

    Auch die Fütterung finde ich viel unproblematischer, wenn die Glucke nach dem Schlupf getrennt ist. Ich will wirklich nicht, dass die anderen Hühner sofort das teuere, hochwertige Kükenfutter wegfressen - und das täten sie, denn sie sind fast alle bei mir groß geworden und wissen, dass es vor dem Kükenstall leckeres Futter gibt. Und ich will ebenfalls nicht, dass die Küken von Beginn an Legemehl fressen.

    Meine Küken schlüpfen übrigens gerne neugierig zu den Hühnern rüber, wenn sie älter sind. Solange sie durch den Maschendrahtzaun passen, dürfen sie sich aussuchen, bei wem sie strawanzen mögen; wenn sie nicht mehr durchpassen, packe ich sie mitsamt der Glucke in den Auslauf zu den alten Hennen und bisher hat jedes Küken trotzdem angemessenes Sozialverhalten gelernt. Da sich die Glucke und die Hennen nicht aus den Augen verloren haben, war das nie ein Problem.

    Die Gefahrenquellen sind der nächste Punkt, ich würde kleine, zarte Küken nicht meinen teilweise sehr schweren Hühnern aussetzen wollen. Das nächste Problem: Wie Sterni schon sagt, ein abwechslungsreicher Stall oder Auslauf kann tückisch sein. Oft springt eine Glucke irgendwo hoch, wo die Kleinen den Weg nicht finden, verwirrt darunter hin und her laufen und erbärmlich irgendwo schreien. Das ist Streß für alle Seiten und das Küken ist schnell erfroren.

    Ich bin echt nicht pingelig, aber herausfordern will ich das Schicksal auch nicht.
    Ich bin viel zu wenig hier, um gewährleisten zu können, dass die Brut und die Aufzucht gemeinsam mit den andern Hennen funktioniert. Getrennt ist für mich die richtige Lösung und hat bisher prima funktioniert.

  6. #16

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    Es ist schwierig zu sagen, wie du es am Besten machen sollst. Es gibt halt so unterschiedliche Erfahrungen dabei. Ich persönlich würde mir auch lieber wünschen, dass die Glucke mit den Küken von Anfang an bei der Gruppe ist. Aber wie schon mehrfach erwähnt, spielen hier mehrere Faktoren eine wichtige Rolle, ob es überhaupt passt. Ich kann es leider nicht gewährleisten. Ich habe hier Krähen und Katzen, das wäre mir zu heikel. Ebenso ist der Stall und Auslauf nicht für kleine Küken geeignet. Und ich bin über Tag nicht da, sodass ich nicht kontrollieren kann, ob die Glucke wieder ins richtige Nest zurück geht. Das ist mir nämlich einmal mit teuren BE passiert und seitdem nie wieder.
    Ich habe ein Abteil im selben Stall was ich abtrennen kann, wenn ich eine Glucke habe. Es ist für mich besser zu kontrollieren und sicherer. Solange die Glucke ruhig ist, besteht ab dem 1. Tag Sichtkontakt zu den anderen im Stall sowie im Auslauf. Nervöse Glucken sind nämlich sehr schlecht und das stelle ich mir gerade dann in der Gruppe vor...
    Ich entscheide nach meinen Bauchgefühl, wann die Küken und Glucke mit den anderen zusammen dürfen. Es ist auch sehr unterschiedlich -manchmal nach ein paar Wochen, manchmal aber auch erst nach Monaten. Das mache ich auch nur am We damit ich genügend Zeit zum beobachten habe. Das Sozialverhalten leidet m. E. dadurch nicht. Das meiste wird sowieso von der Glucke erlernt. Hiermit habe ich bislang nur positive Erfahrungen sammeln können.
    Wie Dylan schon geschrieben, will man wirklich nicht penibel sein, aber solange man sich nicht wirklich sicher dabei ist, würde ich das Schicksal eben nicht herausfordern wollen.
    1.6 Orpington, 1.5 Zwerg-Cochin, 0.1 Zwerg-Cochin x Zwerg Seidenhuhn Mix

  7. #17

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    Hallo,

    erstmal vielen Dank an alle die geantwortet haben,
    ich habe gemerkt das es wohl doch besser ist die Glucke zu seperieren... es gibt ja viele gründe.
    Bei mir haben allerdings im moment gleich drei Hennen fast zur selben Zeit angefangen zu Glucken und da habe ich leider nicht genug möglichkeiten alle zu seperieren.
    Ich hatte die Idee vieleicht ein gitter vor die Nester zu machen, sodas die anderen Hühner nicht zu ihnen können, diese einmal am Tag zu öffnen und sobald die Kücken schlüpfen den Stall mit Hasen Drat in drei abteile zu teilen in denen die Glucken dan führen können.
    Was haltet ihr davon?

  8. #18

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    Brauchst du denn alle 3 Glucken?
    Wenn der Stall groß und hell genug ist, kannst du die Unterteilung machen. Den Draht aber bitte so wählen das kein Küken durchschlüpfen kann.
    1.14 Gr. Wyandotten

  9. #19
    Avatar von Dylan
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    Hallo Fiby, wenn dir die drei Glucken zuviel sind, könntest du eventuell versuchen, eine Glucke vom Brüten abzuhalten. Manche lassen sich recht leicht entglucken, andere sind hartnäckiger. Ich entglucke dann, wenn mir das Brüten nicht in den Kram passt, oder es zu spät im Jahr für eine weitere Brut ist. Man kann nicht alle Damen brüten lassen, auch wenn sie das manchmal meinen.

    Wenn die Abteile groß genug sind, kannst du das mit der Abtrennung im Stall probieren. Du musst aber wissen, dass es sein kann, dass die Glucken einfach drüberfliegen, dann sind sie zu blöd, um zurück zu fliegen, dann schreien ihre Küken nach ihnen und dann ist das Theater groß. Es sollte also eine ordentliche Abtrennung sein.

    Nach dem Schlupf lasse ich die Glucken alle zusammen laufen, ich trenne da gar nichts, weil das für mich unkomplizierter ist. Wenn eine Glucke ihre Küken an das Futter lockt, kommen machmal auch die Küken der anderen Glucke, um mit zu fressen.Werden sie weggehackt, dann müssen sie eben zurück zu ihrer eigenen Mutter, in der Regel reicht das Futter ja für alle; ich füttere auch an mehreren Stellen. Ggf. hackt eine ranghohe Glucke die andere weg, ist auch nicht tragisch. Es gibt selten wirklich handfesten Streit, wenn es genug Platz zum Ausweichen und ausreichend Futter gibt. Am Abend setzt sich dann jede wieder mit ihren Küken in ihrem Extra Stall. Vielleicht ist das auch eine Option für dich.

  10. #20
    Avatar von Sterni2
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    Zum Teilen eines Geheges sollte der Draht auch so hoch sein, dass die Glucken nicht drüberfliegen können. Hatte ich auch schon, war fatal.

    Du kannst auch eine oder mehrere Glucken ca drei Tage in einen Käfig mit luftigem/kühlem Boden sperren dann hören sie auf zu glucken. - Nachzulesen unter Threads mit "Entglucken".

    Und wenn zwei Glucken es schaffen, sich friedlich die Eier in einem Nest zu teilen dann können sie auch zusammenbleiben - siehe zB. https://www.huehner-info.de/forum/sh...hlight=glucken

    LG Sterni

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