Auch wenn es hart klingt: Selbst wenn sie sich richtig in die Wolle kriegen, tut man gut dran, die Finger still zu halten.
Ich hatte mal zwei Glucken, Mutter und Tochter, die gleichzeitig brüteten und führten. Verstanden sie sich so gut, gab es dann einen Morgen, als die Küken etwa eine Woche alt waren, richtig Mische zwischen den beiden.
Erstmal ließ ich sie machen, denn die Fronten müssen geklärt sein, auch als sie am Kopf schon aussahen wie durch den Wolf gedreht (es sieht in der Regel weit dramatischer aus, als es ist), griff dann aber doch ein, weil sie einfach kein Ende fanden. Also erstmal eine wieder eingebuchtet mit ihren Kükis, die andere weiter laufen gelassen.
Mit dem Ergebnis, dass es am nächsten Tag, wieder im Freilauf, 10 Minuten gut ging- und schon hingen sie sich wieder an der Gurgel. Dann habe ich sie gelassen, und nach wenigen Minuten hatten sie dann auch genug, die Mutter ordnete sich unter, und von da an war die Sache geklärt und alles gut.
Bis dahin habe ich bereits zweimal feststellen dürfen, dass Eingreifen gar nichts bringt.
Die müssen die Sache ausmachen, und wenn man sie trennt, geht es weiter sowie sie sich wiedersehen . Also Augen zu und durch, danach ist dann nämlich auch gut. Auch wenn es mal etwas bluten kann, das sieht in der Regel immer weit schlimmer aus als es ist, und die geschwollenen Gesichter (wo sie sich immer reinbeißen) sind nach zwei/ drei Tagen auch wieder normal.
Eingreifen sollte man höchstens, wenn nach ein solchem Donnerwetter eine oder beide immer wieder stänkern und ums Verecken keine Übereinkunft finden. Dann sollte man doch eingreifen und trennen und sehen, ob sie sich außerhalb des Hormonrauschs, also nach dem Führen, wieder etwa zivilisierter benehmen können.
Lesezeichen