Hy!
Weil ich immer noch Dampf bis unter die Schädeldecke habe, möchte ich hier nur eben mal relativ knapp fragen und schildern.
Situation: Wir haben im Haus nebenan neue Nachbarn.
Junges Paar, zwei kleine Kinder, ein Hund, Mieter. Hund ist Beagle/ Französischer Bully- Mix, und bislang schien es, als interessieren die Hühner sie null. Hat sich schon mal weiter vorne unter dem Zaun durchgequetscht, den die Vormieterin gesetzt hatte (diese hatte fünf rumänische Straßenhunde UND Hühner. Weder gingen diese Hunde unter dem Zaun durch, noch an die Hühner!).
Hundebesitzer hat den Durchschlupf abgedichtet, nachdem ich den Hund einmal bei uns drüben meldete. Kam nämlich zwar zu uns durch, aber nicht wieder zurück, die Schlaubergerin.
Heute nun hat die, ich spreche meine Bezeichnung dafür hier nicht laut aus, meine Hühner gejagt. Eins auch erwischt gehabt (in einer Ecke lagen am Zaun viele Federn) wie es scheint, und ich sitze hier seit fast sechs Stunden und mir platzt fast der Arsch. Hund (schön sachlich bleiben) ging nämlich an anderer Stelle durch den Zaun durch, und eher nur durch Zufall, weil ich gerade auf Klo musste und die plötzlich rumfliegenden Hühner sah (dachte erst, Fuchs wäre da), bekam ich den Übergriff des Hundes mit.
Sachlage: Haus wie gesagt gemietet, Mieter also schätzungsweise nicht direkt für die Grundstückssicherung verantwortlich. Wohl aber dafür, dass ihre Dre..., ihr Hund da bleibt, wo er hingehört- nämlich bei ihnen.
Junges Paar wie gesagt, eigentlich sehr nett, sich aber wohl bewusst, dass ihr Kö..., Hund zur Hälfte Beagle ist, O- Ton "Die ist lieb, interessiert sich höchstens für die Hühner, hihi". Hat sie bislang nicht, ich dachte, passt alles, obwohl sich die Tö..., Hündin bereits in der ersten Sekunde bei mir unbeliebt machte, indem ich ganz normal auf meinem Grund und Boden rumfuhrwerkte, und mich das Vi..., Tier erstmal dumm annölte und knurrend- jaulend verbellte. Was ich so richtig ganz besonders liebe- gerade neu, keine Ahnung von nix, keinerlei aggressive Zeichen von mir, der erstmal völlig verdattert ob des blöden Annölens auf den allerersten Moment da stand, aber erstmal die Fresse blöd aufreißen- gleich gefressen gehabt, die Tö..., das Tierchen!
Tja, mit den Leuten wollen wir es uns nicht verderben, da Nachbarn- ich Hühner, mit Hahn- junge Leute, die sich wohl einen langgehegten Traum erfüllen und für die Hütte auch nicht wenig Miete zahlen. Kö..., Hund aber bekloppt, unsicher bis unter die Schwanzspitze und immer erstmal 'ne große Fresse und erst dann hörend, wenn 's genehm ist.
Mein Fazit: Leute, so nett sie sind, nicht fähig den Kö..., Hund zu halten, wissen darum, dass er halber Jagdhund ist und wohl auch Jagdtrieb hat, nehmen es aber erstmal so hin, dass er unter dem Zaun durchgeht, bis ich mal Bescheid sage, dass er bei uns vorne ist. Daraufhin den Durchschlupf gestopft. Aber den weiteren Zaun, der dem Vermieter gehört, nicht weiter überprüft. Selbigem Vermieter (im Ort wohnhaft, Banker), der übrigens auch zwei tote bis halbtote, keineswegs mehr standsichere mittelgroße Bäume, beide unmittelbar an der Grundstücksgrenze zu uns, so weiter vor sich hin stehen lässt...
Wem kann ich nun den Arsch aufreißen?
Dem Vermieter, weil dem der Allgemeinzustand nun seines Grundstücks außer dem Renovieren des Hauses zwecks höherer Miteinnahmen offenbar eher egal ist?
Oder dem jungen Paar, weil zumindest die Frau offenbar den Hund nicht im Griff hat, selbiger Hund dazu neigt, sich selbstständig zu machen ("sie ist eine Ausbrecherkönigin..."), auch Jagdtrieb hat, wenn auch nicht unbedingten, und darum ihren Hund/das Grundstück nicht entsprechend sichern?
Das allergeilste war, dass das dumme Hundestück wieder durch den Zaun zurück rennen wollte (dabei auch den neuen Durchschlupf verriet), abprallte, und mich dann noch blöd anknurrte. Klar wieder völlig unsicher, der Hund, ich war auch entsprechend geladen, Hund in der Zwickmühle, daher kann man ihm das Knurren nicht verdenken, aber: Kann man so ein... Tier unbeaufsichtigt in den Garten lassen?
Der Bruder oder was eines Partners des Paares hievte den... Hund dann am Halsband über den Zaun, murmelte nur, seine Tochter hätte das Türchen zum hinteren Gartenteil aufgelassen (was der Kö..., Hund auch gleich ausnutzte) und "Entschuldigung", nachdem in einem echten Akt der Selbstbeherrschung in relativ ruhigem, aber gestresstem Ton sagte, sie hätte die Hühner gejagt...
Ehrlich, ich habe seit Stunden einen dicken Hals wie ein Bulle, ich würde gegenwärtig die allerfeinsten Nackensteaks ergeben.
Ich habe die Zaunstrecke, wo der Hund durch kam, nun erstmal mit metallenen Dachplatten abgedichtet, aber der Zaun ist relativer Pippifax, ist so ein ganz billiges Viereckgeflecht für 40 € die 25 m- Rolle vom Centershop, es stehen auf der Hühnerseite neben den nun abgedichteten vier Metern noch so ca. weitere 40 m zum Durchdrücken bereit...
Strom kann man wegen allfälliger kleiner Kinder keinen drauf machen, Stacheldraht da unten auch nicht. Muss ICH nun ernsthaft einen festen Holzzaun oder was auch immer ziehen, weil andere Leute ihren Hund nicht im Griff haben/ damit überfordert sind?
Ehrlich, ich bin Hundeskeptiker, begegne auch jedem neuen Hund erstmal vorsichtig, bin aber offen, wenn die sich als freundlich erweisen. Dieses Angerotze auf 20 m gleich bei der allerersten Begegnung hat mir schon völlig gereicht, ebenso die inzwischen weiteren 7 Anfurzungen, und ich habe beim letzten Mal vor drei/ vier Tagen trotzdem nochmal versucht, Freundschaft mit dem Hund zu schließen, als der Besitzer mich informierte, dass es nächstes Wochenende laut werden könnte, weil er 30. Geburtstag feiert (was ja auch sehr freundlich und ok ist, und für die Leute spricht), aber das Ding heute war echt zuviel...
Sie ist immerhin mit waagerechtem Schwanz und zurück gelegten Ohren abgehauen, als ich angedampft kam, was für diesen stets steilschwänzigen Beaglemix wahrscheinlich schon Zeichen äußerster Submission ist, und ich habe auch gerne eine große Schnauze und sage "Die Töle würde ich kurz und knapp...", aber auch wenn ich noch recht impulsiv bin, wird man ja doch älter und reifer, und würde seine spontanen Affekte doch nicht in die Tat umsetzen...
Was mache ich, wenn da morgen keiner zum Entschuldigen rüber kommt, keine Maßnahmen erfolgen, den Hund besser zu sichern (eventuell war meine Aussage "Hat die Hühner gejagt" nicht ausdrucksstark genug), der kö..., Hund nochmals rüber kommt. Und das eventuell zu einer Zeit, wo wir länger weg sind (Einkaufen oder was), und dann liegen sie da?
Ehrlich, mein Impuls ist, die Töle kurz und klein zu hauen, so lange sauer wie jetzt war ich selten/ schon lange nicht mehr/ noch nie, sechs Stunden am Stück. Wer an meins geht, egal ob Tiere oder Familie, kann sich grundsätzlich eigentlich schon mal auf'm Friedhof 'ne Kuhle aussuchen gehen...
Natürlich kann aber, auch das weiß ich (!), der Hund nichts für sein Wesen und seine Erziehung (alleine die Mischung, Beagle und französische Bulldogge- zwei als äußerst leichtführig bekannte und mit fettestem Will to please ausgestattete Rassen [/sarkasmus aus]), und am Ende bin ich noch am Allerwertesten, weil Hund nunmal mehr zählt als so paar pupsige Hühner.
Ich habe SOOOOOOOOOO 'nen Hals, bin völlig hilflos, weil ich nicht wieder als der impulskontrollgestörte Vollarsch dastehen will, indem ich den soeben zugezogenen Leuten (mit Baby und kleinem Kind) gleich am Anfang die Hölle heiß mache, zumal ich auch auf deren Wohlwollen angewiesen bin, was meine nicht immer sehr leisen Hühner angeht (von den Hähnen mal zu schweigen).
Wer ist in der Verantwortung: Vermieter, der sein Grundstück zu sichern hat, oder Mieter, die ihren Hund zu sichern haben, und dabei ja irgendwie auf den Vermieter angewiesen sind?
Hilfe!
Andreas
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