Manchmal ist einfach der Wurm drin.
Vermutlich durch zwei Neuzugänge (haben keine Möglichkeit auf Quarantäne, deswegen gibt's bei uns nur Augen zu und durch) haben wir uns einen (vermutlich viralen) Schnupfen in den Bestand geholt, der sich rasend schnell verbreitet hat. Wir sind mittlerweile so ziemlich durchgemeucht, aber Mittwoch Abend letzte Woche hatte es dann auch meinen geliebten Mechelner Gockel Lacy (10,5 Monate) erwischt, und das richtig schlimm. Als sich dann Donnerstag Abend noch eine bakterielle Infektion draufgesetzt hatte, hab ich die TA angerufen. Freitag Morgen hat er direkt Metacam und AB bekommen, Samstag auch nochmal Metcam s.c., dazu seit einer Woche Oxytetracyclin, von der er heute die 7. und letzte Dosis bekommt. Das AB hat super angeschlagen, kein Schleim und Gestank mehr aus dem Schnabel und Anfang der Woche hatte ich auch eigentlich das Gefühl, dass es mit dem Fressen trotz offenbar fieser Halsschmerzen wieder besser wird. Montag Abend hat er auch wieder die ersten, zaghaften, wenn auch heiseren Krähversuche gewagt, und anfänglich durch das Metacam, später durch die abklingende Erkältung, hatte ich alle Hände voll damit zu tun, dass er sich nicht ständig auf seine Mädels setzt und sich verausgabt.
Gestern Nachmittag dann die Ernüchterung. War er die letzten Tage ganz heiß auf Auslauf, kam er gestern zuerst garnicht von der Stange, als ich die Voilerentür reinkam, war so kooperativ bei der AB-Gabe wie noch nie, hat nicht mehr gekräht und die Tretversuche gegenüber seinen Mädels wirkten eher halbherzig und ein klein wenig unkoordiniert. Allgemein wirkt er ohnehin sehr geschafft, was ja nach einer so schweren Krankheit nicht ungewöhnlich ist, aber irgendwie... ich weiß auch nicht. Heute morgen hat er Futter und Wasser dann gleich ignoriert und ist ohne Frühstück wieder auf seine Lieblingstange in der Voilere gestiegen, hat sich von mir auch zu nix überzeugen lassen. Auch optisch sieht er wieder gut aus, nix mehr verschwollen, alles schön rot... aber müde eben.
Kann es einfach sein, dass die steigenden Temperaturen den Blutdruck etwas runter treiben und er merkt, dass er eben doch noch nicht so fit ist wie er gerne hätte? Oder dass das AB ihm einfach auf Appetit und Darmflora drückt? Oder sprichwörtlich doch der Wurm drin steckt und im geschwächten Hahn jetzt Party schiebt? Kot ist derzeit wenig und etwas dünn, aber er frisst auch immer noch etwas verhalten und selektiert. Im Gegensatz zu ihm ist der Rest der Hühnerschar schon wieder (nahezu) fit, aber ich mach mir halt Gedanken, weil ich doch ziemlich sehr an ihm hänge und er allgemein ein toller Gockel ist. Die TA hat zwar angeboten, dass ich mir nochmal Metacam zum Eingeben bei ihr abholen kann (umgewidmet von Katze), aber da die Schmerzen bei ihm eigentlich abzuklingen schienen, bin ich mir unsicher, ob das wirklich das Allheilmittel ist.
Irgendwelche Ideen oder Input eurerseits? (Kotprobe hatten wir noch eingeschickt, da die Behandlung ja zunächst super anschlug.)
Ihr könnt mir auch gerne sagen, dass ich mir schon wieder zu viele Gedanken mache und Wunderheilungen erwarte, wo keine möglich sind, aber die Gedanken sind halt da und machen mich langsam kirre. (Kuschelhuhnhalter eben.)
Also, liebes Forum, do your thing.
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