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Thema: Plan B Natur- und Kunstbrut

  1. #1
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
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    Plan B Natur- und Kunstbrut

    Ich brauche mal euren Rat.
    Auch dieses Jahr werde ich wieder Küken aufziehen. Vorzugsweise lasse ich ein oder zwei Glucken die Aufzucht übernehmen.
    Nun habe ich einen neuen Brüter vor 10 Tagen mit Eiern bestückt. Und weil meine Shirley regelmäßig nach max. 15 Eiern in den Brutmodus fällt, konnte ich ihr auch jetzt befruchtete Eier geben. Ich rechne mit 20-25 Küken und meine Hoffnung auf eine zweite Glucke ist darin begründet, dass ich jedes Jahr mehr Glucken habe, als mir lieb sind. Gerne möchte ich die gesamte Brut den Glucken geben.

    Nun meine Frage. Ich brauche einen Plan B, falls sich keine zweite Glucke in der nächsten Woche entpuppt.

    1. Wieviele Küken kann ich meiner Shirley (sie ist ein mittelgroßer Araucana-Mix mit Kükenerfahrung) nach dem Schlupf geben, so dass sie alle wärmen kann?

    2. Ist es möglich, mehr Küken der Henne zu geben, als sie selbst wärmen kann, wenn ich eine zweite Wärmequelle anbiete? Oder werden alle Küken versuchen unter die Henne zu schlüpfen und die andere Wärmequelle wird möglicherweise nicht angenommen?

    3 Oder ist es dann die beste Variante, der Henne nur die Küken zu geben, die sie selbst hudern kann und die anderen dann per Handaufzucht groß zu ziehen?
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  2. #2
    Avatar von elja
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    Zu 1. Das hängt von der Größe der Küken ab. 6 Wochen sollten Sie schon drunter passen
    Zu 2. Ja, das geht. Die ranghohen sitzen unter der Glucke, die anderen unter der Platte. Laufen Glucke und Küken dann auch frei draußen rum? Wenn ja, dann nur so viele Küken, wie diese Glucke überblicken und beaufsichtigen kann. Die sind da unterschiedlich talentiert. Meine Glucke war damals mit 18 Küken sehr gestresst.
    Zu 3. Das ist die arbeitsintensivste Variante.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
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  3. #3
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
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    Tja, das sind Küken von verschiedenen Rassen, wie Ramelsloher oder Sussex und Mixe. Keine Zwerge und keine Masthähnchen.

    Normalerweise halte ich es so, dass die Glucke(n) mit ihren Küken schon nach einigen Tagen mit in der Herde läuft. Sie haben aber auch einen mit Maschendraht abgetrennten Bereich, wo sie unter sich sein können. Wenn die Glucke mehr Küken bekommt, als sie selbst wärmen kann, würde ich sie nur in dem Gehege laufen lassen, damit die "Draußenbleibenmüsser" keine Probleme bekommen. Ich nehme nicht an, dass Shirley so schlau ist, die Nähe zur externen Wärmequelle aufzusuchen.
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  4. #4
    Avatar von Mara1
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    Bei mir wurden in den letzten beiden Jahren jeweils um die 30 Küken von einer Glucke aufgezogen. Das hat super geklappt. Aber es hängt von vielen Faktoren ab, ob es funktioniert. Sowohl von Seite der Glucke aus auch von Seiten der Küken. Ich kann später noch ausführlicher schreiben, wenn es dich interessiert. Die Küken sind alle gesund und munter groß geworden, keins ist eingegangen. Sie hatten eine Wärmelampe und eine Wärmeplatte zusätzlich. Die Platte wurde kaum benutzt, die Wärmelampe schon.

    LG
    Mara

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  5. #5
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
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    das interessiert mich sehr und lässt mich hoffen, dass Plan B aufgeht.
    Viele Grüße Schnickchen!

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  6. #6
    Avatar von Mara1
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    ok, dann erzähle ich einfach mal, wie es bei mir gelaufen ist. Was natürlich nicht heißt, daß es automatisch auch bei dir so funktioniert.

    Eigentich steht und fällt das ganze mit der Glucke. Wenn es eine eher ruhige Glucke ist, super. Wenn es eine hektische ist, die z.B. beim Futter anzeigen scharrt, daß die Küken in alle Richtungen gekickt werden, oder die beim hudern nicht aufpaßt, schlecht. Bei mir war die Glucke mit den vielen Küken in einem eigenen Stall mit kleiner Voliere und dann später auch in einem eigenem Auslauf. Und Auslauf gab es erst nach so ca. 4 Wochen. Die Glucke hatte die Küken gut im Griff, sie haben ihr alle ganz gut gefolgt. Aber sie wäre sicher überfordert, wenn die kleinen in einem großen Auslauf jedes wo anders hin rennt, oder wenn welche zurück bleiben etc. Deshalb gab es Auslauf erst, als die Kleinen schon etwas größer und selbständiger waren. Und es kommt auch drauf an, ob die Glucke überhaupt alle Küken akzeptiert. Das ist auch nicht bei allen Glucken der Fall. Die Küken dagegen haben bei mir immer die Glucke als ihre Mama anerkannt, auch wenn sie viele Geschwister hatten.

    Das erste mal hatte ich eine Glucke mit vielen Küken 2015. Aber das hat nur teilweise geklappt. Ich hatte 52 Küken und so viele wollte ich natürlich nicht der Glucke geben. Aber ungefähr die Hälfte waren bei der Glucke. Die Glucke hatte zuerst alle diese Küken akzeptiert. Aber so nach 2 Tagen fing sie plötzlich an, auszusortieren. Als erstes gefiel ihr das kleine Nackthälschen nicht. Das wurde gehackt, wenn es beim Fressen den nackten Hals vor streckte und es dann aussah wie ein kleiner Geier. Da bekam die Glucke einen ganz langen Hals und zack - hatte sie auch schon das Kleine gehackt. Gleich drauf nochmal, da hat sie es richtig gepackt und weg geschleudert. Also das Nackthälschen rausgefischt und zu der anderen Kükengruppe ohne Glucke gesetzt. Verletzt war es zum Glück nicht. Am nächsten Tag gefielen ihr dann die Küken mit den Streifen plötzlich nicht mehr und danach waren dann die grauen dran. Also habe ich diese Küken auch raus genommen und durch andere ersetzt. Sie hatte dann auch wieder an die 30 Küken. Es lag eindeutig nicht an der Zahl, sondern am Aussehen. Die gelben und schwarzen und ein braunes waren akzeptiert, anders aussehende nicht. Nackthals, gestreifte, graue - NICHT ihre Kinder. Nach etwas mehr als 4 Wochen hat sie aufgehört zu führen und von da an waren dann die beiden Kükengruppen gemeinsam unterwegs.

    Interessant war der Vergleich beim Verhalten der zwei Kükengruppen. Die Gluckenkinder haben neues Futter, wenn es von der Glucke angeboten wurde, sofort akzeptiert und gefressen. Bei denen mit Handaufzucht hat es oft mehrere Tage gedauert, bis neues Futter akzeptiert war. Selbst bei so Leckerbissen wie Rührei. Ich habe natürlich auch versucht, sie zum Futter zu locken mit Fingerklopfen und so. Aber ich spreche halt trotzdem nicht "huhnisch". Die Glucke dagegen hatte keinerlei Probleme, die Küken von neuem Futter zu überzeugen.

    Anfangs setzte sich die Glucke selber oft unter die Wärmeplatte, so daß automatisch alle Küken dann auch ins Warme gingen. Es wärmten sich aber auch immer mal welche unter der Wärmelampe auf. Also die Wärme war gar kein Problem, keins mußte frieren.


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    Als die kleinen etwas größer waren setzte sich die Glucke in eine andere Stallecke. Da gingen sie nachts nicht mehr unter die Wärme, sondern versammelten sich alle um die Glucke. Es hat aber keins gejammert, daß es friert. Sie haben sich bestimmt auch gegenseitig gewärmt, und es war auch schon recht mild nachts. Wenn es noch kälter gewesen wäre hätte ich den Stall abgeteilt, damit die Glucke näher bei der Lampe gesessen wäre.

    2015 P5157020.jpg

    Ausfälle oder Erkrankungen gab es keine.

  7. #7
    Avatar von Mara1
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    2017 hatte ich dann wieder eine Glucke mit 33 Küken. Ein paar davon hat sie selbst ausgebrütet (ungefähr 5), die restlichen waren aus dem Brüter. Ich habe es so gemacht, daß die Brüterküken einen Tag früher dran waren mit dem Schlupf. So hatte ich die dann noch einen Tag im Kükenheim und sie waren dann schon etwas sicherer auf den Beinen als ganz frisch geschlüpfte. Als die Glucke mit ihren Küken dann aufgestanden ist und sie zum Futter führte hab ich ihr die anderen gebracht, so nach und nach. Und diese Glucke hat alle akzeptiert, egal ob Nackthals, gestreift, gelb, braun, schwarz, egal, Hauptsache Küken. Und sie war sehr behutsam, nie hab ich gesehen, daß sie auf eins der vielen Küken getreten wäre oder eins gehackt hat.

    Sie hatte sich für ihre selbst ausgebrüteten Küken eine Stallecke ausgesucht, und da daneben habe ich dann die Wärmelampe aufgehängt. So saß die Glucke neben der Wärme, und die Küken, die im "Hotel Mama" keinen Platz fanden, haben sich unter der Wärmelampe versammelt. Unter die Wärmeplatte, die in der anderen Ecke stand, sind sie alleine nicht gegangen.

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    Auch da gab es keine Ausfälle oder Erkrankungen.

  8. #8
    Avatar von Mara1
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    Da diese Glucke 2017 so super war durfte sie 2018 wieder brüten. Auch da habe ich wieder die Eier im Brüter einen Tag früher eingelegt als die Eier unter der Glucke. Insgesamt 30 Küken sind geschlüpft. Eins hatte Spreizbeine und anscheinend auch innere Probleme, hat nicht gefressen und konnte keinen Kot absetzen. Das haben wir erlösen müssen. Die anderen 29 hat die Glucke auch diesmal wieder hervorragend großgezogen. Diesmal hat unser großer Althahn bei der Aufzucht geholfen. Er war sehr nett und behutsam mit den Küken.

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    Nach 4 Wochen hat die Glucke angefangen, wieder auf der Stange zu schlafen, und die Küken haben es ihr nachgemacht. War im Juli, also auch nachts ziemlich warm.

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  9. #9
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
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    Danke Mara1 für deinen ausführlichen Bericht. Dann werde ich es auf jeden Fall probieren, dass Shirley alle Küken bekommt, falls ich keine zweite Glucke bekomme. Eine Wärmelampe muss ich mir noch besorgen. Ich mache mir immer ein bisschen Sorgen um die Augen der Tiere, wenn sie dem Rotlicht so ausgesetzt sind. Oder ist meine Sorge da völlig unbegründet?
    Viele Grüße Schnickchen!

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  10. #10
    Avatar von Mara1
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    Bisher habe ich noch bei keinem meiner Hühner Augenprobleme bemerkt.


    Es gibt auch Dunkelstrahler, die nur wärmen, ohne Licht. Nur kann es da halt passieren, daß die Küken sich nachts mal verirren und die Wärme nicht mehr finden.
    Geändert von Mara1 (19.03.2019 um 21:58 Uhr)

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