Anfänger-Fragen zu Hühnern

[Angora-Angy]

Ja, die vertragen sich, Hühnern sind Rassen völlig schnuppe. Sie sortieren sich nur gern mal nach Farbe... Wobei ich die ganz kleinen Winzlinge für sich halte, die Holländer wegen Rassezucht ja sowieso. Nur fremde Hähne zu integrieren ist schlecht, das klappt eher nicht. Wenn sie in der Herde aufwachsen ist das was anderes, aber auch da gibts mit Beginn der Pubertät halt auch Prügeleien.

Natürlich werden auf Ausstellungen auch Hühner verkauft, aber ich finde das System reichlich kompliziert. Man muss einen Katalog kaufen, um den Eigentümer/Züchter/Aussteller des gewünschten Tieres anhand der Käfignummer zu ermitteln. Dann muss man mit dieser Information zum Verkaufsstand, wo schon zig Leute anstehen, und wenn man dran ist, ist meistens das gewünschte Tier längst verkauft... Bei kleineren Lokalschauen mag das leichter sein als bei großen Landes- oder Bundesschauen. Aber mit "Ichwilldasda!" und schwupp verkauft ist nicht. Dazu müsste man auf Geflügelmärkte oder -börsen gehen.

Mach dir keine Sorgen, ich bin in der Platte im Neubaugebiet aufgewachsen, das Fleisch kam ausm Konsum, hübsch abgepackt und ohne Hinweis dass das mal ein Tier war. Mit der Kaninchenzucht hab ich 2013 angefangen, da war ich 31 und immer noch ein Stadt-Weichei. NIEEEEHIEEMALS würde ich überhaupt Kaninchen essen, geschweige ein eigenes... Dann war das erste Tier verletzt, ein Jungrammler, dem sein Stallgenosse in den Schniedel gebissen hatte. Das war tierisch entzündet und vereitert als ich es bemerkt hatte, der wäre nie wieder wirklich gesund geworden... es war traumatisch für mich, das abgezogene Tier mit Kopf in der Speisekammer abhängen zu sehen - und dann war ich auch noch gezwungen den Kopf selbst abzutrennen. Ein Drama!
Ich habe mich Schrittchen für Schrittchen im Zeitraum von 5 Jahren herangetastet und wie gesagt ist der Akt des Tötens an sich immer noch hart für mich. Wichtig ist, dass dich keiner drängelt und hetzt, du musst den Entschluss selbst fassen und in deinem eigenen Tempo den Weg gehen! Und für den Anfang jemanden zu suchen, der das für dich macht, ist keine Schande.

[Katastrophy]

Glaub ich dir nur zu gerne, dass es gedauert hat, bis du dich einigermaßen damit akklimatisieren konntest, ein Kaninchen/Huhn zu schlachten. Ich glaub, um damit richtig klarzukommen, muss man das eigentlich als Kind schon mitgemacht haben. Eine Freundin von mir, als kleines Kind, wohnte in einem 3-Generationen-Haus. Im Garten hatten sie immer einen großen Hasenstall (retrospektiv betrachtet wahnsinnig tierfeindliche Haltung). Da hat man den Hasen Namen gegeben und sie rausgenommen und rumhoppeln lassen. Und 2 Wochen später berichtete Janina, dass es "Maxi" zum Mittag gab. Ihr hat das nix ausgemacht, war halt so. Mir dagegen war ganz schlecht - obwohl ich den nicht einmal mitgegessen hatte. Die Hühner meiner Oma starben ausnahmslos alle den Alterstod, weil die einfach so lieb waren. Hatten auch alle einen Namen. Mein Lieblingshuhn war Hilde. So wird auch mein Lieblingshuhn in Spe heißen und daher wird mein Hühnerstall "Hühnerhotel Wilde Hilde" heißen

Hab mir nun erstmal eine passende Spardose gekauft:
https://www.pomme-pidou.com/en/shop/...-white-rambler
Da kommen jetzt jeden Monat 60-70 Euro rein und dann hab ich bis 2021 gute 1.500 Euro gespart, ganz nebenbei
Dann kriegen die Hühnis ein tolles Zuhause. In schwedenrot.
Und bis dahin werde ich ganz viel lesen. Plane aber nebenher schonmal den Stall, sodass der dann später bei der richtigen Umsetzung perfekt ist

[sternenstaub]

Sag mal, wenn du so eine Expertin für Zwerge bist, du hast ja nun doch mein Interesse geweckt.
Ich dachte bisher, dass ich eine möglichst große und ruhige Rasse halten sollte, weil die wohl weniger weit vom Stall weglatschen und daher proportional weniger Platz brauchen als mittelgroße Hühner. Daher die Lachse.
Sind die als Zwerge ähnlich drauf? Sprich: auch sehr ruhig und anfängergeeignet, leicht zähmbar und eher "Schoßhühner"? Ich gestehe, dass ich Tierchen gerne streichle, wenn sie es mit sich machen lassen.
Da müssten doch dann eigentlich 5-6 Stück machbar sein auf die 100qm festen Auslauf, oder? Und auch ohne dass sie alles komplett braun scharren? Wenn sie nämlich nicht so extrem viel scharren, darf ich sie in meinem Beisein auch in den Garten lassen. Ich bin halt laut Freund dafür verantwortlich, wenn sie ne Saulandschaft hinterlassen.

Da muss ich einfach was dazu schreiben. Zwerg-Lachse sind wunderbare Tiere. Agil, aber mehr oder minder fluguntüchtig, zutraulich, freundlich und sehr verfressen - Futter schafft hier größten Freunde. Sie scharren bei mir eher selten, legen passabel, brüten nicht und machen einfach Spaß. Und halbwegs intelligent sind sie auch, wobei sie nicht mit meiner Blumenhenne mithalten können. Aber das ist sowieso eine ganz Verrückte.

5-6 Zwerg-Lachse auf 100qm gehen m.E. schon. Allerdings: Wenn Du sie zahm haben willst, musst Du Dich mit ihnen beschäftigen. Entweder sie laufen frei und schließen sich Dir bei der Gartenarbeit an, oder Du ziehst ins Gehege.

[Katastrophy]

Hallo sternenstaub,

vielen Dank für deine Erfahrungen
Ist ja immer ganz prima, wenn jemand, der solche Tiere selbst hat, aus dem "Nähkästchen" plaudert!
Wenn sie durch Futter bestechlich sind, dann ist das in der ersten Zeit schon mal ein riesen Vorteil. Fressen sie also eher zügig aus der Hand?
Mein Ziel ist ja, dass die Hühnis kommen und mein Freund ihnen dann auch mal übers Gefieder streichelt und sie dann akzeptiert sind und er das Okay gibt, dass sie in den garten dürfen. Aber da ich das nicht garantieren kann und auch erstmal abwarten muss, wie sich unsere beiden Kater verhalten, werde ich wohl erstmal ins Gehege ziehen
Aber ich brauche nicht viel Platz

[sternenstaub]

Zahmheit hängt neben dem Charakter auch ein bisschen davon ab, wie die Huhns aufgezogen werden. Wenn man sich mit ihnen von klein auf beschäftigt sind gerade (Zwerg)Lachse ziemlich aufdringlich. Die lassen sich dann auch mal streicheln (haben ein ganz weiches Gefieder). Und wenn sie es kennen fressen sie zügig aus der Hand. Wenn nicht - diese Hühnchen sind verfressen, sie werden es binnen kurzen gelernt haben, dass es aus der Hand was Gutes gibt.

Wichtig bei jeglichem Huhn (rasseunabhängig) sind Geduld und Zeit. Egal wie das Huhn aufgewachsen ist und evtl. betüddelt wurde und zutraulich ist - Du bist erstmal ein Fremder.