Habicht ist da

[Hexenhaus]

Hallo, jetzt habe ich zwei Jahre Ruhe gehabt und am letzten Sonntag hat er zugeschlagen. Ich habe ein Gehege von 3000 qm mit Bäumen und Sträuchern,sowie einen Naturteich für meine Enten. Ich habe 28 Hühner und 13 Enten. Verschiedene Rassen und er hat ausgerechnet eine schwarze Maranhenne sich geholt. Schlimm ist das er sie aufreißt und frisst und die Henne lebt noch. Ich habe ihn verjagt und musste die Henne leider erlösen.
Man liest ja von unzähligen Möglichkeiten den Habicht abzuhalten, was wohl alles nicht wirkt.
Die einzige effektive Möglichkeit ist übernetzen, was aber bei 3000 qm schwierig ist.
Ich habe nun gelesen das es auch wirkt, wenn man menschengrosse Schaufensterpuppen aufstellt und sie täglich versetzt. Das habe ich am Montag gleich gemacht und bisher kam er nicht wieder.
3 Puppen und einen Hund in Lebensgröße.

Jetzt meine Frage: Hat jemand von euch schon Erfahrung mit Vogelscheuchen oder Schaufensterpuppen, natürlich bekleidet gemacht ?

Was noch zu erwähnen wäre ist, das bei uns Krähen und Elstern wohnen und auch wirklich gut aufpassen.

Gruß Robert

[Mara1]

Du kannst nicht mehr tun als es versuchen mit den Schaufensterpuppen. Wenn sie etwas nützen sollen mußt du sie auf jeden Fall immer wieder umsetzen und auch immer mal wieder anders anziehen. An alles, was längere Zeit immer gleich an einer Stelle steht gewöhnen sich Wildtiere.

Wie sieht es bei dir mit Hähnen aus? Ich hatte mal in einem Auslauf zwei große Hähne, die den Habicht erfolgreich fern gehalten und auch vertrieben haben.

Was helfen kann sind über das Gelände verteilte Unterstände und Deckungen für die Hühner. Da findest du Infos dazu hier im Forum. Manche haben sich z.B. aus Ästen so eine Art Tipi gebaut, wo die Hühner rein können - natürlich mit mehreren Ausgängen - oder so niedrige Tische, gerade so hoch, daß die Hühner schnell drunter flüchten können. 100% Schutz ist das natürlich auch nicht, denn der Habicht kann die Hühner auch dort rein verfolgen. Aber wenn er sie nicht direkt aus der Luft schlagen kann, sondern "zu Fuß" hinterher muß, haben die Hühner bessere Chancen, zu entwischen.

Dornige Sträucher wie Brombeeren etc. können auch gute Deckungen bringen. Und wachsame Hähne und flinke, bewegliche Hühner. Die Hühner werden auch wachsamer, wenn sie merken daß da ein Habicht Jagd auf sie macht. Leider gibt es außer Netz keine absolute Sicherheit, und das wird bei deinem Auslauf kaum möglich sein.

Ich hoffe für dich, daß das nur eine einmalige Sache war mit dem Habicht bei dir.

Grüße
Mara

[Hexenhaus]

Hallo Mara,

Danke für deinen ausführlichen Kommentar.
Einen Hahn haben wir, der auch gut bewacht und warnt, aber beim Angriff war er sehr zurückhaltend. Es ist ein Italiener.
Büsche und Bäume haben wir einige. Wir haben zwei Bauwagen wo die Hühner und Enten drin übernachten und davor die Futterstelle, diese werden wir auf jeden Fall übernetzen, das sie wenigstens in Ruhe auch fressen können, denn der Angriff erfolgte direkt am Futterplatz, weil so denke ich die Hühner in dem Moment nicht sehr wachsam sind.

Es ist schon Wahnsinn inwieweit ein Habicht ab Tag X das Leben inhaltlich bestimmt.

[Mara1]

evtl. im Bauwagen füttern und nur das Wasser draußen hinstellen? Dann lockt man auch nicht so leicht Spatzen und Ratten an, vorausgesetzt der Bauwagen ist nachts dicht.

Es muß nicht sein, daß der Habicht immer wieder kommt. Das ist sehr unterschiedlich, manchmal ist nur einmal etwas und dann nichts mehr, oder lange Zeit nichts.

Die Aufgabe eines Hahnes sehe ich eher darin, daß er aufpaßt und warnt. Ist zwar aus menschlicher Sicht heldenhaft, wenn er sich auf den Habicht stürzt, aber ein Italiener hat im Ernstfall keine guten Karten und ist dann vermutlich selber auch gleich Habichtopfer. Das ist auch nicht Sinn der Sache.

[Hexenhaus]

Mein Italiener soll auch nicht Opfer werden, auf keinen Fall.
Ich hatte mal eine Brahmahahn, da durfte nur ich in den Auslauf, nicht mal meine Frau.
Selbst unsere Hunde wenn er zu nah am Zaun war, hat er sich aufgebaut und gezeigt.

Ja der Bauwagen ist dicht, und mit Spatzen habe ich kein Problem, wenn ich sie durch füttere.
Ratten habe ich keine, nur Mäuse und die stören mich nicht.

[hein]

Du kannst nicht mehr tun als es versuchen mit den Schaufensterpuppen. Wenn sie etwas nützen sollen mußt du sie auf jeden Fall immer wieder umsetzen und auch immer mal wieder anders anziehen. An alles, was längere Zeit immer gleich an einer Stelle steht gewöhnen sich Wildtiere. ............

Grüße
Mara

Es müssen keine Schaufensterpuppen sein!

Es reicht, eine oder bei der großen Fläche 3 oder 4 Plastiktüten aufzuhängen. Die dann im Wind flattern.

Und dann sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Flatterband 3-4 längere Streifen an einem Pfahl befestigt im Wind flattern lassen, eine alte Bluse oder ein altes Hemd, eine Papiertüte, diese Windräder für die Kinder oder für den Garten für 1-2 Euronen kaufen die drehen sich dann super schön im Wind. Letztes Jahr gab es für 1,99€ bei uns im Markt Plastikfiguren. Dann habe ich ein paar Blechstücke im Baum aufgehängt - das klappert im Wind so schön (ok für unsere Ohren nicht so schön). Also alles was klappert oder flattert darf benutzt werden. Selbst meine Hühnerfuttertüten kommen raus.

Wichtig ist nur, alles 7-10 Tg. etwas verändern. Damit sich diese Biester nicht daran gewöhnen

[Kamikaze2001]

Wichtig ist nur, alles 7-10 Tg. etwas verändern. Damit sich diese Biester nicht daran gewöhnen

Meinst du nicht das die Zeitspanne deutlich kürzer sein sollte? Nach meinem Habichtbesuch ist das blöde Vieh die nächsten Tage immer wieder hier rum geflogen und hat geschaut ob es wieder was zu futtern gibt. Da merkt der Habicht doch auch schon nach 2 Tagen das alles gleich aussieht?!

[kükenei]

Hallo Hexenhaus,
ich kenne Dein Problem genau. Wir haben noch mehr als 3000qm, das geht einfach nicht zu übernetzen.
Vor 3 Jahren hat der Habicht jeden 2ten Tag zugeschlagen und ich fing schon an zu rechnen, wann der Bestand eleminiert wäre. Die Lieferung des Netzes hat eine gefühlte Ewigkeit gebraucht.

Wir haben ungefähr 350qm übernetzt und in eine Art Voliere verwandelt. Dort steht auch das Wasser und Futter. Verteilte Unterstände, Büsche ... gab es sowieso schon.

In den letzten 3 Jahren hatten wir genau 3 Verluste durch den Habicht, ich mache das an verschiedenen Sachen fest.
1. behalten wir mehr Althennen, die die Jungspunds anweisen ( es traf meist Jungtiere )
2. haben wir deutlich mehr Hähne die aufpassen
3. haben wir seid 2 Jahren Krähen auf dem Grundstück
4. wurden noch mehr Büsche gepflanzt

Man muss wohl seinen Weg finden um vor dem Habicht Schutz zu finden.

[Widdy]

Zuerst mal, @Hexenhaus, das tut mir sehr leid für Deinen Verlust.
Ich kann Dir nur zu gut nachfühlen.

@Kükenei, Du sprichst etwas sehr tolles an. Die Krähen, Raben, Elstern und sogar die Bussarde.
Seit wir eine sehr lange Zeit vom Habicht dauernd Angriffe hatten, er sich sogar hinter mir auf ein Huhn stürzte, weiss ich die Gegenwart der vorgenannten Besucher wirklich zu schätzen. Wenn nämlich die da sind, dann ist mit ungestresstem Habichtangriff nicht mehr viel los und wenn so eine Meute unserer schwarzen Freunde in seine Richtung düsen, wird's lästig für Meister Habicht.

Das allertollste war mal ein Krähennest auf dem ersten sehr grossen Baum. Habicht oder auch Bussard musste nur in die Nähe kommen, schon war der Teufel los. Auch Elstern verhalten sich so. Finde ich toll.

Sollte also solche gefiederten Freunde in Deiner Nähe ein Nest bauen wollen, versuche, es denen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bzgl. Übernetzen: wir haben keine Einzäunung und auch kein Netz.

[2Rosen]

... Auch Elstern verhalten sich so. Finde ich toll.
...

Elstern sind berechnende und äußerst effektive Nesträuber.
Sie werden von mir konsequent verjagt, ich mag sie überhaupt nicht.
Amseln, Drosseln, Tauben und andere "offene" Bruten fallen regelmäßig Elstern zum Opfer.