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Thema: Hühnerhund

  1. #11
    Avatar von Widdy
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    Genau, Sil.

    Ich persönlich finde, mein Hund muss nicht als eine Art Roboter funktionieren, um nur dort seinen täglichen Einsatz zu leisten.

    Auch bei uns sind es ein paar Hektaren, die von Räubern durchquert und überflogen werden.
    Mein Hund und Freund hat gelernt, die Situationen so gut wie möglich zu überschauen. Aber auch er hat man ein Auge zu oder braucht mal seine Ruhe, dann weiss er, dass ich "seinen Part mit-übernehme". Ebenso, wenn sich seine Rückenschmerzen bemerkbar machen.
    Bei hohem Gras ist die Situation sehr schwer zu überschauen, da waren schon Fuchsangriffe ein paar Meter von meinem Tisch auf der Wiese entfernt passiert.
    Und was gibt es schöneres für Huhnis, durch eine hohe, samentragende Wiese zu wuseln, wo sich am Boden doch alles Leckere und Interessante finden lässt. Die sehen dann nichts mehr um sich herum.
    Das wissen die Räuber, ganz gut abzuwarten.

    Oh, etwas abgeschweift.
    In diesem Faden wurde auch schon erwähnt, dass das auf lange Sicht kein tolles Hundeleben sein kann, nur inmitten von Huhnis & Co. als Beschützer funktionieren.
    Für mich wäre dies keine Option.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  2. #12
    Wedgwood Lover Avatar von Darwin
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    Ich habe meinen Bordercollie auf Greifvögel und Fuchs trainiert, das geht prima. Für Deinen Zweck würde sicher auch ein Mittelspitz reichen; Wolfspitze sind keine einfach zu haltenden Hunde. Spitz wäre jedoch gut, weil extra für diesen Zweck gezüchtet, wachsam und "wetterfest" - im Haus ist es ihm meistens zu warm. Auch mein Einwand wäre: Ein Hund ist immer ein vollwertiges Familienmitglied; er braucht Ansprache, gemeinsame Unternehmungen und tägliche Spaziergänge, auch ein Spitz! Alles andere wäre keine artgerechte Haltung.
    "Never attribute to malice that which could easily be explained by stupidity!" (Hanlon's law)

  3. #13
    Avatar von Pudding
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    hat hier nicht mal jemand Ziegen als Abwehrmassnahme gegen Fressfeinde bei den Hühnern genannt?
    Aber auch diese brauchen ein Gehege das sie nicht überall hinlaufen können...!
    Wer mit mir reden will, der darf nicht bloß seine eigene Meinung hören wollen.
    von Wilhelm Raabe

    Alle verrückt hier, komm Einhorn lass uns gehen....!

  4. #14
    Avatar von Widdy
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    Stimmt, Ziegen wurden schon als Abwehr gegen Räuber benannt, habe ich auch gelesen gehabt.

    Wir haben auch Ziegen und Schafe. Das ist aber dem Fuchs ziemlich egal, der marschiert oder rennt einfach an denen vorbei. Die reagieren gar nicht gross aufeinander.
    Bis sie sich umgesehen haben, ist Fuchs schon längst vorbei.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  5. #15
    Avatar von Mantes
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    Das ist aber auch alles immer relativ .
    Es gibt Füchse und auch Habichte die Angst vor Schafen haben und sich nicht auf den Hof trauen ! Es gibt Füchse, die berechnen-wie hoch du auf einer Leiter stehst-und wie lange du bräuchtest um wieder runter zu kommen-und sich unter der Leiter ein Huhn weg fangen ! Es gibt aber auch Hunde wo kein Fuchs den Hofbesuch überlebt !

  6. #16

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    Vielen Dank schon mal für eure zahlreichen Antworten. Wir überlegen noch. Das Grundstück ist ja im Prinzip eingezäunt, sprich, die Grenzen sind bekannt.
    Einige Antworten klingen ja recht vielversprechend. Vielleicht komme ich noch mal darauf zurück.

  7. #17
    Moderator Avatar von sil
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    Ich erzähle jetzt mal, wie es bei mir funktioniert. Mantes hat es ja auf den Punkt gebracht, es ist nicht überall gleich.
    Vorweg: Unsere Hühner laufen frei und halten sich mit Vorliebe am Waldrand und im Wald, und zwar da wo das Unterholz am dicksten ist, auf. Der Fuchs ist regelmäßig zu Besuch, einer wohnt wenige 100 Meter entfernt, eine Fähe kommt aus etwa 2 km Entfernung regelmäßig vorbei. die ist sehr dreist und weiß mit den Gegebenheiten ganz gut umzugehen.
    Ein Habichtpaar nistet seit Jahren in sichtweite des Hofes, Bussarde werden regelmäßig auf der Hauswiese beim Wühlmäusefangen gesichtet.
    Das Grundstück ist nicht eingezäunt, jeder Räuber hat also, wenn er denn möchte, ungehindert Zugang.
    Trotzdem habe ich seit Jahren kaum Verluste bei den erwachsenen Hühnern, die einem Räuber zuzurechnen wären.
    Gegen den Habicht helfen mehrere Hähne, die den Luftraum überwachen, bei Verdacht Alarm geben und wenn es nötig ist auch einen Angreifer abwehren. Leider fühlen sie sich für die noch nicht geschlechtsreifen Junghühner nicht zuständig, aber die bleiben (instinktiv?) meistens da, wo sie nach oben dichte Deckung haben. Allerdings stromern sie auch relativ weit durchs Gelände, was wiederum einem Fuchs sehr zuarbeitet, denn er braucht bloß die Deckung des Waldes nutzen, kann sich ein Huhn schnappen und wegtragen, ohne daß es irgendwie auffällt.
    Dem Fuchs das Hühnerholen trotzdem ziemlich zu verleiden, dabei helfen mir unsere Hunde.
    Es sind alles Familienhunde, denen ich niemals erlauben würde, unbeaufsichtigt durch die Gegend zu stromern und deren Hauptaufgabe nicht das Bewachen der Hühner ist. Aber sie begleiten mich mehrmals täglich zu recht unregelmäßigen Zeiten auf einer Runde um den Hof, dürfen dabei stöbern und wenn sie einen Fuchs tatsächlich aufspüren, auch mal hinterher. Ausnahme ist der Jagdterrier, der geht bei diesen Gängen an der Leine. weil die Gefahr, daß der Jäger in ihm mit ihm durchgeht, immer gegeben ist. Die anderen sind zu hundert Prozent abrufbar, das ist mir wichtig.
    Bis letztes Jahr gab es den dicken Sam, einen Entlebuchermix, der von sich aus verstanden hat, was der Sinn dieser Patrouliengänge ist, der dabei bewußt nach Zeichen eines Fuchses gesucht hat und ihn mehrmals auch nachdrücklich vertreiben konnte, Von ihm hat der Bordermix sich etwas abgeschaut, aber wirklich ernst wird sie nicht genommen, denn kaum gab es den dicken Sam nicht mehr, wurde der Fuchs frecher.
    Im Sommer zuvor kam der Jagdterrier dazu, der einmal den Fuchs überraschte, wie er tagsüber versuchte eine Junghenne zu greifen und ihn bis in den Bau verfolgte, seitdem sind die Fronten wieder etwas klargestellt. Seit diesem Sommer verstärkt ein jetzt 8 jähriger altdeutscher Schäfer unser Team. Er ist sehr territorial, ohne jegliche Aggressivität, ohne irgendwelche Jagdambitionen, aber ständig damit beschäftigt, sein Gebiet zu markieren.
    Alle drei Hunde verhalten sich gegenüber Hühnern und Enten neutral, auch der jagdlich geführte Terrier, keiner der Hunde wurde als Hühnerschutzhund angeschafft, es sind Familienhunde, die mit uns leben und trotzdem ihr Teil dazu beitragen, daß meine Hühner auch ohne Zaun überleben.
    Geändert von sil (27.02.2019 um 09:00 Uhr)
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #18

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    Grundsätzlich könnte deine Idee funktionieren. Aber du wirst wesentlich leichter und auch schneller eine Voliere, Zaun oder dergleichen bauen können, als einen Hund als Schutzhund auszubilden.
    Aber ich bin ehrlich und halte von dieser Idee nicht viel.
    Einen Spitz oder so ziemlich jede Hunderasse würde ich nie den ganzen Tag bei den Hühner laufen lassen. Besonders ein Spitz ist agil und braucht Bewegung und Aufgaben. Als Nebenaufgabe wäre das bestimmt klasse.
    Hierfür gibt es die Herdenschutzhunde, wie Kangal oder Pyrenäenbergund. Die sind speziell für solche Aufgaben gezüchtet worden. Aber m. E. nichts für blutige Anfänger.
    Sollte es ein Spitz oder dergleichen sein, hat man wieder das Problem, dass dieser nicht den ganzen Tag auf die Hühner aufpassen kann, da er ja noch anderweitig ausgelastet werden muss. Besonders solche Zeiten nutzten die "Bösewichte" voll aus. Und bist du den Hund soweit trainiert hast, dass der seine Aufgabe kennt, kann es sogar Jahre dauern. Es klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber wenn du Anfänger in Sachen Hundehaltung bist, dann hole dir, wenn überhaupt eine "Einfache" Rasse, die wachsam und gelehrig ist, und versuche dem Hund das als Nebenaufgabe beizubringen. Aber nicht jeder Hund ist dafür fähig. Das gibt es sogar bei den Herdenschutzhunden. Also sei mir nicht böse, wenn ich dir (falls du blutiger Anfänger bist) davon abrate. Einen Rundumschutz sowie du dir in vorstellt, wirst du damit sowieso nicht haben.
    1.6 Orpington, 1.5 Zwerg-Cochin, 0.1 Zwerg-Cochin x Zwerg Seidenhuhn Mix

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