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Thema: Pflanzen düngen im Garten?

  1. #1
    Avatar von Hühnerleben
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    Pflanzen düngen im Garten?

    Hallo zusammen.
    Ich bin schon seit längerem "stille Mitleserin" bei euch im Forum.
    Nun hat sich bei mir allerdings eine Frage gestellt, worauf ich so spontan keine richtige Antwort finden kann.
    Da dachte ich mir, meld dich an und lass das mal von den Leutchen hier durchkauen.
    Also kurz zu mir:
    Seit einer Woche stolze Zwerghühnchen Besitzerin.
    Hühnchen haben einen eingezäunten Auslauf, den sie auch fleißig nach ihren Bedürfnissen umgestalten. Das ich dort nichts mit Dünger behandle, ist mir klar.
    Der Garten darf unter Aufsicht auch benutzt werden.
    Nun zu folgendem Problem:
    Der restliche Garten wird als Gemüsegarten bzw. Zierpflanzengarten genutzt.
    Bisher hatte ich keinen Komposthaufen, sondern habe mir immer in einer Gärtnerei Mineralstoffdünger in Kügelchen Form besorgt.
    Seit gestern (auf Grund des Hühnermistes) hab ich einen Kompost.
    Nun kann ich natürlich diesen Kompost für diesen Frühling noch nicht nutzen.
    Ich gehe einfach mal davon aus, das die Hühnchen die Düngerkügelchen aufpicken würden.
    Flüssigdünger ist auch nicht optimal, da der Dünger ja erstmal in der oberen Erdschicht bleibt, den die Hühner ja ebenfalls bearbeiten.
    Es gibt diese "Spezial Erde" z.b. Tomatenerde oder extra für Rosen usw.
    Wäre das eine Option für mich?
    Obwohl diese Erde vermutlich auch mit Kunstdünger gefüllt ist...
    Irgendeine Art von Dünger sollte ich schon verwenden, da mein Boden sehr humusarm ist.
    Der Boden wurde früher abgegraben und mit minderwertiger Erde aufgefüllt, so dass ohne Dünger nix wächst bzw. vor sich hin kümmert.
    Habt ihr mir einen Tip für einen "Hühnerverträglichen Dünger"?
    Oder wäre fertiger Kompost vom Gärtner die bessere Lösung?
    Wenn ich die Menschen gefragt hätte was sie wollen,
    hätten sie gesagt:
    "schnellere Pferde".
    Henry Ford

  2. #2
    Avatar von Angora-Angy
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    Herzlich willkommen.

    Ja, Kunstdünger ist ungesund. Sowohl für die Hühner als auch für alles andere. Der Gedanke, die Pflanzen zu düngen ist schonmal der falsche Ansatz. Du musst den Boden füttern und pflegen, damit der deine Pflanzen ernährt. Humusarmen Boden aufzuwerten dauert eine Weile, ist aber wesentlich nachhaltiger als schnell wirkende Kunstdünger. Hast du Rasen, der regelmäßig gemäht wird? Dann leg den Rasenschnitt als sogenannten Mulchdecke auf deine Beete. Diese Mulchdecke verhindert Austrocknung, schützt den Boden vor Sonneneinstrahlung und Wind, mildert den Regen ab, der sonst wertvolle Erde wegschwemmen kann, und füttert die Mikrofauna im Boden. Regenwürmer ziehen Pflanzenteile nach unten, um sie zu fressen, dabei wird der Boden tiefgründig durchlüftet. Die Regenwurmröhren solltest du tunlichst unversehrt lassen, also besser nicht tief graben, sondern nur oberflächlich auflockern (was auch größtenteils entfällt, wenn du mulchst). Flugsamen können nicht aufgehen, weil sie in der Mulchdecke nicht Fuß fassen können. Was noch in der Erde an Samen ist und aufgeht, lässt sich leichter herausziehen. Wurzel"un"kräuter werden gehemmt, weil sie durch die Mulchdecke weniger Licht bekommen. Und während der Verrottung bzw. Aufschließung durch deine Bodenorganismen werden Nährstoffe langsam und gleichmäßig freigesetzt.
    Was die Zierpflanzen angeht, solltest du möglichst auf anspruchslose und polsterbildende Pflanzen zurückgreifen, die ebenfalls für Bodenschutz sorgen. Nicht allzu viel gießen, so müssen die Pflanzen ein weitreichendes Wurzelwerk ausbilden und helfen so den Boden aufzuschließen. "Un"kräuter, die du nicht durch die Hühner schickst, lässt du mit exponierter Wurzel oben auf deiner Mulchdecke liegen, so dass sie dort vertrocknen und selbst zu Mulch werden. (Googlestichwort Flächenkompostierung). Im Ziergarten könntest du aus optischen Gründen Holzhäcksel oder Rindenmulch verwenden, wobei diese Sachen bei der Verrottung viel Stickstoff zehren und daher Hornspäne oder sowas als Stickstofflieferant drunter sollte. Die sind auch nicht sooo doll bei der Unterdrückung von unerwünschter Spontanvegetation. Auch im Ziergarten ist eine Unterpflanzung mit Bodendeckern besser.
    Für die starkzehrenden Gemüsesorten kannst du dir vorkompostierten Mist besorgen (Reitställe o.ä.) oder du holst einfach mal einen Anhänger Gütekompost aus der nächstgelegenen Kompostieranlage. Bei uns bieten sie den im Frühjahr extra günstig an, da hat mich ein gehäuft voller Anhänger (2m) was bei 6€ gekostet.
    Um Land neu zu kultivieren nimmst du am besten Kartoffeln als erste Kultur, die sorgen für die tiefgründige Bodenlockerung. Hast du einen Flecken mit fiesen Wurzel"un"kräutern (Giersch, Quecke,...) kannst du da Pappe auslegen, darauf eine optisch ansprechende Auflage. Die Pappe schneidet die Pflanzen vom Licht ab, so dass sie dort eingehen, dauert natürlich. Gibt Leute, die legen über den Winter generell irgendwas lichtabschneidendes auf die Beete, das im Frühjahr wieder weg kommt.
    Was du auch gut machen kannst, ist der "Chicken tractor", also den Hühner ein Areal abstecken, das du in Kultur nehmen willst. Nach einer Woche ist da jedes bisschen Grün weg und der Boden durchgeackert und gedüngt.
    Liebe Grüße, Angela

  3. #3

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    Hühnerleben , Ein HERZLICHES WILLKOMMEN; bei den den Hühnerverrückten, schön das du da bist.

    Ich habe zwar keine Hühner, aber hier werden viele Fragen beantwortet, wenn du Sorgen hast oder einen anderen Tipp benötigst
    . Ich schicke dir einen ganz, ganz lieben Gruß von meinen .
    Ich kann deine Sorge gut nachvollziehen, denn auch meine Entchen popeln jedes Krümel aus dem Boden auf und ich muss mir auch überlegen was ich und wann und welchen Dünger ich auf den Rasen ausstreue.
    Ich habe es mir zur Regel gemacht, dass ich körnigen Dünger nur ausstreue wenn es regnet, dann kann er schneller einziehen. Ich hatte mal an einen Hersteller von einem Dünger geschrieben, ob der Dünger ("Nordweiss-Perle")gefährlich für meine Tiere werden kann, wenn sie ihn aufnehmen. Seine Antwort war zwar -nein, denn es ist ein Kalkdünger und Tiere brauchen ja Kalk ...-, aber ich wollte nichts provozieren und habe ihn auch bei viel Feuchtigkeit ausgestreut. In dieser Zeit blieben meine Schätzchen im Gehege. jetzt nehme ich aber das verschmutzte Teichwasser, da ist genug Dünger für den Rasen drinnen. Bei mir kommt nur noch Herbstrasendünger auf den Rasen.
    Mit dem ausbringen von spezieller Erde, ist 'ne gute Idee, aber teure Tomatenerde Es gibt auch gute normale Erde, die würde es ja auch tun.
    Aber es werden bestimmt noch einige Vorschläge kommen, da bin ich mir 100%ig sicher.
    Und bitte, wir lieben Fotos, damit kannst du uns eine groooooße Freude machen. Ich wünsche dir viel Spaß hier im Forum und frag wenn dich was bedrückt oder wir sind für jeden Spaß und für jede schöne Situation zu haben

    Ich wünsche dir alles Gute und noch mehr Freude mit deinem Hühnchen. Einen schönen Wochenstart .
    Geändert von laika52 (11.02.2019 um 08:38 Uhr)

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Erst mal auch von mir ein Willkommen und Glückwunsch, daß Du zum Huhn gefunden hast.
    Alles, was Angora- Angy geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben.
    Allerdings möchte ich zum Thema Mulch ergänzen, daß den deine Hühnchen seeeehr lieben werden. Darunter scheint immer so allerhand Gutes versteckt zu sein - meine jedenfalls drehen mit Vorliebe jede Bodenabdeckung komplett auf links und scharren sie dabei großzügig auseinander.
    Ich habe zum Glück einen seit Jahrzehnten aufgebauten guten Humusboden im Garten und muß nicht wirklich flächig Düngen, aber wenn, dann geschieht das mit Kompost, manchmal auch abgelagertem Mist und in Einzelfällen (Kübelpflanzen z.b.) nutze ich auch Hornspäne.
    Du kannst, außer mit Kompost und eben z.B. Hornspänen auch mit Pflanzenjauchen düngen.
    Je nachdem, welche Maßstäbe Du bisher in Punkto Garten und Ordnung angelegt hast, kann die Umstellung in ein Huhngerechtes Umfeld schon nicht so leicht fallen, aber es lohnt sich.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5
    Avatar von Mara1
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    Was mir noch spontan einfällt dazu: Pflanzenjauche. Brennesseljauche z.B. ist ein super Dünger auch für Gemüsepflanzen wie z.B. Tomaten. Sie wachsen bald wieder, und wenn sie so ca. 20cm hoch sind kannst du die Jauche schon ansetzen und hast 1-2 Wochen später einen super Dünger.

    @Angora-Angy
    danke für die ausführliche Beschreibung. Das mit der Pappe ist eine sehr gute Idee, ich habe da einige Stellen...

  6. #6
    Avatar von leotrulla
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    Servus,

    und herzlich willkommen im Forum. Ich denke, Du hast mehrere Möglichkeiten:

    1. Den Dünger (Kügelchen) ordentlich einarbeiten oder den Dünger auflösen und über die Gießkanne ausbringen.
    2. Es gibt Düngepellets aus Kuhdung, die sollte kein Huhn mit Anstand fressen.
    3. Wie Mara schon empfahl, nimm Jauchen zum Düngen.
    4. Nimm Hornspähne und gib diese mit ins Pflanzbett, bzw. arbeite diese um die Pflanzen ein.

    Gruß

    Thomas
    VG, Thomas
    __________________________________________________ _____________________
    ....ach bitte, könnten wir nicht jetzt schon zu dem Kapitel übergehen, in welchem sich der Diktator in seinem Bunker erschießt?

  7. #7
    Bummelux Avatar von Vinny
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    du kannst auch einen Test bei örtlichen Gartencenter machen lassen.
    Die sagen dir genau, was dein Boden schon hat und was er braucht.
    Einfach auf blauen Dunst düngen würde ich nicht. Für den Beginn kannst du dir ein paar säcke Blumenerde oder Komposterde vom Recycling-Hof holen. Damit hast du genug Humus für das erste jahr -

    Leg dir einen schönen Kompost an und du wirst keinen synthetischen Dünger mehr benötigen. Hühnermist mit verschiedener Einstreu, Lauf, Gras, Busch-Schnitt und etwas gras und grünabfall und nächstes jahr schon bist du glücklicher Mini-Landwirt.
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  8. #8
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von leotrulla Beitrag anzeigen
    4. Nimm Hornspähne und gib diese mit ins Pflanzbett, bzw. arbeite diese um die Pflanzen ein.

    Gruß

    Thomas
    Und/oder Schafwolle! Ist vom Material her das gleiche wie Hornspäne, nur feiner und gern mit Schafdünger versetzt Soll außerdem Schnecken abhalten, hab ich gehört.
    Liebe Grüße, Angela

  9. #9

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    Du könntest zum Beispiel auch mit effektiven Mikroorganismen (EM) düngen. Kann man als fertiges Produkt kaufen oder man baut/kauft sich einen Bokashi-Eimer und stellt den Dünger damit dann selbst her.

  10. #10
    Avatar von Mara1
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    Mit EM düngen habe ich mal probiert. Ich konnte keinen Unterschied feststellen zwischen gedüngt und nicht gedüngt. Vielleicht hab ich was falsch gemacht.

    Bei Brennesseljauche kann man förmlich zuschauen, wie die Pflanzen loslegen.

    Den Boden mal testen lassen ist sicher eine gute Idee. Ist schon hilfreich, wenn man weiß, was konkret fehlt. Man kann auch des guten zuviel tun, gerade Hobbygärten sind oft nicht unterversorgt, sondern überdüngt.

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