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Thema: Erkältete Hühner

  1. #51

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    Nehmen denn deine Hühner im Stall jeden Tag ausgiebige Sandbäder? Und wie viel Kieselgur verteilst du da regelmäßig?
    Ich glaub nicht das es daran liegt.
    1.14 Gr. Wyandotten

  2. #52
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    Nee, ich auch nicht. Auch wenn es hart ist, da muss man knallhart selektieren.
    Ich bin in der glücklichen Lage sagen zu können, dass meine (dafür absolut bewundernswerten) Tiere selbst dieses aktuelle Sauwetter mit links wegstecken. Das kam aber nicht etwa von ganz allein, sondern dadurch, dass ich, völlig egal was es war, alles an Tieren weggehauen habe, was nach allerlängstens zwei Wochen nicht wieder fit war (und natürlich mit moderater Unterstützung in Form von Tees etc.). Egal ob Hahn oder Henne, wenn eine/r nur in den Seilen hing oder aber zwar wieder gesundete, aber dafür alle Naselang wieder rumhing, ab, weg damit.

    Es kamen ausschließlich Tiere zur Zucht (und ja, auch Selektion auf Gesundheit und Vitalität ist waschechte Zucht!), die am besten mit wenigstmöglicher Hilfe in möglichst kurzer Zeit wieder auf die Beine kamen. Oder Tiere, die es richtig übel erwischte, die sich aber in der Frist doch wieder aufrappelten. Aber alles, was wochenlang oder immer wieder rumsiechte, weg.
    Die Selektion fängt auf natürliche Weise schon bei den Küken an, die bei mir von Anfang an draußen mitlaufen. So lange sie noch ganz klein sind, kann ich sie etwa die erste Woche drin behalten, wie etwa gerade jetzt, danach müssen sie aber mit der Glucke selber klar kommen. Da sortiert sich dann schon manches aus, über das sich wahlweise meine Schlangen oder die Elstern freuen. Auch da ist es völlig egal, wie schön ein Küken ist, wenn es nicht vital ist und nicht auf die Beine kommt, war es das. So hatte ich mal ein wunderschönes himmelblaues Küken. Noch nie gehabt, so gleichmäßig gefärbt, und es war auch recht propper. Kam aber nicht hinterher. Kühlte einmal aus deswegen, aufgewärmt und wieder zur Glucke, kühlte ein zweites Mal aus, aufgewärmt und wieder zur Glucke, und als es am nächsten Tag wieder so halb ausgekühlt da hing, die anderen Kükis aber fit und fidel waren, war es das. Auch wenn es mehr als schade um die schöne Farbe war...

    Und so geht die Selektion weiter über das Selbstständigwerden, das Junghuhnalter bis ins Erwachsenenleben. Die Verluste können dabei ziemlich herb sein, so verlor ich im schwärzesten Jahr, 2014, von (wegen zwei zu spät entdeckten Wildbruten) 59 Küken 24 Stück. Einige starben selber, beim Rest half ich nach. Das war auch knochenhart, weil ich die an Mykos verlor, aber langfristig lohnt sich das.
    2017 und 2018 verlor ich nur noch jeweils ein Küken an mutmaßlich Mykos, ansonsten habe ich meinen Stamm dahingehend wohl sehr gut durch"gepurged" (englisch für "bereinigt"). Und auch die erwachsenen Tiere schniefen heutzutage vllt. mal einen Tag lang, und dann sind sie wieder fit wie eh und je. Und die müssen hier im Westerwald echt so einiges ertragen, was krasse und ständige Wetterwechsel angeht- siehe nur die aktuelle Episode mit nasser Kälte, Wind und kaum 5 Grad Anfang Mai, nachdem es quasi den ganzen April schon durchgebraten hat, dass sie bereits so früh im Jahr an manchen Tagen schon hechelten wie sonst erst im Juli...

    Den Status erreicht man aber nur durch einerseits ausgewogene Fütterung, und eben vor allem keinem großen Rumgehampel, sondern knallharter und sofortiger Reaktion. Klar, man kann unterstützen und helfen, aber wenn wie gesagt nach maximal zwei Wochen keine Genesung da ist, oder bestimmte Tiere immer wieder rumhängen, dann darf man im Interesse der ganzen Truppe nicht zögern. Ist gewiss nicht leicht, das sage ich gar nicht, aber es MUSS sein, sonst wird das alles nichts, und man kommt nie auf ein angemessenes Gesundheits- und Vitalitätslevel.
    Heutzutage bin ich soweit fortgeschritten, dass sich mir die Frage gar nicht mehr stellt, wann ich ein Tier erlösen sollte.
    Ich weiß, wie die Grundgesundheit und -vitalität meines Stammes aussieht, und so sind dann heute Tiere dran, die länger als drei Tage rumhängen. Das mag noch härter klingen, aber mein Grundlevel ist sehr hoch, beim schnellen Stoffwechsel eines Huhns schlagen Hilfen auch schnell an, wenn das stimmt, und was da dennoch markant absackt, ist im Interesse der Truppe dann eben zügig dran, alte Hennen dann auch nach nur zwei Tagen oder noch am selben Tag.
    Schon seit ein paar Jahren fällt mir auf, dass ausschließlich nur noch Tiere aus fremden Bruteiern gesundheitlich auffällig sind- und da greift dann wieder der Mechanismus, den meine Stammtruppe schon ein paar Jahre hinter sich hat. Wer spackt, backt, sozusagen...

    Liest sich knüppelhart und unbegreiflich, ich weiß, aber will man auch Freude an seinen Tieren haben und nicht ständig rumlawieren und rumdoktern, dann- tja- muss man leider relativ unpopuläre Entscheidungen treffen. MIR ist eine kern- gesunde und vitale Truppe wichtig, die all ihre Energie auf die alltäglichen Erfordernisse des ungeschützten Freilaufs konzentrieren kann, und das klappt auch allerbestens. ICH hätte keine Freude an einer Truppe, wo man ständig rumdoktern und behandeln muss, denn dafür hätte ich mir im Zweifelsfalle keine Hühner angeschafft.
    Man verlangt ihnen, die immer noch Tropenvögel sind, echt schon eine Menge ab, besonders in manchen Regionen hierzulande. Und da sollte man dann durch die richtige Zuchtwahl auch dafür sorgen, dass sie dem angemessen begegnen können. Das klappt innerhalb von nur vier/ fünf Jahren, wenn man es konsequent verfolgt, und sollte auch die Zielsetzung sein, denn Tiere, die bei jedem Windchen etc. gleich irgendwelche Medis brauchen, das führt den Sinn der eigenen Tierhaltung zur Selbstversorgung schon irgendwie ad absurdum, denn wir haben ja alle gerade darum selber Hühner, weil wir die pauschal- antibiotisierte Massenware aus der Industriehaltung NICHT wollen . Und wo ist da der Unterschied, wenn wir das zuhause ebenso pauschal plusminus genau so machen müssen?

    Das vllt. mal auf der Zunge zergehen lassen und danach dann zukünftige Entscheidungen abwägen, was man mit den eigenen Hühnern denn eigentlich genau will oder bezweckt .
    Geändert von Okina75 (05.05.2019 um 23:53 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #53
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    PS:

    Ich weiss jetzt übrigens auch, warum ein paar von den Hennen seit der Mauser plötzlich so scheckig wie verwaschene Jeans aussehen: das kommt vom übermäßigen Kokzidienbefall.
    Hm, nö- das dürfte vor allem eher daher kommen, dass Intensivhybriden wie die Lohmann nicht mal mehr richtig mausern können, weil alles auf das Eier rausknallen optimiert ist. Die mausern einfach total regellos und ohne Muster, mal hier was, mal da was.

    Meine erste braune hier am Hof hatte bei ihrem Tod mit dreieinhalb Jahren noch (vom Händler beschnittene) Schwungfedern aus ihrem ersten Erwachsenenkleid, das bis dahin eigentlich schon dreimal gewechselt hätte sein müssen... Stattdessen hat sie an dem Flügel mal nur zwei Federn gemausert, die dann lang aus den abgeschnittenen raus standen. Und so war es auch im Schwanz, und vom Körpergefieder kenne ich dieses "Mosaik- mausern" von vielen weiteren Hybriden (aus dem Zivi) auch sehr gut- wo dann die neuen, intensiv gefärbten neben den alten ausgebleichten oder abgebrochenen standen... Ein leider ziemlich beredtes Zeugnis dafür, wie sehr das System dieser Tiere einzig zum Zweck der maximalsten Eierausbeute kaputt gezüchtet wurde.
    Eine andere braune, die ich zweijährig "gebraucht" von Nachbarn übernahm, hat erst mit drei Jahren (!) überhaupt das erste Mal gemausert. Danach sah die komplett wieder aus wie eine Junghenne, von der Farbe her- es ist mega krass, wie sehr sich dies einseitige "EIER!!!" in der Zucht auswirken kann, denn Lohmann Tierzucht achtet wirklich auf kaum was anderes.
    Geändert von Okina75 (06.05.2019 um 00:11 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #54

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    Also, gesund kann dieser extreme Staub durch das Kieselgur jedenfalls nicht sein.
    Ich streue das 3y im Jahr über die Stall Fläche aus unter die frische Streu. Und die Hühner scharren schon ordentlich im Stall. Im Winter sind sie halt nur gelegentlich draussen, wenn es die Witterung zulässt.

    Was das Selektieren anbelangt, sehe ich den Sinn dahinter, ich bring das aber nicht in diesen knallharten Maße fertig. Unsere Hühner sind nicht nur knallharte Eierlieferanten, sondern Liebhaberei.
    Trotz dem, das Ultimatum bis zur Schlachtreife der Junghähne steht. Dann kommen alle schwächelnden Tiere weg.
    Ich bin auch froh, dass mich niemand aussortiert, wenn ich nach drei Wochen Bronchitis noch Huste ...

  5. #55

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    Das ist schade das die dann im Stall sein müssen.
    Mir war eine Voliere wichtig und die wird auch rege genutzt.
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #56

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    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Das ist schade das die dann im Stall sein müssen.
    Mir war eine Voliere wichtig und die wird auch rege genutzt.
    Die Gegebenheiten lassen das leider nicht zu. Dafür ist der Stall recht großzügig mit Tageslichtlampe. Die gehen bei nem halben Meter Schnee auch kaum raus.

  7. #57

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    Wie ist denn die Belüftung dort?
    1.14 Gr. Wyandotten

  8. #58

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    Ist ein alter Gemauerter Schweinestall, der eine Tür mit Draht hat und zwei Fenstern, die wir im Sommer offen haben und im Winter abgedeckt werden. Belüftung ist er gut und im Sommer angenehm kühl. Feucht ist er nicht.

  9. #59
    Avatar von nero2010
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    Eine Tür mit Draht, 2 Fenster die offen sind.
    Da dürfte es doch ziehen
    Zugluft wäre Grund für die Erkältung.

  10. #60
    Avatar von Dylan
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    Meine Hühner sind Wind und Wetter ausgesetzt - aber krank werden sie davon nicht. Die Ursache für erkältete Hühner ist vielschichtiger, ich glaube nicht an die Zugluft in deinem Fall. Du hast einen hartnäckigen Infekt, der nicht auf AB ansprach, wer auch immer den eingeschleppt hat. Dieser Infekt wird immer wieder aufflackern, je nach Abwehrkraft deiner Hühner. Da sie bei schlechtem Wetter im Stall bleiben, können sie sich dort auch gegenseitig anstecken. (Meine bleiben übrigens auch bei schlechtem Wetter im Stall.) Eine Art geschützte Voliere könnte wirklich hilfreich sein, dann sitzen sie bei Sauwetter nicht so eng beieinander. Zur Not tut es ein billiges Gewächshaus, das sie im Winter aufsuchen können.
    Die chronisch kranken Tiere würde ich beobachten und tatsächlich solltest du dir überlegen, ob du der Truppe und dir selbst einen Gefallen damit tust, sie zu behalten.

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