Vielleicht sollten wir „fixieren“ etwas genauer definieren, bevor einige dies falsch verstehen. Unter Fixierung wird in der Regel das Festhalten der Position oder Lage eines physikalischen Objekts verstanden. Dies wäre für ein Brutei bzw. den Schlupf nicht förderlich. Das Küken öffnet mittels Eizahn die Schale, dies geschieht in der Regel kreisförmig, so dass zwei Schalenhälften entstehen. Im Anschluss drückt es mit Kopf und Füßen dagegen und öffnet somit das Ei. Bei einer starren Fixierung hätte das Küken kaum ein Chance. Eine Fixierung (besser Stabilisierung genannt) sollte dem Ei trotzdem genügend Spielraum in alle Richtungen ermöglichen.
Ein Rollen des Eies während des Anpickens erschwert dem Küken den Schlupf, weil mehr Kraft abverlangt wird. Wer die Zeit und Muße besitzt, mehrere komplette Schlupfvorgänge zu beobachten, der wird feststellen, dass sich die bevorzugte Anpickstelle oben befindet. Unten (wo das Ei aufliegt) wird hingegen mehr oder weniger nur angeritzt und nicht geöffnet (was auch logisch ist, da dort die Schale nicht so leicht nachgibt). Durch das abschließende Dagegenstemmen wird auch der angeritzte Abschnitt geöffnet. Rollt das Ei und der angeritzte Abschnitt befindet sich nun oben, braucht das Küken mehr Kraft.
Puddings Aussage ist also nicht verkehrt. Wie Hein ebenso richtig erläuterte, pickt in der Regel kein Küken unten ein Loch. Wenn das Ei aber in der Anpickphase kullert, könnte es mit dem Loch nach unten liegenbleiben. Und ja, es gibt auch Küken, die am spitzen Ende anpicken. Wenn diese Eier zusätzlich noch häufiger gerollt werden, verschlechtert sich die Situation fürs Küken.
Lesezeichen