Hy zusammen, und hier besonders an die Jäger unter Euch, die ja schon (sehr) viele Füchse in allen Lebenslagen und -umständen vor Augen hatten...
Vorgestern, am Freitag, hatte ich den zweiten Fuchsbesuch am hellen Tage bei mir.
Kriegte um 11.35 Uhr eine Sprachnachricht von befreundetem Nachbarn, dass seine Tochter gesehen hätte, wie ein Fuchs bei mir auf's Grundstück ist. Er kam daraufhin nach meinen Hühnern kucken, die zum Glück aber noch im Stall waren. Er wusste nicht, ob der Fuchs noch da sei, verstellte aber auf alle Fälle die Auslauf- Tür, damit er nicht wieder rein käme.
Ich musste etwas länger arbeiten, war erst um 13.20 zuhause, und ging denn auch gleich mal kucken, und Tatsache, der Fuchs war noch da...
1. Auffälligkeit: Kaum 5 m Fluchtdistanz
Zweimal von links nach rechts an der Scheune lang, er wollte nicht abhauen, und setzte sich dann in einen Wandwinkel. Wo er sehr ruhig hockte, was aber ungesund aussah, und ich auf kaum 4 m ran konnte (Abstand Scheunentor zur Ecke, wo er sich hingehockt hatte). Ich beobachtete ihn, und
2. Auffälligkeit: Keine gleichmäßige, normale (durch den Streß vllt. auch schnellere) Atmung, sondern nur stoßweise Atmung. Luft tief und eher schwer eingezogen, ruckartig wieder ausgestoßen.
3. Auffälligkeit: Relativ abgekommen. Eher dürr, Winterfell nicht gut entwickelt.
Hier dann ein Bild (sorry das so schlecht, ist vom Handy):
4. Auffälligkeit: Die irgendwie doch recht dick wirkenden und für die Situation (heller Tag, Mensch nur ca. 4 m entfernt, er in der Ecke) relativ unangebracht un- offenen Augen. Das sieht doch ziemlich nach Bindehautentzündung aus, oder?
Dazu der fehlende Ausdruck von Angst etc. (zumindest zurück gelegte Ohren und weit offene Augen dürfte man in der Situation sicher erwarten)...
5. Auffälligkeit: Nachdem er mir zwar sehr leid tat, weil ich seinen arg abgeschlagenen Zustand natürlich registrierte, habe ich ihm dann doch Beine gemacht, und beim Versuch, abzuhauen, sah er den Zaun nicht und rannte rein, und rannte beim zurück kommen (kaum 3 m an mir vorbei) auch gegen einen jungen Baum (kaum dicker als 3 cm, aber trotzdem).
6. Auffälligkeit: Seine Reaktionen waren doch relativ verzögert.
Dazu wirkte er sehr müde und hatte den Kopf auch eine Spur zur Seite geneigt.
Will mich nicht in Spekulationen versteigen, sehe hier aber mögliche Staupe- Symptome, und möchte Euch Fachleute mal fragen, was Ihr davon haltet?
Es tat mir von Herzen leid, den offensichtlich abgeschlagenen und unfitten Kameraden nicht erlösen zu können. Ich habe nun zwar ein über 60 Jahre altes und daher noch leistungsstarkes, freies Luftgewehr (Weihrauch HW35) mit ca. 20 Joule, aber selbst das wäre ja noch zu schwach gewesen...
Daher meine zweite Frage: Was braucht es, damit man sich ein KK legal in die Bude stellen kann? Raubwild dürfte ich auf meinem Grund und Boden ja immerhin- vor allem so eine arme Backe wie vorliegenden Reinecke, dessen unfitter Zustand sicher auch auf dem Bild rüber kommt. Wir hatten zwar Eis und Schnee, das aber erst seit plusminus einer/ anderthalb Wochen, was den Zustand des Fuchses also nicht ausgelöst haben dürfte...
Mit Bitte um Eure Einschätzung, ob da Staupe beteiligt sein könnte (geht natürlich nur über Erregernachweis, aber auch Symptomatik lässt ja Schlüsse zu), und eben Rat zu meiner zweiten Frage.
Vielen Dank,
Andreas
PS: Sollte ich den örtlichen Jagdaufseher informieren?
Nach meinen Recherchen im Netz spricht in der Tat einiges für Staupe- auch dieses auf der schwachen Hinterhand- Gehocke...
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