Hallo ihr Lieben,
Ich möchte insbesondere für die Neulinge unter uns einen "Wie erkennen ich Hybridhühner"-Faden eröffnen. Es gibt viele Halter, die bewusst keine Hybriden kaufen möchten und durch die bewusst so gewählten Markennamen der Hybriden verwirrt werden. Um dieser Irritation vorzubeugen versuche ich eine Hilfe hier zusammenzufassen.

Das ist nicht gegen das einzelne Tier an sich, aber Hybriden bringen nunmal viele Nachteile mit sich, insbesondere auch moralischer und ethischer Natur. Ich finde wenn man sich für Hybriden entscheidet, sollte man dies bewusst und frei machen können.

Bitte keine Diskussion üder pro und contra der Hybriden, dafür gibt es hier andere Plätze.

Anbei eine Liste an Erkennungsmerkmalen.

Ganz toll fände ich es, wenn einige von euch deutliche Fotos von Hybriden und von dem entsprechenden Pendant der "Rassevorlage" posten könnten.



Woran erkenne ich Hybriden?:

- Aufzuchtbedingungen erfragen!
Hybrinden werden in aller Regel in wirtschaftlichen Betrieben "erzeugt", erbrütet und aufgezogen bis zur sogenannten "Legereife". Die Hybriden werden dabei in großen Hallen ohne Freigang aufgezogen. Dann werden sie an Händler verkauft, die diese weiterverkaufen.
Sehr selten kaufen Privatmenschen auch Hybriden als Eintagsküken und ziehen diese selbst groß. Hybrideier aus erster Generation gibt es nie zu kaufen. Verkäufe die zuvor selbst ausgebrütet wurden sind also nie Hybriden. Eventuell aber Kinder von Hybriden (F2-Generation) oder Hybridmixe.

- Preis
Hybriden kosten in der Regel zwischen 7 und 12 Euro. Ein junges Rassehuhn bekommt man ab ca. 20 Euro.

- Bundesring
Hybriden tragen keinen Bundesring. Tiere mit Bundesring sind Rassetiere, deren Jahrgang auf dem Ring steht bzw. an der Farbe zu erkennen ist. Allerdings können auch Rassetiere keinen Ring haben und dennoch reinrassig sein. Z.B. weil der Züchter keinen Wert auf die Ringe legt oder vergessen hat sie rechtzeitig anzuziehen (später ist der Fuß zu groß).

- manchmal am Namen
Rassehühner haben feste Bezeichnungen für ihre Rassen. Hybriden werden meist unter ähnlichen Namen verkauft, manchmal aber auch unter den Namen der Rassehühner, da diese nicht geschützt sind. Das heißt: UNter dem Namen "Marans" kann auch ein Hybrid verkauft werden. Unter dem Namne "Marans+" wird aber sicher kein Rassetier verkauft.

Namen:
Rassehuhn: Deutscher Sperber Hybrid: "Sperber" oder "Blausperber"
Rassehuhn: (französische) Marans Hybrid:"Marans+", "Bovans", "Braunleger", "Rotleger"
Rassehuhn: Sussex Hybrid: "Sussex", "Sussex hell", "Sussex dunkel"
Rassehuhn: Araucana Hybrid: meist einfach "Araucana", manchmal auch "Grünleger"
Auch andere Hybriden, meist mit Schwanz, können als "Grünleger" verkauft werden.
Rassehuhn: Rhodeländer Hybrid: "Rhodeländer" oder "Tetra", "Braun"
Rassehuhn: Leghorn Hybrid: "Leghorn", "LSL"
Rassehuhn: Italiener Hybrid: "Italiener", "Italiener silber", "Italiener rebhuhnfarbig"
Rassehuhn: Paduaner Hybrid: Druffler Haube
Rassehuhn: blaue Australorps (?) Hybrid: Königsberger
Rassehuhn: Niederrheiner (gibt es in der Frabe Goldgesperbert) Hybrid: "Goldsperber"

Die Rassehühner haben einen soganennten Rassestandard, der diese "idealtypisch" beschreibt. Insbesondere das Gewicht kann hierbei ein guter Indikator sein. Hybriden sind fast immer leichter als ihre Rassependants.

Diese Liste ist sicher nicht vollständig. In immer schnellerem Tempo kommen neue Kreationen und Sorten dazu. Dadurch wird es immer schwerer, sich zu orientieren.

Legeleistung
- Rassehühner legen maximal 200-220 Eier. Wenige Rassen auch mehr, wie etwa die schwedischen Isbar (250 Eier).
Die Legeleistung der Hybriden wird zwischen 260-320 Eiern angegeben.

Alter

- Hybriden werden- solange keine älteren Privat- oder Tierschutzabgaben- mit 20-22 Wochen "legereif" abgegeben. Zwar werden natürlich auch Rassetiere irgendwann 22 Wochen und evtl. dann auch verkauft, der Züchter hat in seiner Zucht aber sicher auch ältere oder jüngere Tiere.

Verkaufsort
- "Geflügelautos" - oft vor Märkten wie etwa der Raiffeisen- verkaufen Hybriden. Auf "richtigen" Rassegeflügelausstellungen werden in der Regel nur Rassetiere verkauft.

Verkäufer
- Hybriden werden von Händlern verkauft, die diese meist nicht selbst aufziehen. Kann der Verkäufer seriöse Angaben zu Elterntieren, Aufzucht und der Rasse im Allgemeinen machen, werden es Rassetiere sein.



Wie gesagt, es ist mittlerweile garnicht mehr so leicht sich im Dschungel der "Markennamen", die rein zuuuufällig den Rassebezeichnungen so ähneln zurecht zu finden. Aber mit ein bisschen puzzeln klappt das schon ;-)
Ich persönlich würde einem Neuling empfehlen einfach Tiere MIT Bundesring zu kaufen. Das ist derzeit vielleicht die simpelste Sicherheit.