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Thema: Hahn- Verhalten beim Misten

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  1. #1

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    Hahn- Verhalten beim Misten

    Hallo!
    Ich brauche mal eure Einschätzung. Wir halten sechs Zwerg Welsumer Hennen und einen Hahn. Kürzlich sind sie in einen größeren und helleren Stall umgezogen und legen nun auch wieder.
    Der Hahn ist vom letzten Frühjahr und war bisher total lieb. Vor zwei Wochen flog er beim Misten plötzlich in Richtung meiner kleinen Tochter. Ich habe ihm meinen Fuß entgegen gestreckt und er drehte ab. Seitdem warten die Kinder draußen. Aber die Kleine hatte auch nur Quatsch gemacht und ich zu spät reagiert.
    Wenn ich jetzt Mieten gehe und er zufällig drinnen ist, verhält er sich auffällig und ich habe etwas Respekt. Erst schlägt er mit seinen Flügeln, macht sich dabei ganz groß. Dann stakst er durch die Einstreu, ganz steifbeinig. Dann rempelt er zufällig im Weg stehende Hennen an, scharrt wie wild ohne Futter zu suchen. Schließlich fängt er zu Krähen an. Ich habe das Gefühl, er lässt mich dabei keine Sekunde aus dem Auge. Meist gehe ich dann. Muss ich mit einem Angriff rechnen? Er ist zu den Hennen toll, die mögen ihn sichtlich. Er kräht nur wenig. Ich würde ihn gerne behalten. Muss ich was tun, damit wir auch in Zukunft miteinander klar kommen?
    Wir haben nur Kontakt beim Misten. Um der Situation aus dem Weg zu gehen, streue ich vorher immer Körner in den Auslauf, dann sind sie ausreichend lange draußen. Ich sammle halt mit einer kleinen Schaufel den Mist aus der Einstreu. Ob er denkt, ich scharre auch?
    Den Auslauf betrete ich nur sehr selten. Da hat er immer nur Angst gezeigt und ist mit den Hennen in eine andere Ecke gegangen. Wir kuscheln weder Hennen noch Hahn, nehmen sie nicht hoch.
    Danke euch!

  2. #2
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Zitat Zitat von Blüte Beitrag anzeigen
    ... scharrt wie wild ohne Futter zu suchen...
    und zeigt Futter an wie verrückt, auch wo keins ist.

    Das Verhalten kenne ich von meinem Hahn auch. Ich bin der Meinung, dass er sich damit ein wenig "dicke" tun möchte und seinen Hennen zeigen will, dass er der bessere Hahn ist.
    Ansonsten kannst Du ihn wohl nur beobachten, ob sich die Aggression steigert.
    Leider hatte ich auch mal so einen Hahn. Der flog, sobald ich im Stall war, heran und versuchte mich ins Gesicht zu hacken.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass er sich trotzdem gut entwickelt.
    Kann man/Frau einfach nur abwarten.

    Gruß
    Jorg
    Geändert von Jorg (12.01.2019 um 18:27 Uhr)
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  3. #3
    Avatar von Kunibert
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    So einen hatte ich auch mal. Mir tat er nichts, außer dem Imponiergehabe. Aber Fremde hätte er angegriffen. Meine Nachbarn haben das immer so gelöst, daß sie Futter verstreut haben, wenn sie mal die Abkürzung durch die Hühnerweide nehmen wollten.

    Hab ein Auge auf ihn. Das kann auch "nach Hinten" losgehen und er greift wirklich mal an.

  4. #4

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    Bin hier sicherlich kein Experte, aber
    Zitat Zitat von Blüte Beitrag anzeigen
    Wir kuscheln weder Hennen noch Hahn, nehmen sie nicht hoch.
    vielleicht ist genau das ein Problem?

    Ich will aus meinen Hühnern und dem Hahn auch keine Kuscheltiere machen, aber das sie sich anfassen lassen und ggf. mal anschauen/untersuchen lassen ohne dabei in Panik zu verfallen oder agressiv zu werden, das finde ich schon recht wichtig.

  5. #5

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    Vielleicht Imponiergehabe?
    Ich würde vorsichtshalber immer einen breitflächigen Besen mit ins Gehege nehmen-(damit bist du grösser/stattlicher, wehrhafter- auch imposanter-) ohne ihm damit zu bedrängen oder zu drohen.
    Ich denke es ist gut/besser dass ihr nicht kuschelt,er will der Boss sein.
    Mit freundlichen Grüssen Ria

  6. #6
    Avatar von Galla
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    Ich denke da an zwei Erklärungen:

    1) Unsicherheit. Er kann Deine Rolle in seinem Harem nicht einschätzen.

    2) Drohung. Du kommst seinem Harem zu nahe.


    Das Staksen und Scharren sind Übersprungshandlungen; er weiß nicht, ob er angreifen oder flüchten soll.



    Sein Verhalten wird sich mit zunehmendem Hormonspiegel (es wird Frühling) in eine Richtung kristallisieren; im besten Fall wird er Dich nicht mögen, aber respektieren.

    Ich würde den Hansdampf vorerst bei jedem Misten aus dem Stall verbannen. Im Freien hat er mehr Platz Dir aus dem Weg zu gehen.
    Meine Tastatur kann Grammatik, Orthographie und Interpunktion.

  7. #7
    Avatar von ChiBo
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    Hallo @Blüte,

    für mich liest sich das als erstes Anzeichen von aggresivem Verhalten.

    Solche "Kandidaten" hatte ich auch schon. Also Hähne, denen ich lieber nicht den Rücken zukehren wollte.
    Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, aber je mehr ich hier im Forum las desto unheimlicher wurde es mir.

    Ich persönlich habe keine Lust, Hähne durch die Gegend zu tragen oder sonstwas zu veranstalten um mich halbwegs sicher zu fühlen.

    Allesamt selbst gezogen, nicht vertüddelt. Einer super hübsch, für mich eine Augenweide.
    Er musste schweren Herzens – wie seine Brüder – nach Sibirien.

    Und ich habe es nicht bereut.
    Andere Hennen haben auch gute Söhne .

    Und ich genieße es, mir null Gedanken machen zu müssen wenn ich meinem Hahn begegne.
    Ohne dieses Gefühl, mich irgendwie beobachtet zu fühlen oder ob er jetzt ausweicht oder nur ungern oder morgen vielleicht nicht mehr.

  8. #8
    Moderator Avatar von zfranky
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    Das hört sich sehr nach Imponier- und Drohverhalten an.
    Warum verbringst du denn so wenig Zeit mit den Hühnern? Wenn man nur 1x am Tag zum füttern und misten auftaucht, ist man eben auch ein fremder Eindringling. Wo er früher Angst gezeigt hat, ist er heute sicherer und will sein Revier und seine Hennen verteidigen.
    Vielleicht hilft es schon, einfach öfter Zeit bei den Hühnern zu verbringen. So lernt der Hahn dich besser kennen und weiß, dass du nichts Böses im Schilde führst. Sich einfach mal zu den Hühner setzen und sie nur beobachten.. vielleicht ein paar Leckerchen verteilen (dem Hahn aber bitte zuerst zeigen).

    Liebe Grüße

    Frank
    nach 20 Jahren endlich wieder Hühner, spontaner Bruteier-Kauf bei Ebay, geliefert in die Packstation, Oktober 2014 erste Naturbrut... ein bisschen Natur in der Stadt..
    Aktuell 3,35 New Hampshire, 3,7 Gänse, dazu Pferd, Hund, 3 Katzen und Bienen ...

  9. #9

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    Themenstarter
    Danke schon mal für eure vielfältigen Ideen!
    Schlachten kommt erstmal nicht in Frage, da die Hühner ihn sehr mögen und er bishr nicht offen aggressiv ist. Bevor ich schlachte, will ich alles probiert haben und deswegen Scheibe ich hier jetzt und nicht erst, wenn die Situation nicht mehr anders zu regeln ist.
    Warum nicht mehr Zeit? Ich bin hier für alles alleine verantwortlich und da muss ich meine Zeit aufteilen. Ich gehe morgens zu ihnen, werfe ihnen eine Handvoll Körner in den Auslauf und gehe den Stall sauber machen. Manchmal Futter auffüllen und Wasser sauber machen. Wenn nach fiesen 15 Minuten noch keiner nach mir ruft, schaue ich Ihnen noch ein bisschen zu. Von unserer Terrasse kann ich von oben in den Auslauf schauen, da das Gelände stark abfallend ist.
    Reingehen ist schwierig, der Eingang ist ganz auf der anderen Seite und jetzt durch Schnee und Eis und dem Gefälle eine Rutschpartie geworden. Im Sommer bin ich dann wieder mehr im Gehege drinnen, um zu mähen, Bäume zu schneiden etc.

    Auffällig für mich ist eben, dass er dieses Verhalten nur zeigt, wenn ich sauber mache. Stehe ich sonst rum im Stall oder komme später wegen der Eier noch mal wieder, ist er total brav und frisst sogar.

  10. #10
    Avatar von Luci
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    Das ist eindeutig Imponier-und Drohgehabe.
    Vor warst du vermutlich relativ neutral bis leicht negativ besetzt. Nach deinem Angriff bist du eine potentielle Gefahr.
    Was du tun kannst:
    -dich genau und differenziert über die Körper-und Lautsprache der Hühner informieren.
    -Luke zu und alle Tiere während des Mistens raus. Das entspannt erst mal die heikle Situation, die sich derzeit immer wiederholt. Wenn später Vertrauen da ist kannst du dich daran machen diese Erfahrung für ich korrigieren.
    -Vertrauen aufbauen, Vertrauen aufbauen, Vertrauen aufbauen.

    Zum letzten Punkt:
    -arbeite an dir, deiner inneren Einstellung, Körperhaltung und -Sprache. Gerade für Entspannung/Anspannung haben Hühner echt sehr sensible Antennen.
    - verknüpfe dein Kontakte positiv für ihn. Geh in den Auslauf und werf immer ihm zuerst was besonders Leckeres hin. Nur kurz , nicht Zuviel und nicht zu nah gehen/bedrängen.
    -Sei berechenbar: melde dich an bevor du in Stall und Gehege gehst. Immer mit dem gleichen Signal.
    - bist du abends nochmal im Stall? Kannst du ihm auf der Stange nochmal ein Extraleckerli reichen? Oder bekommt er dann schon Angst vor deiner Hand?

    Stellt euch vor man hätte einen Hund. Der keinen Körperkontakt zum Menschen kennt. Der Mensch geht bewusst nur sehr selten in den Auslauf der Hunde. Aber die Hütte macht er natürlich sauber. Dabei ist dann das kleine Kind des Menschen dabei. Dieses verhält sich natürlich so wie alle Kinder in ihrer verspielten, unbefangenen Art.
    Beim Hund, der die Menschen nur von Weitem kennt, gibt es eine falsche Verknüpfung, ein Missverständnis. Oder er hüpft zum Kind weil er es einfach fröhlich und spannend findet.
    Der Mensch tritt nach dem Hund, weil er natürlich sein Kind schützen möchte.
    Wie verhält sich ab jetzt dieser Hund? Wie der Mensch?

    Das soll keine Haustier/Nutztier-Diskussion werden. Vertrauen , Lernen, Erfahrungen sammeln funktioniert aber in beiden Fällen nach dem gleichen Prinzip.

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