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Thema: Leben in Polygamie/ständiger Konkurrenzkampf

  1. #31
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Hehnabua Beitrag anzeigen
    Was aber für uns und dem Vieh wirklich Stress ist weiß niemand so genau.
    Ich meinte auch der besagte Junghahn A geht gerade noch so, dass der Chef was ,,zu tun" hat.
    Als aber die anderen anfingen wurde mir schon klar dass es Stress für beiderlei Geschlechter gibt, und mir machte es auch keinen Spaß mehr dies mit zu zu sehen.
    Ich denke, du machst es genau richtig. Wenn man seine Tiere beobachtet und gut kennenlernt, kann man an Verhaltensveränderungen schon sehen, ob die Situation gerade aus dem Ruder läuft, oder ob alles entspannt ist. Hennen zeigen durch deutliches Meideverhalten, welcher Hahn ihnen zu übergriffig ist. Wenn sie schon ausweichen, wenn ein Hahn nur in ihre Richtung guckt, dann ist was faul. Wenn sie entspannt neben dem Hahn fressen und erst flüchten, wenn der Hahn sich vergreift, dann ist die Welt noch in Ordnung. Man darf nicht vergessen, das sich ein Junghahn gegenüber den Hennen auch beweisen muß, also lassen sie ihn erstmal ganz gerne am langen Arm verhungern, und schaun, ob er mit Ausdauer bei der Sache ist.

    Althähne können durchaus durch Junghähne in Dauerstress geraten, vor allem bei Platzmangel. Manchmal sieht man das auch, wenn ein älterer Chefhahn merkt, das die Junghähne seinen Rang gefährden. Dann laufen sie ständig in Positur und haben kaum noch relaxte Augenblicke. Sieht man bei Chabohähnen ganz gut, es wirkt, als liefen sie auf Zehenspitzen und sie recken sich permanent nach oben. Ich denke dann immer an aufgeregte Menschen mit hochrotem Kopf, wo man den Eindruck hat, sie bekommen gleich einen Herzinfarkt.

    Bei mir ist es so, das meine alten Chabohähne häufig mit deutlich größeren Junghähnen zu tun haben, und ab einem bestimmten Zeitpunkt wissen sie, das eine direkte Konfrontation nicht gut für sie ausgehn würde. Also posen sie, was das Zeug hält, marschieren im Paradeschritt an den Junghähnen vorbei und zeigen die Breitseite. Oder sie suchen sich einen großen, aber leicht zu manipulierenden Junghahn der Marke 'treudoof' aus, bieten ihm den Platz an des Königs rechter Seite an und dieser Hahn erledigt dann die schmutzigen Arbeiten wie Junghähne disziplinieren. Ein kluger Hahn kann also durchaus auch durch geschicktes Taktieren den Stress für sich deutlich reduzieren.

    Wichtig ist halt, das man ein Gespür für die Situation in seiner Herde entwickelt, und wenn der Bauch sich meldet und sagt 'wird schwierig', sollte man auch nicht lange warten, bis man eingreift.
    Geändert von melachi (12.01.2019 um 17:14 Uhr)

  2. #32
    Avatar von Hehnabua
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    Ich glaube schon dass ich ein gutes Gespür für meine Herde habe, ich stehe oft draußen, oder im Stall oder schaue einfach aus dem Fenster, um zu sehen wie sie sich verhalten. Es begeistert mich immer wieder.
    Ich finde auch das es das A und O ist sich mit der Herde auseinander zu setzen, ihre Vitalität im Auge zu behalten und auch über das Alter der Legehennen im Bilde zu sein. Gut im Winter geht's oft nicht dass man sie in Natura sieht aber trotzdem geh ich in den Stall und pflücken sie von der Stange um zu sehen ob sie zunehmen, abgemagert sind, schlecht beinander sind, ob sie legen oder nicht.

    Das mach ich nicht jeden Tag man kann sagen alle 4-8 Wochen schau ich Mal auch nachts in den Stall.

  3. #33
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Oder sie suchen sich einen großen, aber leicht zu manipulierenden Junghahn der Marke 'treudoof' aus, bieten ihm den Platz an des Königs rechter Seite an und dieser Hahn erledigt dann die schmutzigen Arbeiten wie Junghähne disziplinieren. Ein kluger Hahn kann also durchaus auch durch geschicktes Taktieren den Stress für sich deutlich reduzieren.
    Mal wieder hochinteressant!!
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  4. #34
    Avatar von Hehnabua
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    Ich finde es genauso interessant, man lernt nie aus.

    Ich sag immer, kein Huhn ist wie das andere jedoch kann man eine Herde nicht mit der anderen Vergleich, da trotz der Ungleichheit der Hühner doch insgesamt eine Gleichheit herrscht, die die gesamte Herde wieder zum Individuum macht und sich mit keiner anderen Herde vergleichen lässt.

  5. #35
    Avatar von sternenstaub
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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Oder sie suchen sich einen großen, aber leicht zu manipulierenden Junghahn der Marke 'treudoof' aus, bieten ihm den Platz an des Königs rechter Seite an und dieser Hahn erledigt dann die schmutzigen Arbeiten wie Junghähne disziplinieren. Ein kluger Hahn kann also durchaus auch durch geschicktes Taktieren den Stress für sich deutlich reduzieren.
    Schlaue Hähne.
    Sie können es aber auch machen wie mein Chefhahn Floh, seines Zeichens ein (zu schwerer) Serama. Die Jungspunde (2x Zwerg-Lachs und 1x Serama) haben ordentlich Respekt vor ihm. Seine Art ist aber auch fies. Floh verhält sich nämlich völlig unscheinbar, die Junghähne können an ihm vorbei, sich in seiner Nähe aufhalten, die Hennen treten ... was ein Junghahn halt so macht. Alles normalerweise unbehelligt. Manchmal ist es aber in ein Risiko in seiner Nähe zu sein, denn völlig unvermittelt springt er so einen arglosen Junghahn neben sich halt mal an, gern dann wenn der Junghahn nicht damit rechnet, weil er z.B. was frisst.
    Nicht doll und nur einmal und dann geht er seiner Wege, als wäre nie was gewesen. Aber es führt dazu, dass die Jungburschen extrem lange Hälse machen und sehr vorsichtig sind. Und sie stellen ihn gar nicht erst in Frage.
    Gruß sternenstaub

  6. #36
    Avatar von melachi
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    ja manche machen es gerne selber, andere delegieren lieber

  7. #37
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    Hy!

    Als ich letztens meine Junghähne beobachtet habe musste ich feststellen das sie sicher gegenseitig nichts schenken. Junghahn A will eine ältere Henne treten, diese macht natürlich mords gezehter. Dann kommt der Chef im Haus angerant und wirft den Jungspund von der Henne die der alte sofort balzt ohne dass er sie tritt.

    Situation 2; ein rangniedriger Junghahn B will eine ,,Schwester" treten, sie ist nicht erpicht davon, auf einmal kommt Junghahn A dazu und wirft B herunter, sobald dieser herunten ist tritt er sie sofort, dann kommt aber wieder der Chef und wirft A von der Henne, jetzt ist es aber so das er die Henne anbalzt und tritt (macht er nicht immer).

    Meine Frage ist ob man dadurch nicht (unbewusst) die Befruchtungsrate in die Höhe treibt, jetzt nicht durch die Jungspunde aber wenn man mehrere Hähne in der Gruppe hat, kann es sein das der Alpha-Hahn dann nicht automatisch mehr Testosteron und Sexualhormone produziert um quasi bei den Hennen nicht auszusch**en
    Hm, zumindest bei mir nicht, was die Fruchtbarkeit des Alpha- Hahns angeht.

    Es kann natürlich stark von der Übersichtlichkeit und Wegbarkeit des Auslaufs abhängen, aber meine Erfahrungen aus 2017 und 2018 sind, dass die Junghähne bei den ersten Bruten des Jahres ganz klar und deutlich die Nase vorn hatten.

    Mein Auslauf zieht sich einmal komplett um die Scheunen herum, die wiederum ans Haus anschließen, er bildet also quasi um die Scheunen herum ein großes U. Das bringt weite Laufwege und Unübersichtlichkeit mit sich, und oftmals richtete es sich so ein, dass der Althahn mit den meisten Hennen hinter den Scheunen war, während ein junger davor die Stellung hielt und sich an die Hennen ranmachte, die zum oder vom Legen kamen. Der zweite Junghahn war oft an der Stirnseite des U, so dass alle Hennen immer gut abgedeckt waren.
    War/ ist der Alte zugegen, kickt er natürlich die Jungen von der Henne, ist der Alte hinten, schmeißt der ranghöhere Junghahn den rangniederen von der Henne. Sind alle Hähne gleichmäßig verteilt, kommt jeder zum Zuge.

    Auf jeden Fall hatte der Althahn keinen viel größeren Zeugungserfolg durch die Junghähne, seine Nachkommen kamen erst mit dem sukzessiven Rausnehmen der Junghähne zum überwiegen. Das mache ich mir denn auch zunutze, um meine Truppe einerseits genetisch vielfältig zu halten, aber durchaus auch Wunschnachkommen zu ziehen. Es gibt Hennen, die der Alte nicht mag, die aber bei einem der Junghähne gut ankommen. Andere Hennen mag der Alte und hält die Junghähne fern wo er kann.
    Das gelingt nicht immer, klappt aber im großen und ganzen.

    Was ich nun während des dritten Beobachtungs- Frühjahres aber festzustellen glauben kann ist, dass die Hennen durch zugleich souveränen Althahn wie auch virile Junghähne angeregt werden. Mir scheint, sie legen gleichmäßiger (nicht unbedingt mehr), und neigen auch weit nicht so zum Verlegen bzw. dem Anlegen wilder Nester. Das Problem habe ich immer erst im Sommer/ Spätsommer, wo der einzig übrige Althahn dann nicht mehr alle Hennen gleich bedienen kann, und die Mädels sich daher auf eigene Faust feine Nester suchen. Das scheint mit mehreren Hähnen viel besser zu klappen. Darum will ich es dies Jahr mal riskieren, die jungen Beihähne bis ins Spätjahr mitlaufen zu lassen.
    Die aktuelle Kombo harmoniert scheinbar sehr gut, mein Althahn von 2015 sowie zwei Junghähne von 2018, einmal Vorwerk und einmal baumhoher und gertenschlanker Kämpfermix. Keine Vergewaltiger dabei, keine Dauerkräher, die Hennen sind im Gegensatz zu den Vorjahren mit ebenfalls zwei Junghähnen zum Althahn sehr ausgeglichen, und da will ich die Sache mal weiterverfolgen und schauen, ob der Althahn dann zum Sommer hin auch im Beisein der Junghähne mehr Anteil an den Küken zeugt, und ob die Hennen auch im bislang immer etwas ärgerlichen Sommer so nesttreu bleiben und weniger verlegen, weil immer ein Hahn da ist, der gerade zum Nest bringen kann, wenn nötig...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  8. #38
    Avatar von Hehnabua
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    Da sieht man wie unterschiedlich die Herden doch sind.

    Zur Zeit ist es ziemlich ruhig bei den Huhns.
    Auch die Cemani Mixhennen gehen ins Nest, das habe ich nicht gedacht da sie nachts nicht in den Stall gehen zum im dichten Efeu-Dickicht auf unserer Gartenmauer die dort ca 2.25 m hoch ist. Ich dachte das sie irgendwann da oben ein, oder zwei Nester bauen und dort Brüten. Das wäre mir eigentlich egal gewesen aber wenn man nicht genau Weiß wann die gnädigen Frauschaften tatsächlich das brüten angefangen haben und dann die Küken von dort ihnen heil herunterbringen? Ich mein wo würden sie dann nachts schlafen, hätten sie so viel Hirn in den Stall samt Küken zu gehen?

    Ich bin erleichtert dass sie doch in den Stall gehen.

    Gruß Hehnabua

  9. #39

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    Hast du keine Sorge, dass sie nachts mal aus dem Efeu gepflückt werden? Um die Küken würde ich mir weniger Gedanken machen, nach dem Schlupf springen/klettern sie einfach runter und tun sich in der Regel nichts. Oder du würdest sie piepsen hören und könntest sie dann einsammeln. Mir würden einfach Marder und Ratten mehr Sorgen machen. Nach dem Schlupf könnte es sein, dass die Glucken mit Küken in den Stall gehen, da sie das aber bisher auch nicht tun, würden sie sich eher draußen ein Eckchen suchen -> Ratten- und Marderfutter, Igel- und Fuchsfutter etc...
    Ich würde sie abends einsammln und in den Stall setzen oder sie bei Dämmerung immer aus dem Efeu scheuchen, bis sie in den Stall gehen. Eventuell vorher mit Leckerchen hinein locken. Vielleicht ist ihnen ein Junghahn zu aufdringlich (vor allem morgens im begrenzten Raum) und sie mögen deshalb nachts nicht rein gehen. Am Stall kann es ja nicht liegen, sonst würden sie dort die Nester nicht aufsuchen.
    Liebe Grüße aus Wichtelheim!

    Sonja

  10. #40
    Avatar von Hehnabua
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    1. Wir sind hier so gut wie Marderfrei

    2. Fliegen sie schon weit vor der Geschlechtsreife in die dickung.

    3. Sind beide so scheu dass, ich sie nicht unnötig beunruhigen will.

    Aber auch wenn sie Marder/Ratten zum Opfer fallen sollten, könnte ich auch nichts dagegen machen.

    Sie ähneln vom Verhalten her sehr den Fasanen, und fliegen können sie wie Singvögel. Trotzdem bleiben sie immer im Garten und waren noch nie auf der anderen Seite der Mauer.

    Naja die werden schon wissen was sie tun. Ich sage immer der Selektionsdruck ist immer da.

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