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Thema: Hühner-WG im Kompostdach?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Zit.: ...Der Kompost soll als Scharrbereich erster Güte dienen und den Rest des Gartens etwas schonen...

    1. Sag das mal den Hühnern ...
    2. Wenn der Kompost als Kompost genutzt werden soll, wird das so nicht gut funktionieren, denn ein Kompost braucht Ruhe zum Reifen. In den verschiedenen Schichten sind verschiedene Kleinlebewesen unterwegs. Außerdem werden die Hühner die für den Kompost wichtigen Würmer rausbuddeln. Wahrscheinlich werden dann Verwesungsprozesse einsetzen, dessen Gase nicht unbedingt gut für die Hühner sind; von der davon ausgehenden Feuchtigkeit mal abgesehen.

    Mach lieber einen vernünftigen Boden rein und pck den Kompost woanders hin. Haben dann beide was davon.

    Gruß Jorg
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  2. #2
    Avatar von Dyshof-Jo
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    Hallo
    Also erstens ist Justin Rhodes, offenbar der Author dieses Vorschlags meiner Meinung nach ein ziemliches Vorbild. Man schau mal seine Videos zur Hühnerhaltung an, ich finde sie sehr inspirierend , vor allem was er zur Fütterung sagt.
    Das Modell im Detail möchte ich nicht kommentieren weil ich nicht viel dazu sagen kann. Wohl aber zum Thema Kompost. Und da möchte ich den Beitrag von Jorg kommentieren.
    Hühner lieben Komposthaufen, wenn sie Zugang haben, das kann jeder Praktiker bestätigen. Nur finde ich ist es nicht so vorteilhaft wenn sie in ihrer eigenen, konzentrierten Kacke wühlen, deshalb halte ich folgendes System für gut, wenn nicht perfekt:
    1. In der Küche ein Eimer für die Abfälle, der regelmässig mit "Biochar" d.h. Aktivkohle bestreut wird, bindet Gerüche tadellos und bietet ein Substrat für positive Mikroben, Stichwort "terrapreta"
    2. Ein mit Brettern eingemachtes Areal im Hühnerauslauf, ca 2x2 meter, dorthinein wandern all die Küchenabfälle, Unkräuter aus dem Garten usw (aber kein Hühnerkot oder verschmutzte Einstreu aus dem Stall). Durch die Einfassung mit Brettern verhindert man, weitgehend, aber nicht ganz, dass die Abfälle im ganzen Auslauf verteilt werden. Je nach Bedarf transportiert man dann den Inhalt dieses Gevierts auf den "richtigen" Komposthaufen
    2. Der richtige Komposthaufen steht ausserhalb des Zugangs der Hühner, z. Bsp. beim Gemüsegarten. Dorthinein wandert aller Mist aus dem Stall direkt und eben der "Prekompost" aus dem Hühnerauslauf. Perfekt mit N angereichert, kann mit Laub usw gemischt werden, dort findet die finale Fermentation und Zersetzung statt. Dieser Kompost kommt dann in den Garten als perfekter Dünger und Träger nützlicher Microorganismen.
    Der Gartenpionier John Seymore hat schon was in der Richtung postuliert andere haben es weiterentwickelt. Ich möchte hier noch Paul Gautschi erwähnen, zwar ein spezieller Vogel (s. Youtube) aber für mich auch sehr inspirierend.
    Liebe Grüsse, Jo - Dyshof TV auf YT

  3. #3

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    Hallo,

    durch das Halten der Hühner über dem Kompost würde ich mir aus meiner Sicht jegliches Ausmisten sparen.
    Der Kompost sollte eben groß genug sein und ausreichend anderen Materialeintrag haben, um den Hühnerkot auch verkraften zu können.
    Im Prinzip das ultimative Deep Litter-System.
    Der Kompost wird durch das Dach sicher ein wenig trockener sein, als der Bilderrbuchhaufen. Wenn er aber tief genug ist, mit offenem Boden,
    Eine Kompostierung findet tief drin dann trotzdem statt. Auch wenn mal ein Wurm gefangen wird:
    https://www.youtube.com/watch?v=SHc1sADcXtg

    Wegen Gase und Feuchtigkeit mache ich mir bei guter Belüftung weniger Gedanken.

    Einen weiteren nicht zugänglichen Kompost würde ich für giftiges und verdorbenes etc. machen.

    Liebe Grüße
    Lukas

  4. #4

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    Bei 2.4x1m kann das schon funktionieren, die richtige Besatzdichte vorausgesetzt Aber nur, wenn du genügend Kompostmaterial, wie z.B.: Rasenschnitt oder Heckenschnitt zum hast und im Winter Stroh oder getrocknetes Laub. Jede Woche Aktivkohlepulver drüber streuen und du hast die perfekte Nährerdenproduktion

    Ich hab hier im Stall Eichenlaub, Waldboden und Aktivkohle als Einstreu und das stinkt überhaupt nicht. Weder Fäulniss noch Staub. Nur zu wenig Platz im Stall um höher einzustreuen...

  5. #5
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    Ein sehr interessanter Faden..
    (ich oute mich dann gern auch mal als Seymour Fan)

    Die Eingangsidee von OptimusPrime gefällt mir nicht so wirklich:
    1. möchte ich meine Huhns nicht auf Gitterboden halten, finde ich nicht artgerecht.
    2. sehe ich nicht, wie Schlafplätze zugfrei gestaltet werden können.

    Manches, was hier den Kompost angeht, erscheint mir auch etwas "um die Ecke" gedacht..
    Wer sich misten und Kotbretter ersparen will, nutzt deep litter, bei entsprechender Stallgröße und Besatzdichte?
    Wer offen kompostiert, lässt die Hühner da besser nicht drauf für schnellen Umsatz?

    Nach meiner Erfahrung braucht es z.B. bei 100 qm Hühnerauslauf und 300qm Gartengrund gar keinen Komposthaufen?
    Bei mir wandern alle Gemüseabfälle und auch manchmal Essensreste in ein Balkengeviert von 2qm rund um einen alten Apfelbaum im Auslauf.
    Da wird alles durchgescharrt und düngt dann irgendwann den Baum.

    Rasen- und Heckenschnitt (letzteren habe ich sehr viel) gebe ich in 2 Thermokomposter geschichtet mit dem Output meiner Trenntoilette.

    Große Äste bilden mit Rasen- und Heckenschnitt und Restlaub die Basis für ein Hochbeet.
    Da dauert der Aufbau bis zur Bepflanzung bei mir über ein Jahr und zwischendrin kommt das untere Ergebnis der Thermokomposter mit rein.
    Den oberen Abschluss vor der Bepflanzung bildet dann ein Gemisch aus deep litter aus dem Stall und Erde.

    Insofern wäre der traditionelle Komposthaufen wegen der Umsetzerei für mich nix. Zum Kompostieren bleibt bei mir ja gar nichts wirklich übrig.
    Bin halt auch zu faul zum Hühnerstall misten.

    Wie gesagt, alles ist abhängig vom Grundstück, dessen Gliederung und der Besatzdichte von Mensch und Huhn!
    Geändert von magda1125 (02.01.2019 um 00:28 Uhr)
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  6. #6
    Avatar von Dyshof-Jo
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    Interessantes Konzept Magda und schein ja zu fuunktionieren.
    Einen Kompost muss man aber nur umsetzen wenn man wahllos draufwirft was grad kommt. Richard Perkins macht in einem seiner YT clips vor wie man gezielt einen Kompostmeiler schichtet und hat nach wenigen Wochen perfekten Kompost.
    Optimus: Wie schon geschrieben, denke ich eine gute Durchmischung der Kompost zone mit Carbon-reichen Materialien wäre wünschenswert um üble Gerüche zu vermeinden
    Liebe Grüsse, Jo - Dyshof TV auf YT

  7. #7
    Avatar von Galla
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    Kompost absperren und misten.


    Diese neumodische Idee von Kompost und Kot ist in der Kombination sch.....marrn.

    Und wird auch so riechen.


    Ein Kompost gärt. Deep Litter soll das nicht.


    Und praktisch: Es gibt Momente in der Hühnerhaltung, da muss/wird man jeden Kothaufen inspizieren.
    Bei Krankheiten sehe ich sofort, welcher Kot unter welchem Schlafplatz liegt und kann auch mal desinfizieren.

    Bei Entwurmungen wird der Kot restlos in der Tonne entsorgt - da möchte ich nicht, dass der Flubenolkot verzehrt/zerpickt wird.

    Und wehe, wenn das Deep Litter Konzept mal scheitert......da steigen Ammoniakdüfte auf, dass Dir als Halter die Augen tränen und die Lunge brennt.
    Meine Tastatur kann Grammatik, Orthographie und Interpunktion.

  8. #8
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von OptimusPrime Beitrag anzeigen
    Hallo,

    durch das Halten der Hühner über dem Kompost würde ich mir aus meiner Sicht jegliches Ausmisten sparen.
    Der Kompost sollte eben groß genug sein und ausreichend anderen Materialeintrag haben, um den Hühnerkot auch verkraften zu können.
    Im Prinzip das ultimative Deep Litter-System.
    So, wie ich das sehe, sparst Du damit nicht wirklich Arbeit im Sinne von Zeit und zu erledigenden Handgriffen, Das System macht dagegen sowohl die Hühnerhaltung als auch die Kompostpflege lediglich umständlicher. Ist aber nur mein Ergebnis des darüber Nachdenkens.
    So recht will mir auch die Vorstellung eines Drahtbodens im gesamten Stallbereich nicht gefallen.
    Bei einer geplanten Stallfläche von 2 auf 1 Meter ist die Anzahl der darin wohnenden Hühner ja überschaubar, da sollte das regelmäßige Mist zusammenkratzen (muß ja bei entsprechender Einrichtung nicht täglich passieren), doch irgendwie zu managen sein.
    Persönlich bevorzuge ich auch einwandfrei Ställe, die ich betreten und in denen ich aufrecht stehend mit Ellbogenfreiheit hantieren kann. Es geht ja nicht nur ums Mist entfernen, manchmal muß man ein Huhn herausfangen, muß Milben bekämpfen, Inneneinrichtung ändern/reparieren ...
    Hätte ich einen Komposthaufen, würde ich den auch so anlegen, daß ich aufrecht stehend und mit Ellbogenfreiheit aufschichten und ausräumen kann.



    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  9. #9

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    Es gibt nichts neues unter der Sonne:
    https://flatcityfarms.com/product/co...-chicken-coop/
    Durch das häufige Umsetzen/Kratzen des Kompostes durch die Hühner reift der Kompost schneller.
    Regelmäßig kommt mehr Luft dran -> weniger anaerobe Stellen als im herkömmlichen Komposthaufen.

    Vielen Dank für eure Anregungen. Die Sache mit der Zugänglichkeit des Stalles und des Komposts habe ich bei meinem Layout wirklich nicht intelligent gelöst. Da sollte man noch etwas Hirnschmalz reinstecken. Aufrechtes stehen und komfortable Kompostentnahme sind natürlich wichtig, sonst macht das keinen Spaß. Danke für die sachliche Kritik, Sil!

    Andere Einwände kann ich weniger nachvollziehen: Was ist beispielsweise an Flubenolkot so besonders dramatisch? Hühnerkot: i.O. In vielen Ausläufen kratzen doch die Hühner im eigenen Kot.
    Flubenol: i.O. beim ersten durchgang durch den Hühnerdarm schadet es dem Tier nicht. Aber dann auf einmal?
    Flubenolkkot: Nicht in Ordnung??

    Wie gesagt, ich bin ja noch nicht einmal Anfänger, von daher dankbar für jede fundierte Kritik.

    Grüße
    Lukas

  10. #10

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    Zitat Zitat von OptimusPrime Beitrag anzeigen

    Andere Einwände kann ich weniger nachvollziehen: Was ist beispielsweise an Flubenolkot so besonders dramatisch? Hühnerkot: i.O. In vielen Ausläufen kratzen doch die Hühner im eigenen Kot.
    Flubenol: i.O. beim ersten durchgang durch den Hühnerdarm schadet es dem Tier nicht. Aber dann auf einmal?
    Flubenolkkot: Nicht in Ordnung??

    Wie gesagt, ich bin ja noch nicht einmal Anfänger, von daher dankbar für jede fundierte Kritik.

    Grüße
    Lukas

    Vor allem gehts ja in der Regel ohne das Zeug... Schadet dann z orallem den Lebewesen im Kompost.

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