Tjoa, das Gras hat sich unglaublich lange gehalten - ein paar Wochen... Aktuell hab ich Hühnerküken drin, wenn die durch sind, kehre ich zum Ursprungsplan zurück und mache Sand rein.
Das VetAmt war bei mir, weil meine Nachbarin mich angezeigt hat, ich würde meine Tiere nicht füttern und tränken...
Das Ergebnis der Begehung - keine Beanstandung - hat der nette Herr AmtsVet relativiert, es sei nicht realistisch, weil die Kontrolle angekündigt war (die hatten mich logischerweise aufgrund Berufstätigkeit beim Spontanbesuch nicht angetroffen). Ich werde folglich ohne Ankündigung nachkontrolliert - kostenpflichtig...
Was er aber anzukreiden meinte, waren meine Wachtelställe an sich. Die wären zu klein. Er hat irgendwo ein "Gutachten" ausgegraben (wahrscheinlich kurz vorm Besuch schnell gegoogelt), das eine Volierenhaltung von Legewachteln fordert auf einer Mindestfläche von 1x2m und 2m hoch, wobei jedes Stück Einrichtung (Häuschen, Unterschlüpfe,... die obligat gefordert werden) von der Fläche abzuziehen ist. Und diese Volieren sollen mit maximal 6 Tieren pro Quadratmeter besetzt werden. Dieses "Gutachten" fordert ebenfalls den Verzicht auf Kunstbrut und ausschließliche Naturbrut - der Mensch, der das verfasst hat, hat ganz offensichtlich noch nie Geflügel gezüchtet, Wachteln schon gleich nicht. Ganz offensichtlich stellt das "Gutachten" auf Ziervogel/Ziergeflügelhaltung ab, nicht auf Nutzgeflügel. Trotzdem will er das so haben. Ich habe ihm geduldig zu erklären versucht, dass das nicht geht. Ich habe dieses Jahr zwei Schlüpfe in den Volieren aufgezogen - die sind nur geflattert und geflogen, was sie als Bodenbewohner nicht sollen, es ist eine Angst- und Panikreaktion. Mithin zeigt ständiges Fliegen ständigen Stress. Die Verlustrate bei diesen beiden Aufzuchten war enorm. Die Tiere können nämlich zwar in die Höhe steigen, knallen aber dann doch an den Seiten gegen den Draht. In den Etagenställen mit 50cm Höhe wird der Stress reduziert, weil sie sich in Deckung und geschützt fühlen, so dass es gar nicht erst zu Schreckauffliegen kommt.
Die Besatzdichte von 6 Tieren/qm halte ich in meinen Etagenställen ohnehin ein, habe ich extra nachgerechnet. Sollte ich aber gezwungen werden, die Etagenställe abzuschaffen und die Wachteln in den Volieren halten zu müssen, kann ich es direkt lassen. Da käme ich bestenfalls auf 30, maximal 60 Tiere Gesamtbestand - völlig nutzlos. Das "Gutachten" will die kurzfristige Haltung von Zuchtstämmen in Etagenställen erlauben - für maximal 2 Wochen maximal 2x im Jahr. Was der hinterletzte Schwachsinn ist und in meinen Augen sogar tierschutzwidrig, weil ständige Veränderungen in der Gruppenzusammensetzung die Aggression und den Stress bei den Tieren erhöht. Zur Zucht ist das sowieso nicht zu gebrauchen, wir fangen ja nach 14 Tagen überhaupt erstmal mit dem Bruteisammeln an! Und ohne fortlaufende Nachzucht hat es insgesamt keinen Sinn. Die Nachzucht müsste ja auch irgendwo hin bis zur Schlacht-/Lege-/Verkaufsreife. Bleibt er stur, kann ich meine Selbstständigkeit aufgeben, bevor ich sie gegründet habe, und alle bisherigen Investitionen waren für die Esse.
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