Zitat von
Lieselott
Ich würde im Stall brüten lassen, absperren, dass keine Eier dazu gelegt werden, so wie Du es beschreibst, läuft es doch schon ganz gut.
Wenn die Küken anfangen, dass Nest zu verlassen, können sie nach ein paar Tage mit raus zu den anderen. In diesen ersten Tagen würde ich die ganze Zeit dabei bleiben, damit Du dazwischen gehen kannst, wenn es nicht klappt.
Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du sie trennen musst oder nicht. Und gucke mal, wie der Auslass ist, ob die Küken da auch gut hoch kommen, zur Not eine Rampe oder etwas in der Art bauen.
Einen kurzfristigen Plan B hast Du mit dem Chicken Tractor und Plan C mit dem Kellerabteil, auch wenn das drinnen sein nicht optimal ist.
Und Du wirst wahrscheinlich sehen, dass die Glucke auch nicht wie blöd draußen rumrennt, sondern nur kurze Ausflüge macht und sich mit den Kleinen immer wieder ins geschützte Häuschen zurück zieht. Da wäre es gut, wenn noch eine Futterration in der Nähe steht, damit die Kleinen nicht so weit zum Napf laufen müssen.
In der Zeit, in der Du Ei fütterst, könntest Du die anderen Hennen aussperren (das ist eh schnell verputzt).
ich hatte auch so eine beratungsresistente Henne, und als letztes Jahr Mitte Januar der Winter gar nicht kommen wollte, stattdessen der Frühling fast schon angefangen hatte, habe ich sie auch brüten lassen. Dann wurde es ja im Februar noch einmal richtig kalt.
Ich habe mir dann einen 2x1m Kaninchenauslauf gekauft, daran eine Hundehütte geschraubt, darüber von drei Seiten eine Noppenfolie und von unten dick Leinstreu eingestreut. Also so ähnlich wie Deine Idee des Chicken Tractors.
Damit haben meine Februarküken Temperaturen bis -10° überstanden (in diesen sehr kalten Nächten hatte ich sie bei offenem Kelllerfenster dann mal für drei Tage drinnen, aber morgens sofort wieder rausgesetzt).
Mit zwei Wochen habe ich sie zu den anderen gelassen (dann waren die ganz kalten Tage vorbei, die Küken aber auch schon so groß und fit, dass der Auslauf wirklich zu klein wurde). Mein damaliger Hahn hat die Küken aktiv gejagt und gehackt. Den habe ich dann nach Beratung durch das nette Forum hier geschlachtet.
Bei der zweiten Brut haben alle (damals noch Junghähne von ca. 4 Monaten) die Küken sehr neugierig beäugt, aber keiner hat etwas gemacht.
Meine Truppe bestand bei der ersten Brut allerdings auch nur aus zwei Hennen (von denen die eine gebrütet hat) und einem Hahn, der mir zusammen mit seinem Bruder als Hennen verkauft worden war. Die Hühner haben 200m2 Auslauf mit vielen Büschen, Sträuchern, Bäumen etc (und damals sogar noch etwas Rasen). Damals waren sie und ihre Schwester erst vier Monate hier, der Hahn seit drei Monaten.
Mit Keller würde ich nach Möglichkeit gar nicht erst anfangen- Du bist sonst den halben Winter damit beschäftigt, die Küken wieder an Draußentemperaturen zu gewöhnen, das ist unendlich viel Arbeit. Die Glucke wärmt sie doch. Sorge für ausreichend wind- und regengeschützte Stellen und gucke Dir die ganze Sache erst einmal an.
Einen Plan B bereit halten (den Chicken Tractor) und dann wirst Du feststellen, dass es gar nicht so unmöglich ist.
Wenn die Hennen alle zusammen geschlüpft und aufgewachsen sind, würde ich schon von harmonischeren Verhältnissen ausgehen als wenn Du sie aus verschiedenen Ecken zusammen gekauft hast.
Ich habe die Glucke bei der Winterbrut einige Tage vor dem Schlupf umgesetzt, bei der Sommerbrut nach dem Schlupf. Der Unterschied war: als ich die Glucke mit den Eiern umgesetzt habe, blieb sie auf den Eiern sitzen und hat den Stall auch noch so lange als Kükenstall genutzt, bis die Kleinen groß genug waren, um die Leiter zum Hauptstall zu erklimmen (Omletstall, die Leiter beginnt erst einige Zentimeter über dem Boden).
Nach dem Schlupf umgesetzt hat die Henne den Kükenstall gar nicht akzeptiert und ihre Küken immer wieder zu dem Omletstall geführt und letztendlich dann versucht, in einer Ecke unter dem Stall zu schlafen. Ich würde auch beim nächsten Mal wieder vor dem Schlupf umsetzen.
Und wenn Du die Küken dauerhaft über den Winter drinnen halten solltest- ob Stall oder Keller-, solltest Du über die Anschaffung einer Vogellampe nachdenken, damit sie genügend UV-Licht bekommen und damit Vitamin D bilden können. Generell wäre es gut, über eine Beleuchtung die Tage zu verlängern, damit sie ausreichend Zeit zum Fressen haben.
Halte auf jeden Fall eine Wärmelampe für den Notfall bereit. Da Deine Henne noch sehr jung ist, könnte es sein, dass sie ihre Mutterpflichten plötzlich "vergisst". Solange die Glucke sich aber um ihre Küken kümmert, würde ich keine zusätzliche Wärmequelle anbieten.
Ich fand meine Winterbrut deutlich entspannter als die Sommerbrut, weil ich im Sommer bei jeder Möwe und jeder Krähe in den Garten gerannt bin, um die potentiellen Kükenfresser zu vertreiben bis die Kleinen einigermaßen groß waren. Im Winter war deutlich weniger Luftverkehr, die anderen Vögel ziehen keine Jungen auf und daher ist der Nahrungsdruck nicht so groß.
Lesezeichen